BRI - L03/05 - PO3 Grant/Cpt P'Thall -TEC/CO - 12239.0000

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Thorn P'Thall
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

Di 10. Mai 2011, 23:00

Beteiligte: Daren, Syout, Anders
Erwähnte: Penvera, Amh

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Thorn: 1626

„… Aber ich bin nicht hier, um über Personalpolitik zu quatschen. Sie wissen, worum es geht?“ Je schneller wir zum Punkt kommen würden, desto leichter würde es sein, die Verhandlungen an den berühmten Punkt ohne Wiederkehr zu bringen, an dem die notwendigen Fakten auf dem Tisch lagen, das Angebot stand, der Handschlag erfolgte- Und das ohne, dass sich alle Beteiligten über ein paar eher irrelevante Details klar waren. Und dieser Punkt war meines Erachtens nach wichtig, wenn ich mit meiner Einschätzung unserer potenziellen Geschäftspartner nicht völlig daneben lag. Namentlich mit jener, dass sie nicht auf Anhieb eine Kooperation mit der Sternenflotte eingehen würden- und schon gar nicht offen.

„- Klar. Es geht ihnen um etwas Sightseeing der besonderen Art, wie mir zu Ohren kam.“ Anders, der das Sprachrohr des ungleichen Gespanns zu sein schien, grinste lässig. „-…Und ‘ne reichlich extravagante Tour noch dazu. Aber es ist ihr Glückstag- Villiance hier kommt aus der Ecke und kennt sich bestens aus.“ Der grobschlächtiger gekleidete und auch wirkende Terraner an seiner Seite nickte, die Arme skeptisch vor seiner breiten Brust verschränkt. „- Yo.“, fügte er äußerst konstruktiv hinzu.
Ich fühlte mich wie in einen schlechten Holoroman versetzt- dieser Anders war eindeutig der Denker und Lenker, und sein Partner der Typ fürs Grobe. Beide zweifellos bewaffnet, wobei wir ihnen darin nicht nachstanden, bis auf Grant… vielleicht. Wer wusste schon, was ihr noch so zuzutrauen war, nachdem sie das hier schon in Eigeninitiative eingefädelt hatte. Und überhaupt, ich konnte auch gleich damit anfangen vor meiner eigenen Türe zu kehren- hatte ich doch schließlich eindeutig auch eine Partnerin fürs Grobe dabei, und eine, der ‘zivil und unauffällig‘ verdächtig gut stand, und die den Kontakt etabliert hatte.
„Ja, als hätte ich in der scheiß Lotterie gewonnen.“, bemerkte ich mit einem flüchtigen, schiefen Grinsen, zynisch genug um seine Erwartungen präventiv ein Stückchen gen Boden zurückzuholen, charmant genug damit es nicht nach offener Ablehnung klang. „Aber eins nach dem Anderen. Nennen sie mich Thorn. Und mir ihren Preis.“ Nicht mein üblicher Umgang. Aber deutlich intuitiver als die Besprechungen mit dem Oberkommando. Fast wie Urlaub.



Ich trat zu Theresa. „Sind die beiden gefährlich?“ Langsam wiegte ich den Kopf hin und her. „Wahrscheinlich nicht so sehr.“ Wenn man mal davon absah dass wir hier in einer völlig abgelegenen Ecke der Station waren und die beiden problemlos einen Hinterhalt hätten vorbereiten können. Außerdem fiel es mir bisher schwer Syout einzuschätzen. Wieso zum Teufel hatte Amh zugelassen das der Captain persönlich hier auftauchte? War es nicht die Aufgabe eines guten Sicherheitschefs ihn von solchen Dummheiten abzuhalten?
Aber jetzt war er hier und es war wohl unsere Aufgabe ihn heil wieder zurück zu bringen. „Sind sie bewaffnet?“ Weiter hielt ich meine Stimme auf einem Flüsterton. Die beiden Helden da drüben mussten nicht wissen was wir zu besprechen hatten. „Natürlich.“, antwortete Theresa, mit einem nicht zu überhörenden spöttischen Unterton. Natürlich. Wie konnte ich erwarten das ein Sicherheitler unbewaffnet zu so einer ‚Besprechung‘ auftaucht.
„Ich sorge für die Rückendeckung, sie halten Abstand zwischen den Typen und dem… Boss.“ Das Zögern war mir nicht entgangen. Ich lachte leise. Gut so, umdenken. Im Moment sind wir keine Sternenflottler.
Davon das sie mir gerade Befehle gab ließ ich mich daher auch nicht weiter irritieren. War ihr gutes Recht. „In Ordnung.“ Wir hatten uns während des Gesprächs nicht einmal angesehen, den Blick immer auf den drei Personen vor uns. Damit schlenderte ich betont lässig wieder ein paar Schritte durch den Raum, bezog Position auf dem halben Weg zwischen P’Thall und den beiden Freihändlern. Syout mussterte mich kurz, ich grinste ihn nur an.
„Nun, bei so einem exklusiven Trip wie sie ihn planen sollte die Bezahlung natürlich entsprechend sein.“ Anders lehnte sich gegen eine der alten Frachtkisten. „Ich denke über das Latinum brauchen wir nicht zu sprechen. Wirklich interessant ist was sie darüber hinaus anzubieten haben.“
Kurz glitt mein Blick zum Captain. Ein schiefes Schmunzeln auf seinen Lippen. Irgendwie gewann ich langsam den Eindruck das ihm das ganze hier genauso viel Spaß machte wie mir.


