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BRI - Log19 - PO3 Alexis Grant - TEC - 12292.2393

Verfasst: So 3. Jul 2011, 22:56
von Alexis
Wörter: 1374
Beteiligte: Peregrine-Crew, P’Thall



…::: Peregrine :::…


Meine Güte, langsam ging mir der Kerl auf die Nerven. Entschuldige bitte das ich diese Schrottmühle von Schiff repariert und verbessert habe. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen das ich die Lebenserhaltung auf ne größere Mannschaft angepasst habe. Und verdammt noch mal. Ist ja nicht so das ihr nicht wusstet worauf ihr euch einlasst oder das ihr das hier für nen feuchten Händedruck macht.
Wir haben euch bezahlt. Wir wissen alle was wir tun. Und ich bin verdammt noch mal nen guter Techniker. Also behandle mich nicht wie einen Deppen. Häppchenweise Informationen hinwerfen und dann wieder das Gegenteil behaupten. Im Moment war ich einfach nur noch wütend…
Erst Ewigkeiten lethargisch in der Ecke hocken, dann auf einmal mit Befehlen um sich werfen. Mister Ich-hab-alles-im-Griff-und-mein-Schiff-ist-so-toll. Dann machs doch einfach alleine. Ich will sehen wie du denen entkommst. Und ich reparier hier nichts mehr…
Glaubt er denn ernsthaft ich hätte seinen Antrieb verpfuscht? Ja ich habe ein paar Komponenten ausgetauscht. Aber seit wir unterwegs waren, war das Ding ja auch schon zwei Mal beschädigt worden. Und überhaupt waren das Teile an die wären die hier am Arsch der Welt niemals rangekommen. Tut mir Leid das ich versucht habe deinen Schrotthaufen überhaupt…
„Da ist es.“ Syoud rief eines der Programme aus der Liste auf. Mein Blick huschte über die Anzeige. Nein, so funktioniert das nicht. „Das müssen wir anpassen.“ Sonst zerschießen wir uns den Antrieb. Und dann heißt es ade Welt. „Suchen sie bitte schon mal das Aktivierungsprogramm für das Relais?“ Ich machte mir sogar die Mühe ihn anzusehen. Er grummelte leise, nickte dann aber. Na wenigstens etwas. Je nachdem wie viele Haken wir schlagen würde es zwar noch eine Weile dauern bis wir eine sichere Entfernung zum Relais hatten, aber vorsorgen schadet nicht.
Obwohl ich ernsthaft bezweifelte das sie umkehren würden um das Relais zu zerstören. Das hieß wir würden ihnen entkommen und sie konnten sich sicher denken was dann passieren würde. Nein, ihre einzige Chance war uns zu zerstören bevor wir die Information weitergeben konnten.
Einen Moment fragte ich mich ob sie wussten das hier Mitglieder der Sternenflotte an Bord waren. Aber die Tatsache das wir das Relais repariert hatten reichte ihnen sicher als Begründung. Ganz egal wer an Bord dieses Schiffes war, er ist eine Gefahr. Na wartet, das zahl ich euch heim.
Meine Finger huschten über die Anzeige, passten das Programm an die neuen Komponenten an. Natürlich haben wir überschüssige Energie, aber nein, die können wir nicht nutzen. Und frag bloß nicht den Techniker um Hilfe der seit Tagen nicht anderes macht als an diesem Schiff herumzuschrauben. Leise grummelte ich vor mich hin.
„Alles in Ordnung?“ Ich blickte Syoud an. „Sicher, alles bestens.“ – „Ja genau.“ Mit einem leichten Kopfschütteln wand ich mich wieder dem Programm zu. Ja, es könnte nicht besser sein.



