Brit – Log 14 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12273.1718

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Yu'She
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Wohnort: USS Britannia

Di 14. Jun 2011, 16:12

Brit – Log 14 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12273.1718


Personen: Lt Cythia Mariss, PO Mjacua Adorin, Syoud Vaillance, Cpt Thorn P’Thall (erw.), Lt Thalin (erw.), CPO Elin Goral (erw.), PO Trigan Sargon (erw.), John Anders (erw.)

Worte: 1.220



~ Deck o1 – Brücke ~

Die Brücke lag in konzentrierter Stille da, der Hauptschirm zeigte das von Nebeln, Asteroidenfeldern und solaren Winden unterbrochene, unendliche All und vor meinen Augen begannen die hellen Zeichen auf dem dunklen Hintergrund des PADDs zu schwimmen. Müde drückte ich Daumen und Zeigefinger auf meine Nasenwurzel und zog eine Schnute dabei. Seit mehr als sechs Stunden saß ich nun hier, nachdem der Captain sich hatte breit schlagen lassen eine Pause einzulegen und so bequem der Thron der Britannia auch war – allmählich schmerzte mir der Hintern.
„Transporterchief an die Brücke.“, müde tappte ich das Delta an. In Anbetracht der Langeweile und Gewöhnlichkeit der letzten Meldungen aus dem Schiff versprach dieser Ruf auch keine Spannungskurve zu erzeugen.
„Ensign Amh, sprechen Sie.“
„Die Peregrine hat eine medizinische Transporteranfrage gestellt.“, ich nickte und rief einen der Berichte ab, der von Kaede in den letzten Stunden eingegangen war. Trigan würde ihm noch erklären müssen, dass nicht jede Behandlung einzeln gemeldet werden musste.
„Und?“, fragte ich weiter, denn eine Anfrage war das noch lange nicht.
„Habe ich eine Freigabe?“, Präzision in Anfragen war nicht seine Stärke, aber meine auch nicht, wenn man die richtigen Leute fragte.
„Freigabe erteilt.“, ich schloss den Kanal und versuchte mich weiter auf mein PADD zu konzentrieren. Der Bericht hätte schon längst fertig sein können, wenn ich nicht so träge im Kopf wäre. Nur um etwas anderes zu tun sah ich auf den Hauptschirm.
„OPS, irgendwas Interessantes da draußen?“
„Ein Pulsar, ein Nebel der Klasse drei und ein Sonnensystem ohne Planeten.“
„Ein einfaches Nein hätte genügt.“, ich erhob mich und schüttelte den Kopf, um die Müdigkeit zu vertreiben. Elin hatte nach dem medizinischen Beamvorgang erklärt, dass meine Vitalwerte gut seien, was ich ihnen auch geraten haben wollte, schließlich hatte ich fast acht Stunden geschlafen und war zehn nicht im Dienst gewesen. Am Replikator holte ich mir einen Kaffee und blieb einen Moment stehen, um den Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Es war lausig langweilig, schlicht und ergreifend.
„Hololabor an Brücke.“, meldete sich der arme Tropf, den sich Mariss die alte Schreckschraube, für die Simulation als Lakaien genommen hatte. Nach unserer Begegnung im Torpedolager hatte ich mich nicht weiter mit ihrem Plan beschäftigt. Das war mal wieder eine typische Aktion der exzentrischen Wissenschaftlerin, die über mein Verständnis hinaus ging. Gute Idee, keine Frage. Eine Möglichkeit getarnte Schiffe aufzuspüren war wünschenswert, machten diese Feiglinge uns doch ziemlich zu schaffen, aber die Art, wie sie sie angegangen war, war….typisch Mariss.
„Sprechen Sie.“
„Wir sind bereit für einen ersten Durchlauf.“, ich nickte, stieß mich von der Wand ab und schlenderte zum Captainssitz rüber.
„Dann starten Sie. Thalin, Probe auf’s Exempel, Computer: Alarm gelb.“, die Atmosphäre änderte sich, der durchdringende gelbe Schein tauchte die Brücke in ein für meine Augen angenehmeres Licht.
„Verstanden. Starten Simulation.“, ich besah mir meine Fingernägel. Es würde nichts passieren, aber die Gelegenheit mal zu sehen, wie sich die Crew jetzt anstellte, konnte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Der Moment verging und ich sah den jungen Mann an der OPS an, der verwirrt den Kopf schüttelte, mir damit sagte, dass es keinerlei Meldungen der internen Sensoren gab.
„Simulation beendet.“, meldete das Hololabor.
„Bericht.“, forderte ich und lehnte mich mit der Tasse an die Rückenlehne des Sessels.
„Die Daten müssen erst ausgewertet werden, doch die Simulation zeigte einige Schwachpunkte, die mit den gravimetrischen-“, den Mund schon an der Tasse unterbrach ich den Knaben, den sich Mariss zur Unterstützung geholt hatte.
„Ist in Ordnung. Gehen Sie zurück zur Konzeptphase?“
„Im Leben nicht!“, funkte Mariss nun selbst dazwischen. „Das waren ein paar kleinere Ungenauigkeiten.“, mir kam das Bild einer explodierenden Holo-Britannia in den Sinn und ich verzog gequält das Gesicht. „Das ist mit ein paar Feinjustierungen erledigt.“, erklärte sie und ich nickte, nahm noch einen Schluck Kaffee und legte das linke über das rechte Bein.
„Wie lange brauchst du dafür?“
„Etwa zwei einhalb Stunden.“
„Wir kommen in 90 Minuten am nächsten Nav-Punkt an, dann will ich dich auf der Brücke haben.“
„Dann brauche ich aber länger.“
„Soll mir Recht sein.“
„Alles klar.“, die Verbindung wurde getrennt und ich musste gestehen, dass diese kurze Unterhaltung mit Mariss meinen Geist geweckt hatte. Mit der halb leeren Tasse in der Hand nahm ich meinen Bericht wieder auf und bekam ihn in weniger als zehn Minuten fertig. So ging das doch alles viel leichter.

