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Thorn P'Thall
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SC: Sargon, Mariss, Goral
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*** USS Britannia – Deck 07 ~ Nach Schichtende ***


Das allgegenwärtige Summen des allumfassenden EPS-Gitters hatte wieder den beruhigenden, unaufdringlich-reservierten Puls einer langen Reise mit konstanter Warpgeschwindigkeit angenommen. Ich hörte es längst wieder nur dann, wenn ich auf meinem Weg durch die Korridore bewusst darauf achtete, wie ein Arzt der den Herzschlag und die Atmung seines Patienten abhorchte. Ich mochte kein Techniker sein, aber ich tat schon so lange auf der Britannia Dienst, dass mir dieses Geräusch umgehend das beruhigende Gefühl einflößte, mit der Patientin wäre alles in Ordnung, und sie sei bei bester Gesundheit.

Auf meinem Weg gen Krankenstation passte ich das eine oder andere, salutierende Crewmitglied mit einem kühlen, militärischen Nicken ab. Doktor Sargon hatte für die Routineuntersuchungen ein großzügiges Zeitfenster- wir hatten einen langen Flug durch in der Regel sicheren, tiefsten Föderationsraum vor uns. Neben den Vorbereitungen für unseren diplomatischen und möglicherweise militärischen Einsatz würde kaum etwas Aufregendes passieren, bis wir uns Starbase 98 und dem Briar-Patch nähern würden. Und selbst dann war das Risiko von außerplanmäßigen Geschehnissen gering- Resolution war, ihrem altterranischen Namen gemäß, eine berühmt-berüchtigte Bastion. Alles was mir momentan also Sorgen bereitete, war die Akklimatisierung der neuen Crewmitglieder an die Mannschaft, und die Gefahr der Nachlässigkeit angesichts eines ruhigen Fluges. Potenzielle Probleme, die es beizeiten gezielt anzupacken galt- mit dem Unterschied, dass mir das Fehlen eines designierten ersten Offiziers das Privileg einräumen würde, selbst Hand anzulegen.
Mein Mundwinkel zuckte flüchtig bei dem Gedanken, als ich die noch immer vergleichsweise ruhige Krankenstation betrat. Nicht dass ich die Notwendigkeit einer starken rechten Hand nicht anerkannte- aber ich freute mich regelrecht darauf, die Crew direkter anpacken zu können. Noch.

Offensichtlich war auch hier gerade ein Schichtwechsel im Gang: Ein hochgewachsener, älterer Cardassianer nahm gerade ein Padd von Cadet Neema entgegen, nickte ihr… lächelnd zu als er sie in den Feierabend verabschiedete. Doktor Goral, Chief Petty Officer, rief ich mir in Erinnerung, frisch hierher versetzt. Ich passierte ihn, erwiderte flüchtig seinen Salut, und verhärtete meinen Blick ein wenig, während ich weiter auf das räumlich abgetrennte Büro des Chefmediziners zusteuerte. Bei allem Pragmatismus konnte ich mir nicht helfen- nach allen Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte machte mich ein lächelnder Cardassianer noch immer bestenfalls misstrauisch. Die geringe Präsenz dieses Volkes in den Reihen der Sternenflotte half auch nicht unbedingt.

„- Sind sie zu ihrer Routineuntersuchung hier, Captain?“, kam es von hinten, ließ mich innehalten. Ich drehte mich halb zu dem Unteroffizier um, nickte knapp. Auch die Andeutung von Wärme und Hilfsbereitschaft in seiner Stimme erfüllte mich eher mit Skepsis als mit Ruhe.
„Richtig. Ist Doktor Sargon noch im Dienst?“, entgegnete ich kühl, als mir auffiel dass ich ebenso gut auf der Suche nach Marden sein könnte, wenn Sargon schon gegangen war. Der lächelnde Doktor nickte. „- Er hilft Senior Chief Makarova bei der Bestückung von Operationssaal B. Unermüdlich, der Mann.“ Wie ich es mir gedacht hatte, der Trill ließ in seinem Übereifer nicht locker, schon gar nicht angesichts solcher Banalitäten wie eines Feierabends.

