RPG 01 – Log 09 - Cr Adorin – SCI - 12255.0223

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Mjacua Adorin
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Fr 27. Mai 2011, 01:15

Wörter: 1257
Personen: Kaede, Alexis, Neela, Anders, Syoud


=/\= Peregrine =/\=

Lasst mich an einer Konsole arbeiten an der ich Zugriff auf die Sensordaten habe und ich bin glücklich! Klar gehörte zum Glück mehr als nur Forschungen nachgehen zu können, aber für eine Weile würde mir das komplett genügen und selbst widrige Umstände konnten mir die durch Neugier entstandenen Eifer und die Freude etwas erforschen zu können nicht so schnell trüben.

Besorgt blickte ich auf die Daten, die uns die Sensoren vom Planeten gaben. Die Anzeichen, dass sie nun bald abheben würden, vermehrten sich, die Zeit die man auf der Britannia geschätzt hatte, die sie brauchen würden war auch beinah verstrichen. Das man uns nicht mit offenen Armen empfangen würden, war ja allgemein erwartet worden, aber dass man uns gleich mit Kanonen fortjagte, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Von der Britannia hatten wir erfahren, dass sie uns auch das Warum nicht verraten wollen. Das ganze Schiff war nun damit beschäftigt jede Transmission die auf dem Planten ausgestrahlt wurde aufzufangen, aus den Signalen die Nachrichten zu rekonstruieren und diese zu decodieren. Der Aufwand dafür war enorm und es war nicht überraschend, dass diese alle Computerressourcen fraß. Zu gut konnte ich mir vorstellen, wie in diesem Moment sich einige Wissenschaftsoffiziere darüber nur wenig erfreut waren, da dies bedeutete, dass ihre Projekte nun eine Weile auf Eis lagen.
Kurz war mir ja in den Sinn gekommen die Computer der Peregrine an diesem Mammutprojekt teilhaben zu lassen, doch hatten wir andere Prioritäten und da die Oberste unter ihnen war die Aldebaraner zu beschäftigen um sie von der Britannia etwas abzulenken und uns nicht von ihren Scans erwischen zu lassen, steckten wir unsere Energien in diese Aufgabe.

Anders schlich im Cockpit hin und her und obwohl ich eigentlich den Eindruck bekommen hatte, dass ihm dieses Verfolgungsspiel gefiel, schien er nun langsam nervös zu werden. Da es sein Schiff war, konnte ich eine gewisse Anspannung in ihm verstehen, auch wenn sein schneidiges Grinsen vermuten ließ, dass er gern mit dem Feuer spielte, auch wenn er schau wie er war, immer nur so nah heranging, dass er sich die Finger nicht verbrannte.
„Wie lange noch?“, fragte Anders in meine Richtung, als er wieder hinter mir stand, über meinte Schulter blickte und einige Momente verharrte.
Wieder huschten meine Finger über die Konsole und ein schneller Blick auf die Daten ließ ich eine erste Schätzung machen. „Geschätzte drei Minuten. Für den Aufstieg zum Orbit werden sie etwa noch einmal so lange brauchen.“
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er mit seiner Hand an sein Kinn fuhr. Seine Gedanken hatte ich nicht gelesen, aber in diesem Moment hätte ich mich an seiner Stelle gefragt, wie schnell die Schiffe uns erreichen können und wie viel Zeit wir benötigen um ihnen entkommen zu können.

„Adorin an Chief Grant. Ma'am, lässt sich die Hülle der Peregrine so polarisieren, dass wir für einige Minuten ihre Sensoren täuschen können und der Britannia noch einige Augenblicke verschaffen könnten?“
Wären wir zuvor nicht im Lazarett festgesessen, hätten wir uns eher Gedanken darüber machen können, was sich nun noch machen ließe, aber es war noch Zeit und bestimmt hatte die Trill schon einige Ideen auf Lager. Bevor sie mir allerdings antworten konnte, vernahm ich einen dumpfen Schlag aus dem Kommkanal. Da diesem kein Fluchen, Schimpfen oder eine Schmerzensäußerung folgte, lag ich mit meiner ersten Vermutung, dass sie sich den Kopf gestoßen hatte wohl falsch. „Das bringt uns maximal weitere fünf Minuten. Wie lange noch bis zum Start?“
„Etwa hundert Sekunden.“ Mir lang noch auf der Zunge zu sagen, dass für die Britannia jede Minute ein kostbares Geschenk war, jede Nachricht, die mehr abgefangen und ausgewertet werden konnte, war vielleicht ein Stein mehr in dem großen Puzzle, dass sich ganz langsam zusammensetzte.

