BRI – Log02 – CPO Goral – SCI - 12233.0362

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Thorn P'Thall
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

Do 5. Mai 2011, 02:37

Worte: 1545

Beteiligte Personen:
Reparaturteam (Penvera, Thalin, Adorin, etc.)

Anmerkungen: -



*** USS Oliver Cromwell – Passagierkabine ***


Ich hatte mich inmitten des disziplinierten, geschäftigen Treibens der ihre Raumanzüge anlegenden Teammitglieder im Passagierbereich wiedergefunden- Doch mich keineswegs daran gestört. Nach einigen Jahren Sternenflottendienst fand man seinen produktivsten Platz in jedweder Situation, und diese hier war da keine Ausnahme. In meinem Fall bedeutete es, den Leuten bei Bedarf in ihre Monturen zu helfen, schließlich war das Anlegen einer solchen Apparatur eine Wissenschaft für sich- und man konnte darin meiner Erfahrung nach nie genug Übung haben. Schon gar nicht wenn man es bisher nur während der Grundausbildung ein paar Mal vorgeführt bekommen hatte, um es im Anschluss unter Simulationsbedingungen ein einziges Mal selbst zu tun. Es mochte sein, dass die Empfehlung lautete, es in Eigenregie auf dem Holodeck weiter zu üben, aber wer verschwendete schon gerne seine kostbare Freizeit auf solchen Mühsal? Ferner waren die Anzüge in ihrer Komplexität eigentlich darauf ausgelegt, dass man sie effektiv selbst anlegen konnte, also war es die Standardprozedur, dass sich jeder für sich damit abrackerte, anstatt dass die Hälfte der Teammitglieder zunächst der anderen half. Doch Vorschrift war Vorschrift, und zu Lieutenant Penveras Ehrenrettung sollte noch gesagt werden dass der Flug hinreichend Zeit bot.
Also half ich nacheinander dreien der Crewmitglieder, und erntete dabei verblüffend wenig Skepsis- die meisten von ihnen waren mit der Aufgabe merklich ausgelastet, also war jeder für eine helfende Hand dankbar. Dennoch blieben die beiden ersten Kadidaten merklich reserviert und wortkarg, und ich konnte es ihnen nicht übel nehmen.

Mjacua war schließlich die letzte, bei der ich am Ende die Schulterpolster geraderückte, die Anschlüsse der Lebenserhaltung und die Karabiner prüfte, um ihr letztendlich den Helm festzumachen und mit etwas Allzwecktape zusätzlich zu versiegeln. Als Doktor an Bord eines Raumschiffs wurde man schnell übervorsichtig, wann immer man die Zeit dazu hatte- Und erfahrungsgemäß konnte das Leben retten.
Mit einen dünnen Lächeln auf meinen Lippen nickte ich ihr ermutigend zu, nachdem ich prüfend den ersten, hallenden Atemzügen ihres Sauerstoffzufuhrtestlaufs gelauscht hatte, und erlaubte mir dann nach kurzem Zögern, ihr bestärkend auf die Schulter zu klopfen. „Alles dicht. Sie sind so bereit wie man es nur sein kann.“

Sie lächelte, auch wenn die Nervosität in ihrer Mimik schwer zu übersehen war. „-Wenn sie das sagen, Doktor.“ Ihre Tapferkeit war herzerwärmend.
„Sie werden das großartig machen, Mjacua.“ Bemüht, nicht zu väterlich-bevormundend zu werden, verbiss ich mir das anschließende Und wenn nicht, bin ich gleich um die Ecke, nickte ihr zu, und widmete mich meiner nächsten Aufgabe: Der fachgerechten Vorbereitung der medizinischen Notfalleinheit, und der Installation meines persönlichen Medizinkoffers. Er musste mit einem Handgriff zu öffnen und gut zugänglich sein, aber dennoch für den Fall eines Gravitationsverlustes hinreichend befestigt. Dabei ließ ich mindestens die selbe Sorgfalt walten wie bei meiner vorhergehenden Tätigkeit.



