Brit – o8/o9 – Lt Mariss/Ens Amh – SCI/CXO – SD:12252.2248

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Yu'She
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Di 24. Mai 2011, 21:30

Brit – o8/o9 – Lt Mariss/Ens Amh – SCI/CXO – SD:12252.2248


Personen: Cpt. Thorn P’Thall, Lt Melivin Penvera, Lt Thalin, Vaillance Syoud, Cr Adorin (erw.)

Worte:
Mariss: 1.400
Cholain: 768


~ Deck o1 – Brücke ~

Endlich etwas Aktion.
Eine schier unlösbare Mammutaufgabe, die nach Intelligenz, Kreativität und einer hohe Auffassungsgabe verlangte. Ich hatte ganz vergessen wie das war. Seit Wochen hatte ich nicht mehr so viel Spaß gehabt.
„Lieutenant Penreva“, rief ich und lief auf den Meeressäuger zu. „Haben wir genug Speicher für die Aktion?“
„Wohl kaum. Wir müssen irgendwo Kapazitäten frei machen, ansonsten kommen wir mit den Aufnahmen in die Bredouille. Wir müssen schließlich jede Kleinigkeit aufzeichnen, wer weiß wo sich der Code versteckt“, meinte der nachdenklich.
Ich hatte das erwartet.
„Wir sollen den Zwischen- und Arbeitsspeicher des Holodecks freimachen.“
Penreva schaute mich mit großen Glubschaugen an.
„Und alles löschen?“
„Die Programme bleiben ja, aber ich denke das hier ist wichtiger als ein hundertprozentig genauer Speicherstand einer Barszene.“
„Das denke ich aber auch“, meinte plötzlich der Captain von der Seite. Wo kam der plötzlich her?
Auch egal.
„Bringt das denn genügend Kapazität?“
„Das Holodeck verbraucht beträchtliche Ressourcen“, erklärte Penreva. „Die Berechnungen für ein gewöhnliches Programm sind gigantisch. Problematisch ist nur…“
Ich unterbrach ihn.
„Warum es normalerweise nicht genutzt wird liegt daran, dass der Speicher erst kompiliert werden muss. Das funktioniert in unsere gewünschte Richtung ganz gut, aber das Schiff muss danach wohl ein zwei Tage ohne Holodeck auskommen, bis alles wieder ordentlich eingestellt ist.“
P’Thall nickte.
„Tun sie es.“
„Immer doch“, sagte ich zackig, grinste und wollte Penreva auf den Anzug klopfen. Ich entschied mich dagegen, wer weiß was da kaputt ging.
„Amh, haben sie Daten was für ein Koordinatensystem die Aldebaraner benutzen?“
„Alles hier.“
„Gut, wir werden die Koordinaten nämlich brauchen.“
„Welche?“
„Unsere“, grinste ich. „Was der Captain hier macht nennt ihr Terraner Gardening. Wir versuchen Nachrichten künstlich zu generieren deren Inhalt wir schon kennen. Wir sorgen dafür, dass die Aldebaraner uns die Schlagwörter, auch Cribs genannt, quasi maßschneidern. Wir wissen wo wir hinfliegen und wo wir sind. Also überprüfen wir die aktuellen Nachrichten der Raumüberwachung auf diese Koordinaten. Die Registriernummer oder der Name Britannia dürften ihr übriges tun.“
Ich hoffte im Übrigen auch, dass das Völkchen unter uns kein Planet voller Meistercodierer war. Je mehr Worte wir entschlüsselten, desto schneller ging alles von Statten und mit ein wenig Glück würden die Aldebaraner ihre Codes nicht unbedingt heute gleich wieder ändern. Ein Spiel auf Zeit, Glück und einer ordentliche Priese Intelligenz und Ehrgeiz.
Das Ganze war wie geschaffen für mich. Ich machte mich fröhlich daran die ersten verschlüsselten Nachrichten abzuhören und zu dekodieren.



