URPG - 02/04 – CPO Santiago/Ens Amh – Tec/Sec – 12219.1653

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Yu'She
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Do 21. Apr 2011, 15:34

URPG - 02/04 – CPO Santiago/Ens Amh – Tec/Sec – 12219.1653

Personen: -/-


Worte:

Rick: 1.116
Cholain: 714


~ Raumhafen, San Franzisco ~

Es schient Urlaubszeit zu sein und ich genoss die Menge, das Klima, die Sonne, die allmählich zurückkehrende Wärme. Eine kleine Ewigkeit stand ich auf dem Platz vor dem Raumhafen und ließ einfach nur die Eindrücke der Erde auf mich wirken. Das Gefühl echten Bodens unter meinen Füßen, echte Luft zu atmen, echte Gerüche, nach einem neuen Tag, nach dem Meer und nach …igitt.

Meine Sonnenbrille wieder auf meine Nase schiebend nahm die die Träger meiner kleinen, schwarzen Tasche auf und machte mich auf den Weg zur Akademie. Es war ein viel zu schöner Tag um ihn in einem der Transporter zu verbringen, also entschied ich mich für einen ausgedehnten Spaziergang.




Ich meldete mich mit einem semiinteressierten „Mh?“, als mein Kommunikator sich bereits zum dritten Mal bemerkbar machte, ohne dass mein Blick sich von den Codezeilen auf meinem Privatscreen trennen würde, welcher den abgedunkelten Raum in ein angenehmes Zwielicht tauchte.

„- Prius hier. Sie wollten geweckt werden?“, blaffte mich mein Freund bei der Sicherheit an. Und mit Freund meinte ich eindeutig Erpressungsopfer. „Sehr witzig.“, murmelte ich, während meine Finger unbekümmert über das Eingabepanel flogen und einen der letzten Algorithmen einem unnötigen Feinschliff unterzogen. „- Okay, wie auch immer, jedenfalls ist der Adler gelandet. Nähert sich durch die Parkanlage Süd-Südost, zu Fuß. ETA 6 Minuten.“ Ich nickte in mich hinein, trennte mit einem knappen „Danke, hast was gut, ruf mich nicht an, ich rufe dich an.“ die Verbindung, und speiste schließlich die Anwendung im Verwaltungssystem. Ich achtete nicht weiter darauf, sondern rappelte mich stattdessen auf, streifte mir den Sternenflotten-Bademantel über- flauschig, flauschig- und nahm die Kaffeetasse beim Henkel, ehe ich gen Türe losmarschierte.

Ich musste auch gar nicht weiter darauf achten, die Routine war immer die Selbe. Das Verwaltungssystem würde automatisch die Anwendung einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen und sie in einem isolierten Sektor öffnen, um die Inhalte zu untersuchen. Dabei würde der eigentliche Wurm huckepack auf seiner Rückmeldung an das System mitten dort hin wo es weh tat reiten… die besagte, dass die Anwendung ungefährlich war. Die Ironie war so lecker wie bewusst gewählt.

Andererseits, ungefährlich traf es eigentlich ja schon. Kommunikationsirrtümer und Verwechslungen passierten, und waren schnell zu beheben. Da kam es schon Mal vor dass Klein-‘Lain, sobald sie in Reichweite des Akademienetzwerks gelangte, automatisch mit einem freundlichen „Willkommen im SFC Intracom, Captain Amh“ von ihrem sich selbst aktivierenden Kommunikator begrüßt würde, und einem Dutzend von Nachrichten welche sie auf anstehende Aufgaben wie die Ernennung eines XO hinwiesen. Ich grinste in mich hinein, während ich die Türe öffnete, um ihr entgegenzumarschieren und sie zum richtigen Zeitpunkt abzufangen…

WHAM.

Achja, sonnig. Tag. Hell. Verflucht. Ich kippte beinahe aus den Badelatschen. Etwas Backtracking war nötig. Auf die Sonnenbrille und den vergessenen Schuss Muntermacher in den Kaffee konnte und wollte ich jetzt nicht mehr verzichten.




„Grund Ihres Besuchs?“
„Mein Glückskeks hat es mir gesagt.“
„Voraussichtliche Länge Ihres Aufenthalts?“
„Die Dauer dieser Befragung hoch elf.“
„Schönen Tag, Ensign.“

Die Dame war mir nicht unbekannt, daher wusste ich, dass es absolut keinen Sinn hatte zu versuchen mit ihr zu „reden“. Sie war verpflichtet zu fragen und ich hatte entschieden, dass sie diese Order parodierte. Und das fantastisch.

Es war ein wenig eigenartig den Campus zu betreten. Nicht unbedingt schlecht, aber ungewohnt. Vorallem weil er leer war. Müssten nicht bald die ersten Abschlussprüfungen laufen? Schienen alle ausgeflogen. Mit der Shiva, ja – richtig. Ich stellte mir vor, wie die „Wir überfallen den Campus“-Aktion wohl auf dieser fliegenden Metropole ausgesehen hätte. Grinsend und Kopf schüttelnd ging ich nach diesem Moment des Innehaltens weiter.

