Wörter: 1359
Beteiligte: P’Thall, Amh, Thalin, David (NPC)
Erwähnte: T’Parr, Mariss, Daren, Wolf, Tiamat
…::: USS Britannia – Deck 8 – Auxiliarlabor A-3 :::…
Erschöpft ließ ich mich in die Hocke sinken. Dieser Kerl macht mich fertig. Wenn er die Antwort schon kennt wieso muss er mich dann so triezen? Mich vor den anderen so bloßstellen? Findet er niemand anderen zum rumhacken oder war das immer noch Teil der Strafe für den Ausflug mit der Sicherheitschefin? Ich bin Technikerin verdammt nochmal, und kein Jäger. Die Schnitzeljagden mit meinen Brüdern als ich noch ein Kind war, waren noch das was dem am nächsten kam. Und selbst das war Lichtjahre davon entfernt.
Er war doch offensichtlich der einzige der wirklich Ahnung davon hatte. Verdammte Sicherheitler. Die in den Führungspositionen erst Recht. Für die war doch alles ein einziger, großer Krieg.
Mit noch immer zitternden Händen hielt ich mich an der Tischkante fest. Mir war schlecht. Doch langsam machte sich Erleichterung in mir breit. Ich hatte es geschafft, hatte es herausgefunden. Den Gedanken, dass ich es ohne den Druck den er auf mich ausgeübt hatte wohl nicht geschafft hätte, verdrängte ich so gut es ging. Das musste doch auch netter gehen. Aber das wichtigste war, jetzt konnten sich die schießfreudigen Gelbhemden an die Planung der Falle machen. Vielleicht sollte ich, nur noch mal zur Sicherheit, die Waffen überprüfen…
„Caryl.“ Wieder ließ die schneidende Stimme mich zusammenzucken. Ruckartig richtete ich mich auf. „Sir?“ Auf einen Wink von ihm hin eilte ich zu der Gruppe von Sicherheitlern hinüber. Man, jetzt reagierte mein Körper schon ohne auf das Einverständnis meines Kopfes zu warten. Was nur zeigte wie viel Angst ich vor diesem Kerl inzwischen hatte.
„Hier stellen wir die Falle auf.“ Deutete er auf einen Raum der direkt an der vermuteten Route dieses Dings lag. Keine Ahnung was da war. Aber dort mussten wir dann wohl definitiv das Licht ausknipsen. „Drei Leute. Hier, hier und hier.“ Drei weitere Punkte folgten die ich versuchte im mein Gedächtnis zu drängen. Ich fragte mich kurz warum er mir das überhaupt erklärte. Ein knapper Blick zur Sicherheitschefin. Sie nickte knapp. War sie also auch dabei. Wer noch? Vermutlich dieses andere blaue Elend.
„Sie beginnen von hier aus das Licht einzuschalten.“, deutete er auf das relativ gegenüberliegende Ende. „In beide Richtungen.“ Ah, und treiben es so definitiv auf die Falle zu. Ich nickte eifrig. Daher auch dir Erklärung. Ich durfte den Lichtschalter betätigen. Ich fühle mich geehrt. „Dazu muss ich dann aber in den Maschinenraum.“ Von hier aus konnte ich nicht in die Energiesysteme des ganzen Schiffs eingreifen.
Er nickte knapp und ich vermied es ihm ins Gesicht zu sehen. „Dann stellen wir die Falle auf und sie gehen mit dem Rest der Gruppe in den Maschinenraum. Ich melde mich wenn wir Stellung bezogen haben.“, ergriff jetzt die Sicherheitschefin das Wort. „In Ordnung.“
Und sofort wurde zum Aufbruch gedrängt. Der Captain wirkte ungeduldig, unruhig und irgendwie angespannt. Als konnte er es kaum erwarten sich endlich in diese Jagd zu stürzen. Wie oft er das wohl schon getan hatte? Seine Beute verfolgt, die Routen, Gewohnheiten und Schwächen ausgespäht und sie schließlich in die Falle gelockt hatte. Obwohl er an einer gepflegten Hetzjagd sicher mehr Spaß hatte. Und das war wohl das Stichwort. War es Spaß oder nur das gute Gefühl endlich selbst zur Tat zu schreiten das ihn so euphorisch wirken ließ?
Ich schüttelte den Gedanken ab. Jetzt hatte dieser ganze Mist uns schon völlig von unserer eigentlichen Mission abgebracht.
Schnell kopierte ich mir die Daten von der Konsole noch auf mein Padd. „Hier, das nehmen sie mit.“, drückte die Sicherheitschefin mir eine der Waffe samt Visier in die Hand. Entgeistert sah ich sie an. „Geben sie es einfach Theresa wenn sie angekommen sind. Sie wird begeistert sein.“, grinste sie mich an. „Nur zur Sicherheit.“, setzte sie nach. Sicherheit, hm? Dabei hatte ich mir gerade eingeredet das wir im hellen in Sicherheit waren.
„Sie kommen mit uns.“, wand sie sich an den Wissenschaftler der eben noch an den Visieren rumgebastelt hatte. Er nickte etwas unsicher und dem andorianischen Sicherheitler klappte glatt die Kinnlade herunter. „Sie begleiten den Rest des Teams zum Maschinenraum. Jemand muss schließlich für deren Sicherheit sorgen.“ Dabei umspielte ein fast gehässiges Grinsen ihre Lippen. Oha, die haben sich ja echt lieb. Sein Blick fiel auf mich und ich setzte ein freundliches Lächeln auf. Na wir werden wohl keine Freunde.
