Brit –Logs 05/06 –PO3rd Grant/Ens Amh–Tec/CXO –12243.0167

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Yu'She
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So 15. Mai 2011, 00:40

Brit – Logs 05/05 – PO3rd Grant/Ens Amh – Tec/CXO –12243.0167


Personen: Theresa Daren (erw.)

Worte:

Alexis:1.264
Cholain:933


~ Quartier Grant ~

Endlich hatten wir die Station hinter uns gelassen. Wurde auch Zeit, wir waren eh unerwünscht gewesen.
Aber jetzt wo ich zur Ruhe kam und Zeit hatte über das Geschehene nachzudenken, holte mich mein schlechtes Gewissen ein. Auch wenn der Captain mein Vorgehen im Nachhinein gebilligt, ja sogar gelobt hatte. Ich war zu weit gegangen. Ja es hatte geheißen, seht euch um. Aber das hieß doch nur Augen offen halten und nicht aktiv suchen. Außerdem hatte ich ihn angelogen. Mehrmals.
Und das war wohl das schlimmste an dem Ganzen. Das widersprach meinen Prinzipien. Den Grundsätzen die mir von Anfang an eingeprügelt worden waren. Höherrangige Personen log man nicht an. Nicht einmal zum Selbstschutz. Und wenn ich es doch getan hatte…
Ich schüttelte mich. Weg mit den Gedanken. Das war lange her. Mein Leben lief jetzt anders. Aber wo sollte das enden wenn ich mich nicht mal mehr an meine eigenen Prinzipien halten konnte?
Jetzt lagen erst einmal ein paar Stunden Flug vor uns. Und ich hatte nichts zu tun.
Dienstfrei.
Nicht müde genug zum Schlafen.
Nicht genug Elan mir eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen.
So lag ich einfach auf meinem Bett, starrte die Decke an und suhlte mich ein wenig in meinem schlechten Gewissen.
Bis mein Kommunikator piepste. Träge hob ich die Hand um das Gespräch anzunehmen. „Grant hier.“




~ Deck 20 ~

„Alexis, haben Sie etwas zu tun?“, sie zögerte kurz, war wohl etwas verdutzt.
„Nein, Ma’am.“, ich grinste.
„Deck 20, Trainingskleidung.“, damit schloss ich den Kanal.

Wir hatten das Treffen mit den beiden „Freihändlern“ – wer’s glaubt – vor uns und auch wenn der Captain wohl einen Plan hatte, war ich nicht bereit unvorbereitet zu sein oder die anderen unvorbereitet in diese Ereignisse stolpern zu lassen. Mariss stand noch auf meinem Plan und zwei Neuzugänge, die ich erstmal auf Herz und Nieren testen würde. Theresa hatte sich eine Pause verdient, aber sie würde ich mir später auch noch zur Brust nehmen.

Grinsend blätterte ich auf dem PADD die möglichen Umgebungen durch, die ich dem Holodeck verpassen könnte und versuchte Alexis einzuschätzen. Ein handfestes Training würde mir mehr über sie sagen, als alle Rekapitulation der vergangenen Begegnungen zusammen. Ich wollte nicht soweit gehen auf DS5 durchzurufen und Nachforschungen anzustellen, dazu gab es keinen Anlass. Nein, es war kein professionelles Interesse, es war profane Neugierde.


War das jetzt ein Befehl? Etwas irritiert blickte ich noch einen Moment zur Decke. Wie kam sie darauf mich einfach so zum Training zu befehlen? Geht’s noch? Ich bin Techniker. Und meine Sicherheitseinweisung hatte ich schon lange hinter mir.
Aber bitte. War doch eigentlich eine ganz gute Ablenkung. Und eine gute Möglichkeit ein bisschen Frust abzulassen.
Und so wälzte ich mich, immerhin schon halbwegs motiviert, vom Bett und wühlte meine Trainingskleidung hervor.

