BRI - Log 3 – PO3Sargon - CMO - 12226.1887

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Trigan_Sargon
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Do 28. Apr 2011, 17:54

BRI - Log 3 – PO3Sargon - CMO - 12226.1887
Personen: Ensign Amh, Captain P´Thall, Dr. Elin Goral
Wörter: 1610



=/\= Mein Quartier - Schichtende =/\=

Ich ließ meinen Arbeitstag Revue passieren und war doch sehr verdutzt über die Umstände des heutigen Tages. Ich machte mir Gedanken über den eigentlich nicht gewollten Zusammenstoß mit Ensign Amh und mein Gespräch mit Captain P´Thall. Vor allen Dingen das Gespräch mit Captain P´Thall gab mir zu denken. Vielleicht hatte ich ja wirklich so viel an meine eigenen Gedanken, meinen eigenen Weg und meine eigene Karriere gearbeitet, dass ich nicht den Blick für das Wesentliche hatte. Dabei sollte doch grade für einen Mediziner das Wesentliche im Vordergrund stehen. Ich musste mir wirklich selber eingestehen, dass ich nichts von dem Wunder des weiblichen, humanoiden Geschlechts wusste.

Ich saß an meinem Schreibtisch und studierte die Padds der beiden Untersuchungen von Ensign Amh und Captain P´Thall und die dazu gehörigen Personalakten. Da war zum einen Ensign Amh, ein weiblicher Mensch, irischer Abstammung, geboren auf Sol III und Sicherheitscheffin der USS Britannia. Ihr Lebenslauf war schon ein hartes Brot. Aber das psychologische Profil umso härter. Obwohl Ensign Amh aus einer intakten Familie kam, hatte sie nie Teamgeist entwickeln können. Sie vermied es anderen zu vertrauen und sich auf jemand anderen als sie selbst zu verlassen. Ihre perfektionistische Art machte sie zu einer strengen, oft peniblen Vorgesetzten, die ihre Erwartungen an sich selbst bei anderen meist noch steigerte. In ihrer Zeit bei der Pure Föderation wurde ihr der Beweis erbracht, dass eine militärische Organisation nicht bürokratisch und auf Prinzipien aufgebaut sein muss um zu funktionieren, was ihr den Umgang damit deutlich erschwerte. Angefangen von der automatischen Autorität von höherrangigen von Crewmitgliedern, bis hin zu den schriftlichen Rapporten, die zu ihrem Aufgabengebiet gehörten, grollte es sie, diesem Protokoll unterworfen zu sein. Richtig in Rage bringt man Cholain, in dem man ihr die nötigen Maßnahmen wegen diplomatischer oder bürokratischer Spitzfindigkeiten verweigert, oder ihr im Nachhinein sogar die Schuld gibt, wenn etwas schief geht. Ebenso verhält es sich mit der Frage der Verantwortlichkeit, die von der Admiralität gern Ordmalo und nur ihm zugewiesen wurde. Sie fühlte sich entmündigt und übergangen, zumal sie der nachhaltigen Ansicht war, nichts Falsches, sondern lediglich etwas Notwendiges getan zu haben. Daher wohl auch diese Wutausbrüche, die sie teilweise an den Tag legte.

