BRI – Log10(265)- Cpt P’Thall – CO - 12250.1868

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Thorn P'Thall
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

So 22. Mai 2011, 17:41

Worte: 1921

Beteiligte Personen:
SC: Amh, Sargon, Declar, Penvera, Mariss, Anders
NSC: Rangaraj, Green, Verwaltungsassistent Bran
Erwähnte Personen:
SC: -
NSC: Commander Garner, Administrator Harmon

Anmerkungen: Logstoff und Ergänzungen dazu gibt’s unter viewtopic.php?f=19&t=1190&p=1992#p1992

Charakterbild:
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*** Britannia – Deck 07 – Krankenstation ***


„- Wenn wir ihn eine halbe Stunde später gefunden hätten, wäre der Mann erstickt, Sir. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“, erklärte Doktor Sargon fachgerecht. Ich stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Sichtfenster der Isolationsstation. Amh lehnte in ähnlicher Haltung am Rahmen neben mir. Auch unsere Blicke hatten viel gemeinsam, auch wenn der ihre deutlich mehr offen zur Schau gestellte Skepsis zeigte.
„- Witzig, nicht wahr? Was für ein Timing.“, schnaubte die Sicherheitschefin, hob eine Augenbraue. „-…Und Melivin hat wirklich keinerlei Hinweise auf irgendwelche verdeckten Sekundär-Notfallsysteme im Shuttle gefunden? Kein Netz, kein doppelter Boden?“
„Nichts.“, knurrte ich. „Nur ein altes, schwer modifiziertes Shuttle mit so gut wie ausgebranntem Warpantrieb. Kaum noch genug Energie für ein halbgares Notsignal. Die Transponder waren allerdings von den Partikeln im Nebel völlig verkrustet. Ohne die Schockwellen unserer Torpedos wäre es dabei geblieben.“ Mein Blick verengte sich weiter. Der El-Aurianer lag im künstlichen Koma auf einem Biobett, während die moderne Medizin ihr Werk tat, und noch eine Weile lang tun würde. Inzwischen steckte er in einem der üblichen Krankenhaushemdchen- seine Kluft hatte sich Amh zur forensischen Untersuchung gesichert.

„- Okay, ich fasse mal zusammen. Ein Datenbankfehler führt dazu, dass ein Crewman Recruit seine Versetzung verschläft. Gut. Dann schnappt er sich übermotiviert sein ganz zufällig in seinem Besitz befindliches Warpshuttle. Und springt uns dank seines selbstgebastelten kleinen Gimmicks an unseren geheimen Rendezvouspunkt hinterher, wow, das nenne ich mal Engagement. Und dabei trägt er auch noch abgewrackte Zivilklamotten… und Garner…“
„… bestätigt dieses ganze Märchen mit üblichem Elan und Interesse. Danke, Ensign Amh, wir haben uns jetzt zu genüge amüsiert. Ich kann es nicht mehr hören.“, schnaubte ich ihr ins Wort, wandte mich ab, gefolgt vom ratlosen Blick meines Chefarztes und vom scharfen Schmunzeln der Sicherheitschefin. Tatsächlich hatten wir Subraumfunk-Kontakt mit der Starbase herstellen können, durch eine kleine Zweckentfremdung der Sensorbojen-Kette. Der Commander hatte sich zunächst aufgeführt, als würde ich ihn verarschen, nur um nach einem kurzen Check seiner Akten und Daten diese Geschichte abzusegnen. Und mir unter die Nase zu reiben dass sowas nun mal passiert, wenn man mit solchem Equipment auskommen muss, und die Leute zu lange am Arsch der Föderation festhängen. Oder, um seine unterschwellig vermittelte Überzeugung auszuformulieren- Durchdrehen.
Immerhin hatte er auch eine gute Nachricht für mich- in einigen Stunden sollte das Subraumfunk-Relais wieder laufen, und noch hatten seine Leute die Charles Darwin nicht zu Schrott geflogen.
„Wenn irgendjemand das hier eingefädelt hat, um uns einen Spion aufzuhalsen, dann ist das der selbstmörderischste oder amateurhafteste Versuch, den ich je erleben durfte.“, fasste ich meine Gedanken zu dem Thema zusammen.

