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Alexis
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Di 11. Jan 2011, 20:21

Wörter: 1056
Beteiligte: Wissenschaftler, Penvera
Erwähnte: P‘Thall


…::: USS Britannia – Deck 12 – wissenschaftliche Abteilung :::…

… nicht verpflichtet ihnen zu sagen was sie denken, oder wozu sie sich fähig fühlen sollen …
Meine Faust prallte gegen die Wand neben dem Replikator. Das erwarte ich doch verdammt noch mal auch gar nicht.
Hinter mir räusperte sich jemand. Ich warf einen Blick über die Schulter, blickte den Wissenschaftler schief an. Wenn dir meine Methoden nicht passen, reparier es selbst. Blinzler…
Mit einem Seufzen wand ich mich wieder der Arbeit zu. Hatte er mich so missverstanden? Oder ich ihn?
Was ich denke ist ganz allein meine Sache. Da würde ich mir eh nichts vorschreiben lassen. Und fähig fühlte ich mich dazu allemal. Vielleicht hätte ich ihm meine Beweggründe erläutern sollen. Aber die wollte er sicher nicht hören. Und wenn doch hätte er mich sicher für mein Verhalten degradiert. Vielleicht…
Vielleicht war es auch ein Fehler gewesen ihm zu unterstellen die Beförderung wäre eine Wiedergutmachung gewesen. Möglicherweise hatte ich auch einfach hören wollen das dem nicht so ist. Was hatte ich überhaupt von ihm erwartet? Dass er ihn mir zurückgibt und sagt das ich die Beförderung verdiene. Lächerlich.
Eins hatte mir dieses Zusammentreffen mehr als klar gemacht, meine Entscheidungen traf ich ganz allein. Und Unterstützung brauchte ich nicht zu erwarten, genauso wenig wie Rechtfertigung. Zu Entscheidungen musste man stehen. Und das tat ich. Denn anders ging es gar nicht. Wie könnte ich mich noch im Spiegel anschauen wenn ich an meinen Entscheidungen zweifeln würde?
Letztendlich hatte ich es doch getan um mich selbst zu bestrafen. Und deswegen würde ich mit den zwei Streifen leben. So lange bis ich wieder befördert wurde. Hoffentlich. Und dann vielleicht zu einem passenderen Augenblick.
Und deswegen sollte ich auch endlich aufhören darüber nachzudenken und mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren. Auf eine gewisse Weise war es sogar richtig angenehm endlich wieder normaler Technikerarbeit nachzugehen. Und so hatte ich mich fast schon gefreut als Penvera mich für einige leichte Reparaturen losschickte. Defekte Replikatoren, Konsolen mit Fehlfunktionen, Türen die sich nicht richtig öffneten.
Wie glücklich man doch mit solchen Banalitäten sein konnte. „Wird es noch lange dauern?“, fragte der Wissenschaftler hinter mir. Stehst du immernoch da? Und du bist sicher schon halb verhungert weil dieser dumme kleine Technikcharge nicht schneller machen konnte.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen drehte ich mich um. Nein, verhungern würde er in nächster Zeit sicherlich nicht. Er hatte genug Reserven. „Ich arbeite so schnell ich kann. Ein kleines Bisschen Geduld bitte noch.“ Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck nickte er und entfernte sich ein Stück. Gerade so weit, dass er mich noch gut im Blick hatte. Wie schön wenn man keine anderen Probleme hat.
Ich beendete die Reparatur so schnell es ging, brachte anschließend die Verkleidung wieder an. Sollte ich ihn kurz testen? Nein, ich vertraue meiner Arbeit. Und wenn wieder etwas nicht stimmt würde der Blinzler sicher nicht zögern wieder einen Techniker anzufordern. Mit dem Techkit in der Hand wand ich mich um. „Ich wäre dann fertig.“ Du kannst dir also dein zweites Frühstück gönnen. Oder vielleicht das dritte? „In Ordnung.“ Er machte sich nicht mal die Mühe von der Konsole aufzublicken. Auf einmal bin ich also nicht mehr wichtig, Replikator funktioniert ja wieder. Und wie wäre es mit einem Danke? Ach egal…
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen verließ ich den Raum, atmete einmal tief durch. Hach, wie wundervoll stupide, langweilige und eintönige Arbeit doch sein konnte. Normalität du hast mich wieder. Auch wenn es nur eine oberflächliche Normalität war.
Ich warf einen Blick auf das PAD, obwohl ich genau wusste was als nächstes auf der Liste stand. Aber lieber einmal zu viel nachgeschaut. Ich würde meine Arbeit jetzt noch gewissenhafter erledigen.
Die Station lag hinter uns. Mal wieder und diesmal hoffentlich länger und endgültiger als das letzte Mal. Keine Ahnung ob ich bei einer weiteren Rückkehr standhaft bleiben würde. Ob ich so ein Angebot noch einmal ausschlagen könnte. Es war so viel einfacher gewesen bei und mit ihm. Dort hatten mich nie so viele Zweifel geplagt.
Aber je weiter wir uns entfernten desto ruhiger wurde ich. Die Mission die vor uns lag war wohl vor allem für die Wissenschaftler interessant. Es versprach ruhig zu werden. Und diese Aussicht war das schönste an der ganzen Sache. Aufregung hatte ich in letzter Zeit mehr als genug gehabt. Eine schöne langweilige Mission voller bedeutungsloser Aufgaben war jetzt genau das richtige. Vielleicht würde mir dann auch endlich klar werden was ich wirklich wollte. Denn obwohl ich nicht an der Richtigkeit meiner Tätigkeit bei der Sternenflotte zweifelte, war da tief in mir eine gewisse Unsicherheit. Denn der Dienst bei der Sternenflotte bot nur den Rahmen, zeigte aber keinen genauen Weg auf. Ich konnte den direkten nehmen, oder Umwege. Ich konnte selbst entscheiden wie unwegsam der Pfad sein würde den ich nahm. Alles hing von meinem Verhalten und meinen Bemühungen ab.