Zum anderen war da Captain P´Thall, ein männlicher Andorianer, geboren auf Xi Draconis und Captain der USS Britannia. Der Captain war kein Andorianer vieler Worte. Erzogen nach der streng militärischen Tradition seines Familienclans, lagen seine Prioritäten bei Pflichtbewusstsein, Loyalität und seiner Familie gleichermaßen. Seit seinem Eid gegenüber der Föderation fühlte er sich eben so eng daran gebunden wie an jenen Andoria, Clan und Garde gegenüber geleisteten. Dies sicherte seine unbedingte Hingabe an die Werte und Ideale der Sternenflotte, wie auch immer er persönlich zu diesen gestanden haben mochte. Das erkaltete Verhältnis zu seinem Vater war typisch für die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Captain P´Thall zu führen bereit war. Geprägt von Stolz und dem Bedürfnis den an ihn gerichteten Erwartungen gerecht zu werden, sah er überschwängliche Emotion als Hindernis und überflüssig an. Dabei unterdrückte er weder Wünsche noch Sehnsüchte. Er sah emotionale Verbindungen angesichts seiner Familiengeschichte als etwas an, das wohl überlegt sein wollte- und schob sie dadurch meistens auf Zeitpunkte auf, die niemals kommen würden. Sein überdeutlich ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit fand seine Grenzen am Ideal der Loyalität. Verrat oder Intrigen konnte der Captain auf den Tod nicht ab und verurteilte sie ohne Rücksicht auf mögliche Beweggründe. Meuterei war in seinen Augen nicht zu verzeihen. Zu den Eigenschaften, die bei Thorn ebenfalls inakzeptabel waren, gehörten ebenso Feigheit und Unaufrichtigkeit. Er stellte hohe Ansprüche an sein Umfeld, legte bei sich jedoch mit größtem Eifer genau das gleiche Maß an. Nie würde er von Untergebenen, Gleichrangigen oder Höhergestellten etwas erwarten, dass er selbst nicht vorleben konnte. Auch wenn ein Vorgesetzter nicht seinem Verständnis von Kompetenz und Autorität entsprach, leistete und erwartete er unbedingten Gehorsam, wenngleich er bekannt dafür war Spielräume und Grauzonen zu nutzen, um unter allen Bedingungen das beste Ergebnis zu erzielen. P´Thall´s Respekt verdiente man sich, indem man die Bereitschaft zeigte schwer an sich zu arbeiten und auch Erfolge darin aufweisen konnte. Als Leutnant der Imperialen Garde Andorias war Kameradschaft für ihn selbstverständlich und nicht selten kollidierte seine Ansicht diesbezüglich mit dem Verhalten des durchschnittlichen Sternenflottenoffiziers. Er war in all seiner kühlen Beherrschtheit im professionellen Bereich stets Offen und hilfs- wie auch konfliktbereit. Dabei verzichtete er auf Sentimentalitäten, es ging ihm um Festigung und Härtung der Mannschaftsmoral, die er mit einem Familienclan verglich. In seiner perfektionistischen Art verließ er sich meist nur auf sich und sein eigenes Urteil, Intrigen und Gerüchte waren ihm zutiefst zuwider.

Bei dem Lesen der beiden Akten, hatte ich das Problem, dass ich Captain P´Thall einschätzen konnte, Ensign Amh aber leider nicht. Daran hatte ich zu knabbern, zumal ich mit einem Symbionten vereint war, der eigentlich diese Defizite hätte ausgleichen müssen. Stattdessen suchten mich irgendwelche absurden Träume heim, die ich mir nicht erklären konnte. Daher beschloss ich viel mehr von meinem Gegenüber zu lernen und den versteckten Rat, den mir der Captain gegeben hatte, anzunehmen. Ich wollte in Zukunft mehr auf meine Patienten eingehen und nicht immer und immer wieder nachzuhaken. Auch musste ich lernen, wie eine humanoide Frau „funktionierte“, damit ich nicht wieder einen Schlag vor den Bug bekam.

Ich stand vor meinem Schreibtisch auf und beendete meine Arbeit für heute. Ich ging ins Bett mit dem Vorsatz, es ab sofort besser zu machen. Ich war schließlich Chefmediziner, hatte eine Verantwortung und wollte meine Arbeit weiterhin lieben. Ich beschloss auch das Gespräch mit Ensign Amh zu suchen und ihr meinen Standpunkt klar zu machen und auch so zu versuchen die Wogen wieder zu glätten.


=/\= Krankenstation – Büro des CMO - Schichtbeginn =/\=

Die Nacht war unruhig und kurz, denn es kamen wieder Träume und ich musste innerlich über das Geschehende des vergangenen Tages nachdenken. Nichts desto trotz begann nun eine neue Schicht und Arbeit lag vor uns. Meine erste Aufgabe war es für die heutige Schicht mit unserem neuen Mediziner, ein älterer Cardassianer namens Dr. Elin Goral, der mir von der Personalabteilung zugewiesen wurde, ein kleines Gespräch zu führen und ihn einzuweisen, falls es noch nötig war. Doch vorher versuchte ich einige Dinge über ihn heraus zu finden. Dazu beobachtete ich hin von der Ferne bei der Arbeit und stellt nach einiger Zeit fest, dass er geduldig, freundlich, karrieremäßig scheinbar unambitioniert und doch ein wenig mysteriös war.

