BRI - ULog03 - PO3 Alexis Grant - TEC - 12206.0068

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Alexis
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Do 7. Apr 2011, 23:41

Wörter: 1094
Beteiligte: Daren



…::: USS Britannia – Deck 5 – Holodeck 1 :::…


Ich lachte. Oh ja, da hatte ich mir wirklich die richtige ausgesucht.
Das Grinsen in ihrem Gesicht zeugte von ihrer Selbstsicherheit. Ja, sie war größer und schwerer als ich. Und bestimmt hatte sie mehr Muskeln. Aber ich hatte schon ganz andere Kaliber besiegt. Und ihre Überheblichkeit kam mir entgegen. Ein Gegner der sich zu siegessicher war machte schnell Fehler. Sie sollte ruhig glauben, dass sie mir überlegen war.
„Ihre Einstellung gefällt mir. Und ja, ich bin mir sicher.“ Kurz blickte ich mich noch einmal um. „Wir werden wohl mehr Platz brauchen.“ Die Geräte standen ziemlich dicht beieinander. Und ich hatte wenig Lust am Ende zu verlieren weil ich gegen eins von diesen Dingern rempelte.
Mit einem Nicken rief sie die Konsole auf und veränderte die Eingaben. Ich schälte mich währenddessen aus der Uniformjacke und dem gelben Shirt. Auch die Schuhe und Socken flogen in eine Ecke.
Die Umgebung hatte sich verändert. Die Geräte und Leute waren verschwunden. Um uns herum erstreckte sich ein recht weitläufiger Raum. Durch die Fenster in der Wand fiel Sonne herein. Der Boden war mit Matten ausgelegt.
„Besser?“, trat sie wieder an mich heran. „Bestens.“ Ich streckte mich ein paar Mal, versuchte meine Schultern ein wenig zu lockern. „Und ehe wir jetzt gleich anfangen uns die Köpfe einzuschlagen… „ Ich hielt ihr die Hand entgegen. „Alexis.“ Mit einem Lächeln ergriff sie meine Hand. „Theresa. Und ich glaube ihr Kopf wird mehr leiden als meiner.“ – „Nur keine Hemmungen, schlagen sie ruhig richtig zu.“
Seichte Zweifel in ihrem Gesicht. Ich lachte wieder. „Keine Sorge, ich steh nicht sonderlich auf Schmerzen. Ich will nur dass sie sich nicht zurück halten. Keine Uniform, keine Rangpins… einfach nur ein bisschen Spaß. Und wie sie mich angreifen ist ihnen überlassen.“
Sie nickte. Ich atmete tief durch. Meine Füße gruben sich leicht in die Matte, versuchten einen guten Halt zu finden. Es kribbelte in meinem Bauch.
Dann griff sie an. Ihrer Faust auszuweichen war leicht. Auch den Fuß sah ich kommen, hatte aber die Länge ihrer Beine unterschätzt. Beim Zurückweichen erwischte er mich leicht an der Hüfte. Ich strauchelte. Sie setzte gleich nach. Ihre Faust in meiner Seite ließ mich schmerzerfüllt keuchen. Von meinem ‚Vater‘ hätte ich für diese Unachtsamkeit noch einen Extraschlag kassiert. Gegen den ich mich nichtmal hätte wehren dürfen …
Mein Knie in ihrem Bauch ließ sie zurücktaumeln. Ich grinste zufrieden. „Gut, den ersten hatten sie frei. Dann machen wir jetzt mal ernst.“ Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde noch breiter. „Gerne. Versuchen sie es ruhig.“ Sie war siegessicher. Noch ...
Bei ihrem nächsten Angriff war ich vorsichtiger. Ihre nächsten Tritte und Schläge konnte ich abblocken. Ihre Bewegungen waren vorhersehbar. Sternenflottenstandard. Man merkte dass sie bisher immer nur in Trainingsräumen gekämpft hatte. Gegen Gegner die den gleichen standardisierten Kampfstil hatten.
Ich fegte sie von den Füßen, legte noch einen Schlag nach. Sie prallte auf den Boden und knurrte frustriert(?). Langsam trat ich ein paar Schritte zurück und lachte leise. Ein paar Strähnen hingen mir ins Gesicht. Kurzerhand löste ich den Knoten in den Haaren, band sie neu zusammen. „Das macht Spaß.“ – „Tze.“ Sie rappelte sich auf, wischte sich das Blut von der Lippe. „Woher können sie das?“ Ich lächelte nur, ging nicht auf ihre Frage ein. „Ihre Angriffe sind aus dem Lehrbuch. Überraschen sie mich. Das können sie doch bestimmt besser, Theresa.“, zog ich ihren Namen extra in die Länge. Genoss das langsam ärgerliche Funkeln in ihren Augen.
Mein Atem war deutlich beschleunigt. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt.
Sie attackierte mich kräftiger, schneller… Jetzt begann sie endlich richtig ernst zu machen. Aber viel nutzen tat es ihr nicht.
So schnell konnte sie nicht raus aus ihrer Haut, aus den ‚andressierten‘ Bewegungen.



