BRI - Log12 - PO3 Alexis Grant - TEC - 12274.1272

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Moderator: Oberkommando

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Alexis
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Mi 15. Jun 2011, 11:43

Wörter: 1538
Beteiligte: Crew Peregrine, Amh, P’Thall, Goral
Erwähnte: Mariss



…::: Peregrine :::…


„Lassen Sie die Sensoren nach Subraumbeschädigungen suchen, es gab Anzeichen, dass das Schiff das zuletzt beim Lagerraum war noch mit einem alten Antrieb ausgerüstet ist.“, wiederholte ich meine Worte. Fasste zusammen was an sinnvollen Informationen von der Blinzler-Furie gekommen war.
„Dann mache ich mich gleich auf die Suche nach den Brotkrumen.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. Brotkrumen? Wenn man es denn so sehen wollte. Einen Moment musterte ich sie noch, um sicher zu gehen dass sie sich auch wirklich wieder gesammelt hatte.
Ich setzte an, ins Cockpit zu gehen. Die Erkenntnisse mussten noch mit Anders und Syoud besprochen werden. Und ich wollte nachsehen ob die beiden unseren Medi ganz gelassen hatten. Apropos… „Vergessen Sie nicht sich auch bei Mister Kaede zur Untersuchung zu melden.“, meinte ich noch zu Mjacua.


Kaede fand ich erwartungsgemäß im Lazarett. Was ich dort nicht erwartet hatte war Anders. „Was ist passiert?“ Etwas erschrocken fuhr er herum und blickte mich an. „Ein Unfall, er hat eine Kühlmittelvergiftung.“ Ich trat an das Biobett heran. Er war blass, atmete aber ruhig und regelmäßig. „Ist er so weit in Ordnung?“ Er trat neben mich, betrachtete Anders kurz. „Ja, er müsste auch bald wieder aufwachen. Allerdings weiß ich noch nicht wie stark die Nachwirkungen sein werden.“ – „Nachwirkungen?“ Ich hob den Blick, trat einige Schritte zurück. „Rauschähnliche Zustände. Halluzinationen, Gemütsschwankungen, Schlaflosigkeit oder plötzliche Müdigkeit. Um nur einiges zu nennen. Wie stark lässt sich erst sagen wenn er eine Weile wach ist.“ Ich nickte langsam. Das waren ja wirklich rosige Aussichten. „Ist der Captain informiert?“ – „Ja, und er möchte sie sprechen.“ Und das sagst du mir jetzt. Mit einem letzten Blick auf Anders verließ ich das Lazarett. „Die anderen beiden Damen werden gleich zur Untersuchung bei ihnen erscheinen.“

Im Laufschritt eilte ich ins Cockpit. Gerade noch rechtzeitig um den Captain und Amh zu erblicken. Nach der obligatorischen Begrüßung glitt mein Blick zu Syoud. Er schien in die Daten auf der Konsole vor sich vertieft.
Mit einem Ohr lauschte ich Amh’s Einleitung. Meldete brav das wir uns schon auf die Suche gemacht hatten. „Die Liste der Rückstände wurde Anders und Syoud bereits zugestellt. Wir werden anhand-“ - „Nur Syoud.“, unterbrach ich sie. Wieder ein Blick zu Syoud, der jetzt nickte und sich dann wieder auf die Anzeige konzentrierte. Na hoffentlich würde das gut gehen…