*** USS Oliver Cromwell – Cockpit ~nach Godos Log ***


Ich hatte neben Mister Nedok Platz genommen, der das Geschehen im Vakuum mit Argusaugen auf den Sensoren des Schiffes überwachte. Als Pilot begleitete er selbstverständlich die Außenmission nicht, doch wo er sich auf die Anzeigen der Displays konzentrierte, bevorzugte ich es mit meinen eigenen Augen zu sehen. Aufgrund der Menge an Teammitgliedern im All und ihrer benötigten Bewegungsfreiheit war es nicht möglich, sie durch Leinen zu sichern, doch das Shuttle verfügte über einen Transporter, war äußerst manövrierfähig, und stets in der Nähe- also entstand dadurch keine Gefahr für das Team. Obendrein ließ es der Lieutenant ohnehin ruhig angehen, und dafür war ich ihm dankbar. Sorgfältig überbrückte die Formation der Sternenflottenastronauten die nach sektormaßstäben winzige Distanz zur Relaisstation, durch kontrollierten Schub aus den kleinen Manöverdüsen der Anzüge.
„- Die ersten Scans ergeben, dass ein stark beschleunigter Meteorit mit einer Masse von einer Tonne oder mehr die Station getroffen und den Deflektor überlastet hat. Natürliche Ursache wahrscheinlich, künstliche Intervention nicht ausgeschlossen.“, meldete der Vulkanier nüchtern, und hatte dabei sowohl einen Kanal zum Reparaturteam als auch zur Britannia offen. Zu diesem Zweck hatten wir auf halbem Wege eine kleine Relaisboje abwerfen müssen, so stark waren die Störfaktoren in diesem Bereich- Und dabei nicht annähernd so stark wie anderorts in diesem Sektor. Es war wirklich kein Wunder, dass sich Piraten in dieser Gegend angesiedelt hatten.

„- Verstanden. Nähern uns dem Ziel. Ihre Positionen sind markiert- An die Arbeit.“, befahl der Pacificaner mit leicht blubberndem Unterton. Die hellen, humanoiden Gestalten wurden immer winziger, leuchteten im All wie kleine Sterne, und meine Augen konnten das Relais nur als technische, satellitenartigen Silhouette wahrnehmen. Wir hätten die monströsen Scheinwerfer des Shuttles benutzen können, doch das würde durch die Reflektion der Hülle unseres Zielobjekts nur dem Außenteam ein beträchtliches Maß an klarer Sicht rauben. Hinter diesem eckigen, komplexen Schatten im All blühten von Asteroidenschemen gesprenkelte, grünbläuliche Nebelschwaden, die in Wirklichkeit weit weg waren, und im Verhältnis zu unserem Gefährt geradezu titanisch. Doch die Perspektive erweckte die Illusion, dass sie kaum raumschiffgroß wären und dicht hinter dem Nebel lägen. Trügerisch, denn trotz der Distanz konnte ein warpfähiges Schiff die Distanz sprunghaft zurücklegen, sodass wir auf der Hut vor lauernden Angreifern blieben, die Transportererfassungen der Astronauten andauernd aktualisierten und neuberechneten.

Ich nahm mir im Folgenden die Freiheit, die Hauptschirmansicht zu vergrößern, und der schweigsame Mister Nedok- Ja, ich hatte es durchaus auf den Versuch ankommen lassen eine Konversation zu beginnen, doch seine typisch vulkanische Art blockierte jedes trivialere Thema- schien sich nicht daran zu stören. Trotz einiger weniger Unsicherheiten war das präzise Ballett des Teams in seinen schweren Anzügen faszinierend anzusehen, und ich verfolgte es mit professioneller Neugierde. Während sich Lieutenant Thalin und Ensign Schmidt die Aufprallstelle des stellaren Projektils, und damit die gröbsten Schäden ansahen, sie zunächst zu analysieren begannen, hatten Mjacua und Crewman Zodiac ein Modul weiter bereits eine Wartungsklappe geöffnet- Und schlossen einen kleinen Generator an die Energieversorgung des Computerzugangs an, um die Kommunikationsdaten herunterzuladen. Die anderen beiden Techniker kümmerten sich indessen um die Inspektion der Sekundärschäden, und der Chef selbst pendelte zwischen den einzelnen Grüppchen, und koordinierte die ganze Aktion.

So ging es eine ganze Weile lang, und die Fortschritte waren beträchtlich. Wir tauschten Beobachtungen und Berichte aus, und meine Rolle blieb den Göttern sei Dank bei all dem passiv. Die ersten Daten wurden von Adorin so interpretiert, dass sowohl die Schwächung des Deflektors als auch die unberechenbare Flugbahn eines so unübersehbaren Asteroiden wahrscheinlich kein Zufall waren. Inzwischen beobachtete ich hauptsächlich die trigitalisierten Lebenszeichen des Außenteams, sieben sauber angeordnete Displayfelder mit Diagrammen die über alles medizinisch relevante Auskunft gaben. Allem voran die Stresslevel waren für mich von Interesse…

… und mit einem Mal schossen sie durch die Decke.