Ich bedankte mich mit einem knappen, nichtssagenden Nicken, und setzte meinen Weg fort, schüttelte das ungute Gefühl ab. Mediziner, die anscheinend Freude an ihrer Arbeit hatten, waren mir von Natur aus bereits dezent suspekt, und wenn es sich dabei noch um Cardassianer handelte, stellten sich mir die Fühler auf.



*** Untersuchungsbereich, kleiner Zeitsprung ***


Es war die üblichste aller Routinen, und das Timing gut, also hatte ich keinerlei Gründe mich zu beklagen. Hätte ich ohnehin nicht, zumindest nicht laut, aber die Umstände machten es zu einer noch viel beiläufigeren Übung. Wir waren bereits halb durch, und nachdem sich der Scannerarm des Biobetts wieder in Ausgangsposition bewegt hatte, erhob ich mich vom selbigen, blieb auf der Kante sitzen. Zufrieden nickend las der mir gegenüber stehende Doktor von seinem Padd die letzten Messdaten ab, ehe er lächelnd aufblickte.

„- Sie sind bei bester Gesundheit, und hervorragend in Form, Captain. Bemerkenswert, wenn man ihre medizinische Akte bedenkt, wenn sie mir die Bemerkung erlauben…“, verkündete er, was mir eine gehobene Augenbraue entlockte. „Gut zu wissen, Doktor. Was brauchen sie noch?“ Ich hatte die Frage eingeworfen, während er schon wieder zum Luftholen ansetzte. Der Mann schmunzelte. „- Nur noch einige Auskünfte. Immer langsam, Sir, ich tue hier nur meine Pflicht. Hier steht, dass ihr letzter körperlicher Belastungstest… gerade einmal vier Tage her ist?“ Ich nickte. „Ich lege jedes Mal einen ab, ehe mich das Oberkommando für eine neue Mission instruiert.“ Er überflog wahrscheinlich gerade den dazugehörigen Bericht, schnalzte mit der Zunge, und senkte schließlich das Padd. „- Nun, dann wären wir hier fertig, Sir. Bis auf eines. Ich wurde informiert, dass ihr Rückgrat jährlichen Neurogel-Injektionstherapien unterzogen wird. Ihre nächste ist in… vier Monaten fällig. Korrekt?“ Ich erhob mich schon mal, zog leicht die Augenbrauen zusammen, bestätigte dann. „- Gut, gut. Eine interessante Therapie, und sicher ist die Geschichte hinter dieser Verletzung ebenso aufregend. Wenn sie mir die Indeskretion verzeihen- ich freue mich schon darauf, sie meinem Repertoire hinzufügen zu können.“

Ich hob erneut eine Augenbraue, während der Doktor ebenfalls aufstand, und mir die Hand reichte. „Wenn ich das nur zurückgeben könnte, Mister Sargon.“ Bei dieser Bemerkung beließ ich es dann auch, ehe ich zu viel darüber nachdachte, und noch dezent feindselig wurde. Besagte Geschichte überließ ich seiner Fantasie oder Recherche. Die jährlichen Behandlungen knockten mich jedes Mal für mehrere Tage aus, machten mich dienstunfähig. Es war ein kleines Plus, dass ich sie immerhin an Bord meines Schiffes erhalten konnte, aber dabei blieb es auch, was diese Seite der Medaille betraf.
„- Wie dem auch sein, damit sind sie entlassen. Wenn nur all diese Untersuchungen so glatt laufen würden, hätte ich heute schon die halbe Crew geschafft.“

Bereits im Gehen begriffen, ließ mich die Bemerkung nochmals inne halten.