„- Die Piraten.“, murmelte Trigan, doch seine Worte verschmolzen mit dem geschnaubten „- Garner.“ Seitens Amh. Das hätte man als reichlich komisch empfinden können, aber mir war nicht zum Lachen zumute. Ich blickte mich kurz um, doch der Beobachtungsraum war bis auf uns leer, also sprach weiterhin nichts gegen diese Unterredung unter Stabsmitgliedern.

„- Ich versuche seine Geschichte weiter zu verifizieren, aber… Ja, sie wissen Bescheid.“, seufzte Amh frustriert.
„- Das sollte kein Problem sein, sobald wir das Oberkommando kontaktieren können, oder?“, warf Sargon etwas naiv ein. Ich schmunzelte trocken, schüttelte den Kopf.
„Der Auswertung der Subraumrelais-Kommunikationsdaten zufolge wurde es in den vergangenen Jahren so oft ausgeschaltet, flottgemacht, manipuliert, beschädigt, repariert, modifiziert und umgebaut- und das wahrscheinlich nicht nur von Garners Leuten- dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn überhaupt irgendeine Synchronisierung der 6-6-Datenbanken mit der Personalabteilung vorliegen würde. Würde ich wetten, dann darauf, dass hier Leute eingestellt werden, Dienst tun und in den Ruhestand gehen, ohne dass ihre Daten im Hauptquartier auch nur erfasst werden. Stellen sie sich auf einen mittleren Paddkrieg bezüglich unserer Neuzugänge ein, sobald wir zurück sind.“, fasste ich die diesbezügliche Lage zusammen.
„- Russland ist groß, der Zwar ist weit.“, fügte Amh hinzu, und klang dabei, als würde sie zitieren. Dabei erntete sie von uns beiden nur hochgezogene Augenbrauen.

„Genug davon. Doktor, halten sie den Mann isoliert, und untersuchen ihn weiter, während sie ihn auf Vordermann bringen. Lieutenant Penvera tut das Selbe mit seinem sogenannten Shuttle. Ensign, ich will eine Wache vor dem Raum, und Kameraüberwachung.“, befahl ich schließlich, verschränkte die Hände am Rücken.
„- Schon veranlasst. Und dann?“ Amh neigte ihren Blick.

„Und dann schicken sie ihn in seine Abteilung. Und lassen den Kraken los.“ Meine Züge blieben ungerührt, während Amh kicherte.

„- Ja, Sir. Cythia wird begeistert sein.“



*** Britannia – Deck 01 – Brücke ~ Zeitsprung: 6 Stunden ~ ***


Frisch ausgeruht, schallgeduscht und uniformiert, doch dadurch kaum besser gelaunt, hatte ich immerhin das Gefühl den Restflug zwischen Rendezvous und Aldebaran 3 pragmatisch genutzt zu haben. Dass ich nun, kurz vor der Ankunft, mein absolutes Dream-Team auf der Brücke versammelt hatte, heiterte mich komischerweise kaum auf. Penvera blubberte an der technischen Überwachungskonsole fröhlich vor sich hin und ergänzte damit das Orchester der Konsolenlaute, während Mariss die Sensoren bemannte, und Amh an ihrer brückenbasierten Überwachungskonsole so tat als würde sie arbeiten. Das alles stank beinahe nach Katastrophentourismus. Dabei war die Frage danach, um wie viel schlimmer als auf SB 6-6 es noch kommen könnte, eine berechtigte. Ich hatte da allerdings so eine Vorahnung.

Die Britannia ging, von einer überflüssigen Meldung seitens Rangaraj begleitet, unter Warp. Erst wuchs die graugelbliche Murmel auf unserem Hauptschirm rapide auf die Größe eines Medizinballs an, dann renkten sich die Sterne wieder ein und wurden zu Punkten. Nun erblickten wir den Brocken in seiner ganzen, gelblich-schwefeligen, grau gefelsten, Wolkenumschlungenen Pracht. Wir gingen auf vollen Impuls und steuerten einen gesunden Orbit an, während ich mich vergewisserte dass die Peregrine hinter uns blieb, fernab der Scannerreichweite der planetengestützten Systeme, aber immer noch im Notfall von uns erreichbar.

