URPG – 02 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12207.2332

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Yu'She
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Sa 9. Apr 2011, 22:19

URPG – 02 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12207.2332



Personen: N. Theresa Daren, Thalin, Rick Santiago (erw.)

Worte: 1.151



~ Sicherheitszentrale ~

Mit den Füßen auf dem Tisch und einer Schale süß-saure Gummischlangen auf dem Schoß las ich die letzten Berichte durch, die meine Abzeichnung brauchten. Die Urlaubsmeldungen waren eingegangen und großteils genehmigt. Die Berichte der vergangenen Wochen meinem eigenen angehängt, die Logbucheinträge in Form gebracht – speziell bei meinen eigenen war das immer ein Aufwand. Formulierungen wie: „Der Captain hat seinen andorianischen Verstand verloren und setzt unsere gesammelten Ärsche auf’s Spiel.“, kommen eher ungut bei einer Prüfung. – und die Kurzweil der Sicherheitsabteilung für den Rest des Fluges organisiert und geplant. Bis auf die Anwesenheit, die wir der Crew und der Pflicht schuldeten gab es nichts zu tun.

Das Zischen der Tür holte mich aus meinen Gedanken, ich sah auf und verzog nicht eine Mine um Thalin willkommen zu heißen.
„Was gibt’s LT?“, mir das Gummizeug aus den Zähnen puhlend las ich weiter.
„Melde mich wie befohlen zur Ablösung.“
„Fein.“, ich las weiter. Es machte Spaß Thalin stehen zu lassen. Der brave Soldat, die Disziplin, die tief in ihn verwurzelt war. Eigentlich nicht in Ordnung, dass ich mich so darüber lustig machte. Also winkte ich ihm sich zu setzen, stellte die Schale mit dem Gummizeug auf den Tisch.
„Bedienen Sie sich.“
„Nein, danke.“
„Dann nicht.“, ich rief die nächste Seite auf und stopfte mir das Ende einer Gummischlange in den Mund um sie mit der Zunge aufzuwickeln und anschließend den Zucker von meinem Mund zu lecken. „Ihr Bericht ist sehr knapp ausgefallen.“
„Er enthält alles Relevante.“
„Und mehr noch. Sie hätten ja nicht unbedingt reinschreiben müssen, dass sie mir physisch drei:eins voraus sind.“, ich sah ihn tadelnd an, er rührte nicht mal einen Fühler.
„Es entspricht den Tatsachen.“
„Ach geben Sie es zu, Sie bilden sich was drauf ein!“
„Nein, Ensign. Das habe ich nicht nötig.“, ich hätte sauer werden können, grinste aber nur.

Nach einiger Zeit der Stille, die ich lesend und er schweigend verbracht hatte, wurde Thalin doch etwas ungeduldig. Sein Widerwille hier rum zu sitzen und mir beim Lesen zu zu sehen war immer deutlicher spürbar.
„Ma’am?“
„Ja?“
„Warten Sie auf etwas?“, ich nahm mir eine neue Gummischlange.
„In der Tat.“
„Müssen Sie hier darauf warten?“, wieder sah ich ihn an.
„Sind Sie so scharf auf meinen Sessel?“
„Ich habe mich nur gefragt-“, in diesem Moment erklang ein Signalton und damit endete meine Wartezeit. Mit einem „Haha!“, schwang ich mich aus dem Sessel, warf Thalin das PADD zu und war schon aus dem Büro raus, als ich noch sagte: „Sie wissen ja wie’s geht.“

~ Gänge der Britannia ~

Die Stimmung allgemein war vorfreudig. Jeder, der seinen Urlaubsantrag bereits bestätigt bekommen hatte, war deutlich an dem Weihnachtsglanz in den Augen und dem breiten Grinsen auf allen vier Backen zu erkennen. Ausnahmen bildeten Chiu und der Captain. Der Club der Neversmiles würde seinem Motto wohl treu bleiben.

Immer wieder grüßend ging ich gut gelaunt durch die Gänge. Der Signalton hatte angezeigt, wann wir wieder in den Nahfunkbereich eingetreten waren und ich ein Gespräch mit der Erde nicht mehr mit fünf Formularen beim Captain beantragen musste. Zugegeben, ich hatte mich um die Zeit verschätzt, die Thalin hatte warten müssen, aber er würde es überleben.