Als ich das Holodeck betrat stand Amh schon mit einem Grinsen im Gesicht bereit. Inmitten einer Waldlandschaft. Es wehte ein leichter Wind, ließ die Bäume rascheln, wiegte das Gras. Ein paar Vögel waren zu hören. Sehr lauschig…
„Da sind sie ja endlich.“ – „Bei allem Respekt Ma’am. Was soll ich hier?“ Picknick? Das Grinsen wurde noch ein bisschen breiter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Ich habe beschlossen herauszufinden was sie können.“ Ach, wie schön für sie. Ich hab aber eigentlich keine Lust zu spielen. Dieses plötzliche Interesse an meiner Person machte mir sogar eher Sorgen. „Reparaturen. Inzwischen bin ich auch mit dem neuen EP-System ziemlich vertraut. Und ich falte ganz passable Papiervögel.“ Sie lachte. „Kommen sie Alexis, wir laufen erstmal ein Stück.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. Laufen? Querfeldein oder was? Ich bin Gangjogger.
Ich seufzte leise, setzte mich etwas widerwillig in Bewegung. Besser ich spielte mit. Wer wusste schon was sie sonst noch anstellte…




Im leichten Trab lief ich neben Alexis her, den Trampelpfad entlang. Genau genommen kein Trampelpfad, sondern ein Trimmdichpfad. Aber sowas kannte Alexis bestimmt. Und wenn nicht, umso besser.
„Ich hab mir Ihren Fitnesstest angesehen. Sie sind die beste der Abteilung, wussten Sie das?“



„Nein.“ Wenn es denn überhaupt stimmte. Und selbst wenn, ist es auch keine große Leistung. Die sportlichen Höchstleistungen der meisten Techniker bestand darin mit einem Techkit in der Hand durch den Gang zu schlendern.
„Ich bin auch die beste bei den Schießübungen und im Nahkampf.“ Bei der Konkurrenz war es nicht wirklich schwer die beste zu sein. Obwohl ich mir sicher war das Penvera schneller schwimmen konnte als ich.
Das Leben bei der Sternenflotte machte bequem. Wenn man nicht gerade Sicherheitler war. Das Tempo in dem wir liefen war tragbar. Noch recht lässig hüpfte ich über einen kleinen Baumstamm der im Weg lag.
„So bescheiden heute?“, das Grinsen war deutlich herauszuhören. „Wozu? Es sind Daten die ihnen vorliegen. Das hat nichts mit Bescheidenheit zu tun, es sind Tatsachen.“ Und irgendwie hatte ich das Gefühl dass dies eh die Richtung war in die sie das Gespräch eh lenken wollte. Es platschte leise als wir durch einen flachen Bach, oder wohl eher ein besseres Rinnsal, liefen. Kurz darauf blieb ich stehen. „Was wollen sie? Sie haben mich doch sicher nicht herbestellt weil sie keinen anderen Joggingpartner gefunden haben.“



Als ich merkte, dass sie stehen geblieben war, lief ich einen Bogen kam vor ihr zum Stehen.
„Was ist los Alexis? Bin ich Ihnen nicht zwielichtig genug als dass Sie sich mit mir unterhalten würden?“, ja, das war es wohl. Ich gehörte nicht mehr zu den coolen Kidz, wurde alt. Ich lachte kurz.


Witzig. Wirklich sehr witzig.
Ich wusste, dass es besser wäre mich nicht von ihr provozieren zu lassen. Aber wie sollte ich über so etwas hinwegsehen? „Sie haben es erfasst. Ich gebe mich nie mit seriösen Personen ab, das könnte meinen Ruf schädigen.“ Bis dieser fürchterlich liebenswerte Cheftechniker der Station in mein Leben getreten war. Und jetzt war ich hier gelandet. Mit einer Person zu der ich damals jeden Kontakt unbedingt vermieden hätte. Und die gerade versuchte in dieser Vergangenheit herumzustochern.
Ihren Fußtritt sah ich nicht einmal richtig kommen. Mein Körper reagierte allein. Mit dem Unterarm fing ich den Angriff ab, blickte sie irritiert an.





Von ihrem Arm ließ ich mein Bein zurückfedern und stellte es wieder ab, trat einen Schritt auf sie zu und beuge mich nah zu ihr.
„Gute Reflexe. Haben Sie mehr von denen?“, ich legte den Kopf schief und sah sie erwartungsvoll an. Vielleicht würde ich ihr den ersten Treffer sogar gewähren.