…::: später :::…


„Alex, wir haben gleich die Hälfte der Strecke geschafft.“ Ich rieb mir kurz über die Augen. Syoud war schon zurück im Cockpit. Ich hatte versucht das Programm so gut es ging an die Änderungen anzupassen. Und war dann einfach aus Prinzip hier sitzen geblieben. Ich brauchte einfach mal ein paar Minuten für mich. Mjacua hatte die Strecke fertiggestellt, Anders schien nach wie vor Spaß an der kleinen Verfolgungsjagd zu haben und auch sonst schienen alle zurecht zu kommen. Zumindest war noch keiner heulend zusammengebrochen und niemand rannte schreiend durch die Gegend.
„Ist gut, ich komm gleich nach vorne.“ Mein Kopf sank auf die Konsole und ich atmete ein paar Mal tief durch. Ein Kommando das ich nicht haben wollte, Verräter in den eigenen Reihen, Angriffe und Mordversuche. Irgendwie war es genau wie damals. Nur das ich jetzt ein paar Jahre älter war und eine Uniform anhatte. Dafür hatte ich dieses Leben nicht hinter mir gelassen. Dafür war ich nicht zur Sternenflotte gegangen. Dafür hatte ich meine Station nicht verlassen.
Ich will zurück nach Hause. Ich will verdammt noch mal zurück, mich auf das Sofa setzen, an Torin kuscheln und aus dem Fenster sehen. Die gleichen Sterne ansehen wie immer.
Ich vermisse ihn.
„Alexis?“ Ich hob den Kopf. Kaede blickte mich besorgt an. „Alles in Ordnung, ich bin nur ein bisschen müde. Wie geht es ihnen?“ Er zögerte, legte den Kopf leicht zur Seite. „Den Umständen entsprechend. Ein bisschen zittrig.“ Ich nickte, rang mir ein Lächeln ab. „Sie halten sich sehr gut. Wollen wir zurück ins Cockpit?“ Ich stand auf und ohne seine Antwort abzuwarten machte ich mich auf den Weg.
„Fertig mit dem Programm?“, fragte Anders kaum das ich meinen Platz neben Mjacua wieder eingenommen hatte. „Sicher.“ Ich rief das geänderte Programm und die Steuerung für das Relais auf. „Am nächsten Asteroidenfeld haben wir etwas mehr als die Hälfte der Strecke.“ – „Danke.“ Kurz musterte ich die Wissenschaftlerin, die sich schon wieder in ihre Arbeit vertieft hatte. Auch relativ ruhig. Gut.
Wir gingen unter Warp. Anders steuerte das Schiff sofort zwischen die Asteroiden. Ich spürte wie mein Puls sich beschleunigte. Hoffentlich würde es funktionieren. Wenn wir das Relais beschädigt hatten und es nicht aktivieren konnten… Zurückfliegen war nicht drin. Dann hätten wir auf ganzer Linie versagt und der ganze Einsatz wäre umsonst gewesen. Wir hätten völlig umsonst unser Leben riskiert. Meine leicht zittrigen Finger verharrten über der Konsole. Zweifel kamen in mir auf. Dann aktivierte ich das Programm. Wartete, Sekunden die sich wie Ewigkeiten anfühlten. Drei Minuten und nichts passierte. „Was ist los?“, hakte Anders nach. „Es funktioniert nicht.“ War es defekt, das Programm fehlerhaft. Fieberhaft versuchte ich den Fehler zu finden. „Wieso?“ Ich verbiss es mir ihm an den Kopf zu werfen das ich gerade versuchte das heraus zu finden.
„Das Kommunikationssystem ist beschädigt. Wir können nicht senden.“ Ich war fast erleichtert. Das System musste vorhin was abbekommen haben. Und es war etwas das wir in Ordnung bringen konnten. „Dann bring das in Ordnung.“ – „Na danke, da wär ich nicht drauf gekommen.“, konnte ich es mir diesmal nicht verkneifen und hetzte dann aus dem Cockpit.



…::: wieder später :::…


Die Reparatur war schwieriger als gedacht. Nicht die Reparatur an sich. Aber die ausgefallenen Teile waren schwer zu erreichen. Ich hatte erst einige Teile der Wandverkleidung entfernen müssen. Dann hatten die passenden Ersatzteile gefehlt. Völlig veraltetes System. Die, welche ich mitgebracht hatte, waren nicht kompatibel gewesen. Mit Syouds Hilfe hatten sich dann doch noch welche gefunden und ich hatte sie so schnell wie möglich eingebaut. Trotzdem hatte es uns wertvolle Stunden gekostet. Langsam wollte ich nur noch hier weg.
Wieder war ich im Cockpit. Wieder versuchten wir das Relais zu aktivieren. Nur diesmal kam schon nach kurzem die erlösende Nachricht.
„Relais ist aktiv. Subraum-Uplink etabliert.“ Erleichterung machte sich breit. Wunderbar. „Verbindung zur Britannia herstellen.“, kommandierte Anders gleich wieder los. „Alex du redest, ich fliege.“ Hastig erhob ich mich von meinem Platz, stellte mich neben Anders.
Ich hätte nie gedacht mich mal so zu freuen das finster dreinblickende Gesicht des Captains zu sehen. Auf der Brücke ging es hektisch zu. „Sir.“ Ich nickte leicht. Seine Lippen schienen sich noch fester aufeinander zu pressen. „Was ist passiert?“ Knappe Frage auf die es so viele Antworten gab. Machen wir es kurz.
„Die Reparatur des Relais war erfolgreich. Wir mussten es allerdings wieder ausschalten da wir angegriffen wurden und nicht riskieren wollten das es zerstört wird.“ Er nickte knapp. Mit dem Angriff hatte er wohl genauso gerechnet wie wir. „Angreifer?“ Keine Zeit für lange reden, hm? „Die Miranda der Starbase 6-6. Offensichtlich funktionstüchtig und stark modifiziert. Wir haben sie weggelockt und das Relais jetzt aus sicherer Entfernung wieder eingeschaltet.“ Nach einigen Verzögerungen… „Sie verfolgen uns noch immer…“ Ein kurzer Seitenblick zu Theresa die nickte. Gut. „… und wir sind auf indirektem Kurs auf dem Weg zu ihnen. Wir sollten in ungefähr…“ Diesmal ein Blick zu Mjacua die mir ihren erhobenen Daumen entgegen hielt. „Höchstens einer Stunde da sein.“ Wieder nickte er knapp. War er überrascht, schockiert? Auf jeden Fall ließ er sich nichts anmerken. Nun ja, noch finsterer konnte er ja auch nicht dreinschauen. Ein Ruck ging durch das Bild, kurz flackerte es. Offensichtlich waren sie auch in ein Gefecht verwickelt. War es da klug noch einen weiteren Feind anzuschleppen? Eine große Hilfe waren wir im Kampf sicher nicht.
Wieder wurde ich wütend. Diese verdammte Mission verwandelte sich immer mehr in ein riesiges Desaster.