Und dann ging es auch schon los. T’Parr trug Waffe und Visier mit der gleichen stoischen Gelassenheit mit der sie ein Padd las und bildete die Nachhut. Der Sicherheitler an der Spitze der Gruppe versuchte zur Eile zu drängen, hatte dabei aber wenig Erfolg. Die exzentrische Wissenschaftlerin beschränkte aufgrund ihrer immer noch eingeschränkten Sehfähigkeit das Tempo. Blind rennt es sich schlecht. Auch mit medizinischem Blindenhund.
Wie zum Ausgleich schien er hinter jeder Ecke den Feind zu vermuten und schlich dementsprechend darum. Dabei waren wir weit genug von den gewohnten Pfaden dieses Geistes entfernt. So das wir ihm eigentlich nicht über den Weg laufen sollten.
…::: Deck 16 – Maschinenraum :::…
Froh dieses grauenvolle Ding endlich wieder los zu werden drückte ich die Waffe der Sicherheitlerin in die Hand. Und sie schien tatsächlich überaus angetan. Eilig trat ich an die Hauptkonsole, lud die Daten darauf. Sah nur aus dem Augenwinkel wie das blaue Elend durch den Raum schlich. Sichtlich unzufrieden damit abgeschoben zu werden.
Der Wissenschaftlerin hatte ich mein Büro überlassen. Da konnte sie es sich auf dem Sofa bequem machen. Und wehe ich fand nachher Fußabdrücke auf dem Tisch die nicht mir gehörten.
„Was ist das?“, trat David neben mich. „Eine Falle. Soll es zumindest werden. Wir haben rausgefunden wie es sich bewegt und wollen es jetzt dorthin treiben.“, deutete ich auf die Stelle die der Captain mir zuvor gezeigt hatte. „Wie?“ – „Mit Licht.“ Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Eigentlich war es so simpel. Zumindest der erste Teil. Was war wenn sie diesem etwas erstmal gegenüber standen? Was würde dann passieren? Ihre größten Ängste…
Das Piepsen meines Kommunikators unterbrach die Gedanken. „Wir wären dann so weit.“, verkündete die Stimme der Sicherheitschefin. „Dann beginne ich jetzt.“ – „Und lassen sie den Kanal offen.“, warf sie noch nach. Bitte, wie sie wollen.
Meine Finger huschten über das Display. Schalteten nach und nach die Beleuchtung in den Jeffriesröhren an. „Und es werde Licht.“, murmelte ich leise. Mein Blick huschte auf das andere Display, beobachtete nervös ob sich irgendetwas änderte.
Der Andorianer tauchte hinter mir auf, blickte ebenfalls auf die Anzeige der Subraumwirbel.
Die Hälfte der Strecke war geschafft. Und tatsächlich meinte ich neue Subraumwirbel ausmachen zu können die sich in Richtung der Falle ‚bewegten‘. War es da? Funktionierte es tatsächlich?
„Ich glaube ich weiß wo es ist und es bewegt sich anscheinend auf sie zu.“, versuchte ich meine Gedanken den Lauernden am anderen Ende der Leitung mitzuteilen. „Sie glauben?“ Ich biss mir auf die Zunge um keinen patzigen Kommentar zu machen. „Ich bin mir relativ sicher. Noch 150 Meter und zwei Decks.“ Wenn ich mich nicht irre.
Der Sicherheitler hinter mir grummelte vor sich hin, stieß leise Flüche aus und beschwerte sich das er dort sein sollte. „Verdammt Lieutenant, setzen sie sich irgendwo hin.“, drehte ich mich um und fuhr ihn an. Böse funkelte er mich an. „Hinsetzen?“ – „Ja hinsetzen. Da drüben ist ein Aufenthaltsraum, da können sie nen Tee trinken.“ Noch immer machte er keine Anstalten sich zu bewegen. Sturer Bock. Ich kann doch nichts dafür dass sie nicht mit dir spielen wollen und du hier Babysitten musst. „Das ist ein Befehl. Und jetzt husch.“ Wenn Blicke töten könnten wäre ich sicher mausetot umgefallen. Aber so trollte er sich wiederwillig.
David grinste vor sich hin. „Du konntest es noch nie ausstehen wenn bei der Arbeit jemand hinter dir steht.“ Ich schüttelte den Kopf. Und erst recht nicht wenn dieser jemand nicht mal eine Ahnung von dem hatte was ich tat.
Wieder ein Blick auf die Anzeige und noch ein paar Lichter eingeschaltet. Wieder tauchte ein Wirbel auf. Ob es wohl wirklich Angst hatte? Bestimmt nicht so viel wie wir vor ihm. Oder eher dem was es mit uns tat. Und wenn die Geschichten wahr waren…
Weiter Lichter wurden eingeschaltet. „Noch Fünfzig Meter.“ Was machen wir eigentlich wenn es nicht funktioniert. Kurz warf ich einen unsicheren Blick zu David. Und was machen wir wenn es funktioniert, es erstmal im Normalraum und stinkwütend ist?