Und plötzlich wurde es produktiv-emsig. Die Spannung, die nun auf der Brücke herrschte war beinahe greifbar. Ein Zeitfenster von einer Stunde war lächerlich in Anbetracht der Daten, die wir auszuwerten hatten. Ich schob also eilends alle Informationen zum Koordinationssystem der Aldebaraner zu Mariss rüber, dann fiel mir siedendheiß ein, dass wir noch eine Simulation auf Deck 20 laufen hatten.
„Thalin.“, rief ich den Leiter derselben.
„Höre.“, im Hintergrund hörte ich Kampfgeräusche.
„Übung abbrechen.“
„Ma’am?“
„Spreche ich chinesisch?! Übung abbrechen, Holodeck verlassen. Ist mir egal, was Sie mit den Leuten machen, schalten Sie das Holodeck ab, nicht speichern, augenblicklich!“
„Aye.“, pampig schob ich die Lippe vor. Konnte er nicht einmal einfach machen was ich ihm sagte?

Ich spürte den Druck den der Zeitmangel auf mich ausübte, trat einen Schritt von der Konsole zurück, atmete durch, sah mich um. Wir brauchten mehr Zeit. Dass die aldebaranischen Schabracken die Peregrine identifizieren könnten war schlicht keine Möglichkeit, also ging ich zur Komm und drängte mich neben Green um einen sicheren Kanal zur Peregrine zu öffnen.
„Adorin, sind Sie da?“, fragte ich direkt.
„Syoud hier. Keine Ahnung, wo die Kleine rumrennt.“, der penetrant genervte Unterton des Kerls passte mir gerade jetzt gar nicht, aber dafür war keine Zeit.
„Dann schaffen Sie sie mir an’s Rohr.“, verlangte ich, bekam eine motzige Bestätigung und der Kanal wurde geschlossen.



Es lief alles darauf hinaus wie viel Zeit wir hatten. Zeit war unser einziger Feind in dieser Hinsicht. Es ging nur darum wer besser war: Der Code oder die Crew der Britannia. Normalerweise wäre das alles kein Problem. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld hätte ich die Codes dieses Hinterweltlerplaneten in zwei oder drei Tagen geknackt. Jetzt hatte ich aber nur eine Stunde und somit rund 1,7% der Zeit. Aber man wuchs ja schließlich mit seinen Aufgaben.
Als die ersten neuen Nachrichten reinkamen löschte ich zu allererst die Benutzeroberfläche meiner Konsole und ordnete alles neu an. Ich hatte keinen Platz für den üblichen Schnickschnack. Ich brauchte ein ganzes Terminal um die gesamte Bandbreite einer Subraumfunknachricht für meine Zwecke darstellen zu können. Platz für Frequenz- und Amplitudenregler. Musste mich um das Rauschen kümmern, tausende Filter einbauen. Dann waren da Schaltfelder die die Bomben überprüften, also die Computeralgorithmen welche Nachrichten nach Cribs durchsuchten. Ich brauchte Codereihen, Permutationen, Quantenzustände, alles was sich für die Codierung eignete und und und!
Mir standen die Nackenhaare vor Aufregung zu Berge. Ich tippte auf meinen Kommunikator.
„Crewman Wayne, ich brauche das Kommunikationskit auf der Brücke … Ja, das Ganze und zwar ein bisschen Pronto und auf dem Rückweg machen sie sich gleich auf in die Dechiffrierabteilung, die brauchen ein Mathematikgenie wie sie dort unten … also oben … also von hier aus unten … Kommen sie einfach her!“
Ich blickte zu Amh und schickte ihr das innerliche Gefühl des Augenverdrehens, etwas auf das wir uns beide sehr verstanden.
„Man bekommt einfach kein gutes Personal mehr heutzutage.“
„Wem sagen sie das.“
Irgendwann kam dann auch Crewman Wayne mit meinem Komm-Kit an. Ein großer schwerer Koffer, der aussah als würde man Waffen damit transportieren. Ferner konnte man mit dieser Vermutung allerdings nicht liegen. Ich nahm der Crewman den Koffer ab und murmelte ein paar unwirsche, wohl anerkennende Worte bevor ich sie zu ihrem nächsten Ziel schickte.
Im Koffer fand ich dann ein paar große PADD’s die im Gegensatz zu meiner Konsole extra dafür gemacht waren sich mit Subraumfunk zu beschäftigen. Dazu gab es dann noch das eigentliche Schmuckstück der Sammlung: Ein etwa handtellergroßes Stück Feinstelektronik, der in Fachkreisen gerne mal Ohrring genannt wurde. Beinahe antiquiert wirkend, war er für solche Situation, nicht nur gerade zu sondern tatsächlich, gemacht.
Schließlich wurde Funk nicht gelesen, sondern gehört.
Ich legte mich also sprichwörtlich auf die Lauer und durchsuchte das endlos zerstückelte Rauschen des Subraumfunks nach Mustern ab.
„Eins noch Amh“, setzte ich vorher aber noch in die Richtung der CXO ab. „Thorium-Felder und Duranium-Schatten sind nicht nur gut um Photonentorpedos nachzubilden. Und ich bin sicher die Peregrine hätte nichts dagegen wenn es vier oder fünf von ihr gäbe.“




