BRI - L07/09 - Lt Mariss/Cpt P'Thall - SCI/CO - 12250.0167

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Thorn P'Thall
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

So 22. Mai 2011, 00:40

Beteiligte: Afeoth, Anders, Amh, Adorin, Green (NPC), Rangaraj (NPC)

Erwähnte: Penvera, Team Peregrine

Worte: 2233
Cythia: 1200
Thorn: 1033



*** USS Britannia - Deck 01 - Konferenzraum ***


“Afeoth an den Captain.“ Ich hatte gerade erst Amh verabschiedet- sie dürfte gerade erst am Lift angekommen sein- als der Ruf der diensthabenden Brückenoffizierin ertönte. Doch ich stand schon wieder, hatte ich das Manöver doch aus dem Augenwinkel an den sich bewegenden Sternen bemerkt. Es ergab nicht viel Sinn, sich mit Fragen aufzuhalten, wenn es zur Brücke keine zehn Schritte waren.

„Ja, Lieutenant?“, hakte ich scharf nach, nachdem ich keine vier Sekunden später das Schott durchschritten hatte. Adorin, welche gerade dabei gewesen war die Brücke zu verlassen, wartete erwartungsvoll am Turbolift, Seite an Seite mit Amh. Afeoth erhob sich, erstattete Bericht. Ein Anstieg der Ionendichte in einem nahegelegenen Nebel, der auf die Präsenz eines Schiffes hindeuten könnte. Chiu hatte der Peilung die Oberseite der Britannia zugedreht, in der Hoffnung dass wir auf die Distanz und angesichts all der Störfaktoren in der Umgebung, wie auch der um beide Schiffe gelegten Schilde, auf jeglichen Sensoren mit der Peregrine verschmolzen.

„Gut. Scannen sie weiter. Wir bleiben auf Alarm Gelb.“, befahl ich zackig, während ich Platz nahm. „Lieutenant, bemannen sie die astrometrische Konsole. „Ensign Amh, Crewman Adorin, sie dürfen wegtreten.“ Mein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass das sogar mein ausgesprochener Wunsch war.

Doch der Turbolift, der sich nun vor ihnen öffnete, war keineswegs leer.



Wenn man nichtsahnend aus einem Turbolift stieg und die Sicherheitscheffin des Schiffes stand einem vor der Nase, dann dachte man automatisch etwas Schlechtes.
„Was ich auch immer angerichtet haben sollte, ich war’s nicht“, meinte ich schnell und hob abwehrend die Hände. Sicher, das Grinsen auf meinen Lippen nahm dem ganzen etwas den dramatischen Unterton.
Adorin, die auch vor dem Lift stand sah mich entgeistert an und Amh lächelte schief und sandte mir einen Blick der sagte: „Mariss? Wirklich?“
Sie dachte es im Übrigen auch noch.
„Lieutenant, nicht alles auf diesem Schiff dreht sich um sie“, kam dann der neutrale Kommentar des Captains.
„Und trotzdem zieht es mich immer wieder auf die Brücke und zu ihnen Captain.“
„Ich muss zugeben, dass ich mit ihnen in letzter Zeit über alle Maße hinaus viel zu tun habe. Ich hoffe in unser beiderseitigen Interesse, dass sich das in Zukunft ändert.“
Ich klappte die Hände zusammen und setzte einen verträumten Blick auf.
„Ach, Captain, sie sagen immer so nette Sachen zu mir.“
Dann wurde ich schlagartig ein wenig ernster. Ich hatte mir vorgenommen etwas professioneller mit dem Captain umzugehen. War ich zwar gegen meinen Willen hier, musste ich meinen Frust nicht unbedingt an ihm auslassen. Ich war mal CSO gewesen und konnte mich auch so benehmen.
„Ich wäre dann mit dem Einstiegsgeplänkel fertig“, meinte ich deshalb schlicht, konnte mir aber da leichte Lächeln nicht verkneifen. „Ich bin hier um meinen vollständigen Bericht über die Peregrine abzugeben, und so wie ich das einschätze ist gerade eine gute Gelegenheit dafür.“
Ich zeigte das PADD vor, dass ich bis eben unterm Arm geklemmt hatte und bewegte mich zum zentralen Sitz des CO’s. Thorn sah mich durchdringend an und nahm mir schließlich den Datenträger ab, so als hätte er gerade analysiert ab es explodieren würde oder nicht.
„Der Zeitpunkt ist wohl der Günstigste den wir derzeit kriegen werden. Also gut, geben sie ihren Bericht.“
Ich wusste bereits, dass jede Station der Brücke besetzt war.
„Im Stehen“, fragte ich zögerlich und beäugte dabei den Sitz neben P’Thall, so dass er wusste worauf ich hinauswollte.
Dieser sah sich auf der Brücke um und meinte nach einer Kunstpause:
„Nun, sie sind momentan der höchstrangige Brückenoffizier nach mir.“
Alles das klang nach Waffenstillstand von beiden Seiten aus. Ich setzte mich also hin und fing an.
„Also, am wichtigsten sind Hüllenkomposition, Bewaffnung und Antrieb. Letzterer ist ganz erstaunlich für ein Schiff dieser Art …“