„Ensign Greene, rufen sie die Zentralverwaltung der Hegemonie.“, befahl ich knapp, erhob mich, und ließ die erwartungsvolle Stille auf der Brücke auf mich wirken.
„- Hach, wie aufregend.“, kam es von der Astrometrischen, während wir auf Antwort warteten.
„Klappe, Lieutenant. Greene, wo bleibt mein Kanal?“, hakte ich unwirsch nach.
„- Wir… sind in der Warteschleife, Sir.“, kommentierte der OPS-Offizier verwirrt. Ich verdrehte die Augen.

Minuten später erst füllte ein mit einer formellen Weste und einem Hemd bekleideter Offizieller den Schirm aus. Kurz geschorenes Haar, schmales Gesicht, weichliche Züge, keine dreißig Jahre alt. Mit merklich erhobener Nase und verengtem Blick verschaffte er sich einen Überblick, ehe er losblaffte.
„- Was wollen sie?“
Ich hielt mein übliches, militantes Pokerface aufrecht, wie auch die straffe Haltung, hob jedoch eine Augenbraue.
„Captain Thorn P’Thall, USS Britannia. Wir sind im Auftrag des Sternenflotten-Oberkommandos hier, um…“
„- Ja, ja, um uns vor den Piraten zu beschützen, und die gestiegenen Abgaben einzutreiben. Wir haben die Schnauze voll. Verlassen sie den Orbit, bis die Hauptversammlung ihre Entscheidung getroffen hat!“ Der verfluchte Naseweis fiel mir doch tatsächlich ins Wort, und warf mit diesem Geschwätz um sich, als müsste ich genau wissen worum es ihm geht. Mein Kiefer spannte sich merklich an, doch ich gab mir alle Mühe, die folgenden Worte möglichst diplomatisch über meine Lippen zu bringen.
„Sie missverstehen mich. Lassen sie uns das alles aufklären. Doch zuvor wüsste ich gerne, mit wem ich spreche.“ Die gewisse, militärische Schärfe war schwer aus meiner Stimme herauszuhalten.
„- Verwaltungsassistent Bran.“, feixte der Kerl. Beinahe entgleiste mir mein Blick. Ich verhandelte mit einem verdammten Praktikanten? „… - Administrator Harmon hat genug von ihren Spielchen, unterschwelligen Drohungen, und ihrer Erpressung! Das hat er ihnen auch schon klipp und klar gesagt! Kommen sie in 13 Standardtagen wieder, wenn die Entscheidung gefallen ist!“
„Ich. Weiß nicht. Wovon sie sprechen.“, brachte ich tief durchatmend und leicht grollend heraus. „Stellen sie mich sofort zum Administrator durch. Wir sind vom Oberkommando zu einer Untersuchung bevollmächtigt. All das geschieht zu ihrem Besten.“ Mein Blick verengte sich nun endgültig.
„- Wie immer, eh? Verlassen sie den Orbit, Fed, oder wir beschleunigen das Ganze und werten ihr Eindringen in unser Territorium als kriegerischen Akt gegen die Hegemonie! Sie haben dreißig Sekunden. Ende!“ Die Stimme Brans wurde teilweise regelrecht schrill und brüchig- er regte sich eindeutig auf. Dann riss die Verbindung ab.

Ich kochte innerlich. Aber dabei blieb es. Mein Blick blieb für einen Moment starr, ehe ich mich abwandte.

Gekicher unterbrach die Stille. Amh grinste vielleicht still und fassungslos vor sich hin, aber Mariss bewies weniger Contenance. Noch immer vor unterdrücktem Gelächter bebend gab sie schließlich einen Bericht ab. „Sir, sie… thehe… Entschuldigung… richten ihre planetaren… chihihi… Asteroiden-Abwehrlaser auf uns… hmmmf…“

Meine Züge versteinerten.

„Okay.“ Ich trat zackig hinter meinen Stuhl, fixierte die behandschuhten Hände an meiner Lehne, drückte zu. Ein leichtes Beben später hatte ich wenigstens ein kleines, körperliches Ventil, grub die bis zum zerreißen angespannten, stählernen Finger in das nachgebende Polster, bleib abgesehen davon gestrafft, bewahrte aber Haltung.
Er hat anscheinend tatsächlich die Administration hinter sich. Also spielen wir das hier nach anderen Regeln.