Ein gellender Aufschrei ertönte in der Subraumleitung, und ich war nicht der einzige im Cockpit, der dabei zusammenzuckte. Sofort wurden hektisch Berichte ausgetauscht, und Penvera musste zunächst die Funkdisziplin wieder herstellen, während mir der Vulkanier an meiner Seite dabei half, mit den Scannern ein Bild davon zu bekommen was passiert war.

Es war Zodiac- seine Lebenszeichen rotierten geradezu. Das Bild vervollständigte sich. Seine Magnetsohlen hatten Kontakt mit einer anderen, vermeintlichen Hüllenplatte des Relais aufgenommen, als er um die Panelöffnung herumgegangen war, und eine Art Dorn war aus dem Metall geschossen, hatte sich glatt durch den Anzug in seinen Fuß gebohrt, bis tief in den Knochen. Er verlor so gut wie kein Blut, weil der Schaft das Loch im Anzug komplett ausfüllte, und die Sohle so gut wie bündig an der Hülle festgemacht war- dem Magnetismus sei Dank- aber das war auch schon die einzige gute Nachricht. Der Mann schrie noch immer vor Schmerz. Adorin neben ihm hatte ihr Datenpad schweben lassen (‚fallen lassen‘ wäre kaum die richtige Ausdrucksweise), und schien wie gelähmt. Grausige Erkenntnis machte sich in mir breit, brachte in ihrem Kielwasser bittere Erinnerungen mit.

„Mjacua, hören sie mich?“ Ich hatte tief durchgeatmet und dann eine Direktverbindung zu ihr aufgebaut. „Sie müssen unbedingt dafür sorgen dass sich Mister Zodiac nicht bewegt. Das ist eine komplexe Mine. Sie wird detonieren, wenn der Druck auf den Stachel abnimmt.“ Ich sorgte dafür, dass Lieutenant Penvera mithörte. Kurz darauf bekam ich ein blasses, schwer und hallend geatmetes „Okay, Elim.“ Zurück. Inzwischen hatte der Cheftechniker Mister Zodiacs Mikrofon stumm geschaltet.

„- Mister Nedok, Meldung an die Britannia. Restliches Team, gehen sie vorerst auf Abstand. Doktor, wie kommen sie zu diesem Verdacht?“ Ich beobachtete auf dem Hauptschirm, wie sich der Lieutenant persönlich ein Bild machte, während er seine Befehle gab.
„Ich kenne dieses Modell, Sir. Ich habe acht Jahre lang im cardassianischen Nachkriegssektor praktiziert- das Dominion hatte Unmengen davon in Verwendung. Und ich habe mehrere Betroffene an Ort und Stelle versorgt. Die Oberflächenmaße entsprechen der Abdeckplattennorm, deshalb kann man sie in vielerlei Einrichtungen installieren.“, referierte ich äußerst beherrscht.
„- Vermutlich haben sie den Mechanismus aktiviert, als sie Saft auf den Port gegeben haben.“, warf Lieutenant Thalin ein, der anscheinend herzlich wenig von dem Befehl hielt, sich fernzuhalten…
„Höchstwahrscheinlich. Die Energiezufuhr zu unterbrechen ist allerdings eine sehr schlechte Idee.“, fügte ich schnell hinzu.
„- Lassen sie mich raten. Dann detoniert sie ebenfalls, und beschädigt nicht nur das Relais katastrophal, sondern schickt auch einen Hochgeschwindigkeits-Schrappnellhagel und tonnenweise Trümmer in alle Richtungen.“

„Korrekt.“ Ich fasste mich kurz, hielt aber an der Ruhe in meiner eigenen Stimme fest. „Wir können ihn weder beamen noch losmachen.“ Schließlich begannen meine Gedanken kontrolliert zu rasen, als ich meine Nachkriegserfahrungen rekapitulierte… der Einsatz in der Schwerelosigkeit und im Vakuum war mir neu, davon hatte ich bisher nur gehört.

Vielleicht ließ sich daraus etwas Konstruktives ableiten.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakter.php?cha_id=940
Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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