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RPG 01 – Log 18 - PO2 Adorin – SCI - 12291.0175

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 00:45
von Mjacua Adorin
Wörter: 1053
Personen: Peregrine-Team


=/\= Peregrine =/\=

Das war bestimmt nicht das Abenteuer, das ich mir bei der Sternenflotte erhofft hatte, eine Kategorie weniger aufregend und weniger lebensbedrohend hätte meine Abenteuerlust auch vollends mehr als nur gestillt. Der Blick auf die Sensoren verriet mir, wie die zerstörerische Welle auf uns zuraste und uns jeden Moment verschlang. 'Drei.. Zwei.. Eins..', zählte ich in Gedanken rückwärts und schloss meine Augen. Die Angst, dass nun alles aus war, aber auch die Hoffnung, dass ein Wunder geschehen würde und wir doch überleben würden, erfüllten in diesem Moment die Peregrine. Ich spürte wie das Schiff heftig durchgeschüttelt wurde, eine Konsole gab elektrische Zischlaute von sich und nur einen Sekundenbruchteil später erhellte ein Funkenregen das sonst so dunkle Cockpit. Genau in diesem Moment hatte ich die Augen wieder geöffnet gehabt und auch wenn ich den Funkenregen nur aus den Augenwinkeln bemerkte, konnte ich ihn doch wahrnehmen, was mich schließen ließ, dass ich noch nicht tot war, war es bei diesem waghalsigen Unterfangen doch nur noch eine Frage der Zeit. Zögerlich breitete sich eine erste emotionale Welle der Erleichterung aus, zumindest bis zu jenem Augenblick als die Blicke auf die Konsolen verrieten, dass es nicht wirklich gut um uns stand.
Wiedereinmal waren es die Sensoren - den Göttern sei Dank, dass sie noch zu funktionieren schienen – die mir verrieten, dass wir von der Explosion im Nebel an seinen Rand gedrückt worden waren und kurz davon standen ihn verlassen und ins Asteroidenfeld eintauchen zu können. Auf Anders Nachfrage teilte ich ihm dies auch mit, als er sich einen Überblick über die Lage seines kleinen Schiffes verschaffte. Leider fielen die meisten anderen Berichte aber eher negativ aus. Der Warpantrieb konnte nicht aktiviert werden und viele sekundäre Systeme arbeiteten nur sehr eingeschränkt. Doch auch das Schiff der Miranda-Klasse hatte Wunden zu lecken, was uns nochmal einige Minuten gab, wenn nicht aus dem Hinterhalt plötzlich ein Piratenschiff auftauchen würde.

Kurz blickte ich Alexis nach, als sie in den hinteren Teil des Schiffes verschwand um dort zu tun was ihr möglich war um den Warpantrieb und die ausgefallenen Schildgeneratoren wieder zum Laufen zu bekommen. Auch wenn sie das Unmögliche nicht allein möglich machen musste, beneidete ich sie nicht um ihre Aufgabe. Während ich mich seufzend wieder meiner Konsole zuwandte, dachte ich daran, dass es eigentlich schon ein Wunder war, dass wir noch lebten und ich hoffte, dass Wunder Rudeltiere waren und wir noch das ein oder andere positive Wunder erleben durften, in dieser doch recht aussichtslosen Situation.
Das erste blaue Wunder ließ nicht lange auf sich warten. Ich spürte deutlich wie ich von Sekunde zu Sekunde schwerer wurde, es mich in Richtung des Boden drückte und ich mich anstrengen musste aufrecht zu sitzen. Ein Blick auf die internen Sensoren verriet, dass die Schwerkraft an Bord der Peregrine schwankte. Während auf meinen Körper erhörte Gravitationskräfte wirkten, könnten an anderen Stellen des Schiffs diese verringert sein. „Ein Gravitonstabilisator ist ausgefallen, zwei weitere arbeiten nur mit verminderter Leistung, die übrigen können können die Ausfälle nicht kompensieren. Wir müssen wohl eine Zeit mit schwankender Schwerkraft an Bord rechnen.“, teilte ich den anderen meine Erkenntnisse mit.
„Das ist gar nichts,“ tönte Syoud von hinten, halb frustriert, halb erheitert, aber vor allem darauf bedacht meine Nachricht zu toppen, „auch die Replikatorsysteme haben einen Knacks und die Sanitärsysteme, also ein richtig beschissener Tag.“ Der kurze Blick auf ihn verriet mir wo er war, als er kurz aus dem Cockpit verschwunden war und es war ein Schweres nicht breit zu grinsen oder gar in Lachen auszubrechen.