„Navigation, abdrehen. Bringen sie uns aus dem Orbit, ein Viertel Impuls. OPS, öffnen sie einen sicheren Audiokanal zur Peregrine. Mariss, geben sie Anders die exakten Telemetriedaten ihrer planetaren Sensoren.“
Gesagt, getan. Ich ignorierte den einen oder anderen fragenden Blick, glaubte aber zumindest im Blick der schlitzohrigen Wissenschaftsoffizierin, einen Funken Erkenntnis oder Vermutung zu erkennen.

„- Ja, Captain?“, kam es aus den Lautsprechern.
„Anders, sie bekommen gerade die exakten Grenzwerte der planetaren Sensoren. Maximieren sie ihren Energieoutput und fliegen sie ein paar Runden in ihrer Peripherie. Machen sie etwas Krach und Ärger, bleiben sie aber unidentifiziert und in Deckung des nächsten Asteroidengürtels. Wir müssen ihnen weismachen, dass sie sich an der Seitenlinie halten und dort lauern.“
„- Ich glaube, ich verstehe. Meine leichteste Übung. Bleiben sie dran.“ Ich konnte geradezu das Grinsen aus dem Tonfall heraushören, und es war anzunehmen dass auch er den Dialog mit Aldebaran 3 verfolgt hatte.

Ich befreite die Oberseite der Lehne von meinem stählernen Klammergriff, hinterließ Abdrücke die wirkten als hätte ich selbst das Duraplast verbogen, umrundete meinen Sessel, ließ mich angespannt niedersinken.

„- Okay, Peregrine beginnt die Manöver. Wir sind nicht mehr im Fadenkreuz der Verteidigung. Verlassen bei gegenwärtigem Schub den Orbit in 10 Sekunden.“, meldete Cythia. Ich nickte vor mich hin, hielt den scharfen, verengten Blick auf dem Schirm. „Gut. Voller Stopp. Wir halten die Position. Öffnen sie einen Kanal zur Administration, auf allen Frequenzen.“

„- Sind das ihre Leute?“, keifte der Praktikant, noch ehe ich etwas sagen konnte. Diesmal nur Audio.
„Negativ. Unidentifiziertes Schiff, dem Energieoutput nach schwer bewaffnet. Wir kriegen keine genaueren Anzeigen, sie halten sich in sicherer Distanz.“, ratterte ich kühl herunter. „Brauchen sie Hilfe, Aldebaran 3?“
„- Was wollen sie? Wenn sie Feds sind, schnappen sie sich die Piratenschweine einfach, und scheren sich danach zum Teufel!“, gestand der Assistent zähneknirschend.
„Ebenfalls Negativ, Aldebaran. Wir halten Position. Sie wollen uns nur weglocken, damit sie ungeschützt sind. Wir können sie schützen, wenn wir Zugriff auf ihr planetares Überwachungsgitter bekommen, sonst können sie einfach im Planetenschatten angreifen.“
Eine Pause. Zwei Pausen. Drei Pausen. „- Ich frage den Administrator. BLEIBEN SIE WO SIE SIND.“, überschlug sich der Knabe. Die Verbindung brach ab.

„- Schick!“, prustete Amh endlich.
„- Meine Kritik ihres Stücks im morgigen Bordnewsletter wird euphorisch ausfallen!“, fügte Mariss hinzu.
„- Und was jetzt?“, blubberte Penvera.

Ich lehnte mich zurück.

„Jetzt patrouillieren wir im Orbit, solange man uns lässt, und wir diese Show aufrechterhalten können… ohne dass wir einen interstellaren Zwischenfall provozieren. Und sie, meine Damen und Herren, hacken sich in jedes planetare, administrative und private Kommunikationsnetz, an das sie herankommen, ohne entdeckt zu werden. Solange wir die Chance haben.“, verkündete ich halbzufrieden, und ließ meinen Blick schweifen, ehe er wieder auf dem Schirm erstarrte.

„Im Klartext: Ich brauche Antworten. Und wenn wir sie nicht einfach bekommen, holen sie mir welche.“
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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