Ich überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
„Wenn es noch mehr Schiffe zum Identifizieren gibt, bringt uns das nicht viel. Aber guter Einfall, vielleicht können wir den später noch verwursten.“, dann drehte ich mich zu Penvera.
„Wie weit sind Sie?“
„Wir haben die Holodeckarbeitsspeicher freigeräumt, die Kompilierung von Deck 20 läuft, alles was bereits kompatibel ist, ist verlinkt.“, Mariss nickte und ich ebenfalls.
„Rangaraj, haben Sie Kapazitäten die Sensoren zu übernehmen?“, fragte ich die Navigatorin.
„Ja, Ma’am.“
„Wie weit sind die Flieger?“
„Teils fertig betankt, teils noch nicht mal ausgepackt.“, das war ein beruhigendes Gefühl, wenn es sowas denn gab.
„Wir bekommen die ersten Pakete rein und setzen uns dran.“, meldete sich Chiu aus der Wissenschaft in diesem kurzen Moment der Stille.
„Mit allen verfügbaren Leuten.“, knurrte der Captain und ich schloss den Mund wieder.
„Holodecks sind geräumt.“, erklärte Melivin. „Starte Kompilierung.“

Ich sah mich um und bemerkte, dass Green an der OPS schon wieder zusammenfuhr, also ging ich hin und sah, dass uns die Pregrine rief.
„Amh hier.“, öffnete ich den sicheren Kanal.
„Wir hatten hier einen kleinen Unfall.“, meine Augen verengten sich und meine Stirn legte sich in Falten.
„Da Sie noch da sind, nehme ich an Sie können das beweisen oder unseren Leuten geht es gut.“
„Sie sind in der Krankenstation und das Schott lässt sich nicht öffnen.“, mir war danach den Kopf auf die Konsole zu knallen. Alle vier gleichzeitig und dann ging das Schott nicht auf?!
„Soll das-“, ich atmete noch mal tief durch, für solchen Blödsinn war keine Zeit. „Gut, dann hören Sie mir zu, es ist Ihre Mühle, als dürften Sie das auch hinbekommen. Sehen Sie zu, dass Sie sich ein Störfeld basteln.“
„Um die Flieger von Aldebaran länger aufzuhalten?“
„Exakt.“
„Die Störungen durch die Nebel und Strahlungen könnten mit den Emittern interferrieren und die Bojen, die ihr abgeworfen habt agieren ebenfalls damit. Entweder wir bleiben in den Störungen und versuchen sie zu verstärken oder wir bleiben im Bereich der Bojen. Beides gleichzeitig würde zu viel Speicher fressen.“
„Sehen Sie zu, dass es so lang wie möglich anhält.“
„Schön.“, ich nickte halbwegs zufrieden, schloss den Kanal und sah zum Captain, der ebenfalls ein Nicken andeutete. Allzulange würde uns das nicht helfen, spätestens, wenn sie in visuelle Sichtweite kamen war Schluss, aber einen Versuch war es wert.

„Kaffee irgendjemand?