Und stolperte beinahe vor Erschrecken über meine eigenen Füße.
„Willkommen im SFC Intracom, Captain Amh“ – was?! „Ihr Terminkalender enthält 14 Aufgaben für heute.“ – was?! „In 15 Minuten – Unterredung mit Admiral Ridmen.“ – würg. Bevor ich weiter die Fassung verlieren konnte deaktivierte ich den Kommunikator, das roch zu sehr nach einer mir bekannten Handschrift – die einzige im Universum, die tatsächlich roch.



„Caaaaptain Amh.“, rief ich aus einigen Schritten Entfernung, während ich mit Kaffeetasse in der Hand grinsend auf sie zuwatschelte, und bestmöglich zu verbergen versuchte wie sehr mich ihre Rückkehr freute. Klappte sowieso nicht. Ich strahlte quer über alle vier Backen. Normalerweise war es so gut wie unmöglich sich an Cholain anzuschleichen, aber diesmal hatte ich mir etwas einfallen lassen. Gut, wie jedes Mal eigentlich. Doch diesmal hatte es auch noch geklappt- Der Wahnsinn.

„Willkommen zurück. Ich habe hier eine Liste potenzieller XO-Belegungen für sie…“, arti- und gestikulierte ich weiter, zog unter dem Bademantel ein krude bekritzeltes Blatt Papier hervor- eine Liste mit einem guten Dutzend Vorschlägen, die allesamt „Rick“, lauteten, bis auf den letzten namens „The Artist Formerly Known as Allan Jacobi“.

Natürlich fiel das Blatt achtlos zu Boden, sobald ich in ihre Reichweite kam, aber ich hatte es ja auch mehr als nur darauf angelegt.





Naaaah, ich hatte doch gewusst, dass hier etwas stank. Kaum war er in meinen Radius getreten, ließ ich meine Tasche endgültig fallen, packte ihn am Kragen und zog ihn ungestüm zu mir her, um ihn ebenso ungestüm zu küssen, zu umarmen und schlussendlich einen Moment gehalten zu werden.

Er hatte mir gefehlt.

Mehr als mir während der Mission klar gewesen wäre, mehr als ich es ihm jemals gestehen würde. Es war mir gleich, ob das der Definition unserer Beziehung entsprach, wir hatten eine, alles andere war egal.
„Du siehst scheiße aus.“, nuschelte ich an seinen Hals und spürte, wie sich die feinen Härchen aufstellten.
„Du hast nicht mal richtig hingesehen.“, die Worte ließen die Muskulatur unter seiner Haut spielen und mir wurde ganz warm im Bauch.
„Als müsste ich das.“




„Meinetwegen. Pffft. Wie gut, dass du mich wegen meiner inneren Werte geheiratet hast.“, stichelte ich, sie noch immer fest an mich drückend- gut, so fest ich eben konnte, und so froh dass sie es mir nicht gleichtat. Schließlich war sie hier die trainierte ‚Sicherheits’-(Das hier war schließlich die Föderation, da sagte man nicht ‚Kampf‘-)maschine, und ich der fehlernährte, dauerberauschte Tech-Support-Pappaufsteller.

Was war ich nur froh, meine Kampfmaschine wiederzuhaben.

Da war er schließlich, der kurze Moment der Verlegenheit über den angemessenen Ausklang dieser Umarmung, den ich mit einem gezielten Kuss auf die Wange abschoss, sobald er seine hässliche Fratze über dem Ereignishorizont zeigte. Der parallele Pokneifer spielte die Geste gekonnt herunter, hatte aber auch noch eine andere Funktion. Alles noch dran, alles noch da wo ich’s brauche., stellte ich zufrieden fest, und bemerkte dass mein Kreislauf an der wichtigsten Stelle so langsam wieder regulären Dienst schob.
Aber ich ließ sie nicht ganz gehen, sondern ließ einen Arm um sie geschlungen, schwang mich an ihre Seite, und bemühte mich darum ihren Rucksack zu schnappen. Scheisse, ist der schwer. Wie gut, dass solche Situationen mit dem richtigen Twist die reinsten humoristischen Goldmienen waren.

„… Du hingegen… siehst überraschend gut aus. Ich hätte erwartet, dass dich Captain Betriebsunfall‘s andauernde Mordanschläge härter auf Trab halten würden.“, nölte ich weiter, während ich mit gezielten Kneifattacken ihren Körperfettgehalt an den verschiedensten Stellen weiterprüfte, bis ich eine geklatscht bekommen würde.





