BRI - Log16 - PO3 Alexis Grant - TEC - 12284.1802

CO: - XO:
Indienststellung: 0000.0000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Alexis
Beiträge: 112
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Sa 25. Jun 2011, 17:02

Wörter: 1215
Beteiligte: Peregrine-Crew
Erwähnte: P’Thall (so ganz am Rande)



…::: Peregrine :::…


Anders war wie ausgewechselt. Was mich von der Kommandoübernahme befreite. Gut für mich da ich mich jetzt nicht mehr mit Syoud auseinandersetzen musste. Außerdem kannte Anders sein Schiff nun mal am besten was uns im Fall eines Gefechts sicher hilfreich war.
Er und Syoud hatten sich protestlos in den Schichtplan eingereiht und hielten sich auch daran. Was mich wunderte. Bedeutete es doch dass sich zeitweise keiner der beiden im Cockpit aufhielt. Ging das Vertrauen tatsächlich so weit das sie uns völlig freiwillig die Kontrolle über das Schiff überließen…
Nach fünf Stunden Schlaf und einem kurzen Abstecher in den Waschraum hatte ich mich wieder im Cockpit eingefunden. Die letzte Schicht zu spät beendet und die nächste viel zu früh begonnen. Theresa hatte es mit einem schiefen Blick abgetan.
Die Stunden verstrichen. Alles blieb ruhig. Mjacuas Tests der Tarnung verliefen zufriedenstellend. Unsere zusätzliche Besatzung hatte sich gut mit den Gegebenheiten arrangiert. Alle waren so entspannt wie die Situation es eben zuließ.

Die nächste ‚nebellose‘ Passage stand kurz bevor. Und damit auch der erste Einsatz der Tarnung. Trotz der Tatsache das Mjacua sie ersonnen hatte, schien sie Bedenken zu haben. Ja, Tarnvorrichtungen waren in der Föderation verboten. Aber zum einen war es ja gar keine richtige Tarnvorrichtung sondern im weitesten Sinne nur eine Ablenkung fremder Sensoren und außerdem waren wir auf keinem Föderationsschiff.
Ich blickte auf das Padd, auf welchem ich mir regelmäßig Notizen machte. Dort hatte ich davon noch nichts erwähnt. Und im Prinzip schrieb mir auch keiner vor im Bericht an den Captain ausführlich darauf einzugehen. Hatte ich es halt aus Versehen vergessen…
Andererseits wäre es nur fair wenn sie die entsprechende Anerkennung für ihre Bemühungen bekam. Ich hatte ihr zwar versichert das sie erstklassige Arbeit leistete, aber ob das reicht? Schwierig…
Die Tarnung wurde aktiviert und wie verließen den Nebel.

Ich versuchte ruhig zu bleiben. Aber irgendwie gelang es mir nicht so recht. Ob es daran lag das ich ausgeschlafener war als beim letzten gefährlichen Stück oder an dem gleichzeitigen Test der Tarnung konnte ich nicht sagen.
Und die Ankündigung des fremden Schiffs machte es nicht unbedingt besser. Kurz überlegte ich Anders ins Cockpit zu beordern. Andererseits war es bis in den schützenden Nebel nicht weit. Und selbst wenn die Tarnung nicht einwandfrei funktionierte würde es dauern bis sie wussten was sie da vor sich hatten und bis dahin waren wir darin verschwunden und könnten das Schiff dort sicherlich abhängen.
Es war still im Cockpit. Bis auf die regelmäßigen Ansagen Theresas.
Unwillkürlich hielt ich die Luft an.
Wir passierten den Kurs des Schiffes.
Flogen weiter, weiter, weiter…
Und verschwanden schließlich wieder im Nebel. Erleichtert ließ ich mich in den Stuhl zurück sinken. Der Schild wurde deaktiviert und mit einem Lächeln auf den Lippen drehte ich mich zu Mjacua um. „Sehr gut gemacht.“ Sie nickte, lächelte leicht.

Und jetzt… „Theresa, Schlafenszeit.“ – „Aber ich…“ Energisch schüttelte ich den Kopf. „Kein aber. Du hast jetzt Pause.“ Finster blickte sie mich an. Als wollte sie mir vorwerfen dass ich mich selbst nicht an die Schichtzeiten hielt. Richtig, aber Privileg des Chefs. Und im Moment war ich das, zumindest für alles was eine Sternenflottenuniform trug.
Ein kurzes Blickduell später nickte sie resignierend und räumte den Platz für Ciana.
Als sie an mir vorbei ging hielt ich sie noch einmal kurz auf. „Gute Arbeit, ruh dich einfach ein bisschen aus. Nachher am Relais müssen alle fit sein.“ Da galt erhöhte Wachsamkeit, denn auch dort konnten wir nicht in Deckung gehen. Und sicher war es nur eine Frage der Zeit bis uns jemand entdeckte.

