RPG 01 – Log 15 - PO2 Adorin – SCI - 12280.2308

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Mjacua Adorin
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Registriert: Sa 16. Apr 2011, 21:39

Di 21. Jun 2011, 22:06

Wörter: 1138
Personen: Kaede, Alexis, Neela, Anders, Syoud


Plötzlich war Anders zum Leben erwacht. Seine Starre komplett abgeworfen öffnete er sich mir, ließ mich Dinge wissen, die ich mir nicht hätte zusammenreimen können und dich mich doch erstaunten. Er tat es mit einer solchen Selbstverständlichkeit, als hätte er sich seit Monaten darauf vorbereitet, an seinen intensiven Gefühlen die jedes einzelne seiner Worte begleiteten ließ er mich auch teilhaben. Einen Verlust wie Anders ihn erlebt hatte, vergaß man nicht, nie würde er seinen Schrecken verlieren, das war auch gut so, aber man durfte dem Schrecken nicht erlauben sein Leben zu bestimmen.
„Nichts macht die vergangen Dinge ungeschehen, kein Wort das gesprochen, keine Träne die vergossen, kein Tod der gestorben kann je zurückgenommen werden. Das macht aber nichts, denn ohne Vergangenheit wären wir nicht was wir jetzt sind. So wie die positiven Ereignisse prägen uns auch die negativen. Wir wären beide nicht hier, wäre so manches anders gelaufen in vergangenen Tagen. Und so wie Vergangenes die Gegenwart beeinflusst, so beeinflusst die Gegenwart auch unsere Zukunft.“
Ich packte die Schatulle in die Schachtel zurück und schloss die Schachtel wieder. So jämmerlich wie sich mein Gegenüber in den letzten Tagen gegeben hatte, konnte ich nur schwer glauben, dass er einst ein Sternenflottencaptain gewesen war.
„Jennifer muss eine außergewöhnliche Frau gewesen sein. Bildhübsch, intelligent, leidenschaftlich.“ Vielleicht würde nicht jeder, der diese Frau gekannt hatte diese Attribute nennen, aber sie war Sternenflottenoffizierin gewesen und Anders hatte sie geliebt, liebte sie noch immer und bestimmt würde er sie nur in bester Erinnerung haben. „Ich kann spüren wie schmerzhaft ihr Verlust für Sie immer noch ist, wie soll es auch anders sein bei einem geliebten Menschen, die Gefühle für ihn und Erinnerungen an ihn sind unvergänglich.“
Langsam erhob ich mich, stand nun wieder auf meinen Beinen und blickte zu Anders.
„Aber die Erinnerung an sie darf nicht so schmerzen, das hätte sie bestimmt nicht gewollt. Ich sehe einen Menschen vor mir, von Trauer zerfressen, in dem nichts mehr von dem Captain übrig ist, der er einmal war. Ob sie das selbe sehen würde?“
Tief atmete ich durch bevor ich die nachfolgenden Worte sprach. „Wäre Ihnen die Sternenflotte nicht immer noch ein Anliegen, so hätten Sie uns gar nicht erst auf die Peregrine gelassen, auch wenn sie glauben mit der Sternenflotte abgeschlossen zu haben, ich würde meinen sie sehnen sich nach all dem was die Sternenflotte ist und wofür sie steht. Seien Sie wieder der Captain der Sie einst waren, für Jennifer, aber auch für Sie selbst.“
Auf den Absetzen drehte ich mich um, trat zur Tür hin. Anders war kein kleiner Junge, der seine Mutter verloren und keine Ahnung vom Leben hatte, die Sternenflotte beförderte nicht irgendwelche Offiziere zu Captains, er war nicht dumm, all die Dinge die ich sagte wusste er schon, vielleicht musste er sie einfach noch einmal hören, damit sie ihm wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Auch wenn es ob seiner intensiven Gefühle nicht leicht für mich war, mein Mitleid hatte er nun nicht länger verdient. Bevor sich die Türe öffnete, drehte ich mich noch einmal kurz zu ihm.
„Auch wenn sie Jennifer nicht sehen, sie ist hier. Auf ewig hat sie einen Platz in Ihrem Herzen und wir immer bei Ihnen sein.“
Als die Türe sich hinter mir schloss atmete ich tief durch. Was in den letzten Augenblicken geschehen war würde immer ein Geheimnis zwischen Anders und mit bleiben. Ich erwartete nicht, dass nun gleich wieder der alte sein würde, aber er nur etwas aus seinem Trauersumpf entkam, hatte es sich gelohnt.


