RPG 01 – Log 04 - CrApp Adorin – SCI - 12236.1907

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Mjacua Adorin
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So 8. Mai 2011, 18:05

Wörter: 1125
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=/\= USS Oliver Cromwell =/\=

Alles in mir sträubte sich gegen das was passiert war. Die Mine zu entschärfen klang für mich nach Wahnsinn und noch mehr war ich darüber entsetzt wie man Zodiac leiden ließ. Nein, es hatte sich nicht alles in mir gesträubt, denn sonst hätte ich meinem Unmut verbal Luft gemacht. Es war das Wissen, dass ich die Rangniedrigste war, dass ich mich durch ein solches Verhalten nur schneller wieder aus der Sternenflotte katapultierte, als ich dazu gekommen war, die mich unter anderem davon abhielten auszuticken. Die Offiziere hatten die Akademie hinter sich, Jahre an Erfahrung, erworben in Simulationen aber auch in echter Praxis hier im Weltall, vermutlich in Situationen ich mir trotz all meiner Kreativität nur schwer ausmalen konnte. Da ich der einige Wissenschaftler war, der mit im Shuttle war, hätte ich vielleicht Gehör gefunden, wenn es eine wissenschaftliche Angelegenheit gewesen wäre, aber dem war nicht so. Hier aufzubegehren und meinen Kopf durchzusetzen, selbst nur das Infrage stellen oder der Versuch einer Diskussion, würde alles nur schlimmer machen. Kurz murrte ich, als ich an Bord der Cromwell rematerialisierte, mehr wegen dem Ärger über mich selbst, dass ich so schnell zur Soldatin geworden war. Beim Schritt zur Seite fragte ich mich, immer noch erstaunt über mich selbst, aber nun eher erstaunt darüber, wie aggressiv doch meine Gedanken und Gefühle gewesen waren, ob die Ursache dessen beim Beamvorgang lag. Die betazoidische Mentalität ließ sich mit der Sternenflotte vereinbaren, das wusste ich bestimmt, war mein Vater doch Sternenflottenoffizier und immer wenn die Sternenflotte an der Universität von Betazed Werbung machte, konnte sie mit einer lange Liste bekannter Betazoiden, die lange in der Sternenflotte dienten und es teilweise immer noch taten, aufwarten.
Ich schälte mich aus dem Raumanzug, erblickte die Uniform dich ich darunter angezogen hatte. Ich war Soldatin! So unglaublich das auch schien und so viele Gedanken wie es mich noch kostete, während ich den Anzug wieder ordentlich verstaute. Vielleicht eignete ich mich nicht zur Soldatin, kam mir in den Sinn. Aber wie sollte ich das wissen, wenn ich es nicht ernsthaft versuchte? Für die Sternenflotte und für das Leben als Soldat hatte ich mich entschlossen. Jeder der hingesehen hätte, hätte die Entschlossenheit aus meinen schwarzen Augen leuchten sehen. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen, der ich mich auch widmen würde.

Ich hatte keine Zeit über meinen ersten Allspaziergang zu reflektieren und mir darüber Gedanken zu machen, wie anders sich die Welt nun wieder mit Schwerkraft und ohne einen Raumanzug fühlte. Steuerbordseitig setzte ich mich an eine wissenschaftliche Konsole und beobachtete für einige Momente wie die Daten welche wir von der Relaisstation besorgt hatten, über das Display huschten. Die Menge an Informationen war beeindruckend und auch wenn sie geringer als bei vielen anderen Kommunikationsrelais ausfallen würde, so war die Menge für eine solch entlegene Relaisstation gar nicht zu verachten.
Nachdem ich den Computer angewiesen hatte die Daten zu filtern, nach ein- und ausgehenden Nachrichten, nach Größe der einzelnen Nachrichten, nach Empfangs- und Weiterleitungsdatum, nach den Sektoren aus denen sie kamen und für die sie bestimmt waren, danach ob sie militärischer, politischer oder anderer Natur waren, daraus Statistiken zu erstellen und er damit doch eine Weile zu tun hatte, ob der großen Datenmenge, führte ich mir das Protokoll für Sternenflottentransmissionen zu Gemüte. Ein Grinsen konnte ich nicht verbergen, als ich mich fragte ob jemand anders als das Militär so versessen darauf war, für so simple Dinge wie Nachrichten derart viele Regeln aufzustellen.