Mit den Sensoren behielt ich die Planetenoberfläche im Auge. Neunzig. Meine Gedanken schweiften zum Sensornetz ab, dass um den Planeten gespannt war. Achtzig. Es schien perfekt zu sein, doch irgendwo musste es doch eine Schwachstelle haben. Siebzig. Es wurmte mich, dass ich nicht eine kleine Lücke gefunden hatte. Sechzig.
„Britannia an Peregrine, halten sie sich für den Abflug bereit.“ Noch ehe ich bestätigen konnte, dass wir bereit waren, hatte Anders dies bereits getan. War ja auch sein Schiff. Fünfzig. Ein Blick auf die Karte des Sektors. Vierzig.
„Ich habe den Computer so programmiert, dass er die Hülle elliptisch polarisiert, wenn sie uns näher als 500 Kilometer kommen. Das sollte ihre Sensoren einige Augenblicke verwirren.“, meldete sich Grant. „Ich komme gleich nach vorne.“ Dreißig. Wieder galt mein Blick ganz der Planetenoberfläche. Zwanzig. 'Bei den Göttern, warum kann da nicht doch irgendwo eine Lücke im Sensornetz sein' Zehn. Den Blick wieder auf den Daten die ich von der Planetenoberfläche erhielt, merkte ich, dass die ersten Schiffe bereits den Antrieb starteten. Fünf. 'Vielleicht gab es doch noch atmosphärische Besonderheiten, die man nutzen konnte.' Null. Crewman Daren meldete, dass nun alle Verteidigungsjäger abgehoben waren.
„Crewman Kaede, stellen Sie sich in den nächsten Minuten auf instantane Wendemanöver ein. Sie können uns auch gerne im Cockpit Gesellschaft leisten.“, sprach die Crewman dann zum Medinzier über den Kommkanal, der in einem der hinteren Räume verweilte.

Ich wusste nicht ob nun erst eine halbe Minute oder bereits eine ganze Minute verstrichen war, doch unaufhörlich näherten sich die Flieger uns. „Ihre Waffen sind aktiv.“, meldete die Chargin der Sicherheit in jenem Moment als Alexis und Kaede ins Cockpit kamen und ich weiter mit zur Seite gelegten Kopf auf die Konsole blickte. Beide nahmen Platz und für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass Kaede sich besonders fest an seinen Stuhl klammerte.
„Jetzt wird es also ernst.“, sprach der Aldebaraner.

In den nächsten Augenblicken war das einzige worüber gesprochen wurde, der Abstand, der aldebaranischen Schiffe zu uns und die Ansage, wenn wieder Wendemanöver anstanden. Was auch immer Alexis an den Trägheitsdämpfern gemachte hatte, es hatte gewirkt, die Kurswechsel wirkten nun nicht ganz so hart.
„Sie lösen ihre Formation auf und versuchen sich uns von verschiedenen Seiten zu nähern.“ Dies war zwar nicht weiter überraschend und auch schlau von ihnen, aber nicht gut für uns. Etwas früher als uns lieb war, hatten sich Grant und Anders darauf geeinigt die Hülle zu polarisieren und augenblicklich darauf ein weiteres Manöver durchzuführen, um ihnen einen anderen Kurs vortäuschen zu können. Es hatte geklappt, der Abstand zu den Jägern vergrößerte sich wieder, doch ein zweites Mal würden wir sie nicht täuschen können.

„Adorin, können wir unser Verschwinden irgendwie verschleiern?“, wollte Grant dann von mir wissen. Kurz wandte ich mich ihr zu, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. „Die Sternwinde!“ Wieder drehte ich mich zur Konsole und vergewisserte mich, dass ich mich nicht irrte. „Einige tausend Kilometer vom Planenten entfernt entgegen seiner Umlaufbahn herrscht eine hohe Partikeldichte, dem Schiff sollte es nichts ausmachen, doch werden ihre Sensoren dort größere Probleme haben genaue Daten von uns zu bekommen und wir könnten uns, nicht nur sprichwörtlich, aus dem Staub machen.“ Das war die beste Idee, die ich einfach hatte, zusätzlich würde es uns wieder ein ganz ordentliches Stück von der Britannia wegbringen, damit auch diese einen größeren Abstand zu den Jägern hatte und vielleicht weitere Minuten gewinnen konnte.

Es hatte länger gedauert als wir gedacht hatten, bis die Aldebaraner die Sensortäuschung entdeckt hatten und dann wieder Kurs auf uns gesetzt hatten. Beinah wie ein Beutetier auf dem Flucht vor dem Jäger schlugen wir auf dem Weg zum Sternwind einige Haken um dann, recht ungesehen, zu fliehen. Elf Minuten, von ihrem Start auf der Oberfläche bis zu unserem Verschwinden waren es gewesen.
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