Und so führte mein nächster Weg mich auf Deck 4. Bei einem Quartier öffnete sich die Tür nicht mehr richtig. Den Blick auf das PAD gehaftet schüttelte ich den Kopf. Nicht mehr richtig… War es denn so schwer eine spezifische Angabe zu machen? Aber das konnte man von Nichttechnikern wohl nicht erwarten. Sonst könnten sie es ja auch selbst reparieren. Und dann hätte ich ja gar nichts mehr zu tun.
Ich lachte leise. Nein, das würde wohl nicht passieren. Als ob es auf einem Schiff jemals nichts mehr zu tun gäbe. Und selbst wenn mal nichts defekt war gab es immernoch genug Dinge die man verbessern oder gleich ganz neu erfinden konnte.


…::: später – Hauptmaschinenraum :::…

Die Liste auf meinem PAD war abgearbeitet. Zufrieden mit mir selbst, zumindest für den Augenblick, begab ich mich zurück in den Maschinenraum. Penvera arbeitet gerade an der Warpkernkontrolle. Mein Blick blieb einen Moment an dem blauen Pulsieren hängen. Allmählich gewöhnte ich mich an den Anblick. Und fast könnte man meinen das Vibrieren unter den Füßen spüren zu können. Ich war noch weit davon entfernt mich hier zu Hause zu fühlen. Aber auch in der Hinsicht würde ich mich bemühen.
„Crewman?“ Mein Blick glitt zu Penvera. Freundlicherweise hatte er das Apprentice weggelassen. Er hatte auch kein Wort zu meiner Beförderung und deren Rückgängigmachung verloren. Ich war ihm dankbar dafür. Denn ich hatte keine Lust mich ihm zu erklären. Meine Gründe gingen nur mich etwas an.
„Ich bin mit den Arbeiten fertig.“, trat ich an ihn heran und reichte ihm das PAD. Kurz überflog er die Berichte. „In Ordnung.“
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