„Die Privilegien des Chefs. Die Vertuschung war Aufgabe anderer .“, feixte ich zurück und zuckte kurz, als er mich in die Seite kniff. Erste Verwarnung, ließ ich ihm mit einem Seitenblick wissen, während wir uns über den Campus bewegten. Es war beinahe kitschig, eine leichte Brise, Vogelgezwitscher und ein Pärchen, das Arm in Arm über das Gras schlenderte. Wie auf’s Stichwort drang die Stimme eines alten Bekannten zu uns: „Runter vom Rasen!“

Lachend hüpften wir auf den Kiesweg und wieder spürte ich einen Kneifer. Zweite Verwarnung. Eine dritte gibt es nicht.
„Wundert mich nicht, dass sie ihn hier gelassen haben.“, kicherte ich und schnappte mir Ricks Arm. Nur weil es kitschig war musste man ja nicht damit aufhören.
„Ich glaub er würde auf der Shiva auch eingehen wie eine Primel.“
„Stimmt. Kein Rasen und keine Beete, er müsste sich was einfallen lassen um die Kadetten herumzuscheuchen.“
„Würde er.“, bevor er mich diesmal kneifen konnte schnappte ich mir Ricks Handgelenk und verdrehte es ihm auf meinem Rücken. Nur so, dass er es spürte. Ganz sanft. Kaum Kraft. Nur ein bisschen.




„BWAHAAA-AAAch bin ja schon brav, ich bin ja schon brav.“, übertrieb ich maßlos, und schüttelte mit künstlich verzogener Mimik die Hand aus, sobald sie locker ließ, nur um dann dem uns kritisch hinterher blickenden Boothby über die Schulter hinweg zu winken, und eine Runde mit ihr zu kichern. „Brachiales Weibsbild. Verhalte dich altersgemäß!“ Diese Albernheiten hatten mir gefehlt. Und die liebevolle körperliche Gewalt natürlich. „-Altersgemäß? Pffffrt!“, entgegnete sie feucht-entgeistert. „Jaaaah, altersgemäß. Ja, ich reite auf den zwei Jahren herum. Gewöhn‘ dich daran.“ Sie zeigte mir mit ihrer Augenbraue den Vogel. „An dich? Unmöglich. Blödmann.“, grinste sie schließlich. Ich strahlte mit. Unmöglich, es nicht zu tun.

„Und? Schon Pläne für deinen Urlaub? Oder zumindest die Reste davon, in denen ich dich aus meiner Liebeshöhle herauslasse, damit du nicht erstickst?“, wechselte ich situationsgemäß das Thema, zwinkerte ihr züngelnd zu, und schulterte ihren Rucksack etwas höher und fester, während die Personalwohnblocks bereits hinter dem nächstgelegenen Komplex, welchen wir umrundeten, in Sicht kamen.
Es war wie in alten Zeiten- wir alberten herum, brachten den halben Campus in Verlegenheit, und alles was uns daran auch nur entfernt stören konnte war der betriebsbedingte Mangel an Zuschauern.





Ich grinste Rick an und zog mich auch gleich näher zu ihm, denn ich wusste, wie er auf meine sogenannten Pläne reagieren würde. Nicht, dass es ihm etwas brachte, tat es nie. Eigentlich war es mehr ein Ritual als Tatsache und trotzdem hatte ich das Bedürfnis mich darauf einzustimmen. Was hiermit geschehen war.

„Ja, allerdings.“, ich hob den Blick zu ihm und stupste seine Wange mit meiner Nase an. Seine Reaktion deutete Skepsis an und mein Grinsen wurde breiter. „Und stell dir vor – diese Planung schließt dich ein.“, seine Augenbraue erreichte ihren Zenit und verzog Ricks Gesicht beinahe komödiantisch. „Wir fliegen auf die grüne Insel – und nein, da kommst du nicht mehr raus.“



„Och nöööö…“, leierte ich halb ernst, halb ernsthaft ob der Unterbrechung meiner dauernarkotisierten Urlaubsidylle in meinem heimeligen, dunklen Liebesnest erbost. Natürlich missfiel es mir, wo ich doch vorgehabt hatte, steif und fest auf einem Höhlenurlaub voller sexueller Eskapaden zu beharren. Und nun nutzte dieses dreiste Weib gnadenlos den Umstand aus, wie happy ich gerade war, sie wiederzuhaben, um mir diesen radikalen Plan vor den Latz zu knallen. Unverschämtheit! Den Campus verlassen? Blasphemie!

„- Sei kein Frosch, Ricky. Der Tapetenwechsel wird dir gut tun.“, strahlte sie zurück.

„Aber… das ist so weit weg!“, murmelte ich entrüstet.

„- 30 Minuten. Inklusive Ein- und Auschecken.“, konterte sie.

„Ich habe keine Lust zu packen!“

„- Ich helf‘ dir schon, deine paar Jeans und Hawaiihemden auszugraben.“

„Das wird ein Riesenstress! Ich habe Arbeit zu erledigen!“

„- Oh, bitte… bleib‘ ehrlich, du Nase.“

„Ich… habe keine Lust! Aaanstrengend!“, ergab ich mich schließlich langgezogen.

„Da sind wir auch schon beim Kern der Sache angelangt. Und er ist mir egal. Du kommst mit.“, verkündete sie fröhlich grinsend, als wie gerade ebenfalls an der Türe zu meinem Quartier ankamen.

„Aber… Sex?“, kapitulierte ich grummelschmollend.

Sie nickte enthusiastisch. „- Pausenlos. Und wir fangen gleich damit an.“

„Na guuuuut.“
Y

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