BRI – 03/03 – Ens Amh/Lt Mariss – CXO/SCI – 12230.2340

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Elis Karen
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Mo 2. Mai 2011, 22:23

BRI – 03/03 – Ens Amh/Lt Mariss – CXO/SCI – 12230.2340

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~ Deck 6 – Sicherheitszentrale ~

„Jetzt ist es amtlich.“, freute ich mich und trat aus meinem Büro in die Sicherheitszentrale hinaus, beobachtete die Leute. „Feierabend!“, rief ich, klatschte in die Hände und erntete irritierte Blicke.

„Wir liegen an Station 6-6 vor Anker und haben zwei Stunden frei! Abflug!“, lediglich zwei Offiziere ließ ich in der Zentrale zurück, alle anderen scheuchte ich hinaus. Diese verkrampfte Arbeitshaltung würde ich ihnen bei Zeiten austreiben und wenn es nur mit einer Überdosis klappen würde.

Gerade, als ich selbst gehen wollte, öffnete sich die Tür und Mariss, das Mustermiststück kam herein stolzier.
„Ensign, ich brauche Ihre Hilfe bei der strategischen Abtastung der Sensoren.“
„Jap, gern. In zwei Stunden.“, sie wirkte irritiert und ich grinste sie an.
„Lesen Sie meine Gedanken.“ ich habe besseres zu tun!, dann grinste ich erneut, wackelte mit dem Kopf und wollte sie schon stehen lassen.
„Und was?“
„Unauffällige Untersuchung der Station.“, sie überlegte und ich meinte ihre Gedanken lesen zu können. Einen Augenblick schob ich die Lippe hin und her und lächelte dann. „Na warum nicht? Sie sind die erste Hirnpoplerin, die ich nicht von Anfang an umbringen wollte. Wenn wir fertig sind helfe ich Ihnen bei Ihren Sensoren.“

Gemeinsam liefen wir zum Shuttlehangar, wo ich einen Flug reserviert hatte, doch diesen Gedanken vergrub ich ganz weit hinten, sonst kam Missy noch auf die Idee sich die Nase pudern zu müssen.
„Blödsinn.“, motze sie plötzlich von der Seite und ich sah sie erst irritiert und dann finster an.
„Das vorhin war keine generelle Erlaubnis in meinem Kopf rumzuspuken.“, sie lachte höhnisch.
„Ihre Gedanken sind so flach, dass sie an den Rand ihrer Hirnrinde stoßen wie Wasser in einem Kinderpool.“, ich dachte intensiv daran, was ich mit einem Kerl veranstaltet hatte, der dachte, dass Sternenflottenangehörige, weibliche Crewmitglieder für ihn als PFler Freiwild waren. Dann sah ich Mariss an und bestätigte ihre unausgesprochene Vermutung. Es gibt mehrere Möglichkeiten das so zu machen, dass niemand jemals erfährt, dass ich es war, alles klar?




