BRI – Log06 – CPO Goral – MED - 12272.1802

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Thorn P'Thall
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Mo 13. Jun 2011, 17:01

Worte: 1341

Beteiligte Personen:
Zyn’Ra, Amh, Grant, Kaede, Adorin, Anders
Erwähnte Personen:
Zodiac, Chiliah, Mariss

Anmerkungen: -



*** USS Britannia – Deck 07 – Krankenstation ***


Ich musste vorbehaltlos eingestehen, dass ich stolz auf Zyn’ra war, und auch ein wenig erstaunt. So sehr ich es gewohnt war, neuen Kollegen mit einer positiven Grundeinstellung und einer gehörigen Dosis Optimismus entgegenzutreten, so schwierig hatte sich auch anfänglich ihr Fall angehört. Schließlich war sie sozusagen als inoffizielle Botschafterin einer fremden Kultur und einer völlig anderen Art der Allgemeinmedizin an Bord gekommen, bestimmt dazu, ihr Wissen an uns weiterzugeben, und zugleich unsere Methoden für sich zu entdecken. Eine faszinierende und lohnende Angelegenheit, keine Frage, aber anhand der Vorabinformation hatte ich mich auf einen zunächst schwierigen, von Missverständnissen geprägten, und erst mittel- bis langfristig für alle Seiten lohnenden Prozess eingestellt, bei dem sie lange Zeit brauchen würde sich zu akklimatisieren, von ihrer „Lehre“ zu profitieren, und der Krankenstation zunutze zu sein. So schroff der Wortlaut auch klingen mochte, leider musste man als Schiffsmediziner so denken.
Was sich jedoch als Fehleinschätzung herausgestellt hatte. Die junge Frau lernte schnell, sehr schnell. Und ihr Raum für ihre eigenen, traditionellen Methoden einzuräumen und offen zu bleiben hatte sich auf der Stelle ausgezahlt. Dabei dachte ich nicht nur an Trivialitäten wie Grippebehandlungen, auch der Zustand Mister Zodiacs‘ besserte sich messbar schneller als erwartet, seit sie ihn regelmäßig mit ihrer rituellen, pflanzlichen, fast schon spirituellen Herangehensweise zusätzlich behandelte- und das trotz einiger Zugeständnisse an die Hygiene- und Quarantänevorschriften der Sternenflotte.

Mehr noch, sie lernte unheimlich schnell und erlang unerwartet intuitiv Vertrautheit mit ihrer neuen Arbeitsumgebung. Ich hatte sie lediglich darum gebeten, im Zuge der Nachuntersuchung des Außenteams die Transporterprotokolle durchzugehen, damit sie einen Einblick in diese sehr speziellen Prozeduren bekommen würde, und das gröbste worauf man zur achten hatte kennenlernen. Sobald jedoch die Hürde überschritten gewesen war, dass sie die Ausgabeform der Protokolle auf Xenoanatomie anwenden, sich etwas darunter vorstellen konnte, waren wir gemeinsam bedeutend schneller auf die winzige Unregelmäßigkeit der Schwebstoffe und Ablagerungen im Lungenbereich gestoßen. Crewman Chiliah hat bei seiner Nachuntersuchung verdächtig gehustet. Seine Rachenschleimhäute schienen ebenfalls ein wenig irritiert, hatte sie nachdenklich eingeworfen. Vielleicht prüfen wir am besten ganz genau, was er auf dem Außeneinsatz so eingeatmet hat. Teryhobaner haben sehr viel empfindlichere Lungenkomplexe als die meisten anderen humanoiden Spezies, habe ich gelesen. Und schon waren wir fündig geworden. Feinste, ungiftige Urethanteilchen, in schwer erfassbarer Konzentration und von sich aus nicht gefährlich, jedoch nicht vom Körper abbau- oder ausscheidbar. Dadurch bestand vielleicht keine unmittelbare Gefahr, doch Ablagerungen wie diese konnten sich bei Raumfahrern schnell häufen, und die Entfernung geschah am besten schnellstmöglich, ehe sie in Zellstrukturen integriert wurden und nicht mehr so einfach loszuwerden waren.

