RPG 01 – Log 14 - PO3 Adorin – SCI - 12277.1575

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Mjacua Adorin
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Registriert: Sa 16. Apr 2011, 21:39

Sa 18. Jun 2011, 14:42

Wörter: 1383
Personen: Kaede, Alexis, Neela, Anders, Syoud, Amh, Zyn'ra


~~ Ein paar Tage zuvor ~~

Obwohl Anders in seinen Raum verfrachtet worden war könnten die Wände vor mir nicht verbergen was sich dahinter abspielte. In seinem benebelter Zustand strahlte er wirre Gedanken und Gefühle aus und immer wieder schreckte ich auf, wenn sich seine Emotionen ganz plötzlich ins komplette Gegenteil kehrten. Doch blieb mir auch nicht verborgen, dass er hin und wieder doch klare Momente zu haben schien. Ganz besonders war mir ein Moment in Erinnerung geblieben, in dem tiefste Traurigkeit und blinder Zorn ihn ganz eingenommen und mich mit einer Wucht getroffen hatten, die mich doch schockierte. Nur noch schlimmer fand ich, dass jene Gefühle es immer wieder an die Oberfläche schafften. Wie ein Schießhund sorgte Syoud dafür, dass niemand in Anders Nähe kam, selbst der Mediziner musste jedes Mal aufs neue Überzeugungsarbeit leisten, damit er zum Patienten gelassen wurde. Einmal wollte ich die Chance ergreifen, dachte Syoud sei zu beschäftigt um zu bemerken, dass ich mich Anders Räumen nähern wollte, doch als ich zur Tür trat, stand er auch schon da und beäugte jeden meiner Schritte genau. So ließ ich schnell wieder von dem Plan ab und entschied mich zu noch etwas Geduld und dazu an dem Plan noch etwas zu feilen. Ich zweifelte nicht daran, dass Syoud sich vorstellen konnte was Anders eben durchlebte und bestimmt wusste er auch womit er so zu kämpfen hatte. In gewisser Weise war es bemerkenswert was er für seinen Freund tat, aber es machte mir nur noch mehr klar, wir unerwünscht wir eigentlich an Bord der Peregrine waren und wie gefährlich es für uns an diesem Ort war, besonders wegen dieser zwei Männer.


Einige Minuten zuvor waren wir unter Warp gegangen und hielten nun auf einen Ort zu, der ein verlassenes Piratennest war. Wie immer, wenn wir in den letzten und wohl auch in den kommenden Tagen, hatten wir nicht bald etwas mehr Erfolg, einen solchen Ort erreicht hatten, ließ ich mittels Sensorprotokollen einen Magnetonscan durchführen, ließ die Sensoren nach möglichen Warpspuren suchen und auch einen Taychonscan laufen, auch wenn ich eigentlich nicht erwartete, dass wir ein getarntes Schiff finden würden, aber schließlich konnte man nie wissen, ob wir nicht doch wieder mit einem Angriff zu rechnen hatten.
„Miss Adorin...“, wandte sich Grant an mich und mit nur der Kopfbewegung von ihr wusste ich, dass es nun wieder einmal an der Zeit war, ein leergeräumtes Lager zu besuchen um nach jeder nur irgendwie hilfreichen Spur zu suchen.


=/\= Lagerhalle =/\=

Meist hatte ich mich darauf gefreut, wenn wir wieder von Bord der Peregrine gebeamt wurden um dann neuerlich eine Lagerhalle der Piraten zu bestaunen und unsere Arbeit zu erledigen, doch mit jedem Mal war es mühsamer geworden. Obwohl ich nun weit genug von Anders entfernt war um nicht die volle Breitseite seiner Gefühlsschwankungen abzubekommen, waren es es dort jene die von der Britannia kamen, die frustriert und enerviert waren und auch wenn sie es zu verstecken versuchten, vermochte ich es doch zu spüren.
„Sie haben nicht alles mitgenommen“, stellte jemand laut sprechend fest und der Hall trug die Worte durch die ganze Halle, sodass jeder der mitgekommen war sofort Bescheid wusste. Die Augenpaare der Anwesenden richteten sich auf die kleine Anzahl an Containern die zurückgeblieben waren. Die Sicherheitschefin, die auch diesem Mal wieder die Leitung dieser kleinen Mission über hatte, bellte einige Befehle. Den von ihr geforderten Sicherheitsabstand nahmen alle ein, konnten wir noch nicht sicher sein, dass die Container keine Gefahr für uns darstellten und mit den Tricordern versuchten wir etwas mehr über die Frachtcontainer zu erfahren.
„Die Container sind vom medizinischem Corps der Sternenflotte versiegelt. Die Siegel sind unversehrt.“, teilte uns Grant die Ergebnisse ihrer Scans mit.
Nur einige Augenblicke später war auch mein Scan der Container fertig. „Sie scheinen randvoll mit medizinischen Gütern zu sein.“, bestätigte ich die Ungefährlichkeit der Container, worauf der zu haltende Sicherheitsabstand wieder aufgehoben wurde.