Ich machte nicht den Fehler, den verengten Blick von Anders zu lösen- Musste ich auch gar nicht. Der Raum bot ausreichende Akustik, um meinem Gehör ein gutes Bild von den Bewegungen Grants zu verschaffen. Was genau sie da flüsterten hätte ich mit größter Mühe und dank der aufmerksam gestreckten Fühler verstehen können, musste ich aber nicht, ich hatte anderes zu tun. Und das alles war gut so, weil es bedeutete, dass die beiden ‚Freihändler‘ auch nicht viel davon mitbekommen würden, wenn sie nicht gerade mit aurealen Implantaten arbeiteten. Ein paar lässige Schritte zurück, ein paar geflüsterte Worte mit unserer Rückendeckung ausgetauscht, und dann mit alle Zweifel beseitigendem Hüftschwung wieder in Position- nicht schlecht für eine technische Unteroffizierin. Mein Mundwinkel zuckte. Ich würde Penvera bei Gelegenheit mal fragen müssen, was sein Fortbildungsprogramm eigentlich so beinhaltete.

Doch zunächst zu etwas völlig anderem. Ich kratzte mich unziemlich am Hinterkopf, verzog meine Züge zu einem Halblächeln, erfasste im Zuge eines kurzen, aber gemächlichen Seitenblicks damit auch Grant an der Seitenlinie. „Da denken sie verdammt richtig. Aber ich hab‘ schon gemerkt dass sie verdammt weit fliegen müssten, um aus dem Latinum etwas wirklich Nützliches herauszuholen.“
„- Gut erkannt. Was das betrifft, machen wir ihnen einen humanen Preis. Und, was haben sie zusätzlich zu bieten?“ Anders legte seinen Blick in die entgegengesetzte Richtung schief.
„Komponenten. Legierungen. Meds. Rohstoffe. Das Warpplasma hat Föderationsqualität. Bei dem sollte ihrer Kiste das Wasser im Mund zusammenlaufen.“, steuerte ich salopp gegen.
„- Komponenten wie waffenfähige Fokuslinsen?“, warf mit einem Mal Syout barsch ein. Ich hob eine Augenbraue. Zeit, ein paar Karten mehr auf den Tisch zu legen.
„Nein. Beste Ware, aber nichts aus militärischen Beständen. Alles was sie sich an Ersatzteilen vorstellen können, aber nichts heißes.“
Anders pfiff enttäuscht durch seine Zähne.



Wieder waren da Zweifel in Anders Blick. Langsam schienen sich Fragen in seinem Kopf zu bilden die wir eigentlich lieber nicht gestellt bekommen wollten. Zeit das ganze etwas voran zu treiben.
„Ich hab nie behauptet das wir mit illegalen Waren handeln. Greift lieber zu, der Boss scheint heut gute Laune zu haben. Aber er hat immer wenig Geduld.“ Anders und P’Thall blickten mich an. „Vorlaut wie immer. Das wird nochmal dein Untergang sein.“ Die Miene und der Tonfall des Captains wie immer schwer zu durchschauen. Definitiv, ich hatte viel zu viel Spaß. Es wäre besser mich etwas zurück zu nehmen. Sonst würden er noch Zweifel an meiner Integrität kommen. Aber irgendwie war ich zum ersten Mal seit ich auf dieses Schiff versetzt wurde, wieder wirklich ich. „Du wirst mal mein Untergang sein, Boss. Irgendwann hast du mich über.“ Ich grinste zufrieden. Gott, tat das gut. Konsequenzen? Darüber mache ich mir später Gedanken.
Anders kaute kurz auf seiner Unterlippe. Man konnte sehen, dass das Geschäft ihn reizte. Aber da waren Bedenken. „Was seid ihr denn dann? Die Kleine gabelt uns unter fadenscheinigen Andeutungen auf und dann wollt ihr nur ein paar Anständige Händler sein? Wer soll das denn glauben?“ Hat jemand behauptet dass wir anständig sind?