„- Dann legen Sie mal los, Missy.“ Ensign Amh war ohnehin schon hier und damit unser erster Patient, nachdem wir Crewman Chiliah benachrichtigt hatten, doch bitte nochmals auf die Krankenstation zu kommen. Jedes andere Mitglied des Außenteams musste folgen, auch jene welche auf die Peregrine zurückgekehrt waren- doch dazu würden wir später kommen. Zyn’ra warf mir einen fragenden Blick zu, und ich erwiderte ihn geduldig, gab ihr jedoch einen Moment Zeit um ihre eigenen Gedanken zu dem Thema zu entfalten.

„- Elin… warum haben die Transporter diese Partikel beim Beamen nicht herausgefiltert?“, fasste sie sich schließlich ein Herz. Ich nickte bedächtig. „Genau die richtige Frage, Zyn’ra. Und zwar eine Frage der Erfassungsschärfe. Die Standardauflösung des Heisenberg-Kompensators ist bei Normeinstellungen bewusst eher auf die Schonung der Molekularstruktur ausgelegt. Geringe Mengen kleinster, ungiftiger Partikel werden so nicht berücksichtigt.“ Ich hatte bewusst nicht unbedingt gradlinig und oberflächlich auf die Frage geantwortet, sondern war ziemlich theoretisch geworden. Ein wacher, scharfer, lernwilliger Geist wie der Ihre musste gefördert, und damit auch gefordert werden. Und eben das geschah, wie ich daran erkannte dass sich ihre feinen Augenbrauen nachdenklich zusammenzogen.
„Das heißt… wenn bei so einem Beamvorgang diese Apparatur schärfer gestellt wird… werden diese Partikel entfernt. Welche Konsequenzen hätte diese Einstellung?“ Die Sicherheitschefin, um die wir herumstanden, biss sich lächelnd auf die Unterlippe und hob eine Augenbraue, andeutend dass sie durchaus noch anderes zu tun hatte, als den ganzen Tag als Lehrobjekt herzuhalten.
Ich lächelte beiden beschwichtigend zu. „Nur einen länger dauernden Beamvorgang. Und die Möglichkeit von Desorientierung und einem temporären körperlichen Unwohlsein beim Transportierten. Sie denken also an die richtige Methode. Alle anderen Extraktionsverfahren wären viel langsamer und belastend für den Patienten.“

Sie nickte erfreut. „- Das heißt… sie unterziehen die Außenteammitglieder jetzt einem gezielten Beamvorgang, um diese Teilchen herauszufiltern. Mit neuer Einstellung.“
„Fast richtig. Das werden Sie jetzt tun.“, entgegnete ich schmunzelnd. „Bringen sie Cholain jetzt bitte in Transporterraum Eins, und sammeln sie unterwegs Mister Chiliah ein. Dort teilen sie dem Transporterchief ihre Erkenntnisse mit, und geben ihm die Daten von ihrem medizinischen Tricorder. Inzwischen benachrichtige ich die Peregrine, schließlich hatten sie auch Leute dort unten.“
Zyn’ra nickte mit entschlossenem Eifer, sichtlich neugierig auf das Kommende, wenngleich nicht ganz unskeptisch. Dann blickte sie zu Amh, die sich ihr Grinsen mehr schlecht als recht verkniff. „- Dann mal los, lassen wir den Heisenberg-Kompensator nicht warten.“, kommentierte sie gewohnt salopp.

„Und, achja, Ensign?“, zügelte ich die beiden nochmal für einen Moment. „Miss Mariss muss in ihrer nächsten Pause der selben Prozedur unterzogen werden.“ Mein Lächeln wurde für einen Moment schief, fast ein wenig leidend.
„- Oh, das wird sie lieben.“, zwinkerte mir Cholain zu.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ihnen beiden wird schon etwas einfallen.“, fügte ich amüsiert hinzu. Ein verabschiedendes Nicken später suchte ich die nächste Konsolennische mit Subraum-Kommunikationsfunktion auf.