Man konnte zusammenfassend beinahe sagen, dass ihr Timing diesmal gut war. Das war bei Lieutenant Mariss gelinde gesagt… beeindruckend.

Wir hatten eine Peilung, waren auf gelbem Alarm, und beluden in diesem Moment ein an uns angedocktes Schiff. Es mochte ja sein dass die Ionenkonzentration lokal statisch und fluktuierend war, sodass ein Hinterhalt nicht die erste Wahl beim Ratespiel sein mochte, aber unsere Schilde waren durch die Einschließung der Peregrine längst nicht bei optimaler Effizienz, und die Emitter stritten sich mit den ebenso überlebenswichtigen Scannern um jedes bisschen Energie. Ich mochte ein Problem mit Mariss‘ Gebaren und Einstellung haben- und sie hatte es sich auch diesmal nicht verkniffen, mich dezent daran zu erinnern. Aber es war nicht der richtige Zeitpunkt für Kabelleien, Nervenproben und die Zurschaustellung von Hebellänge. Und darin schienen wir uns nun sogar einig zu sein.

Noch orteten die Scanner keine fliegenden Schweine im uns umgebenden Sektor, aber ich rechnete jeden Moment damit.

Ich überflog die blanken Zahlen auf dem Padd, und lauschte nebenbei ihrer Erläuterung der beeindruckenden Antriebstechnik- genauergesagt des für die Schiffsgröße bemerkenswerten Warpantriebs und des exzellenten Impulsantriebs. Dankenswerter Weise ließ sich die Dame dazu herab, bei den relevanten strategischen und taktischen Werten und Termini zu bleiben. Soweit erweckte das alles den Anschein eines runden Berichts- Ich wurde skeptisch. Doch bevor sie zu den anderen Punkten kam, genehmigte ich mir eine Zwischenfrage.

„Halten sie es für möglich, dass er diese Kiste gebaut hat?“ Mein Blick fiel für einen Moment auf den unveränderten Hauptschirm.
„- So wie er sie in Schuss hält, möglich. Entweder das, oder er hat sie seit verdammt langer Zeit. Und eine ausgezeichnete Betriebsanleitung.“, kommentierte sie nüchtern.
„Gibt es einen Weg, das festzustellen?“

Sie zog ihre schmalen Augenbrauen zusammen, doch meine Aufmerksamkeit wurde kurzzeitig von einem Zwischenbericht Penveras abgelenkt, der meldete, dass die ‚Vorschusslieferung‘ nun an Bord gebracht worden war, und die Installation neuer Komponenten beinahe beendet. Ich verschwendete einen Gedanken daran, wie gut Anders und Penvera wohl klar kamen, wenn man den üblichen Freihändlerstolz bezüglich ihrer respektiven, dubiosen Raumgefährte bedachte.