…::: etwas später :::…


Sie war echt zäh und konnte eine Menge einstecken. Langsam taten meine Arme und Schienbeine weh.
Und dann tappte ich in die gleiche Falle wie sie zu beginn. Ich wurde zu sicher, begann das ganze als Spiel zu sehen. Und kassierte die Quittung.
Als ich auf der Matte landete konnte ich nicht einmal genau sagen wie sie mich getroffen hatte.
Schmerz vernebelte meinen Kopf. Dann schaffte ich es endlich wieder Luft zu holen.
„Überrascht?“, kam es von irgendwo. Ich lachte. Versuchte es zumindest. Würgte aber eher ein Husten hervor. „Allerdings.“ Langsam drehte ich mich auf die Seite, die Stirn auf die Matte gepresst. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie sich neben mich setzte, hörte sie was murmeln das nach ‚kleine, freche Technikerin‘ klang.
„Wie wäre es wenn wir uns auf unentschieden einigen?“ Meine Stimme klang irgendwie kratzig. Sie musterte mich einen Moment, nickte dann.
„Woher können sie das? Wo haben sie gelernt so zu kämpfen?“ Ich seufzte leise. Zurück auf den Rücken. Die Schmerzen ließen langsam nach. „Sie meinen auf diese hinterhältige und fiese Art und Weise?“ Wieder nickte sie nur.
Ich könnte es halten wie bisher und einfach nicht antworten. Immerhin kannte ich sie kaum und die Wahrscheinlichkeit dass wir viel miteinander zu tun haben würden war gering. Einen Moment noch huschte mein Blick über die Decke. Ich hob das rechte Bein etwas an, deutete auf das Knie. „Künstliche Kniescheibe.“ Die Hand fuhr ein Stück das Bein hinauf. „Offener Oberschenkelbruch.“ Ich schob das Shirt an meinem Bauch etwas hoch, offenbarte eine relativ große Narbe. „Das war sehr lustig. Klingone mit nem großen Messer.“ Ich schob das Shirt wieder runter, richtete mich etwas mühsam auf. „Ich könnte so noch eine Weile weitermachen. Reicht das als Antwort?“ Als sie nicht reagierte stand ich vorsichtig auf. Mein Bauch tat weh. Da hatte sie wirklich ganze Arbeit geleistet. „Das hat Spaß gemacht, sollten wir bei Gelegenheit wiederholen.“, begann ich meine Klamotten einzusammeln.
„Wollen sie nicht vielleicht auf der Krankenstation vorbei sehen?“ – „Danke nein. Das ist so ganz gut.“ Sie schnaubte leise. „Sicher dass sie nicht auf Schmerzen stehen?“ Ich grinste sie wieder an. „Sicher.“ Sie wecken einfach Erinnerungen. Gute und schlechte. So verrückt es war, sie fühlten sich gut an.
„Vielen Dank, Theresa. Das hat gut getan.“ Sie lächelte jetzt wieder. „Es war interessant. Ich hätte ihnen das nicht zugetraut.“ – „Ja, weil ich so harmlos aussehe.“
Ich zog die Uniformjacke über, ließ sie offen. „Wenn sie mal wieder einen kleineren, leichteren Gegner brauchen können sie sich ja melden.“
Damit verließ ich das Holodeck.
Barfuß auf dem Weg zurück ins Quartier.
Irgendwie hatte ich Hunger …
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