„Probleme, Doktor?“, hakte ich nach. Schließlich gehörte das zum Aufgabenbereich eines ersten Offiziers, den ich hiermit vertrat.
„- Keine unüblichen, Sir. Das eine oder andere Crewmitglied schien heute einen schlechten Tag gehabt zu haben. Es ist bemerkenswert, wie unwillig viele dieser hochgebildeten, hervorragend ausgebildeten Humanoiden sind, wenn es um ganz selbstverständliche Routinen geht, welche ausschließlich darauf abzielen ihnen zu helfen. Es geht hier schließlich durchgehend um Vorsorge, und wie sie wissen ist das die beste Behandlung, also verstehe ich wirklich nicht, wie man sich dabei so anstellen kann.“
Ich neigte meinen Blick, zählte sofort eins und eins zusammen. „Sie haben heute Ensign Amh untersucht.“, stellte ich mehr fest, als ich fragte. Und erneut hatte ich das Gefühl, dass er nicht unbedingt fertiggeredet hatte, sondern nur eine Atempause eingelegt- und noch minutenlang so hätte weitermachen können, wenn ich ihn nicht unterbrochen hätte.
„- Ja, Sir. Allerdings ist das keine Dienstbeschwerde.“
„Sie war kooperativ, aber mies gelaunt. Richtig?“ Wieder ging meine Augenbraue auf Wanderschaft, während ich seine entschärfende Anmerkung ignorierte.
„- Korrekt. Verstehen sie mich nicht falsch, das hier ist wirklich keine formelle Beschwerde, aber diese Frau versteht sich nicht gut darauf, angesichts schlechter Laune professionell zu bleiben. Dabei habe ich mir viel Mühe gegeben und Zeit genommen, ihr wieder und wieder zu erklären, dass ich strikt nach Vorschrift handelte und ausschließlich meine Arbeit machte, so schnell es eben ging. Gerade sie als Abteilungsleiterin sollte dafür Verständnis haben, dass nicht alle Pflichten die man so hat… für alle Beteiligten angenehm sind.“
Ich erlaubte meinem Mundwinkel ein amüsiertes Zucken. „Genau da lag ihr Fehler, Doktor.“
„- Wie bitte, Sir?“
„Sie haben es ihr wieder und wieder erklärt. Während sie kooperativ, aber mies gelaunt war.“, setzte ich an.
„- Ich weiß nicht, ob ich verstehe, worauf sie hinaus wollen.“, erklärte der Trill irritiert.
„Jeder, der hier Dienst tut, kennt die Vorschriften. Und niemand nimmt es ihnen persönlich übel, dass sie ihre allseits bekannte Arbeit machen. Das ist das beste Argument, und macht es dabei trotzdem nicht besser. Sie haben also gar keine Chance, ihre Laune zu verbessern. Was wollen sie dann noch damit erreichen, nachdrücklich zu wiederholen, was sowieso allgemein bekannt ist- Als würden sie ihr Gegenüber für dämlich halten?“ Ich vermied es, meinen Tonfall zu sehr ins Belehrende abgleiten zu lassen, wenngleich nicht völlig. „Alles was sie in diesem Fall tun können ist ihre Arbeit, solange sie keine administrativen Maßnahmen einleiten wollen. Alles darüber hinaus macht es nur schlimmer.“
„- Sind sie wirklich der Meinung, man könnte das verallgemeinern, Sir?“, hakte er skeptisch nach.
„Fast. Verallgemeinerungen sind bekanntlich etwas Gefährliches. Aber auf eine Zielgruppe kann man es hundertprozentig anwenden, Doktor. Sie wissen, was man innerhalb der meisten Völker so über die Launen humanoider Frauen sagt?“
„- Nicht wirklich, Sir.“ Ich erlaubte mir ein trockenes Schmunzeln.