Das Gespräch verlief erwartungsgemäß recht knapp. Immer mal wieder unterbrochen von Penvera. Der Captain wie immer angespannt und mürrisch. Amh wie immer am Grinsen, warum auch immer.
Das große Fazit. Ein paar Tage Suche, wir waren bis auf weiteres auf Syoud, der sich in seiner Wortkargheit jeden Tag wieder selbst übertraf, angewiesen und die Piraten würden unser Vorgehen sicherlich nicht sonderlich begrüßen. Alles in allem, rosige Aussichten.
„Miss Grant, wir nehmen in Eskortformation Kurs auf den nächsten Sprungpunkt. Halten sie mich auf dem Laufenden.“ Ich bestätigte knapp. Der Blick mit dem der Captain mich ansah ließ mal wieder meinen Nacken prickeln. Kurz noch ein Blick zu Amh. Wir hatten auch nur kurz gesprochen. Misstraute sie mir doch? Und damit der Captain ebenfalls? Ein nervöses Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Schnell beendete ich die Verbindung, drehte mich wieder zu Syoud um. „Sie haben den Captain gehört. Kurs setzen.“ Finster funkelte er mich an. Ich atmete einmal tief durch, fuhr mir mit der Hand über den Nacken. Da war es wieder. Die Gewohnheit Befehle zu verteilen. „Entschuldigung. Würden sie bitte Kurs setzen? Und danke für ihre Hilfe.“ Er schnaubte nur und brachte die Peregrine dann in die richtige Position zur Britannia.
Noch ein kurzer Zwischenstopp bei Mjacua. Sie war fleißig dabei die Umgebung abzusuchen. Ich nickte zufrieden und verließ das Cockpit.

Ein kurzer Blick ins Lazarett bestätigte das Anders immer noch bewusstlos war. Und Theresa hatte sich erfreulicherweise auch dort eingefunden.
Logisch betrachtet wusste ich das es besser war sofort und freiwillig bei Kaede zur Untersuchung zu erscheinen. Nicht das er wieder unsicher wurde, weil alle vor ihm weg liefen. Aber ich hatte jetzt wirklich keinen Nerv dazu.

Der Captain schien nicht sicher zu sein ob er mir vertrauen kann, nach meinen Auftritt auf der Station kein Wunder. Der Ausfall von Anders kam absolut ungelegen. Und ich fiel zurück in alte Verhaltensmuster. Ich war es nun mal gewohnt in kritischen Situationen nicht groß nachzufragen sondern einfach zu handeln und Befehle zu verteilen.
In der Maschinensektion angekommen ließ ich mich an der Wand entlang zu Boden gleiten. Warum übertrug man mir so viel Verantwortung wenn man mir nicht vertraut?
Die Situation überforderte mich langsam. Ich wusste einfach nicht mehr wer ich war. Diejenige die ich früher war, konnte ich nicht mehr sein. Denn das war eine Person der kein Mitglied der Sternenflotte vertrauen konnte oder sollte. Doch je länger ich hier war, desto mehr zweifelte ich daran, dass ich bei der Sternenflotte richtig war. Je länger ich hier war…

Kräftig schlug mein Hinterkopf gegen die Wand. Ich schloss die Augen und ließ zu das der Schmerz den Nebel in meinem Kopf ein wenig lichtete.
„Hey Grant, ein Gespräch für sie.“, drang Syouds Stimme an mein Ohr. Kurz fuhr ich mir mit der Hand über den Nacken und rappelte mich auf.
„Hallo, Miss Grant. Verzeihen sie bitte die Störung.“ Goral. Die absolut letzte Person mit der ich jetzt sprechen wollte. Automatisch verhärteten sich meine Züge. „Wir haben hier bei der medizinischen Nachuntersuchung etwas gefunden, worüber Mister Kaede in Kenntnis gesetzt werden sollte. Nichts unmittelbar gefährliches, lediglich winzige Schwebstoffablagerungen die alle Außenteammitglieder eingeatmet haben. Ich…“ Halt den Mund. „ Das können sie ihm selbst erklären, ich bin ziemlich beschäftigt.“, unterbrach ich ihn barsch. „- Ich stelle sie durch.“ Ich bemühte mich nicht mehr auf den Bildschirm zu sehen. Ihn einfach nicht mehr anzusehen. Er war wirklich der letzte den ich in meinem momentanen Zustand gebrauchen konnte. Viel zu viele Erinnerungen wurden wach. „Das ist nicht notwendig. Es reicht, wenn sie die Daten an ihn weiterleiten, welche ich gerade an sie übermittle, Alexis. Er wird schon…“ Endlich fand ich den richtigen Knopf. Wag es ja nicht noch mal meinen Namen zu benutzen. Nicht mit dieser Stimme…
Wieder ließ ich mich auf den Boden sinken.
Mist.
Das durfte doch alles nicht wahr sein.
Eine ganze Weile blieb ich einfach so sitzen.
Die Stirn auf den Knien, bemüht meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu kriegen.