„Was riecht hier so komisch?“, fragte Kaede, der nur eine Minute nach Syoud zurückgekehrt war und der den Bericht des Aldebaraners über die kaputten Systeme nicht kannte. Auch wenn kein Lachen zu vernehmen war, so konnte ich die Erheiterung der Gemüter doch spüren und die Geschichte mit den kaputten Toilettsystemen ließ uns alle für einen Augenblick den Ernst der Situation vergessen. Bis...
„Sie laden ihre Phaser.“, sprach Neela mit einem Rest von Amüsement in der Stimme. Mir wäre wohler gewesen, wäre Alexis nun schon wieder zurück bei uns im Cockpit gewesen, vermutlich deswegen, weil ich mir dann sicher sein konnte, dass sie dort hinten nichts mehr ausrichten konnte und die Schilde so gut es eben möglich war funktionierten. Auf den Sensoren konnte ich beobachten, wie ein Asteroid nicht weit von uns zerbarst. Geschickt wichen wir dem zerfallenden Gesteinsbrocken aus, doch nur Sekunden später zuckte ein nächster Phaserstrahl an uns vorbei, der anstatt der Peregrine wieder nur einen Asteroiden traf.
„Warum zerbröseln sie die Asteroiden, wir wären doch ein viel ein logischeres Ziel.“, nuschelte ich grübelnd. Die Peregrine schlängelte zwar zwischen engen Asteroidenformationen durch und nutzte jede nur erdenkliche Möglichkeit, solange wir nur auf die Impulsantriebe beschränkt waren, den Abstand zwischen den beiden Schiffe nicht kleiner werden zu lassen, aber es war nun nicht so, dass uns die Phaser des anderen Schiffes nur glücklicherweise verfehlten, selbst ein Blinder würde besser zielen können.
„Das sieht aus als hätten sie Probleme mit den Zielerfassungssystemen.“, kommentierte Daren, die auch über die unterirdische Trefferquote des Miranda-Klasse Schiffs verwundert war. Syoud murrte und auch Anders war nicht sonderlich begeistert. „Dann hoffen wir dass sie noch etwas brauchen um die Zielerfassungssysteme wieder korrekt zum Laufen zu bekommen und sie so lange keinen Glückstreffer landen.“
Sie gaben nicht auf und immer wieder blitzten kurz Phaserstrahlen über den Hauptbildschirm, doch nur einmal streifte einer der Strahlen die Schilde der Peregrine für den Bruchteil einer Sekunde. Obwohl Anders nach außen hin ruhig blieb, schienen mir die minütlichen Erinnerungen an unsere Technikerin, wie lange sie noch hatte, ein Anzeichen für Nervosität zu sein. Es war als wären Stunden vergangen, bis das erlösende „Wir haben repariert was wir konnten.“ von Grant zu vernehmen war. „Na dann wollen wir mal.“, sprach Anders, „Wir brauchen brauchen einen schönen Kurs zur Britannia, der uns unterwegs immer wieder die Möglichkeit gibt Versteck zu spielen und sie abzuschütteln, wenn sie uns zu nah kommen. Es dürfen auch einige überraschende Richtungsänderungen eingebaut sein.“
Nickend machte ich mich ans Werk, die Auswahl an interessanten Plätzen für eine solche Aufgabe war in diesem Teil des Alls zum Glück nicht allzu klein und so konnte ich dem Steuer schon die ersten Koordinaten übermitteln und machte mich, während die Peregrine das Warpfeld um sich herum aufbaute, auf die Vervollständigung unseres Kurses.