„Ich glaube,jetzt kommen sie ganz von selbst darauf. Gute Nacht, Doktor.“



*** USS Britannia – Deck 01 - Brücke ~ kurz darauf ***


Ich hatte mich dafür entschieden, trotz Dienstschluss einen Teil der Formalitäten des Tages auf der Brücke zu erledigen- namentlich das Durcharbeiten der ersten Welle an Berichten. Das zurückliegende Gespräch mit dem Doktor amüsierte mich noch immer dezent, aber begleitet wurde diese Laune von dem bohrenden Gefühl, dass das, was manche Offiziere als “Karma“ titulierten, mich bald einholen würde.

Ich betrat die Brücke, und schalt mich selbst. Von Wegen bald. Wunschdenken, Soldat.

„- Captain auf Brrrücke.“, verkündete Mariss, versprühte dabei den Charm eines äußerst gelangweilten Waffeleisens, während sie sich im CO-Sessel fläzend der Turbolifttüre zudrehte, die Beine überschlagen, den Blick geneigt. Dann erhob sie sich eine künstliche Schrecksekunde später mit einem Oh, richtig, da war ja was-Ausdruck in ihren mir wohlbekannten Zügen von meinem verdammten Platz. Aber ja nicht zu schnell.

„Was genau tun sie da, Lieutenant?“, rang ich mir nach einem scharfen Ausatmen ab, während ich mich ansonsten erfolgreich darum bemühte, Haltung zu bewahren. Gut, okay, mein Blick machte zugegebener Maßen gewisse Anstalten, sie mit Wucht aufzuspießen und an den Hauptschirm zu harpunieren, der daraufhin bersten und uns allen einen grausamen Tod im Vakuum bescheren würde, und zwar auf Warp, aber T’Rthell myn fahydd-hen, was wäre es das nur wert.
„- Den diensthabenden Kommandooffizier spielen, Sir. Wie sie sehen bin ich die ranghöchste Offizierin auf der Brücke, mal abgesehen von denen die damit beschäftigt sind, zu verhindern, dass wir in der nächsten Warpraumkurve die Subraumleitplanke durchbrechen und brennend im Raumroutengraben liegen bleiben.“, entgegnete sie, während sie an die astrometrische Station zurückschlurfte, mitsamt eines ‘Oder was auch immer die da gerade macht‘-Nickens in Richtung Rangaraj an der Navigationskonsole, deren Spiegelung im Hauptschirm die Augen verdrehte.

Ich ließ mich an meinem Platz nieder, und stellte sofort mit aggressiv angelegten Fühler fest, dass er verstellt war. „Und was verschafft der Brücke die Ehre ihrer Anwesenheit, Lieutenant?“ Vor meiner eigenen verdammten Brückenbesatzung nicht unmittelbar verbal zu ihr in den Ring zu steigen, war, als würde ich versuchen meine eigene Schuhsohle durchzukauen und zu verschlucken. Es gelang. Halbwegs.
„- Haben sie den Bericht nicht gelesen? Ciao-Miao und ich teilen uns die Abteilungsleitung. Ich schiebe Brückendienst. Sir.“
„Nein.“, brachte ich betont ruhig atmend heraus, und rief wie geplant auf meiner Armlehnenkonsole die Abteilungsberichte auf. Natürlich auf ihre Frage bezogen, nicht als Ausdruck meiner Meinung zu all dem. Auch wenn es so klingen mochte.

Alles was sie in diesem Fall tun können ist ihre Arbeit, solange sie keine administrativen Maßnahmen einleiten wollen. Alles darüber hinaus macht es nur schlimmer. Sie wissen, was man innerhalb der meisten Völker so über die Launen humanoider Frauen sagt?, rezitierte meine eigene Stimme in meinem Kopf höhnisch, während mein Blick auf dem Display nach einem Hoffnungsschimmer Ausschau hielt.

Wie zum Beispiel einem komfortablen ‚astrometrische Konsole detonieren‘-Knopf.
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Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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