Der Rest des Flugs verlief ruhig.

Beim letzten Schichtwechsel vor Erreichen des Relais hatte ich darauf geachtet das auch wirklich alle sich pünktlich daran hielten. Nur noch ein paar Stunden bis zum Relais und alle sollten ausgeruht sein. Sogar ich hatte mir noch zwei Stunden Schlaf gegönnt.
Beim Verlassen des Nebels wurde wieder der Schild aktiviert. Die Umgebung war ruhig. Im Moment noch. Syoud hatte wieder das Steuer übernommen und Soto und ich pellten uns schon einmal in die Raumanzüge.
Da das Schiff keinen Transporter hatte mussten wir wohl oder übel durch die Schleuse aussteigen. Was eigentlich das größte Risiko bei der Sache war. Sollte ein feindliches Schiff auftauchen würde es ewig dauern wieder auf die Peregrine zurück zu kommen. Und bis dahin wäre sie ein leichtes Ziel. Im Prinzip mussten wir uns mit dem Gedanken anfreunden eventuell zurück gelassen zu werden. Es brachte nichts für das Leben von zwei Leuten das von acht anderen aufs Spiel zu setzen. Simple Rechnung… Und ich hoffte Anders würde sich wenigstens in der Hinsicht an meine Anweisungen halten. Ich wollte einfach das meine Leute in Sicherheit waren.
Deswegen hatte ich eigentlich darauf bestanden alleine raus zu gehen. Aber Soto hatte sich einfach nicht abwimmeln lassen. Nicht einmal als ich ihm damit gedroht hatte ihn wegen Befehlsverweigerung beim Captain zu melden, sollten wir es heil zurück schaffen. Also hatte ich schließlich resigniert und eingewilligt.
„Und du bist dir wirklich sicher?“, hakte Anders noch einmal nach. Er lehnte an der Wand neben der Schleuse und blickte mich zweifelnd an. „Ganz sicher. Ihr habt uns die ganze Zeit geholfen, ihr müsst nicht auch noch euer Leben für uns auf Spiel setzen. Und außerdem solltest du lieber positiv denken. Wahrscheinlich passiert gar nichts.“ Wirklich überzeugt wirkte er noch immer nicht, nickte aber.
Noch einmal überprüften wir den korrekten Sitz der Anzüge und die Ausrüstung, dann betraten wir die Schleuse. „Dann wünsch uns Glück.“, grinste ich Anders noch einmal an. „Viel Glück.“ Ein zögerliches Lächeln umspielte seine Lippen ehe das Schott sich schloss.
Und dann verließen wir das Schiff.

Langsam und vorsichtig steuerten wir auf das Relais zu, scannten es gleich doppelt. „Irgendwelche Auffälligkeiten?“ – „Bei mir nicht.“, erwiderte mein Kollege. Ich nickte zufrieden. Das hieß zwar nicht das es wirklich keine Fallen gab, aber war zumindest schon mal beruhigend. „Dann versuchen wir mal den Fehler zu finden.“
Es dauerte auch gar nicht lange. Die Fehler waren zwar gut versteckt aber nicht sehr schwerwiegend. Als wir sie erst einmal gefunden hatten war es ein leichtes sie zu reparieren. Ein paar fehlende Teile, ein paar falsch eingebaute. Kleinigkeiten. Die ganz offensichtlich darauf ausgelegt waren das man alles schnell instand setzen konnte sollte man es doch mal brauchen.
Immer wieder blickte ich mich um. Obwohl ich genau wusste das es eigentlich sinnlos sah. Wenn man von hier aus ein Schiff sah war es eh schon zu spät. Außerdem würden die anderen uns sicher informieren wenn irgendetwas auftauchen würde. Trotzdem war ich nervös.
„Werden die nicht schnell merken dass es wieder funktioniert?“, fragte Soto leise als wir fast fertig waren. Die?
„Vermutlich.“ – „Was bringt es dann, alles in Stand zu setzen?“ Ich lächelte leicht. Kommunikation mit dem Oberkommando, was sonst? Und vielleicht noch ein Puzzlestück um das ganze Rätsel zu lösen. „Viel. Außerdem werden wir Vorkehrungen treffen.“ – „Vorkehrungen?“ – „Fernbedienung.“ – „Fernbedienung?“ Was bist du, mein Echo? „Wir werden ein paar zusätzliche Bauteile installieren um das Relais vom Schiff aus zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren.“ – „Oh…“ Ja, oh. Mit ein bisschen Glück würden sie das nicht mal merken. „Könnten sie so lange was basteln das auf Knopfdruck etwas fabriziert das wie eine Überladung oder kleine Explosion aussieht? Das Relais aber nicht beschädigt.“ Eine kurze Pause entstand. „Ja, sollte drin sein.“ Na wunderbar. Dann hatte es sich doch gelohnt ihn mit zu nehmen.
Gesperrt