„Hallo Theresa.“, grüßte ich und blieb nach ihrer genuschelten Erwiderung wie angewurzelt stehen.
„Theresa.“, ich brauchte nicht rufen, soweit weg war sie noch nicht, außerdem hatte ich einen durchdringenden Tonfall für genau diese Situationen in Petto. Die Crewman blieb stehen und ich ging auf sie zu.
„Umdrehen.“, forderte ich sie auf, sah, wie sie ausatmete als würde sie seufzen, dann drehte sie sich um und nahm Haltung an. Sie hatte ein dickes Veilchen und eine blutige Lippe. Ich unterdrückte ein Lachen, ohne das Grinsen zügeln zu können.
„Wer hat Sie denn verdroschen?“, fragte ich sie und sie mied meinen Blick.
„Training auf dem Holodeck, Ma’am.“, ich zog die Augenbrauen hoch, nickte und konnte fast nicht mehr an mich halten.
„Da ich keine Meldung darüber bekommen habe, dass die Sicherheitsprotokolle deaktiviert wurden, schließe ich, Sie haben gegen ein Crewmitglied „trainiert“.“, spekulierte ich und sie nickte. „Sagen Sie es.“, forderte ich sie auf und dann sah sie mich doch an. Der Blick in mein Gesicht schien ihr auf die Sprünge zu helfen, was ich von ihr hören wollte.
„Sie sollten mal den anderen sehen.“, ich klatschte ihr auf die Schulter und lachte nun wirklich.
„Sehr gut, sehr gut, Crewman.“, dann räusperte ich mich und zwang mich sie anzusehen ohne zu lachen.
„Was ist daran so lustig, Ma’am?“, fragte sie und ich lachte doch wieder, bis ich mich auf den Oberschenkeln abstützten musste.
„Entschuldigen Sie, tut mir Leid.“, ich wischte mir eine Träne weg. „Ich stelle mir nur gerade vor, wie sie von Alexis verprügelt werden, weil, wissen Sie, sie war-“, eher flüchtig hatte mein Blick ihren geschweift und ich erkannte, dass meine belustigende Spekulation der Wahrheit entsprach.

Ich sah Theresa wortlos an, sie presste die Lippen aufeinander, mied erneut meinen Blick, dann nickte sie und es war endgültig um mich geschehen. Das Lachen ließ meinen Bauch schmerzen, ich hielt mich an ihrer Schulter fest und egal wie ungehörig das für einen Abteilungsleiter war, ich konnte nicht anders. Ich lachte sie aus. Nein, nicht mit ihr, über sie. Ganz sicher über sie.

„Die-die kleine, die kleine Alexis? Die, die Technikerin, ja? Die, die nur etwa so groß ist?“, ich hielt mir die Hand vor die Brust, musste immer wieder neu ansetzen, weil meine Stimme dem Lachen nicht Stand halten konnte, bis ich mich aufrichtete, mich zwang tief durch zu atmen. Theresa ansah, die keinen Mucks gemacht hatte. „Och, nehmen Sie es nicht so schwer, Crewman.“, dabei brodelte das Lachen erneut an die Oberfläche meiner Stimme. „Wir sind doch hier alle olympisch.“, dabei verriss es mich wieder, ich lehnte gegen die Wand und wedelte mir mit der Hand vor dem Gesicht herum, doch ich konnte nicht aufhören, es war ein richtiger Lachkrampf geworden.
„Verschwinden Sie, ab in den Urlaub mit Ihnen, husch, husch, sonst ersticke ich noch.“, Theresa nickte knapp, salutierte und verschwand und ich kam ganz allmählich wieder zu mir. Dann setzte ich den Gang fort, war verheult vor Lachen und lachte noch immer bei jedem zweiten Schritt.


~ Deck 02 Quartier Amh ~

In meinem Quartier angekommen, rief ich die Brücke, ein letzter Tribut den ich dem Protokoll zollte.
„Ensign Amh, Lieutenant Thalin hat übernommen, melde mich ab.“
„Verstanden. Schönen Feierabend.“, damit nahm ich das Delta ab und warf es auf die Kommode im Eingangsbereich, wo eine kleine Holzschale stand, in der derlei Kram seinen Platz hatte. Die Uniform ausziehend und die Dusche klarmachend aktivierte ich meine Konsole.
„Nahfunkgespräch, Erde, Rick Santiago.“
„Verbindung wird aufgebaut.“

Diesmal verkalkulierte ich mich nicht und kam im Morgenmantel und einem frischen Kaffee vor der Konsole an, als der Computer „Verbindung hergestellt“ erklärte. Noch war der Bildschirm schwarz und ich wälzte verschiedene Formen der Begrüßung im Mund hin und her.
Y

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