Fähnrich Schmidt hatte neben mir Platz genommen und obwohl er beschäftigt war, konnte ich ihm seine Unruhe anmerken. Mich interessierte weniger was er machte, doch seine Anspannung ließ mich nicht ganz bei meiner Aufgabe sein. So wandte ich mich ihm zu und lächelte ihn aufmunternd an. Anfangs reagierte er zwar nicht, doch dann wandte er sich doch mir zu. „Zum Glück haben nicht alle Missionen einen solch schlechten Start.“ sprach er, mich dabei sehr zurückhaltend anlächelnd. „Ich will es hoffen. Wäre nur Crewman Zodiac schon an Bord und in medizinischer Betreuung, wäre mir um einiges wohler.“ Ich hatte recht knapp geantwortet, zwischendurch wieder kurz zum Display geblickt. „Mir auch.“ sprach der Techniker und wechselte das Thema dann geschickt. „Lieferten die Kommunikationsprotokolle schon interessante Erkenntnisse?“ „Noch nicht, Sir.“ Schmidt erwiderte darauf nichts, aber ich hatte das Gefühl zu wissen was er dachte. Vor meinem geistigen Auge sah ich ihn aufspringen und laut „Finden Sie heraus wer diese Schweinehunde sind damit wir sie zur Strecke bringen können!“ rufen. Doch er war ein Offizier und wusste sich dementsprechend zu verhalten. Ich hoffte wirklich, dass die Kommunikationsprotokolle Anhaltspunkte liefern konnten, aber auch, dass ich nichts wichtiges übersehen würde.

Mit höchster Konzentration widmete ich mich den ersten Analysen des Computers. In diesen Momenten war ich so fokussiert, dass ich kaum mitbekam was rund um mich geschah. Welchen hundertstel Bruchteil einer Sekunde das Weiterleiten einer Nachricht benötigte, war nur eine Zahl in meinen Augen, die nicht weiter von Interesse war, ein Wissen auf das man gerne verzichten konnte. Dachte ich zumindest, doch wurde ich stutzig, als ich eine deutliche Korrelation zwischen der Dauer bis zur Weiterleitung und der Art der Nachrichten feststellte. Das Weiterleiten von Sternenflottentransmissionen lag ausnahmslos über dem Mittelwert, bei Nachrichten anderen Typs kam dies hingegen kaum vor. Argwöhnisch stützte ich mein Kinn auf meine Hand und studierte die Informationen weiter. Für einen Zufall hielt ich es nicht, besonders da die Nachrichten der Sternenflotte mit höherer Priorität als die meisten anderen behandelt wurden.
„Computer: Simuliere mit dem Kommunikationsprotokoll der Relaisstation das Empfangen und Weiterleiten von 100 Milliarden Nachrichten verschiedener Typen. Für Nachrichten deren Weiterleitungszeit über dem Durchschnitt liegt, bestimme den Typus und den Empfänger.“
Noch einen weiteren Auftrag hatte ich dem Computer gegeben, er sollte mir alle Abweichungen des Kommunikationsprotokolls der Relaisstation vom Standardprotokoll auflisten. Es war nicht ungewöhnlich, dass es Abweichungen gab, gerne wurde davon abgewichen, weil verschiedenste Umstände es erforderten. Was mich verwunderte war allerdings die Menge die am Protokoll geändert worden war, beinah hatte ich den Eindruck, dass das gesamte Protokoll umgeschrieben worden war. Eigentlich hatte ich erwartet, dass weil sich kaum jemand für diese Relaisstation interessierte und sie nur selten gewartet wurde auch nur minimale Änderungen im Kommunikationsprotokoll befinden.
Ich wollte es nun genauer studieren, doch es war schwer einen Überblick darüber zu bekommen, denn wer auch immer es entworfen hatte, hatte sich alle Mühe gegeben es so verwirrend zu gestalten, dass man eine Weile benötigte um daraus schlau zu werden. Von Augenblick zu Augenblick gefiel mir immer weniger was ich sah. „Das scheint ja immer besser zu werden...“ murmelte ich vor mich her. Die Hinweise, dass das Protokoll massiv manipuliert worden war, verdichteten sich immer mehr. Über das Display huschte die Information, dass die Simulation beendet worden war. Gleich würde ich etwas schlauer sein.
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