BRI – Log 05 – Lt Mariss – SCI – 12240.2280

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Elis Karen
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Do 12. Mai 2011, 21:49

BRI – Log 05 – Lt Mariss – SCI – 12240.2280

Erwähnte Personen: Amh; P’Thall
NPC’s: Blondine
Wörter: 1200
NRPG: -/-

„… Und dann hab ich ihm gesagt: Sahid, natürlich können wir eutektisches Duranium im Labor gewonnen, aber in Milligramm um alle Sonden damit zu verkleiden brauchen wir aber zweieinhalb Tonnen davon. Und das könnten wir natürlich auch aus den Umweltverteilern nehmen, aber dann fangen wir mit ihrem Quartier an.“
Amh lachte laut auf .
„Den bringen sie auch bald soweit, dass er ihnen Kaffee bringt.“
Ich würgte den Schluck falschen Ales herunter den ich grade im Mund hatte um schnell weiter zu reden und winkte ab.
„Ihr Terraner und euer Koffein. Nein danke, der bringt mir den ganzen mineralienhaushalt durcheinander. Und eigentlich ist Sahid ja okay, er denkt die Dinge nur von der falschen Seite aus. Er überlegt was er tun würde, wenn er alle Mittel hätte und versuchte seine Wahnsinnsideen dann verzweifelt runterzurechnen. Und damit verschwendet er Zeit. Ich hatte das schon vor Stunden ausgeschlossen.“
„Also ist eine Armierung nicht zu verwirklichen“, stellte Amh fest.
„Nein, wir denken eher in die Richtung, dass wir die Scans vom Suchmuster her so modifizieren, dass alles selbst bei genaueren Untersuchungen aussieht wie leicht strahlender Schrott. Ist wohl unsere Beste Chance alles so aufzumachen, dass es zu uninteressant wirkt, dass es untersucht wird.“
Ich erklärte Cho dann noch, dass es unheimlich kompliziert war alles daraufhin auszurichten. Immerhin mussten die Satelliten weiterhin scannen können und auch ihre Daten an uns übermitteln. Alles in Allem ließ das nicht viele Kompromisse zu.
Plötzlich lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich musste mich ungemein zusammenreißen um keine physische Reaktion meiner Erkenntnis zu zeigen. Seit dem ich mit der Sicherheitscheffin in die Bar gekommen war, hatte mich das Gefühl nicht losgelassen, dass hier etwas war, dass hier nicht hingehörte. Ich hatte es erst auf meinen anstrengenden Tag geschoben, dann auf meine Paranoia und schließlich einfach ignoriert. Ich hatte heute Abend keine Lust auf Mantel und Degen Spiele. Als Betazoidin höchster Güte hatte ich manchmal solche Ahnungen, scannte ich doch ständig meine Umgebung. Doch jetzt wusste ich, dass mich mein Gefühl nicht betrogen hatte. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass ich mich immer darauf verlassen konnte. Und ich wusste endlich was dieses Stechen bedeute. Nicht, dass es etwas war, was hier nicht hingehörte. Oh nein! Im Gegenteil, es passte ausgezeichnet. Was fehlte denn schließlich noch in einer dreckigen, schmierigen, verlogen Bar? Genau, eine ebenso dreckiger, schmieriger und verlogener Person. Und die dreckigste, schmierigste und verlogenste davon hatte ich gerade entdeckt.
Naja, was heißt entdeckt.
Sie war in jeglicher Hinsicht unauffällig und durchschnittlich. Will meinen, noch durchschnittlicher als andere Terraner was damit schon eine echte Leistung war. Im Schatten der Ecke in der sie ihren Platz gefunden hatte konnte sie alles beachten und verschwand selbst quasi im Schatten. Wäre ich nicht mittlerweile ein klein wenig Paranoid geworden, hätte ich sie niemals entdeckt, insofern ich nicht genau nach ihr gesucht hätte.
Sie wollte also, dass ich sie finde. Was wiederrum bedeutete, dass ich zu ihr kommen sollte. Natürlich, nichts leichter als das. Ich würde Cho einfach sagen, dass ich mal kurz mit dieser mächtig mytseriösen Frau in der dunklen Gasse sprechen müsste. Rein privat, und ohne Bezug auf unsere Mission oder meine Vergangenheit, versteht sich. Das verstünde sie ganz sicher und hätte den ganzen Vorfall in einigen Stunden schon vergessen.