Die Kleine spielte mir schon wieder geschickt in die Hände, und ich glaubte nicht an Zufälle. Intuitives kleines Miststück. Wenn das überhaupt schon alles war... Ich riss mich am Riemen und holte meine angeregt-amüsierten, wenngleich leicht skeptischen Gedanken ins Hier und Jetzt zurück, nachdem sie mir eine kleine, aber feine Steilvorlage verschafft hatte, was Schein und Sein betraf. Nein, im Moment konnte ich mich über die Rückendeckung kein bisschen beschweren. Ich grinste, und zeigte diesmal eindeutig Zähne.
„Nicht nervös werden, Kumpel. Einen Dreck hat die kleine Lady darüber gesagt, was wir sind. Lügen kommen in diesem Geschäft nicht gut- genauso wenig wie das Ausspucken zu vieler Informationen auf einmal.“ Ich hob theatralisch-beschwichtigend die flachen Hände.
„- Wir werden nervös wanns uns passt, Schlumpfbacke.“, knurrte Anders‘ Bulldogge. Bittewas-Backe? „- Und nu raus mit der Sprache.“ Es lag ganz klar Anspannung in der Luft. Auch wenn sich Syout keinen Deut regte, gewann seine Statur merklich an Anspannung, und sein Blick verhakte sich für lange Momente irgendwo hinter mir. Unschwer, sich auszumalen, wo und warum. Daren plusterte sich gerade wahrscheinlich genauso auf, um nicht zu sagen, machte sich kampfbereit.
Mein schiefes Lächeln und geneigter Blick wanderten schelmisch-auffordernd zu Anders. Der hob eine Augenbraue, grinste zurück, und gab seinem Kumpel ein flüchtiges, aber kaum wahrnehmbares Handzeichen.

„- Also. Wir hören?“, lud er mich schließlich freundlicher ein. Ich verzog ein wenig das Gesicht.
„Wir arbeiten an etwas ganz Großem- für jemand ganz Großen. Haben einen Haufen Ressourcen, aber trotzdem mehr abgebissen, als wir schlucken können.“ Ich streute in meinen Tonfall etwas beiläufigen Widerwillen ein, als sollte dieser Teil der Story eigentlich nicht auf den Tisch. „Wir können diesen Sektor auch im Alleingang nach den Schlupflöchern absuchen, aber das wird Monate dauern. Da geben wir lieber jemandem eine kräftige Scheibe ab, bleiben jedoch im Zeitplan. Verstanden?“ Die letzten Worte gingen nahtlos in ein Knurren über, meine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen.

Keine einzige Lüge soweit. Wichtig, weil die Wahrheit früher als später sowieso auf den Tisch kommen würde. Der Trick war, diese Kerle zu ködern, ohne sie zu verarschen- einen Deal mit ihnen zu machen ohne das ganze Blatt vorzuzeigen, wie sie es zweifellos auch hielten. Sie sollten erst am Treffpunkt, weitab jeglicher Beobachter die sie in Verlegenheit bringen würden, realisieren dass wir nicht nur für die Föderation aufräumen.



