BRI – Log 001– Lt Cytia Mariss – SCI – 12225.1740

CO: - XO:
Indienststellung: 0000.0000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Elis Karen
Beiträge: 65
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 08:29

Mi 27. Apr 2011, 16:23

BRI – Log 001– Lt Cytia Mariss – SCI – 12225.1740

Erwähnte Personen: P’Thall, Afeoth
NPC’s: Transporterchief 1&2
Wörter: 1400
NRPG: \_/

Sie hatten gesagt es sei der letzte Auftrag, allerdings war bisher so gut wie jedes Mal vom letzten Auftrag die Rede. Der Fairness halber musste ich zugeben, dass sie vielleicht einfach nur erwartet hatten ich würde mir danach die Sterne von Oben ansehen. Also Hops gehen, falls man sich mit betazoidischen Idiomen nicht auskannte.
Nicht unbedingt netter, aber dann wären sie wenigstens ehrlich gewesen. Mit der Ehrlichkeit hatten es die Damen und Herren nämlich nicht so. Oder um es politisch korrekt auszudrücken: Die Informationspolitik des Sternenflottengeheimdienstes ließ über alle Vorsicht hinaus zu wünschen übrig.
Dass ich nämlich auf die Britannia sollte, oder eher zurück sollte, hatte nämlich vermutlich der Transporterchief schon früher gewusst als ich. Da mir im Nachhinein versichert wurde, dass ich eben genau wegen und nicht trotz meiner Vorgeschichte mit der Crew des Schiffes perfekt für den Job war, hätte das auch ruhig vorher mal beiläufig in einem Gespräch fallen dürfen.
Will meinen: Ich wurde hereingelegt.
Von vorne bis hinten.

Ich war also nicht gut gelaunt als ich auf eine Transporterplattform der Sternenbasis eins stieg, von der ich nicht einmal ansatzweise wusste wo sie sich in diesem Moloch befand, und es auch eigentlich nicht wissen wollte. Der Transporterchief schien diese Verärgerung mit allgemeinem Unwohlsein zu verwechseln.
„Keine Bange Lieutenant“, sagte er führsorglich. „Unser Transporter ist vollkommen sicher. Das Beamen ist eine der Sichersten Fortbewegungsmethoden im All, seit Jahrhunderten ausgereift. Nichts ist einfacher und schöner.“
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Wie konnte es sein, dass mir solche Leute schon so dermaßen früh am Morgen den letzten Nerv raubten Ich schloss die Augen und atmete tief ein.
„Hören sie Chief. Ich weiß mehr über den Transporter als sie. Da brauchen sie gar nicht so seltsam zu schauen. Ich weiß soviel mehr darüber, dass ich mitgeholfen habe die neueste Generation dieser Dinger über den Prototypenstatus hinaus zu kriegen. Und damit weiß ich hundert mal besser über die Gefahren beim Beamen bescheid als sie.“
Ich schaute ihn finster an und er schluckte schwer.
„Ach ja, kleiner Tipp am Rande: Wenn sie das nächste mal einen Transporterphobiker, der ich im Übrigen nicht bin, beruhigen wollen, dann klingen sie nicht so als würden sie von einer Sternenflottenbroschüre ablesen.“
Dann gab ich ihm ein ungeduldiges Handzeichen und wurde endlich weggebeamt. Ich verschwand daraufhin in einem Schimmern aus blauen Nebelschwaden …

Mittlerweile musste doch wohl jeder wissen wie das beamen aussah. Dafür, dass sich alle einig wahren wie ausgereift und normal diese hundert Jahre alte technik war, wurde immer noch ein viel zu großes Aufheben drum gemacht. Einige Kollegen und ich hatten uns sogar den Spaß gemacht ein paar Kleidungsstücke zu replizieren die das thematisierten. Ich hatte immer noch ein T-Shirt im Weltraumsack (nicht Seesack) auf dem stand: Ich wurde über das halbe Sol-System gebeamt und alles was ich bekommen habe ist dieses T-Shirt!
Auf jeden Fall rematerialisierte ich mich auf der Transporterplattform die ich leider eindeutig einem Schiff der Sovereign-Klasse zuordnen konnte. Aber noch war Hoffnung.
„Willkommen auf der Britannia Lieutenant Mariss“, sagte da der Transporterheini.
Soviel zu Hoffnung.
„Sie mussten mich ja unbedingt daran erinnern“, meinte ich unwirsch und begab mich zum Schott. „Sie brauchen sich nicht zu bemühen, ich finde allein zurecht.“