Unter Betazoiden gab es wenig Verwendung für Gestik und Mimik. Wir konnten nicht nur Sprache übertragen, sondern auch den Grundton einer Aussage und das Gefühl dahinter. Das funktionierte aber nicht nur mit Sprache. Beispielsweise gab ich Ensign Amh gerade das leicht frustrierende Gefühl, dass ich mit den Augen rollte, ohne es wirklich zu tun.
Ein überaus komplizierter, filigraner und vor allem komplett nutzloser kleiner Trick.
Ich liebte es!
Amh musste sich währenddessen mit dem tatsächlichen Augenrollen begnügen. Sicher, es war primitiver, aber hey, jeder wie er konnte.
Ich mochte sie.
Ja, das tat ich tatsächlich. Gut, auf das passiv aggressive Verhalten hätte ich verzichten können. Das grenzte ja an Schwanzvergleich. Und ja, ich wusste was das war, man schnappt sowas im Sol-System auf wenn man Telepath ist. Und das mit der Nase pudern nahm ich ihr besonders übel. Ich verzichtete Größtenteils auf Make-Up. Zumindest auf alles was länger dauerte als das Duschen. Mir war relativ egal wie ansehnlich ich im Dienst oder im Labor war.
Abgesehen davon füllte sowieso niemand den Kittel so kurvenreich aus wie ich und das mangelnde Schminkzeugs machte mein natürlich strahlendes Äußeres wieder wett.
Unabhängig davon war mir eigentlich weniger danach zu Mute mich auf ein weiteres Agenten-Abenteuer einzulassen, aber so kam ich kurz vom Schiff und, was noch viel wichtiger war, dessen Captain, weg. Außerdem war die Terranerin nicht wirklich unhöflich. Es war halt ihre Art und sowas konnte ich verstehen. Schließlich wär alles andere auch heuchlerisch gewesen.
„Das mit dem manisch-depressiven Lügendetektor hab ich gehört“, meinte ich plötzlich.
„Sollten sie auch.“
War ja klar.
„Ich finde das diskriminierend“, beschwerte ich mich mit Absicht überzogen pikiert.
„Denken sie dran, dass ich es wie einen Unfall aussehen lassen kann“, sagte sie.
Und denken sie dran, dass ich sie glauben machen kann, sie wären ein Tarq-Ferkel, dachte ich in ihre Richtung.
Konnte ich ehrlich gesagt nicht.
Noch nicht!
„Haben sie eigentlich Erfahrung mit so etwas“, wollte Amh wissen als wir schon im Shuttle saßen.
Ich stöhnte genervt als die Erinnerung an die vergangenen zwei Jahre zurückkam.
„Mehr als ihnen oder mir lieb ist.“
Amh runzelte die Stirn.
„Wie kommt’s?“
„Naja“, meinte ich, jetzt wieder grinsend. „Um es mit ihren Worten auszudrücken: Früher war ich ein telepathisch enorm talentiertes Miststück. Jetzt bin ich ein telepathisch enorm talentiertes Miststück mit Geheimdiensttraining.“
Ich rückte meine Brille grade und schmunzelte über Amh’s folgende Gedankengänge.
Ich mochte sie.
Ich mochte sie wirklich.






Der Pilot es Shuttles hatte den Preflight bereits abgeschlossen. Durch das Kraftfeld sah ich die Cromwell gen Komm-Relais abschwirren und lachte mir ein Ei in die Hose, weil sie mit Thalin auf etwa 25 Quadratmetern eingesperrt waren. Haha.
„Hm?“, ich sah Mariss an, grinste.
„Schadenfreude.“
„Aha.“

Der Flug ging los und war auch schon wieder vorbei, ehe wir uns richtig angeschnallt hatten.
„Fresse is das Ding alt.“
„Dachte ich auch grad.“
„Ich weiß.“
„Pscht.“, ich klappte einen imaginären Mund zwischen Fingern und Daumen zu ohne sie anzusehen.
„Was genau machen wollen wir eigentlich herausfinden?“, fragte Mariss. Ich erhob mich schon, als ich antwortete.
„Die Stationsführung behagt mir nicht.“, erklärte ich. „Ihre Antworten waren…“
„-zu einleuchtend?“, wieder grinste ich.
„Exakt. Wenn jemand auf jede Frage sofort eine plausible Antwort parat hat macht mich das misstrauisch. Entweder sind das hier Hinterweltler, die sich damit begnügen mit dem Finger in der Rosette zu stecken, oder wir sind hier weniger willkommen, als sie gewillt sind uns merken zu lassen.“
„In letzterem Fall hat das einen Grund und der könnte für unsere Mission relevant sein.“
„So ist es.“, sie dachte wirklich wie ein Agent. Das konnte mir nur nützlich sein.