Dann hörte ich plötzlich Stimmen auf dem Gang, schnelle Schritte.
Hastig rappelte ich mich auf, fuhr mir kurz über die Augen und strich meine Uniform glatt.
Als ich auf den Gang trat sah ich gerade noch wie Theresa Anders wieder in die Krankenstation verfrachtete. Er war also wieder wach, aber offensichtlich nicht sonderlich kooperativ.
Schnell lief ich hinterher. „Was ist passiert?“ Kaede verabreichte ihm gerade ein Medikament, blickte mich dann etwas zerknirscht an. „Es ist schlimmer als ich gedacht hatte.“ Ich nickte knapp, überlegte kurz. „Theresa, lösen sie bitte Syoud ab und schicken ihn her?“ Mit einem „Natürlich.“, verließ sie den Raum.

„Wie schlimm?“ Kaede wiegte den Kopf ein paar Mal hin und her, blickte auf Anders der sich gerade in eine Ecke zurückzog. „Im Moment ist er nicht zurechnungsfähig. Vor einer Minute ist er noch auf einem der Feldbetten herumgesprungen, jetzt scheint er depressiv zu werden.“ Wie zur Bestätigung kam von Anders ein leises: „Nein, ich will nicht mehr.“
„Können sie ihn ruhig stellen bis die Wirkung nachlässt?“ – „Kommt gar nicht in Frage.“, mischte sich jetzt Syoud ein, der gerade den Raum betrat. Ich atmete tief durch. „Wieso nicht?“ – Er ist der Captain des Schiffs. Sie können nicht einfach entscheiden das er ruhiggestellt wird.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. Versuch doch mich aufzuhalten. Mit dir werd ich fertig. „Ich würde Miss Grant zustimmen. Im Moment könnte er eine Gefahr für sich selbst und alle anderen sein.“ Dankbar blickte ich den Mediziner an. Wenigstens etwas Rückendeckung. „Pah, Gefahr. John ist doch keine…“ – „Ach nein? Und wenn er sie plötzlich nicht mehr erkennt? Wenn er glaubt wir wären seine Feinde und würden ihn hier festhalten. Oder wenn er während eines Gefechts plötzlich Halluzinationen bekommt? Und wahrscheinlich würde das hübsche Feuerwerk das es gibt, wenn dieses Schiffchen hochgeht bestimmt sein Gemüt erheitern.“ Ich war mal wieder lauter geworden als nötig. Und wieder starrte Syoud mich wütend an. „Möchten sie garantieren dass das nicht passiert? Können sie mir versprechen das er in den nächsten Tagen voll zurechnungsfähig ist?“ Er knurrte leise, schüttelte dann den Kopf. Äußerst widerwillig.

Ich atmete tief durch. Ruhig. „Einigen wir uns darauf, dass sie ihn erstmal in sein Quartier bringen und wir ihn genau im Auge behalten. Aber wenn er sich daneben benimmt müssen wir etwas tun.“ Er nickte wieder. Dachte er vielleicht es fiel mir leicht so eine Entscheidung zu treffen? Mir wäre es auch lieber wir könnten uns auf Anders verlassen. Es musste nichts Schlimmes passieren, aber es könnte. Und im Moment war es wichtig solche Eventualitäten unter Kontrolle zu halten.
Ich seufzte leise. Jetzt hatte ich schon wieder Befehle verteilt.
Syoud half Anders auf und brachte ihn aus dem Raum. „Entschuldigung.“, wand ich mich an Kaede. Er schüttelte nur leicht den Kopf. „Ich wollte ihnen nicht ihn ihre Arbeit reinreden. Wie lange wird das anhalten?“ Er zögerte. Wollte wohl nichts Falsches sagen. „Zwei Tage, etwa. Kommt drauf an wie schnell sein Körper es abbaut.“ – „Können sie es irgendwie beschleunigen?“ Wieder zögern. „Vielleicht ein bisschen.“
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