Ah, mein Labor.
Wo ich hinsah, Labor, Labor, Labor, Labor, Labor. Und dort hinten kam dann meine Kaffeeküche hin. Ich bemühte mich mit dem nötigen Ernst an die Sache zu gehen, aber es sprach sicherlich Bände über mich, dass ich seit Monaten nicht so viel Spaß hatte wie momentan allein in meinem mir zugewiesenen Reich. Genauso sagte es sicher einiges Über mich aus, dass ich mich hier niedergelassen hatte bevor ich auch nur einem Vorgesetzten begegnet war, geschweige denn mein Quartier besucht hatte.
Ob ich wohl ein Bett im Labor aufstellen und den ganzen Raum unter Quarantäne stellen konnte? Ich müsste nie wieder hier weg.
Ich begann sofort damit die Konsolen für meine Bedürfnisse umzuprogrammieren und beschloss auch ein paar neue Hologrammprojektoren und Smartbords zu bestellen. Ich hatte mich seit meinem Kurzurlaub auf Sol IIIa mit der Hand zu schreiben. Es hatte einfach eine ganz andere Qualität und ich konnte meine Gedanken viel schneller auf ein anderes Medium übertragen. Und, geben wir es doch zu, bei meinen Gedanken war jede Sekunde wichtig.
Da öffnete sich das Schott zu meinem reich und eine hübsche junge Halbromulanerin trat ein. Chiu chi-Miu t’Afeoth, falls ich mich recht erinnerte. Ein wahrer Zungenbrecher. Ich würde sie Afeoth nennen. Das hatte ich auch bei meinem ersten Kontakt mit ihr so gemacht. Das sie Romulanerin war wusste ich damals noch nicht, ich hatte sie natürlich für eine Vulkanierin gehalten, aber inzwischen musste ich ihre und etliche weitere Akten zumindest in den Grundzügen können.
„Kommen sie rein Afeoth“, meinte ich schlicht und nüchtern. „ES ist gt mal einen anderen Wissenschaftler auf diesem Schiff zu sehen.“
„Kennen wir uns?“
„Wir hatten einen gemeinsamen Einsatz auf Sol IIIa“, erklärte ich.
„Achso, jetzt erkenne ich sie. Die Haare haben das ein wenig verborgen.“
In der Tat hatte sich meine Frisur seit damals ziemlich verändert. Von kurz und glatt zu lang und lockig, nur die Farbe war die selbe.
„Ich wusste nicht, dass sie schon im Dienst sind“, meinte die Wissenschaftlerin.
„Ach, Dienstzeiten sind für mich unwichtig, außerdem lebe ich mich gerade erst ein“, erklärte ich ihr und replizierte einen metallenen Becher am anderen Ende des Labores.
„Selbstverständlich. Verstehe ich das richtig, dass sie der neue CSO des Schiffes sind?“
Ich hielt inne und meine Miene wurde säuerlich.
„Nein“, meinte ich zaghaft. „Einige Leute in der Sternenflotte sind der Meinung, dass meine Eignung zum Führungsoffizier tiefer evaluiert werden sollte.“
Und dabei machte ich in der Luft mit den Fingern beider Hände Anführungszeichen. Diese Dilettanten hatten doch keine Ahnung was ein Führungsoffizier machen sollte. Seinen Job sollte er machen und den hatte ich immer gemacht. Wenn ich alle meine untergebenen Anweisen musste, dann brauchte ich sie auch nicht, da ich ja sowieso ihren Job machte. Alles eine Frage der effiziens, aber das verstanden diese Trottel ja nicht.
„Dann befinden wir uns in der Tat in einer faszinierenden Situation in der wir ohne Führungsoffizier die beiden Ranghöchsten Wissenschaftler des Schiffes sind, was dieser Tage nicht sehr schwer ist möchte ich hinzufügen.“
Ich hatte gerade angefangen den Becher mit einem Laserwerkzeug akribisch zu bearbeiten und sah nur kurz auf das PADD das mir die Halbromulanerin hinlegte. Ich hätte gar nicht draufgeschaut, aber ihre Stimme hatte den neutralen Charakter verloren und sie klang jetzt erheblich ungehaltener.
„Oh, so viele“, meinte ich sarkastisch. „Nun, wie es scheint müssen wir uns daran gewöhnen, dass sich die Sternenflotte immer mehr durch die Galaxie ballert und Leute wie wir nicht mehr in den Schießübungen vorgesehen sind.“
„Ich währe dafür, dass wir die Pflichten des CSO aufteilen was Brückendienst und Protokoll angeht. Sie sind zwar Ranghöher, aber ich bin schon länger auf diesem Schiff.“
Ich nickte. Weniger Aktenarbeit für mich klang gut und was den Brückendienst anging half mir das ungemein bei meinem kleinen Nebenjob.
Trotzdem ärgerte es mich, dass die wissenscahftliche Abteilung so dermaßen unterbesetzt war. Als wäre meine Art ein Extra das in Kriesenzeiten nicht gebraucht würde.
Wurde ich jetzt zynisch? Ach sei’s drum.
„Die Ära der wissenschaftlichen Raumfahrt scheint vorbei zu sein“, fügte ich hinzu. „Man will nichts mehr wissen, nur noch wissen wie man es mit einem Phaser zerstören kann. Aber nicht mit mir. Wir werden denen schon zeigen wo sie ohne Wissenschaftsoffiziere landen. Mit uns ist nicht gut Pflaumen essen!“
„Pflaumen? Wieso Pflaumen?“
Ich wandte mich von dem Becher ab und der Romulanerin zu.
„Sagen das die Terraner nicht so?“
„Sie meinen glaube ich Kirschen“, erklärte mir Afeoth.
Ich schnipste ärgerlich mit den Fingern und hob dann den Zeigefinger kurz vor meine Nase.
„Ich wusste es ging um Steinobst. Warum macht das eigentlich einen unterschied?“
Ich verlor Interesse an meiner eigenen Frage, vermutlich noch während ich sie stellte und arbeitete weiter an meinem Becher.
„Was machen sie da eigentlich“, fragte Afeoth endlich irritiert.
„Na, wonach sieht’s denn aus? Ich graviere einen Becher.“
„Das ist mir schon klar. Aber warum?“
Ich grinste, ihre Mühe Sinn in meinen Handlungen zu sehen war putzig.
„Damit jeder sieht, dass das mein Interessiert-mich-Becher ist.“
„Ihr was?!“
„Mein Interessiert-mich-Becher“, meinte ich als sei es das normalste der Welt.
Ich hielt ihr den Becher so hin, dass sie erst die Aufschrift, mein Name und den Titel, und dann den nicht vorhandenen Inhalt sehen konnte.
„Und wie sie sehen ist er leer.“
Gesperrt