„Das war … frustrierend“, meinte Amh als sie aus dem Büro des Stationssicherheitschefs kam. Und sie musste sich sichtlich hindern schlimme Schimpfworte auszusprechen. Einige davon waren, gelinde gesagt, interessant und hatten beispielsweise damit zu tun jemandes Gedärme an eine Eiche zu nageln.
Es verlor wahrscheinlich in der Übersetzung.
„Wem sagen sie das.“
Ich hatte bis jetzt gewartet und mich lässig gegen eine Wand an der anderen Seite des Ganges gelehnt um wie besprochen die Schwingungen des Chiefs aufzufangen, während ich durch Amh das Gespräch verfolgte. Kompliziert, aber für mich nicht unmachbar.
„Haben sie was Brauchbares?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Nichts genaues, ich kann nur Eindrücke vermitteln.“
Amh rümpfte die Nase.
„Und ich dachte sie wären eine der top Telepathen in der Sternenflotte.“
„Die Sternenflotte und die Föderation im Allgemeinen hat sehr strenge Regeln was das tiefe Eindringen in jemandes Gedanken angeht. Ein Zuwiderhandeln wäre sehr, SEHR ungünstig für uns.“
Amh winkte ab und wies mich an ihr zumindest meine Eindrücke zu vermitteln. Sie sagte das ja ein wenig zu verächtlich für meinen Geschmack.
„Arroganz, er meint er ist zu talentiert für diesen abgeschobenen Posten. Er ärgert sich sehr darüber. Wut und Eifersucht, dass wir in seinen Kompetenzbereich eindringen. Er findet es unfair, dass wir mit unserem neuen und modernen Schiff hier sind und quasi seine Arbeit machen sollen, die er nur nicht schafft, weil er mit Schrott arbeiten muss.“
Amh nickte.
„Irgendetwas Konsequenteres außer die offensichtliche Frustration eines Mannes der das Ende seiner Karriere dank seiner eigenen Unfähigkeit schon längst erreicht hat.“
Ich seufzte.
Ich lehne mich hier weit aus dem Fenster, was die Sternenflottenregulierungen angeht.
„Er ist eindeutig froh, dass eingeschränkter Kontakt zum Oberkommando besteht. Fast schon zu froh. Das grenzt an Erleichterung. Er konnte vielen Fragen mehr oder minder geschickt ausweichen. Er hat etwas zu verbergen. Außerdem hat er Angst vor uns und damit zusammenhängend um seinen Posten.“
„Warum“, wollte Amh wissen und verschränkte leicht die Augen.
Ich denke wir haben hier jemanden der gerne und bewusst weg schaut, falls es ihm nützt, erklärte ich ihr und zuckte dabei zur Ablenkung demonstrativ mit den Schultern.
Die Sicherheitscheffin überlegte einen Moment lang und ich verfolgte ihre oberflächlichen Gedankengänge interessiert.
„Was halten Sie von einem Drink in der Stationsbar?“
„Dachte schon sie fragen nie“, grinste ich.
Nur Sythehol für mich. Niemand will einen betrunkenen Telepathen um sich haben. Vor allem keinen der sie glauben lassen könnte sie wären ein Tarq-Ferkel.




Die Stationsbar war gut besucht und ich glaubte jeden Moment käme Kirk mit freiem Oberkörper durch die Tür, im Arm ein vollbusiges Alienweib.
Mariss brach in Kichern aus und ich sah sie mit angehobener Augenbraue an. Sie tat als habe sie ein vollbusiges Alienweib im Arm, das sie innig zu küssen gedachte, während es durch ihr Brusthaar strich, das reich und buschig wuchs-„Hey!“, motzte sie dann und ich kicherte.
„Das ist wie ein Trip ins Museum.“, ich sah mich um und sie nicken.
„Bar.“, erklärte Mariss und streckte den Arm aus, ging vor, als hangelte sie sich daran entlang. Grinsend lief ich ihr nach und krallte mir dann einen Hocker. Als ich mich gesetzt hatte rempelte mich jemand an, er landete fast auf mir.
„Heeee!“, gröhlte er, ich stützte ihn und stellte ihn wieder auf die Beine. „Du hast mir meinen Hocker geklaut.“, ich zuckte mit den Schultern.
„Stand kein Name drauf.“, ich fühlte mich grob am Kragen herumgerissen, hatte meine Mimik unter Kontrolle.
„Hör mal Püppi!“, knurrte er und ich verzog das Gesicht aufgrund seines Mundgeruchs.
„Bevor du weiter sprichst, Rocky, darf ich dir meine Freundin vorstelle?“, ich deutete mit dem Daumen hinter mich, er blinzelte, ich hoffte, Mariss winkte. Dann schnaubte er. „Telepathin. Weißt du was ein Tarq-Ferkel ist?“, der Dicke, häßliche, stinkende Berg biologischen Abfalls grunzte, schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht. Aber sie sagt, sie kann dich glauben lassen du wärst eins.“, ich lehnte mich zurück, um an ihm vorbei rufen zu können. „Will einer von euch sehen wie er sich für ein Tarq-Ferkel hält?!“, motivierend, laut, begeisternd – ich hätte genausogut „UFPUFPUFP!“ rufen können. Die Antwort war eine Kakophonie aus Rufen, Schreiben, Bestätigungen, Applaus und eine Flasche wurde geworfen. Dann sah ich dem Typ in die Augen. „Wollen wir oder lässt du mich los?“