Ich spannte mich ebenfalls an. Kurz huschte Mein Blick zu Theresa. Sie hatte immerhin genug Kontrolle über sich nicht gleich die Waffe zu ziehen. Auch ich meinte das Messer in meinem Stiefel deutlicher zu spüren. Es würde nur Sekundenbruchteile brauchen es hervorzuholen. Eine Bewegung die ich schon so oft gemacht hatte. Die mir in Fleisch und Blut übergegangen war.
Als Syout sich wieder entspannte atmete auch ich aus. Kurz blieb sein Blick noch an Theresa hängen. Ich lächelte leicht. Eigentlich witzig das er sie für gefährlicher hielt als mich. Aber außer uns beiden wusste ja keiner das ich sie schon vermöbelt hatte.
P’Thalls Ausführungen lauschend musterte ich die beiden. Da war noch eine deutliche Spannung. Aber sie schienen meinem ‚Boss‘ Glauben zu schenken. Er war aber auch wirklich überzeugend in der Rolle. Es war interessant wie er die eigentlich relevanten Informationen ausließ und sie nur mit Häppchen fütterte. Immer nur so viel zugeben wie gerade nötig. Und auch das nur sehr wiederwillig.
Und man konnte sehen wie Anders Widerstand dahin schmolz. Sie würden uns ein wenig herumführen und dafür würden sie von uns Komponenten kriegen die hier draußen für kein Latinum der Welt zu kriegen waren. Wer würde da nicht schwach werden? Und so ein kleiner Freihändler konnte da erst Recht nicht widerstehen.
„Wo ist der Haken?“ Ganz zufrieden war Anders offensichtlich noch nicht. Man, der suchte aber auch echt das Haar in der Suppe. „Kein Haken, wir sind anständige Leute.“ Ja klar, ganz anständig. Sicher kein Zufall das er die gleiche Wortwahl benutzte wie Anders vorhin. „Nur… Wenn ihr uns verarscht kriegt ihr ein gewaltiges Problem.“ P‘Thall kniff die Augen leicht zusammen, sein Blick wurde bedrohlicher. Oh ja, das hatte er drauf.
Noch immer zögerte Anders, tauschte einen Blick mit Syout aus. Mal wieder wurde deutlich das sie wohl schon lange zusammenarbeiteten und sich vertrauten. Sonst könnten sie nicht über so kleine Gesten und Blicke kommunizieren.
Vertrauen… Ich seufzte leise.
„Wenn sie kein Interesse haben finden wir sicher jemand anderen. Hier gibt es sicher noch mehr Leute die sich in dieser Gegend auskennen.“ Wurde der Captain jetzt ungeduldig? Oder wollte er ihnen nur die Zeit zum Nachdenken und für Zweifel nehmen?


Es fehlte noch etwas. Ich entwickelte, noch während ich Anders ein wenig antrieb, eine gewisse Vermutung. Es war schwer, aus dem wortlosen Austausch zwischen den Beiden herauszulesen, worum es genau ging, aber wenn man mich an die Wand gestellt und zu einer Aussage aufgefordert hätte, dann wäre mein Tipp der folgende gewesen: Anders war von dem Angebot überzeugt, der Rest interessierte ihn bedingt. Aber Syout stank die Sache. Dem wenigen nach, was wir über die Beiden hatten ausgraben können, kam er aus der Region. War es vielleicht das? Hatte er Bedenken, ob unsere Arbeitgeber, die offensichtlich über kurz oder lang die Piraten ausräuchern wollten, wirklich das geringere Übel waren?

„- Karten auf den Tisch, Mister.“, rang sich der Wortführer unter den Beiden schließlich ab. „- Piraten aushebeln? Großzügige Ressourcen? Knappe Zeitpläne? Das stinkt nach den Feds.“
Karten auf den Tisch, in der Tat. Wenn die Sache an der Stelle einbrach, würde sie den ganzen Rest der Verhandlungen mitreißen. Also raus mit der magenverträglichen Version. Aber schön widerwillig.
„Ihr Ruf scheint berechtigt zu sein, Anders. Viel entgeht ihnen nicht. Wir arbeiten für die Feds.“ Lügenzählung: Weiterhin Null Komma Null. Pokerface nominal.
„- Hab‘ ich doch gerochen.“, verkündete der Kerl grinsend. „- Und nun?“
Ich zuckte die Schultern. „Was, und nun? Latinum, Ersatzteile und Rohstoffe stinken nicht, Freundchen. Es ist, wie Missy schon gesagt hat- Greift zu, oder wir finden jemand anderen.“

Angespannte Stille. Mal wieder. Erst unterbrochen vom unwahrscheinlichsten aller Laute. Einem Auflachen. Grant legte wieder los, als wären die Proben durch, und der Vorhang nun gelüftet. „- Ach, kommt schon. Markiert hier nicht die Skeptiker. Mit den Feds werdet ihr fertig, wenn an eurem Ruf auch nur etwas dran ist… Seid ihr schon immer. Diese Piraten allerdings sind gerüchteweise komplett humorlos und blutrünstig.“ Nein, sie hatte wirklich kein Problem damit, schelmisch und herausfordernd zu klingen, und schamlos zu taktieren. Bedenklich? Möglicherweise. Hilfreich? Hundertprozentig. Sie umschlich uns wie eine junge Göttin und ließ keine Schurkennote aus, während sie spöttelnd und neckend fortfuhr. „- Kann zweien wie Euch nur recht sein, uns zu helfen, denen zu helfen, also ziehen wir das Ganze nicht unnötig in die Länge. Zeitersparnis ist die Ware auf die wir scharf sind- schon vergessen?“

Nicht dass meine Züge mehr als smarte, zustimmende Berechnung und eine ebensolche Aufforderung ausdrückten, aber denken… tat ich an etwas anderes. Wenn sie die kleine Teufelin weiter so gut spielte würden die Verhältnisse, bezüglich wer hier worauf eigentlich scharf war, nochmal kippen.