„Captain, vertrauen sie mir?“
„Ungefähr fünf Meter.“
Er erntete einen komplett verwirrten Blick von mir.
„Nun ja, ich schätze soweit könnte ich sie werfen und soweit vertraue ich ihnen eben auch.“
Ich rollte mit den Augen.
„Dann lassen sie mich neu formulieren: Trauen sie mir, dass ich ein hinterhältiges Biest bin?“
„Das schon eher.“
„Dann lassen sie mich einen Kommkanal zur Peregrine öffnen.“
Der Captain stöhnte.
„Was … Ach wissen sie was, versprechen sie mir einfach, dass sie keinen Krieg anfangen.“
„Heute nicht“, versicherte ich, stand von meinem neuen Lieblingssessel auf und rückte mir das Uniformoberteil zurecht um ein Klischee und einen Kindheitstraum zu erfüllen. „Ensign Green, öffnen sie einen Kanal zu unserem Anhängsel.“
Hach, wie lange wollte ich das schon sagen. Also das mit dem Kanal, nicht das mit dem Anhängsel.
Wer da auf dem Bild erschien, war nach Bericht genau der den ich sprechen wollte. Ich setzte also mein liebreizendstes Lächeln auf und fing mit meiner kleinen Show an.
„Oh, da sind sie ja. Genau sie habe ich gesucht“, meinte ich leicht zerstreut. „Ich bin Wissenschaftsoffizier der Britannia und hätte ein paar Fragen ihr Schiff betreffend Mr… Äh ….“
„Anders“, half mir der Kerl aus. „John Anders. Womit kann ich ihnen helfen?“
„Ich hoffe ich trete ihnen nicht zu nahe, aber wir haben über diesen Schiffstyp keinerlei Daten in unserem Computer und wissen nicht ob sie überhaupt mit der Britannia mithalten könnten, also was ihre Reisegeschwindigkeit ist. Mir ist das alles sehr peinlich und ich weiß auch nicht wie es zu diesem Missstand kam.“
„Mein Schiff kann mir ihrem Kahn sehr wohl mithalten. Die Peregrine schafft locker Warp 9 und wenn es hart auf hart kommt können wir auch einen kurzen Sprung mit Warp 9,6 machen. Was ihre Daten betrifft wundert es mich nicht, dass sie keine über uns haben“, meinte Anders ein wenig arrogant.
„Woher kommt ihr Schiff denn“, fragte ich etwas verwundert. „Es interessiert mich wirklich sehr, etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen.“
„Mein Vater hat es entworfen und gebaut. Die Mühe und Liebe der letzten Jahre hat es natürlich von mir, aber ein zweites Schiff dieser Art werden sie nicht finden.“
„Faszinierend“, meinte ich fasziniert. „Eine beinahe unglaubliche Geschichte. Aber gut, dass geklärt ist, dass sie mithalten können. Ich danke ihnen.“
„Keine Ursache, Anders
Ende.“
Ich drehte mich wieder zu P’Thall um und deutete einen Knicks an.
„Geschwindigkeit und Herkunft, bitte sehr. Vorstellungen gibt es zu jeder vollen Stunde.“


„Vergeben sie mir, dass ich nicht applaudiere.“ Ich zeigte demonstrativ mit meiner freien Hand auf den Sitz, den sie eben verlassen hatte, während meiner andere mein Kinn stützte. Gut, sie hatte die Information geliefert, die ich gewollt hatte. Ich beließ es dabei, während sie sich mit einem „- Ich bin untröstlich.“ wieder hinsetzte. Mein Blick klebte weiter nachdenklich am Hauptschirm, der auf die Peilung ausgerichtet war, aber Afeoth schüttelte den Kopf. Langsam wurde ich es überdrüssig, hier weiter auf dem Präsentierteller zu sitzen, so gut wir uns auch abgesichert hatten, und die Verlockung einfach einen Torpedo auf die Koordinaten zu feuern war groß. Nicht unser Stil. Ihre Sternenflotte. Pah.
„Der weitere Bericht bitte, Lieutenant.“ Jedenfalls half mir die Information tatsächlich- Ein weiteres Puzzleteil im psychologischen Gesamtbild des John Anders, welches sich nur langsam zusammensetzte. Und Mariss‘ Ansatz hatte was. Ich sollte mir bei Gelegenheit einfach Zeit nehmen und mit dem Mann reden- mir seine scheinbare Sympathie für die Föderation zunutze machen, indem ich einfach fragte, anstatt tausend Affen an tausend Schreibmaschinen zu setzen.

„- Haben sie das gerade wirklich gesagt?“
„Was?“ Ich hob eine Augenbraue.
„- Dieses Wort.“
„Welches?“
„-Bitte.“
„Was, bitte?
„- Genau. Bitte.“
„Bitte was?“
„-Eben das.“
Bericht, Lieutenant.“

Dann fuhr sie endlich über die Antriebssysteme fort, und demonstrierte eine gerade noch so gesunde Kenntnis meiner Grenzen für Unsinn.