„Sie hätten mich da nich mit reinziehen brauchen.“, motzte Mariss, doch ich hob die Schultern.
„Hatten Sie den Eindruck der Kerl lässt sich von einer Uniform beeindrucken? Außerdem glaubt das doch eh niemand, der etwas mehr Grips als ein Stück Außenhülle hat.“



„Gehen wir, diese Leute frustrieren mich. Ohne geistigen Durchsuchungsbefehl oder viel Detektivarbeit krieg ich nichts aus denen raus.“
„Geben sie schon auf?“
„Der Barkeeper ist Ferengi und sie haben gerade der ganzen Bar mitgeteilt, dass ich Telepathin bin. Das macht die Leute im allgemeinen nicht offener für einen oberflächlichen Scan“, meinte ich lapidar. „Was schlagen sie vor machen wir als nächstes?“
Amh zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck von ihrem terranischen Whiskey.
„Na, nicht zufrieden mit der Qualität“, meinte ich neckend und ihre Gedanken lesend.
„Ohne Alk ist es nicht das selbe“, seufzte sie.
„Stimmt, aber immer öfter ist mir der mangelnde Geschmack den fehlenden Kater am nächsten Tag wert.“
„Kein Wunder, bei der Menge an Romulanischem Ale währen sie vermutlich morgen mehr tod als lebendig“, lachte Amh und kommentierte meinen blauen Drink.
Ich zuckte nur mit den Schultern und trank ihn aus. Tatsächlich hatte ich einige Zeit im romulanischen Raum verbracht und hatte mich nicht nur an das Zeug gewöhnt, sondern es auch zu schätzen gelernt. In Anwesenheit von Nicht-Telepathen, Vulkanier und Romulaner einmal ausgeschlossen, betrank ich mich allerdings nicht. Und dann war da natürlich noch der kleine Haken, dass das blaue Gesöff in der Föderation verboten war, und zwar ziemlich streng. Nur, irgendwie schien das keinem zu kümmern. An den Posten der Romulanischen Grenze wurde das konfiszierte Zeug getrunken wie Wasser.
Tolle Stimmung dort, ich sollte mich wieder versetzen lassen.
„Da wir aus den Leuten nichts mehr raus kriegen, würde ich sagen wir kümmern uns um die taktischen und astrometrischen Daten der Station. Mit etwas Glück finden wir Ungereimtheiten in den Stationslogbüchern, dann kriegen die Befragungen eine ganz andere Qualität“, meinte Amh plötzlich und auf das eigentliche Thema zurückgreifend.
Damit war ich einverstanden, ging es mir doch hauptsächlich um das Karten- und Sensormaterial.
„Können sie dann eigentlich bei einem kongreten Verdachtsmoment tiefe Scans machen“, fügte Amh kurz darauf hinzu.
„Ich bin mir sicher da lassen sich die Regeln etwas biegen, aber erstmal auf zum Computerkern.“
Die Terranerin setzte einen nachdenklichen Blick auf und ich gab einen auffordernden Ton von mir.
„Ach ich hab mich nur grad gefragt wie die Computersysteme der Station aussehen.“
„Kennen sie noch diese bunten, matten Rechtecke aus dem Museum“, fragte ich amüsiert.
„15 mal sieben mal einem Zentimeter groß und sehen aus als wären sie aus Plaste?“
Ich nickte.
„Genau die.“
„Sie scherzen“, rief Amh entsetzt.
„Mit Nichten.“
„Man sollte die Station in die Luft jagen und eine neue bauen“, grummelte sie leise vor sich hin.
Mit oder ohne Personal?
Das ist die Frage, nicht wahr?
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