~ 89 Minuten später ~

„Da bin ich.“, platzte Mariss auf die Brücke und ich drehte mich zum Turbolift um.
„Jetzt schon? Die Fanfaren und der rote Teppich kommen erst in zwei Minuten.“, sie winkte ab.
„Diesmal sei dir verziehen.“, sie setzte sich an ihre Konsole und begann sie sich einzurichten, während der Aushilfsnavigator Tormen erklärte, dass wir uns dem nächsten Nav-Punkt näherten.
„Auf den Schirm.“, befahl ich und legte den Kopf schief, als sich vor uns einer der wenigen Flecken dieses Sektors erstreckten, der tatsächlich nur schwarze Leere zeigte. „Kann mir jemand erklären, was wir sehen?“, fragte ich in die Runde und sah von der Tac, zur Com und wieder zurück. Mariss bekam ein Strahlen in die Züge.
„Nein, das ist ja cool.“, erklärte sie begeistert. Ich sah sie an und vermittelte ihr dass ich sie nicht laut fragen würde, was denn so cool sei. „Tormen, bringen Sie uns auf Position 0.338 – 17747.“, gab sie die Anweisung und ich sah sie erneut tadelnd an. Ich liebte es selbst Pläne zu haben und sie umzusetzen ohne vorher Bescheid zu sagen, was ich da eigentlich tat, aber jetzt gerade nervte es mich.
„Tun Sie’s.“, wies ich den Navigator dennoch an und beobachtete den Hauptschirm, auf dem sich plötzlich etwas bewegte.
„Was zum…“
„Cool, oder?“, es sah aus als würden wir uns um ein Objekt herum bewegen, die neue Position stand in einem 90° Winkel zur vorherigen und vor uns befand sich nun eine winzig kleine Station, gerade groß genug, damit von jeder Seite drei Shuttles andocken konnten. „Was wir sehen ist eigentlich keine Station, sondern ein Zusammenschluss mehrerer Einzelteile. Hauptsächlich Andockschleusen mit Gängen dran.“, erklärte Mariss.
„Und warum haben wir das bis eben nicht gesehen?“, fragte ich sie erstaunt und drehte mich zu ihr um.
„Das ist das Coole daran: Direkt vor diesem Konstrukt befindet sich eine zweidimensionale Graphenschicht. Ein Gitter aus Kohlenstoffmolekülen, genau ein Molekül dick, das das Licht von der anderen Seite aus blockiert hat. Die Scanns ergeben, dass das Konstrukt von sechs Seiten durch so eine Schicht abgedeckt ist und damit nur aus acht bestimmten Blickwinkeln sichtbar.“
„Cool.“
„Na sag ich doch.“
„Was sagen die Scanns zum Innenleben des Konstrukts?“, ich öffnete auch einen Kanal zur Peregrine, da Mjacua momentan an den Kontrollsensoren saß.
„Leer.“
„Bestätige.“, ließ sie auch gleich verlauten.
„Seit langem nicht mehr benutzt. Die Andockschleusen sind inseitig korridiert.“, mit anderen Worten: Sie hatten Rost angesetzt, der abgeblättert wäre, wenn jemand die Schotts geöffnet hätte.
„Ist das Ding komplett leer?“, Mjacua bestätigte das nochmal. Ich seufzte und lehnte mich wieder an den Captainssessel. „Na schön. Anders, wie lautet der nächste Nav-Punkt?“
„Koordinaten werden transferiert.“, ich sah erstaunt auf. Das war nicht Anders, das war Syoud.
„Ist Anders immer noch high?“, fragte ich und Syoud nickte.
„High wie eine mordisanische Wolke im High-sommer.“, ich schüttelte den Kopf, grinste aber.
„Tormen.“
„Nav-Daten sind eingespeist.“
„Warp sechs. Geleitformation, Abflug.“
Y

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