Mit meinem Bericht war ich schnell fertig, hatte ich doch eigentlich schon alles wichtige Erzählt, was da draußen vor sich ging, war für mich viel Interessanter. Außerdem wollte ich mal beweisen, dass ich hier nicht nur geduldet wurde, sondern auch meine Daseinsberechtigung hatte. Ich stand also wieder auf und ging zur astrometrischen Station um Afoeth etwas über die Schulter zu blicken.
„Ich darf doch mal“, stellte ich viel mehr fest als zu fragen, lies mir auf der Konsole einige Daten anzeigen und fing an in meinen nichtvorhanden Bart hineinzumurmeln. „Ionenverdichtung … Keine Peilung … Anomalie elektrischer Felder … Ahja. Verstehe!“
„Lieutenant, was machen sie da?“, frage P’Thall etwas erbost als er endlich mit meinem PADD fertig war.
„Meinen Job. Ich weiß, dass sie die Möglichkeit betrachten diese Ionenverdichtung könnte ein Schiff sein. Immerhin sind solche Phänome innerhalb eines Nebels zwar möglich aber nicht besonders wahrscheinlich und sie wissen nicht was sie jetzt tun sollen außer auf dem Präsentierteller zu stehen, richtig?“
„Richtig.“, gab der große Blaue zu.
„Ich hab eine Lösung für ihr Problem und auch wenn ich es nicht gern zugebe, sind es Photonentorpedos.“
„Erklären sie das.“
„Diese Ionenverdichtung ist nichts weiteres als die Umverteilung eines Ionengases und damit die Bewegung eines Plasmas entlang eines elektrischen, magnetischen und Gravitations-Feldes, etwas dass wir gut in der Magnetohydrodynamik beschrieben können. Soweit klar?“
Ich überlies der Romulanerin wieder ihre Konsole, ich wollte sie schließlich nicht wegdrängen und erklärte dem Captain weiter was ich vorhatte.
„Eine Antimaterieannihilation, wie sie in einem Torpedo stattfindet tut nichts weiter als eine Menge reiner Energie freizusetzen. Ein interessanter Coktail aus dem ganzen Elektromagnetischen Spektrum wirbelt also unser Plasma hübsch auf und wir sähen klar und deutlich was sich da nicht so bewegt wie es sollte.“
Um das Ganze zu verdeutlichen lies ich Afoeth ein Schema der Verdichtung auf den Hauptschirm legen.
„Wir würden drei Torpedos mittlerer Ladung abfeuern und sie an diesen drei Koordinaten jeweils zeitverzögert detonieren“, ich ließ dabei drei Punkte auf der Abbildung aufleuchten. „Die Verwirbelungen greifen dann wie Zahnräder ineinander, verstärken sich und lösen die ganze Verdichtung auf.“
Ich packte noch eine Animation drauf und lies dann wieder die Peilung auf dem Schirm legen, bevor ich mich auf den Platz des XO zurücksetzte.
„Ihre Entscheidung ob sie drei Torpedos opfern um den Nebel wegzuwischen oder lieber im Ungewissen bleiben. Im Übrigen mag ich diesen Stuhl.“, setzte ich noch nach.


„Seien sie mein Gast.“, gab ich nebenbei bekannt, während ich meine Optionen evaluierte.
„- Sehr zuvorkommend, Captain.“
„Die Betonung liegt auf Gast. Gewöhnen sie sich nicht daran.“, setzte ich nach, und behielt dabei auf meiner Armlehnenkonsole eine bestimmte Anzeige im Blick.
„- Brauchen sie eine Entscheidungshilfe?“, hakte Mariss nach, vom Mangel an unmittelbarem Feedback scheinbar leicht aus dem Konzept gebracht.
„Nein, nur einen Bericht bezüglich einer weiteren Option.“, antwortete ich knapp, ehe das Timing des Universums in meinem Sinne nachhalf, was meistens geschah wenn ich alle Fakten vor mir hatte.

„- Penvera an P’Thall.“, tönte es aus dem Comm, während die ersehnte Meldung aufblinkte. „Die Peregrine ist startbereit, unser Team an Bord. Ich kehre in den Maschinenraum zurück.“ Ich quittierte den Bericht mit einem knappen „Verstanden.“, ehe ich mich erhob, hinter Ensign Green trat, und den Abdockvorgang überwachte.

„- Och… sagen sie bloß, ich habe ihnen das alles umsonst erklärt, nur damit sie nun, da die Schiffe wieder getrennt sind, einfach hinfliegen und nachsehen.“

Ich hob meinen Blick auf den Hauptschirm, nahm mir einen Moment für die Entscheidung, schüttelte dann den Kopf. „Zu meiner eigenen Überraschung- Nein. Torpedos klarmachen. Ich folge keinem Sensorenecho in einen signalfressenden Nebel, auch nicht mit voll arbeitenden Schilden. Nicht wenn es sich nicht vermeiden lässt. Aber es ist schön, alle Optionen offen zu haben.“

Kurz darauf beobachteten wir auf dem Hauptschirm drei ferne Lichtblitze im violetten Nebelmeer, erahnten darin einen winzigen dunklen Punkt. Durch den Subraumfunk begann sich nun endlich ein schwaches Notsignal zu uns durchzukämpfen. Doch die Sensoren sahen weitaus mehr.

Sie sahen ein altes Shuttle.



~ wird morgen fortgesetzt ~
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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