„Amh an Krankenstation, wir brauchen einen Mediziner im Piratenlager.“, sprach die Menschin in ihren Kommunikator. Meine zuvor abgebrochenen Scans der Lagerhalle setzte ich fort, bis die junge Medizinerin mit einem Medikit ausgerüstet ganz in meiner Nähe rematerialisierte. Erst nickte ich ihr zu. „Crewman, willkommen im Piratenlager. Die Container mit den medizinischen Gütern befinden sich dort hinten.“ Etwas überrascht blickte Zyn'ra mach an, nickte mir dann aber auch zu und stapfte dann in Richtung der Container.

[NRPG: *Zyn ein Bällchen zuwerf*]


=/\= Peregrine =/\=

Die offensichtlich von der Sternenflotte gestohlenen Frachtcontainer waren an Bord der Britannia gebracht worden und nachdem vor Ort unsere Nachforschungen abgeschlossen waren, ging es weiter zum nächsten Punkt. Zurück an Bord der Peregrine machte ich mich erst an das Ausarbeiten der gesammelten Informationen, doch abgesehen von den Containern hatten wir nichts verwertbares gefunden, so grübelte ich weiter, wie ich nun an Anders herankommen konnte.

Ich nippte an meinem Getränk als der Mediziner zu mir in den Aufenthaltsraum kam. „Mister Kaede“, nickte ich ihm freundlich zu, „gönnen Sie sich auch eine Pause?“
„So gut ich eine Pause auch brauchen könnte, erst werde ich noch nach Mister Anders sehen.“
Ein Lächeln huschte über meine Lippen, eine Chance offenbarte sich mir und mir war danach nach ihr zu schnappen. „Ach ja, er bekommt ja nun zu Essen.“, bemerkte ich beiläufig, hatte ich doch genau beobachtet wann Kaede immer nach Anders sah. Schnell trank ich mein Glas aus „Ich übernehme das gerne für Sie. Das Tablett mit den Speisen kann auch ich ihm bringen. Essen Sie doch erst selbst einen Happen, Sie können in zehn Minuten immer noch nach ihm sehen, er wird schon nicht davonlaufen.“ Freundlich lächelnd klimperte ich mit meinen Augenlidern. Ihm blieb gar nichts anderes als mir meinen Wunsch zu erfüllen.

„Nein, Sie gehen da nicht hinein.“, funkelte Syoud mich an. „Ich bringe ihm doch nur das Essen, der Doktor schickt mich.“, funkelte ich zurück und bemühte mich das Tablett stabil zu halten. „Er wird schon nicht sterben, wenn er mich erblickt.“ Einen Moment lang legte Syoud seinen Kopf schief, als grübelte er ob der Fall nun wirklich eintreten könnte und seine Skepsis mir gegenüber konnte ich ihm deutlich ansehen.
„Na gut“, brummte der Aldebaraner schließlich nur.
Mit dem Ellenbogen betätigte ich den Türöffner und betrat dann Anders' Räumlichkeiten. Kurz blickte ich mich um, doch das Zimmer war zu wenig beleuchtet um viel erkennen zu können. Er saß in einem Sessel, schien einfach nur in die Luft zu blicken. Ich war mir nicht sicher ob er bemerkt hatte, dass ich den Raum betreten hatte.
„Hallo Mister Anders.“, sprach ich ihn an, während ich das Tablett auf dem kleinen Tisch neben seinem Sessel abstellte. Eine Begrüßung oder Worte des Dankes hatte ich nicht erwartet, wirkte er doch sehr abwesend, doch wandte er seinen Kopf in meine Richtung. Es war als würde er durch mich hindurchsehen. „Ich habe Ihnen das Essen gebracht.“
Immer noch blickte er mich an, das Essen schien ihn nicht zu interessieren. Eigentlich hatte ich es mir einfacher vorgestellt, nun wo ich es geschafft hatte zu ihm zu kommen, saß er einfach nur teilnahmslos da. Hätte er nur ein Wort gesprochen oder mich irgendwie wahrgenommen, hätte ich vielleicht zu reagieren gewusst. Ich wollte ihm helfen, einen Teil seines Schmerzes nehmen, aber ich wüsste einfach nicht wie.
Leise seufzte ich. „Wenn Sie mir nur erzählen könnten, was Sie so entwurzelt hat.“ Ich wandte mich zum Gehen. „Auf Betazed habe ich noch niemanden getroffen, der so aus dem Gleichgewicht geraten war. Als ich einmal Sterbende begleitete, waren deren Angehörige in einem ähnlichen Zustand, aber bei Ihnen ist das ganz etwas anderes, wie eine Krankheit, die bereits zu den Wurzeln vorgedrungen ist, nagt etwas an Ihnen, und ein Baum stirbt nach und nach, wenn er sich nicht erholen kann oder gar ganz entwurzelt.“
In seiner Verfassung konnte und wollte ich ihn nicht allein lassen. In jenem Moment war mir komplett egal ob nun Syoud gleich zur Tür hereingeplatzt kam oder Grant es ebenso unpassend fand und ich die nächsten Wochen in der Brig auf der Britannia zubringen musste. Auf der Stelle drehte ich mich um. „Sie haben einen geliebten Menschen verloren, nicht?“ Die wenigen Schritte die mich von ihm trennten machte ich auf ihn hin und setzte mich vor ihm im Schneidersitz auf den Boden.
„Ich will Ihnen die Geschichte von der traurigen Traurigkeit erzählen...“

[NRPG: Ihr könnt mich ja erwischen, oder auch nicht. ;)]
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