Nun, zugegebenermaßen war der Gedanke meinem schurkischen Lächeln eher zuträglich.



Ging ich zu weit? Und wie.
Aber es fühlte sich gut an. Und wenn es P’Thall nicht passte hätte er mich ohne weiteres zurechtweisen können. Schließlich wäre er dabei nicht mal auffällig gewesen. Eine aufmüpfige Untergebene konnte man schon mal zusammenstauchen. Hatte ich auch oft genug getan. Das untermauerte nur die Autorität.
Und langsam war ich es die ungeduldig wurde. Sie wollten das Geschäft. Hielten uns bloß unnötig hin. Während der Captain ihnen immer mehr Häppchen hinwarf. Ich war noch nie sonderlich geduldig gewesen. Zumindest nicht wenn es ums Geschäft ging.
Vergessen waren die Vorsätze mich zurück zu halten. Dafür steckte dieses Verhalten zu tief in mir. Dafür war ich es viel zu sehr gewohnt mit meinem Gegenüber zu spielen, meine Reize zu nutzen. Wenn P’Thall mich später hierfür zurechtweisen wollte, nur zu. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Aber jetzt wollte ich Ergebnisse. Ich baute mich vor Anders auf, funkelte ihn an. Mein persönliches Interesse an ihm war gleich null. Er sollte nur endlich annehmen.
Syout knurrte leise. Und anscheinend war das die Zustimmung auf die Anders gewartet hatte. Denn ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Sie halten sich ein interessantes Haustierchen Thorn.“ Er blickte an mir vorbei. „Wir sind im Geschäft.“ Ich machte den Weg frei, sah zu Theresa.
Mir war unwohl bei dem Gedanken Anders so nah an den Captain heran zu lassen. Aber wir mussten ihm wohl vertrauen. Das Geschäft würde er sich jetzt nicht mehr entgehen lassen. Hoffentlich. Ich spannte mich wieder leicht an. War bereit zur Not einzugreifen, genauso wie Theresa.
Der Captain blickte ziemlich zufrieden. Kurz noch blieb sein Blick an mir hängen. Sein Gesichtsausdruck war anders als ich ihn kannte. Entspannter, berechnend, amüsiert… Ein wenig spöttisch? Anzüglich? Nie im Leben. Der Gedanke vergnügte mich irgendwie. Und er reizte mich.
Ich schüttelte den Gedanken ab. Völlig unrealistisch. Und das was jetzt zählte war eh das die beiden zusagten, den ganzen Deal besiegelten und wir den Captain heil wieder aufs Schiff zurück bringen konnten.
Dann würde ich wieder in meine Uniform schlüpfen und meinem Job nachkommen…


Für einen Moment traf mein Blick nochmals den von Anders, und die vertraute Spannung war wieder da, als wir aufeinander zutrafen. Aber wer Hü sagt, muss auch Hott sagen. Interessant, wenngleich alberne terranische Formulierung einer wichtigen Lektion. Ich hatte sie nicht verpasst. Würde das ganze Manöver, diese Leute auf diese Art zur Kooperation zu bewegen, gelingen? Durch diese Art des Deals nach bester Freibeuterart demonstrieren, wozu wir bereit sind, um den Job erledigt zu kriegen? Sie zugleich durch einen abgelegenen Rendezvous-Punkt mit der Enthüllung der Britannia nicht in die Verlegenheit bringen, sich vor irgendjemandem zu outen? Würde das der passende Cocktail sein, um diese unwahrscheinliche Zusammenarbeit möglichst effektiv zu etablieren, sich überhaupt eine Chance darauf zu erkämpfen dass diese (um es höflich zu formulieren) Freigeister mit uns arbeiteten? Oder wäre es am Ende doch nur ein anderes, aber genauso explosives Gemisch?

Wir würden es herausfinden. Zuvor wurden jedoch schnell die Zahlen verhandelt. Anders legte explosiv vor, ich schraubte entsprechend zurück, und letztlich war es eher ein Ritual, ein kurzes formalisiertes Tauziehen darum, wer am Ende weiter von der goldenen Mitte zurückweicht. Natürlich war das mein Part.

Und dann- Handschlag.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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