BRI – Log 06 – Lt Mariss – SCI – 12249.1800

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Elis Karen
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Sa 21. Mai 2011, 17:04

BRI – Log 06 – Lt Mariss – SCI – 12249.1800

Erwähnte Personen: P’Thall
NPC’s: Viele Wissis und Tec’s
Wörter: 1200
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„Okay, was haben wir“, fragte ich erwartungsvoll und rieb mir die Hände nur um mir dann sofort den ungewöhnlich gutmütigen Ausdruck vom Gesicht zu wischen.
Ich hätte keine Telepathin sein müssen um zu erkennen, dass meine Jung bis jetzt wohl eher weniger produktiv waren. Der Schuldbewusste Ausdruck auf ihren Gesichtern reichte mir als Antwort völlig aus und ich unterbrach den bisher leitenden Offizier bei seinem ersten „Ähm…“. Meine sich eben noch reibenden Hände legten sich zusammen über meine Nase und strichen in einer müde wirkenden Geste über mein Gesicht, nur um selbiges dann mit einer gemeinsamen Faust zu stützen.
Ich war diese Dilettanten langsam leid. Nur weil ich nicht ihr Chief Science Officer war, sondern nur halt zufällig der ranghöchste und dienstälteste Offizier in dieser verfluchten Abteilung, dachten die, sie könnten sich sonst was bei mir erlauben. Normalerweise würde ich für gewohnt alles selbst machen, aber dafür wuchs mir die Arbeit einfach viel zu sehr über den Kopf. Heute brauchte ich ausnahmsweise mal Hilfe, also Zeit dieses Pack mal in ordentliches wissenschaftliches Arbeiten einzugewöhnen.
„Sie hatten jetzt einen Tag um diese Daten zu sondieren und durch zu arbeiten“, begann ich deshalb frostig. „Ich will das in ein paar Stunden fertig haben, also legen sie gefälligst etwas Disziplin an den Tag.“
„Ma’am,“ meinte einer aus der Gruppe. „Wir haben das Schiff bis jetzt oberflächlich untersucht und mit der Datenbank abgestimmt nur um keine Übereinkunft zu finden.“
„Was! Ein Schmugglerschiff, dass nicht dem Standard entspricht?! Unerhört“, meinte ich sarkastisch. „Dann fangen sie halt direkt bei den Sensordaten an, davon haben sie schließlich genug.“
Daraufhin jammerte man mir die Ohren voll, dass die Daten höchst unzureichend waren und man keine Klaren Informationen dabei herausbekommen würde. Ich strich nur mit der Hand über mein Gesicht und wusste: Das würde länger dauern.
Als erste teilte ich meine Leute und die eins zwei Techniker die mit von der Partie waren in Gruppen ein. Ein paar sollten ein Holomodell aus den Daten erstellen, damit wir das Schiff optisch beurteilen konnten. Andere kümmerten sich um die Hülle, wieder andere um Inneneinrichtung oder Sensoraufzeichnungen. Mit den richtigen Anweisungen und einem despotischen Vorgesetzten der ihnen in den Nacken atmete, nämlich meine Wenigkeit, kamen wir auch bald zu Ergebnissen.