„Ihr Terraner und eure Eigenart euch von Koffein abhängig zu machen werde ich nie verstehen“, meinte ich mürrisch während ich mich immer mehr auf meinen Subraumfunk konzentrierte. Ich hatte das Gardening ja schon hinreichend erklärt, das war eine Decodierung von innen heraus. Man kannte den Wortlaut und schloss auf die Codierung um den Rest zu entschlüsseln. Es gab andere Nachrichten die nicht auf diese Weise zu knacken waren. Aber dafür mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Nachricht an der ich mich versuchte war so eine. Dieser Subraumfunk war moduliert codiert, was bedeutete, dass man sich ein Muster genommen hatte und anhand dieses Musters eine wechselnde Codierung erstellte die sich in einem zweiten Muster änderte. Also ein Code durch einen Code codiert. Klang leicht und war es auch wenn man ein Muster wie eins, zwei, drei, vier, fünf … und so weiter und so fort. Nahm man aber etwas kompliziertes wie beispielsweise die Dezimalstellenfolge von Pi sah die Sache schon ganz anders aus. Die zweite Codierung war der Willkür einer Person ausgeliefert und so etwas konnte kein Computer nachvollziehen.
„Könnten sie BITTE mit diesem Getapse aufhören“, kam es plötzlich erstaunlich aggressiv von P’Thall.
„Mein Was bitte“, fragte ich überrascht.
Da gab Amh ihren Senf dazu.
„Du Tippelst die ganze Zeit mit deinen Fingern in irgendeinem Rhythmus auf die Konsole.“
Ich hob meine Hand unschlüssig zum Gesicht. Hatte ich das? Warum? Naja auch egal.
Ich spielte nach etwas an der Amplitude und Frequenz des Signals rum als nach einigen Minuten wieder der, dieses etwas mürrischere, Aufruf kam meine Geräuschkulisse zu unterlassen. Plötzlich hatte ich die Melodie auch noch im Kopf.
Woher kam diese Melodie?!
Ich hatte doch nur den Funkspruch in … den … Ohr … ren…
Der Funkspruch!
„Natürlich“, lachte ich laut auf, was mir wieder böse Blicke einbrachte. „Das ist keine Mathematik, das ist ein Rhythmus.“
Alle starrten mich seltsam an. Ich stellte den Funkspruch auf die Lautsprecher und drehte etwas an den Einstellungen.
„DA dadaDA dadaDA dadaDAA dadaDA da da da DA DA DA“, summte ich das Knacken aus den Lautsprechern laut mit.
Zu meinem Bedauern sahen mich immer noch alle seltsam an. Ich verdrehte die Augen.
„Das Teil ist nach der Melodie von Tetris codiert. Das sollten sie alle kennen. Ist schließlich auf beinahe jedem PADD dieses Schiffes und die Tec’s und Wissis versuchen andauernd den Highscore zu knacken.“
Ich schaute zu Amh rüber.
„Ihr Terraner habt’s mit Suchtmitteln, oder? Auch wenn’s nur Spiele sind.“
Ich fing sofort an nach Cribs zu suchen als ich auf etwas stieß. Kein Problem, aber eine … Anomalie.
„Amh, ich brauch mal Hilfe.“
Sie kam zu mir rüber.
„Das ist seltsam. Es gab den Begriff NCC in der Nachricht und auch USS, aber weder von der Brit ist die Rede, noch von ihrer Registriernummer. Ich konnt’s weiter aufschlüsseln und ich denke hier ist von einer USS Geneva die Rede.“
„Reg“, kam die knappe Frage.
„Bin mir nicht sicher, aber sollte eins, eins, irgendwas, drei, drei sein. Ich bin alle zehn Möglichkeiten durchgegangen. Das Schiff gibt es nicht unter der Kombination und keines der beiden Teile auch nur ansatzweise in diesem Sektor. Jemals!“
Amh und ich sahen uns an als der Captain, der wohl unserem Gespräch mehr oder minder Aufmerksam gelauscht hatte zu uns rüber kam.
„Finden Sie mehr über dieses Schiff raus. Ich will die Klasse wissen.“



Während Mariss also alles aus dem Spruch rausholte, was rauszuholen war setzte ich mich an die nächste Konsole und jagte ‚USS Geneva‘ und ‚NCC 11*33‘ durch die Datenbank. Das Ergebnis schien nicht mehr herzugeben, als das, was Mariss bereits herausgefunden hatte. Es existierte eine USS Geneva, eine Galaxy Klasse, NCC 1202, die aktuell im Grenzbereich der Ferengi herumeierte, Lichtjahre entfernt von hier und in letzter Zeit garantiert nicht vorbei gekommen.
„Captain O’Sullivan.“, meldete Mariss und ich jagte auch den durch die Datenbank, schüttelte dann aber den Kopf.
„Nichts vorhanden. Ich würde ja das Hauptquartier fragen, aber das geht wohl gerade nicht.“, erklärte ich. „Die USS Geneva ist im Grenzraum zur Ferengie Allianz, seit fast einem Jahr, eine Galaxy Klasse.“, fügte ich dann noch an, sah kurz ins Leere und fütterte dann die Datenbank mit dem, was wir erfahren hatten und schickte es Chiu in die Wissenschaft. Sie würden etwas damit anfangen können, hoffte ich zumindest.

Dann holte ich mir meinen Kaffee.
Y

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