Ich stand von meinem Stuhl auf, ging zur Türe meines Büros, da ich sah, dass Mr. Goral in der Nähe war, und bat ihn zu mir ins Büro zu kommen. „Dr. Goral setzen Sie sich bitte.“ Bat ich ihn und Dr. Goral setze sich auf den linken Stuhl, der vor meinem Schreibtisch stand. Ich schaute ihn an und versuchte aus seiner Mimik ein paar Anhaltspunkte für sein Wesen zu bekommen. Aber wie ich schon sagte, er war ein wenig mysteriös.

„Dr. Goral, ich freue mich Sie auf unserer Krankenstation begrüßen zu dürfen.“ sagten ich zu ihm und machte weiter: „Ich bin Dr. Sargon und der Chefmediziner dieser bescheidenen Einrichtung. Ich denke mal mit Ihrer Erfahrung brauche ich Ihnen nichts zu unserer Arbeitsweise erzählen.“ Der Cardassianer schüttelte freundlich den Kopf. Sein freundliches und ruhiges Wesen gefiel mir, denn ich brauchte eine Person, die das ruhige Gleichgewicht der Krankenstation mit aufrecht halten konnte. Ich bat Dr. Goral ein wenig von sich zu erzählen, was er gemacht hatte. Er schaute mich ruhig an und antwortete dann: „Ich habe nun mittlerweile 14 Jahre Dienst in der Sternenflotte hinter mir Sir. Leider verlief meine Zeit nicht immer rosig ab. Zunächst wurde mein auf Cardassia Prime erarbeiteter Doktortitel in der Sternenflotte nicht anerkannt. Daher musste ich ein Medizinstudium von 4 Jahren absolvieren, bis mir ein anerkannter Doktortitel verliehen wurde. Leider hatte ich auch anfangs Schwierigkeiten an der Sternenflottenakademie angenommen zu werden, da gegen mich Ermittlungen liefen, weil ich, wie jeder Cardassianer, der ein Medizinstudium gemacht hatte, einer Bruderschaft angehörte. Leider wurde mir nach dem Dominion Krieg vorgeworfen gegen die Ethik verstoßen zu haben, was aber nicht der Wahrheit entsprach. Doch ich wurde nach drei Jahren zum Glück von alles Vorwürfen freigesprochen und die Ermittlungen eingestellt.“ Goral holte Luft und sagte dann weiter: „Ich habe dann auf eine weitere Aufnahme in die Sternenflottenakademie verzichtet und bin stattdessen als normaler medizinischer Charge in die Sternenflotte eingetreten. Dort habe im Flottenhospiz in San Francisco gearbeitet für zwei Jahre, bin für drei Jahre auf Deep Space 8 gegangen und dann auf das Lazarettschiff USS Soval für 2 Jahre. Ich habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen und bin aufgrund meiner Beförderung zum CPO und dem dadurch resultierenden Mangel an freien Positionen für höhere Unteroffiziere und Ihrem Bedarf, Sir, auf die USS Britannia versetzt worden.“

Ich hörte gespannt zu. Und als Mr. Goral fertig war, sagte ich: „Da haben Sie schon so einige Dinge mitmachen müssen. Aber ich bin froh, dass wir einen so erfahrenen Mediziner, wie Sie, für unsere Krankenstation gewinnen konnten. Da Sie keine Einweisung bei Ihrer Arbeit brauchen, können Sie auch ruhig weiter loslegen Dr. Goral. Falls noch Fragen sind, können jederzeit zu mir ins Büro kommen. Ansonsten wünsche ich Ihnen eine angenehme Schicht.“ Dr. Goral nickte, stand auf und ging in die Krankenstation zurück und tat seine Arbeit.

<<Ein netter Kerl, dieser Dr. Goral.>> Dachte ich so bei mir, als ich mich wieder meiner Arbeit zuwandte. Ich sortierte Akten, las Padds und machte das, was ein CMO machte. Doch mir ging trotzdem eine Sache nicht aus dem Kopf: Wie konnte ich das Verhältnis zwischen Cholain Amh und mir wieder kitten. Dies sollte wohl meine schwerste Aufgabe für die nächste Zeit werden…

Tbc
PO3 Trigan_Sargon
temp. CMO der USS Britannia
Mitbegründer der Gadryglis-Heilmethode
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