Ich brauchte also eine andere Herangehensweise. Kein Problem, schließlich war ich ja die Unauffälligkeit in Person.
Vielleicht sollte ich es einfach gar nicht erst versuchen. Ja, das war ein guter Plan.
Während unser Gespräch weiter ging versuchte ich so gut wie möglich die Abgelenkte zu spielen und schaute ein paar Mal aus den Augenwinkeln in Richtung Ecke. Was Phase zwei anging rief ich einen der Kellner heran und steckte ihm einen Streifen Latinum zu (fragt nicht wo ich den herholte) und bestellte flüsternd ein richtiges Romulanisches Ale. Phase drei setzte ich so um, dass ich schließlich einmal sehr, sehr deutlich in die Richtung meines Ziels sah, bis Amh endlich reagierte.
„Also, wer ist das?“
Jetzt die erschrockene zu mimen schien mir zu auffällig also lies ich mir erstmal nichts anmerken und setzte mich wieder gerade hin.
„Ich weiß nicht wovon sie reden“, meinte ich und nippte an meinem noch falschen Ale.
Die Terranerin rollte schlicht mit den Augen.
„Ich seh’ doch, dass sie andauernd zu der hübschen Blonden in der Ecke schauen. Wer ist das?“
Ich setzte eine steinernde Miene auf.
„Würden sie mir glauben, dass das eine alte Komilitonin von der vulkansichen Akademie der Wissenschaften ist?“
Amh entgegnete mir mit zusammengekniffenen Lippen und hochgezogenen Brauen.
„Wär ja auch zu einfach gewesen“, seufzte ich und schloss für einige Sekunden die Augen, als würde ich mir ernsthaft überlegen was ich grad preisgab. „Das ist eine Ex.“
„Eine Ex?!“
„Ist hier ein Echo“, fragte ich wütend. „Ja, eine Ex. Eine über die ich nicht gerne spreche und eine die mich sehr hintergangen hat, also falls sie mich bitte entschuldigen würden ich muss eine kleine Erledigung machen.“
Damit sprang ich auf, klappte meine Brille zusammen, legte sie auf den Tisch und stürzte die Hälfte des soeben gebrachten Ales runter nur um energisch zur „blonden Schönheit“ zu stampfen.

„Viel mehr aufsehen hätten sie nicht erregen können, oder“, meinte die Terranerin spöttisch.
„Wir wissen beide, dass es viel schlimmer gewesen wäre wenn ich verschwörerisch mit ihnen zu tuscheln anfange.“
Ein schiefes Lächeln und ein Nicken waren meine Antwort.
„Wir können im Übrigen offen reden. Die Akkustik dieser Ecke hält sogar Vulkanier vom Lauschen ab, um elektrische Geräte habe ich mich gekümmert und zum Lippenlesen ist es zu dunkel.“
„Na so ein Glück“, meinte ich trocken. „Was wollen sie von mir?“
„Wissen ob sie ihren Aufgaben noch nachkommen.“
„Und dafür schicken sie einen Agenten extra hierher?“
„Seien sie nicht albern, ich war in der Gegend und erhielt Anweisung zu überprüfen warum sie sich noch nicht gemeldet hatten.“
Ich zuckte (hoffentlich) kaum merklich zusammen.
„Die Mission ist kompliziert und ich konnte noch nicht viel Zeit mit P’Thall verbringen“, versuchte ich zu erklären.
„Dann ändern sie das“, kam die bissige Antwort. „Sie haben ihre Befehle und denen haben sie nachzukommen. Wir wissen was sie können und was nicht und wie subtil sie arbeiten. Hängen sie sich sich in ihre Arbeit rein wie es sich für einen Offizier gehört und hören sie auf das ganze Schiff gegen sich aufzubringen. Für Brückendienst ist gesorgt. In zwei Wochen sollten sie genug Gelegenheit finden um alles zu erledigen.“
Ich nickte nur. Eine weitere Diskussion hatte hier keine Existenzberechtigung mehr.
„Gibt es sonst noch etwas von ihrer Seite zu berichten“, fragte die Blondine schließlich.
„Ja, zwei Sachen: Erstens, der Sicherheitschef der Station sollte untersucht werden.“
„Ist notiert. Und zweitens?“
„Muss ich noch eine kleine Sache machen, damit meine schauspielerische Leistung auch alle überzeugt und glauben sie mir, dass wird ihnen viel mehr wehtun als mir.“
Damit hob ich meine Hand und Sekunden später war ein lautes Klatschen im Raum zu hören, nur gefolgt von einigem Johlen und Pfeifen.

Zurück an unserem Tisch stürzte ich einen weiteren Großen Schluck meines Drinks runter und setzte mich erschöpft auf meinen Platz um lustlos daran zu nippen. Der Alkohol machte sich schon etwas bemerkbar, aber ich wusste ja was ich tat. War ja schließlich nicht das erste mal.
„Scheißtag“, fragte Amh.
„Scheißtag“, bestätigte ich.
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