„Wir haben also vier Geschützkanzeln, die auf der Hülle verteilt sind. Zwei an den Seiten und zwei am Heck“, fasste ich zusammen. „Können wir etwas über die Bewaffnung sagen?“
Eine Technikerin, die Wohl mehr Ahnung von Schiffsbewaffnungen hatte als der Rest, meldete sich zu Wort.
„Ich nehme an, das sind Phaseremitter. Alles andere würde bei diesem Aufbau keinen Sinn ergeben. Die stärksten sind es wohl aber nicht. Typ IV, höchsten V, würde ich sagen.“
Ich nickte und dankte ihr mit einem Mangel an Sarkasmus lautlos. Sie schien noch etwas sagen zu wollen, also lies ich sie fortfahren.
„Die beiden Dornen neben der Pilotenkanzel sind vermutlich die stärkeren Waffen. Sieht nach je einem Micro-Torpedowerfer aus. Ob Photonen- oder Quantentorpedos, kann ich nicht sagen, aber letztere sind nicht sehr weit verbreitet und sie von der Sternenflotte zu stehlen wäre ein starkes Stück. Photonentorpedos haben dann zumindest eine theoretische maximale Stärke. Die anderen Waffen in dem Dorn scheinen eine Art Pulswaffe zu sein. Ich würde sagen es sind Plasmakanonen.“
Ich schüttelte den Kopf.
„Das passt nicht zur Größe. Wären es Plasmakanonen hätten sie sicherlich nicht nur eine angebracht. Außerdem, wer braucht Plasmakanonen, wenn er Torpedos und Phaser hat? Nein, ich glaube, dass sind Pulsphaser.“
„Pulsphaser auf einem Schiff dieser Größe?“
„Hat der Maquis seiner Zeit auch gemacht“, konterte ich und gewann damit das kurze Argument.
Wir fanden dann noch durch einige verdächtig wirkende Luken und eine sich verändernde Hüllensubstanz an der Unterseite des Schiffes heraus, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach zur Planetaren Landung in der Lage war. Auch die Größe und der allgemeine Tagesablauf eines Schmugglers sprachen dafür. Alles in allem schien das Schiff einer Eskorte oder einem Raider nachempfunden worden zu sein, obwohl wir vermuteten, dass ein wesentlicher Teil des Bugs aus Frachtraum bestand. Wirklich interessant wurde es dann aber als wir uns mit den Daten zum Zeitpunkt des Abfluges beschäftigten.
„Ma’am“, meinte da eines meiner Schäfchen. „Es ist fast unglaublich, aber die Spitze der aufgezeichneten Energiegitterüberwachung … ach, das müssen sie sich selbst ansehen.“
Was ich auch tat. Es war eine gute Idee von dem mann gewesen, dass er mir das gleich zeigte. Ich hätte ihm nämlich nicht auf Anhieb geglaubt. Besagte Energiespitze war kaum vorhanden, weder beim Abdocken, noch beim Warptransit.
„Da ist ja kaum Belastung auf den Triebwerken“, meinte ich ungläubig. „Dieses Schiff ist am Ende schneller als eine Defiant-Klasse im Normalraum. Was halten sie von den Warptriebwerken?“
Der Terraner grübelte ein wenig vor sich hin.
„Schwer zu sagen. Sie scheinen sehr effizient zu sein. Für diese Größe typisch, ist schließlich kein platz für einen großen Warpkern oder Antimaterie. Die Durchschnittsgeschwindigkeit, dürfte relativ hoch sein wenn man es nicht mit der Britannia vergleicht.“
Ich wollte mich gerade weiter mit dieser Hochinteressanten Thematik befassen, als ich mich ein nerviges Piepsen der Hauptkonsole des raumes davon ablenkte. Ich ging schnell die Botschaft und die Daten durch bevor ich mich wieder an mein Personal wandte.
„Der Berg ist zum Propheten gekommen Leute“, rief ich in den Raum. „Der Raider hat angedockt und haben neue Daten.“
Ich klatschte in die Hände.
„Auf auf und frisch ans Werk!“

Zwei Stunden später setzte ich die letzten Kommata in meinen Bericht. Terranische Grammatik war furchtbar kompliziert. Nun ja, wenigstens schrieben sie nicht so wie Vulkanier. Da waren ja Notenblätter von einem Blinden einfacher zu lesen.
Die Untersuchung der neuen Daten hatte ergeben, dass es sich in der Tat um eine ingenieurliche Meisterleistung von einem Warpantrieb handelte. Reisegeschwindigkeit waren erstaunliche Warp 8 und wir vermuteten, dass das Schiff für vielleicht eine halbe oder gar eine Stunde mit 9,5 fliegen konnte. Den Zustand des eben erwähnten Antriebes wollte ich danach aber nicht genau wissen, insofern überhaupt noch etwas davon übrig war. Das meiste der Bewaffnung hatten wir auch bestätigen können, obwohl uns die Beschaffenheit der Hülle, sowie etwas, das ein Sensorstörgitter zu sein schien, aktiv an der Untersuchung behinderten. Einige innere Sektionen des Schiffes schienen komplett aus eutektischen Duranium zu bestehen und verwirrten unsere Sensoren enorm. Aber ich arbeitete daran und hoffte mit ein wenig Feineinstellung in ein paar Stunden ein viel klareres Bild zu haben. Nur müsste ich dazu Erlaubnis bekommen, eine Sensorenphalanx etwas umzumodeln.
Die Schilde des Schiffes waren regenerative, also eher weniger stark, würden sich aber schnell von Treffern erholen, und der Impulsantrieb würde aus jeder Jagd ein wahres Rennen machen. Wir hatten tatsächlich Pulsphaserkanonen vorgefunden und auch die gelagerte Torpedos entdeckt, die wir erwartet hatten. Wir waren uns zwar nicht sicher wie viele Schuss die Peregrin hatte, aber es durften nicht mehr als zwanzig sein. Das Innere des Schiffes war daneben größtenteils Uninteressant, es gab wohl Quartiere und eine kleine Messe. Alles in Allem Unwichtig.
Ich setzte noch meinen digitalen Stempel unter den Bericht und kopierte ihn auf ein PADD. P’Thall durfte sich mal wieder um einen persönlichen Besuch von mir freuen. Immerhin war ich ja nicht nur auf diesem Schiff um Wissenschaftsoffizieren Nachhilfe in dem zu geben was ihr Job sein sollte. Ich ging also frohen Mutes aus meinem Büro und stellte mich auf ein lustiges Geplänkel mit dem CO ein.
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