Nicht gut. Jetzt hatte sie Blut geleckt.
„Was glauben sie? Ich bin doch nicht ohne Grund hier, oder? Wenn ich den Treffer kassiert hätte, wären sie dann enttäuscht?“ Ein indirektes Ja.
„Sie können ja versuchen es herauszufinden.“ Der Captain hatte recht. Mein vorlautes Mundwerk würde mal mein Untergang sein. Aber bei so einer Herausforderung konnte ich nicht nein sagen. Bisher waren die Sicherheitler ja alle enttäuschend gewesen. Wollen wir doch mal schauen was in ihrer Chefin steckt. Oder ob sie sich ihren schlechten Kampfstil bei ihr abgeschaut hatten.
Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht griff sie wieder an. Wieder blockte ich reflexartig ab. Auf jeden Fall war sie schon mal schneller.
Auch bei den folgenden Angriffen begnügte ich mich mit abblocken und ausweichen. Erstmal abschätzen, kalkulieren…
„Ich mag es nicht wenn man mich nicht ernst nimmt.“ Das Grinsen war verschwunden. Und der nächste Treffer saß. Ich stauchelte, leckte mir das Blut von der Lippe.
Sie war gut. Und es machte Spaß.
„Bitte, dann halt richtig.“ Ich spannte mich an, ging in Angriffsposition. Egal ob ich gewinne oder nicht. Hauptsache endlich mal wieder eine richtige Herausforderung. Und bloß nicht mehr nachdenken.




Ihre Körperhaltung spannte sich, ich hatte ihr nachgesetzt und uns beide dabei auf eine kleine Lichtung gedrängt. Mit zur Abwehr erhobenen Händen wartete ich auf einen Zucker, doch sie hatte sich ausgezeichnet im Griff. Als sie einen Ausfallschritt machte, eine schnelle Schlagfolge und einen Tritt nachsetzte, kam es völlig unangekündigt. Sie verlangte mir Konzentration ab, zwei der Schläge blockte ich ab, einen lenkte ich um, den vierten kassierte ich, ihren Tritt fing ich ab, zerrte ihr wohl die Oberschenkelsehne, als ich ebenfalls ihr Bein festhaltend einen Ausfallschritt nach hinten machte.

Dann ließ ich sie los, doch statt ihr Bein zurückzuziehen, schlug sie mir das Schienbein gegen die Schläfe und ich strauchelte. Benommen schüttelte ich den Kopf und hielt mir die Hand an den Kopf. Mein Gehirn schwappte noch etwas nach.

„Miststück.“, grinste ich sie an, wischte mir das beinahe vergessene Blut von der Lippe. Sie hatte einige Tricks auf Lager, daher entschied ich mich nicht fair zu spielen. Ich ließ sie kommen.



Hätte ich es wirklich darauf abgesehen sie kampfunfähig zu machen, wäre das der richtige Moment gewesen. Sie hatte mich unterschätzt. Doch jetzt trat ein gefährliches Funkeln in ihre Augen. Der Fehler würde ihr nicht noch einmal unterlaufen.
Ob sie wusste dass ich mich mit ein paar von ihren Leuten schon geprügelt hatte? Aber sie war anders. Fieser, hinterhältiger. Was sich bei meinem nächsten Angriff bestätigte. Sie wich meinem Tritt aus. Als sich ihre Hand in meine Haare grub und sie fest daran zog war es viel mehr Verwirrung als Schmerz was sie auslöste. Die nutzte sie prompt aus um mir einen Tritt in die Kniekehle zu verpassen und als ich strauchelte ihr Knie in meinen Bauch zu rammen.
Die Hand verschwand und ich schaffte es mich auf den Beinen zu halten. Hustete. „Gleichfalls.“ Also wirklich. So ein Kindergartenniveau. Aber effektiv.
Als die Schmerzen auf ein erträgliches Level abgesunken waren, richtete ich mich wieder vollends auf. Atmete einmal tief durch. „Haben sie gar kein schlechtes Gewissen einen Techniker zu verprügeln?“ – „Hatten sie kein schlechtes Gewissen als sie Theresa verprügelt haben?“ Touche‘. „Nein, eigentlich nicht. Hat Spaß gemacht.“