~~ Zeitsprung ~~

Es war angenehm gewesen, als weder Anders noch Syoud an Bord der Peregrine waren, man musste sich nicht länger beobachtet fühlen und erwarten, dass letzterer jederzeit hinter einer Ecke hervorsprang. Natürlich hätte es der Aldebaraner auch lieber gesehen, wären wir in der Zeit ihrer Abwesenheit auch nicht an Bord gewesen, doch weder diese Mission noch das restliche Leben waren ein Wunschkonzert. Die Zeit ohne die beiden war ohnehin ausgesprochen schnell vergangen und als sich Alexis bei mir meldete, spürte ich den Blick Syouds schon wieder in meinem Rücken. Das Gespräch mit ihr war kurz gewesen, die ersten Befehle hatte sie gleich weitergeleitet und auch danach gefragt ob sie uns noch etwas von der Britannia mitbringen sollte. Ich verneinte und teilte ihr mit, dass ich auch Daren und Kaede noch fragen würde und diese sich im Fall der Fälle dann bei ihr melden würden.

Als ich nach hinten ging, wäre ich fast in Kaede gelaufen. „Entschuldigen Sie, Doktor, ich habe sie gerade gesucht.“ Was musste er aber auch so um die Ecke schießen. „Wir werden wieder zurück zur Relaisstation fliegen, Miss Grant ist noch an Bord der Britannia, wenn Sie von dort noch etwas brauchen sollten, melden Sie sich in den nächsten Minuten bei ihr. Es werden auch noch zwei Techniker dazustoßen,...“ Ich brach mitten im Satz ab. „Haben sie Miss Daren gesehen?“ Der Mediziner schüttelte nur den Kopf und ich machte mich gleich weiter auf die Suche.

„Miss Daren?“ Eine Reaktion blieb aus. „Neela?“ - „Ja? Hier hinten!“ Ich folgte ihrer Stimme, hatte mich aber dann dazu entschlossen nicht nachzufragen, was sie dort nun gemacht hatte. „Wir wurden angewiesen zur Relaisstation zurückzukehren, wir sollen nun überlegen wie wir dort möglichst schnell und ungesehen hinkommen.“
Gemeinsam gingen wir zurück ins Cockpit und kaum hatten wir uns zur Konsole gestellt, hatte sich auch Syoud schon zu uns gesellt. „Diese Route können wir nicht nehmen, zu gefährlich.“, kommentierte er den ersten Vorschlag. „Welche Route würden Sie denn wählen?“ Er tippte auf der Konsole herum, modifizierte den Kurs und präsentierte uns seinen bevorzugten Weg. Neela schüttelte den Kopf und auch ich tat es ihr gleich. „Viel zu lange, soviel Zeit haben wir nicht.“ - „Und wenn wir hier..“

Syoud war die ganze Zeit über zwar brummig gewesen - ein Zustand der sich noch intensiviert hatte nachdem Alexis zurückgekehrt war - und meist auch wenig konstruktiv, aber schließlich konnten wir doch eine Route finden, die nicht zu lange war und uns auch genügend Abstand zu den Piratennestern sicherte. Ich deutete auf der Karte auf einige Bereiche die ich speziell markieren hatte lassen. „Hier und hier, sind wir für die Sensoren anderer Schiffe wegen dem dichten Nebel so gut wie nicht sichtbar und unsere Warpspur sollte sich auch sehr schnell zerstreuen. An den grün eingefassten Stellen wird es etwas schwieriger nicht gesehen zu werden, aber wenn wir genug Zeit am Relais haben wollen, können wir nicht alle Gebiete umfliegen.“
„Ich habe da schon einige Ideen, wie wir auch dort möglichst ungesehen durchkommen...“
„Die beiden Techniker sind eben an Bord gekommen.“, meldete Kaede, der nun auch ins Cockpit gekommen war.
Über Alexis' Lippen huschte etwas, dass einem Lächeln nicht ganz unähnlich war. „Gut, dann können wir uns auf den Weg machen.“
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