[NRPG: Irgendwie kriegt ihr das vom Zeitablauf der Logs her schon ineinandergewurschtelt. ;)]


Kurz darauf hatte ich vom OPS-Offizier die Freigabe eingeholt, und die Peregrine gerufen. Nach einer kurzen Verzögerung erschienen Petty Officer Grants Gesichtszüge auf dem kleinen Bildschirm… und verhärteten sich kaum merklich, als würde sie eine Regung unterdrücken. „- Ja?“, hakte sie nach, noch ehe ich den Mund aufgemacht hatte, und es erinnerte mich an unsere erste Begegnung auf der Krankenstation, bei der sich die attraktive junge Trill halbwegs bemüht, aber merklich abweisend gegeben hatte.

„Hallo, Miss Grant. Verzeihen sie bitte die Störung.“ Ich blieb gewohnt höflich, und reduzierte mein Lächeln auf ein Maß, welches erfahrungsgemäß selbst für Humanoide erträglich genug war, die sich nicht gerade als Fans meiner Spezies bezeichnen würden- Sodass es hoffentlich nicht allzu aufdringlich wirkte. „Wir haben hier bei der medizinischen Nachuntersuchung etwas gefunden, worüber Mister Kaede in Kenntnis gesetzt werden sollte. Nichts unmittelbar gefährliches, lediglich winzige Schwebstoffablagerungen die alle Außenteammitglieder eingeatmet haben. Ich…“
„- Das können sie ihm selbst erklären, ich bin ziemlich beschäftigt.“, antwortete sie knapp, und ich glaubte aus ihrem Tonfall eine ungewöhnlich raue Note herauszuhören, als würde sie sich gerade schon zu genüge zusammenreißen müssen um auch noch darauf zu achten. „- Ich stelle sie durch.“ Einfacher gesagt als getan, wie es schien- sie wirkte mit einem Mal sehr beschäftigt damit und konzentriert darauf, den richtigen Knopf zu finden, und würdigte mich keines Blickes mehr. Mein Lächeln blieb, wo es war. Ich hatte jedes nur erdenkliche Verständnis dafür, dass Toleranz oftmals leider nicht über Duldung hinausging. So traurig es auch war, manchmal musste das zu Koexistenz genügen. Wer war ich schon, die Gründe, Erfahrungen und Persönlichkeitsbilder anderer zu verurteilen?
„Das ist nicht notwendig. Es reicht, wenn sie die Daten an ihn weiterleiten, welche ich gerade an sie übermittle, Alexis. Er wird schon…“

In diesem Moment wechselte das Bild, und schnitt mich mitten im Satz ab. Ich räusperte mich leicht. Gut. Wie sie meinen. Zu sehen war hauptsächlich Schwärze, unterbrochen von einem Kreuz aus gerundetem weißen Licht, und ich brauchte einen Moment um zu erkennen, dass die Kommunikationskonsole anscheinend mit irgendwelchen festgeschnallten Kisten verbaut war.

„- Einen Moment, ich… ich habs gleich. Bin gleich bei ihnen.“, ertönte Mister Kaedes gedämpfte, hektische Stimme, gefolgt von schnellen Schritten und rumpelnden Lauten, ehe ein Kisten beiseite räumender, angeschlagen wirkender Mediziner in Sicht kam, und Miss Adorin, die ihm dabei half, indem sie alles entgegen nahm was er nach hinten durchreichte. Im Hintergrund konnte ich, auf der Kante des Biobetts sitzend, John Anders erkennen- der reichlich benommen dreinschaute, eine Decke um seine Schultern gelegt, einen Becher Wasser in seinen Händen. Als wäre er eben erst aufgewacht.

„Hallo, Miss Adorin, Mister Kaede, Mister Anders. Verzeihen sie die Störung.“, begann ich wieder freundlich lächelnd. Diesmal hoffentlich mit besseren Erfolgsaussichten…
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakter.php?cha_id=940
Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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