„Na das glaub ich gern. Aber so leicht werden Sie es mit mir nicht haben, ich halte mich nicht an das Training der Grundausbildung.“, natürlich war das gemein, wenn ich ihr unterstellte, dass sie gegen eine Anfängerin gewonnen hatte und es keine Rolle spielte, dass Theresa sie um mehr als einen Kopf überragte.
„Kennen Sie den?“, fragte ich, sprang auf sie zu, täuschte links an und hieb ihr rechts in die Nieren, drehte mich unter ihrem reflexartigen Schwinger hinweg an ihre Seite und rammte meinen Ellbogen direkt über ihrem Steißbein gegen ihre Wirbelsäule.
Auf der Stelle joggend gab ich ihr einen Moment, damit der Schmerz sich verteilen konnte. „Nicht traurig sein Alexis. Aber nicht nur Sie versauen sich den Ruf, wenn Sie sich mit Spießern sehen lassen.“, ihr plötzlicher Ausfallschritt, kombiniert mit einem gehockten Wegziehen meiner Beine mit ihrem ließ mich stolpern und überrascht jauchzen, doch da stand ein Baum günstig, an dem ich mich abfangen konnte. Sie traf meinen Solar Plexus mit gnadenloser Präzision und ließ mich nach Luft schnappen. Doch ich sah, dass sie Probleme hatte aufrecht zu stehen. Das würde einen fetten Bluterguss auf ihrer Wirbelsäule geben.
„Sie sollten nachher danach sehen lassen.“, keuchte ich und versuchte mich aufzurappeln.



„Tz, mit Schmerzen komm ich zurecht. Und mein angekratztes Ego kriegt kein Mediziner wieder hin.“ Es war wirklich frustrierend. Ich hätte sie vorhin kaltstellen sollen als ich noch die Chance hatte. Aber sie hatte einfach mehr Kampferfahrung als ich, schon alleine weil sie älter war. Apropos älter… „Außerdem gilt das gleiche für sie.“ Sie lachte. Hustete dann.
Naja, immerhin hatte ich nicht nur eingesteckt.
Hatte sie mir eigentlich gerade wirklich unterstellt ich wäre ein Spießer?
Obwohl sie deutlich angeschlagen wirkte behielt ich sie im Auge. Wer wusste schon wann sie wieder auf mich losging? Eisern schluckte ich die Schmerzen herunter, richtete mich wieder auf. Ich hatte schon mehr ausgehalten und trotzdem weiter gemacht. Auch wenn mir langsam die Lust verging, die Schmerzen taten irgendwie gut. Irgendwo fast schon ein bisschen die gerechte Strafe für mein Fehlverhalten. Aber das war wohl nicht ihre Absicht gewesen, oder?
„Haben sie eigentlich inzwischen herausgefunden was sie wollten?“



„Eine Bestätigung, wenn Sie so wollen.“
„Was wurde denn bestätigt?“, fragte die Technikerin und dehnte ihren Nacken.
„Eine Vermutung natürlich.“, sie nickte bedeutungsvoll mit dem Kopf, dann stand sie plötzlich wieder vor mir, boxte mir in den Magen, verdrehte mir den Arm auf den Rücken und zwang mich in die Knie. Doch als ich auf eines runter war, war die Überraschung vergangen und ich erwischte ihren Trainingsanzug am Kragen, holte sie über die Schulter vor, wobei sie wieder meinen Ellbogen erwischte, dann aber vor mir lag. Kurzer Hand setzte ich mich auf sie drauf und hielt ihre Arme und Beine fixiert. Verblüfft sah sie mich an, während ich die Pause nutzte um zu Atem zu kommen.
„Gar nicht mal übel. Aber lassen Sie mich eins klar stellen, Technikerin:“, ich beugte mich zu ihr runter und spürte, wie sie versuchte sich unter mir anzuspannen, damit ich ihr nicht die Lunge zusammendrückte. „Es ist mir noch ziemlich egal, woher Sie Ihre Fertigkeiten haben. Die Aktion heute war außergewöhnlich, gerade weil sie von Erfolg gekrönt war. Stellen Sie sich darauf ein, dass ich Sie öfter anfordern werde. Was Sie auf Ihrer Base getrieben haben interessiert mich nicht, solange Sie keine Gefahr für das Schiff oder die Crew darstellen.“, ich stand auf, zog meine Uniform glatt und reichte ihr die Hand. „Sind Sie eine Gefahr?“, sie ergriff sie und ich zog sie auf die Beine.

„Natürlich nicht.“
„Wunderbar.“, erklärte ich. „Und jetzt gehen wir auf die Krankenstation.“
„Ich komme mit Schmerzen klar.“
„Ich aber nicht. Außerdem habe ich Ihnen die Bandscheibe geprellt, das muss behandelt werden.“
Y

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