BRI – Log20(274)- Cpt P’Thall – CO - 12297.1527

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Thorn P'Thall
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Fr 8. Jul 2011, 14:16

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Alle.

Anmerkungen: Anschlusslog/Epilog, mal anders. Ich poste diesen absichtlich so früh am Tag, damit ihr wisst wo es hingeht- aber die Löcher und Lücken in dieser Auflösung sind massiv genug, damit jeder von euch noch seinen eigenen, persönlichen, relevanten Missions-Epilog verfassen kann. Viele von euch werden eurer Leistung und der Waghalsigkeit der Einsätze entsprechend gelobt und ausgezeichnet. Ferner sind wir hier arg mit Abreisevorbereitungen beschäftigt, ich weiß also nicht genau wie gut ich den Tag über noch verfügbar bin.
Denkt daran: Ihr habt bis 23:59 Zeit, also noch gute 9 Stunden. Egal womit ihr diese ausfüllen wollt, was ihr noch zur Mission loswerden möchtet- Wenn es in groben Zügen dem hier verewigten nicht widerspricht, tobt euch ganz nach Wunsch aus.


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*** USS Britannia – Deck 01 – Brücke ***


„Warnen sie die Vor’cha und Peregrine!“, brach es noch aus mir hervor, ehe sich meine Fingerspitzen in das Material der Armlehnen meines Sitzes bohrten.

Einen Moment lang waren wir blind. Ein passendes Sinnbild für vieles, was sich in den vergangenen zwei Wochen abgespielt hatte. Blind gegenüber der Involvierung von Starbase 6-6 in die Ereignisse, blind den Piraten hinterherjagend, blind in die Verhandlungen mit Aldebaran 3 eingetreten, die Peregrine blind zum Relais geschickt, blind die Geneva angesprungen, uns dann auf Ylt’hew komm raus in die letzten Verhandlungen gestürzt, ohne wirklich etwas in der Hand zu haben. Eine einzige Verkettung von Entschlossenheit ohne wirklicher Hoffnung, gipfelnd in dem Entschluss, letztlich nicht auf die enttarnte Vor’cha zu feuern. Ich war dieses Prinzips ‚Hoffnung‘ so leid und müde, und doch blieb nichts anderes, so sehr ich mir ein Maß an Kontrolle über die ganze Lage zurückwünschte, und so sehr all dies meiner Art widerstrebte.

Oder nicht?

Ich stellte nicht ohne Überraschung fest, dass ich mich nicht zur Ruhe mahnen musste, auch wenn sich die Zehntelsekunden zu Minuten hinzuziehen schienen, auch wenn die Britannia mit einem Mal bockte, erbebte, ächzte. Ich blinzelte nicht einmal. Meine schwarz behandschuhten Hände lagen mit einem Mal locker auf den Lehnen auf.

Dann sahen wir wieder.

„- Schilde auf 30%, aber stabil. Polarisationsumkehr der Schilde erfolgreich, Sir. EPS-Gitter hat alle Spitzen kompensiert, Trägheitsdämpfer halten.“, kam es blubbernd von hinter mir. „- Gute Arbeit, Lieutenant Rangaraj.“ Das war es in der Tat gewesen. Unsere Navigatorin hatte uns präzise in einen Winkel minimalen Widerstandes gegenüber der Schockwelle manövriert- uns in den Wind gerdreht, und mitten hineingeflogen, ehe die Welle ihre volle zerstörerische Wucht entfalten konnte. Wir waren ins Auge des Sturmes gestoßen, ehe die ganze Kaskade ihren Höhepunkt erreicht hatte. Doch das war nur die evidenteste Leistung- das Ergebnis dieses Manövers resultierte aus mehreren davon. Mariss‘ präzisen, überlichtschnellen Berechnungen, Penveras genaue Repolarisation der Schilde, Trips gutem Schuss. Doch noch war nicht die Zeit, uns auf die kollektive Schulter zu klopfen.
„- Alle Stationen melden keine…“
„Ruhe.“, zischte ich scharf, legte die Hauptschirmansicht auf Achtern, wo wir noch die letzten Züge der gewaltigen photonischen Welle beobachten konnten. Die Vor’cha hatte scheinbar die Miranda mit einem Traktorstrahl erfasst und vor der Welle hergeschleppt, bis die Distanz halbwegs sicher gewesen war, und auch die Peregrine hatte sich auf die Warnung hin zurückgezogen.

Doch die Geneva machte hart Schlagseite. Sekundärexplosionen waren an der Hülle zu erkennen, und brennende Gaswolken entwichen durch zahlreiche Hüllenbrüche.
„Auf Abfangkurs zur Geneva gehen, bringen sie uns in Transportreichweite. OPS, befehlen sie Peregrine und Vor’cha weiteren Sicherheitsabstand, Warpkernbruch-Distanz.“ Ich hoffte schon wieder, und hasste es. Ich hoffte entgegen aller Aversion, dass ich mich irrte.
„Lieutenant Mariss, sagen sie mir dass ich mich irre.“ Mit einem Mal war es auf der Brücke bei aller Erleichterung wieder gespenstisch still.
„- So gerne ich das auch sähe… Die Schockwelle hat sie voll erwischt, ihr ganzes EPS-Gitter ist beim Kompensationsversuch durchgebrannt. Mehrere Impulsgeneratoren detoniert. Multiple Hüllenbrüche, keine Notfallkraftfelder.“ Das Stakkato ihrer Konsoleneingaben schwoll an, während das Schiff auf dem Schirm viel zu langsam näher kam, ehe ihr finales Urteil folgte. „Warpkernabschirmung bricht in diesem Moment. Fatale, unkontrollierte Materie-Antimaterie-Kaskade steht unmittelbar bevor.“

Mein Blick ruhte bereits auf den Reichweiteangaben für die Transporter, die über meine taktische Minikonsole flimmerten. Doch die Zahlenreihen färbten sich rot, und mehrere Warnmeldungen überschrieben sie mit einem Mal. Die Strahlungswerte kletterten exponentiell, wir hatten keinerlei Chance mehr da drin Lebenszeichen zu erfassen.
„- Sir, wir können nicht mehr…“, begann Penvera.
„Ich sehe es, Lieutenant. Rangaraj, mit vollem Impuls abdrehen. Bringen sie uns auf Sicherheitsabstand.“, vollstreckte ich ohne zu Zögern das Urteil der Jury. Weit jenseits der treibenden und auf diese Distanz scheinbar Funken und Rauch sprühenden Ambassador-Klasse wurden auch die Peregrine, Miranda und Vor’cha immer kleiner.

Für einen Moment blitze der Hauptschirm in reinem, weißen Licht auf, ehe die visuellen Dämpfer die immense Helligkeit kompensierten. Die meisten Brückenoffiziere wandten beinahe andächtig den Blick ab. Ich hielt ihn auf den eingegrauten Schirm gerichtet, auf welchem gerade langsam die Konturen zurückkehrten- Sterne, Nebel, Asteroidenfelder, drei Kontakte in der Ferne, und eine gewaltige, langsam in sich zusammenfallende Feuerblüte im Zentrum. Von der Geneva blieben nur Teilchen.

Green schaffte es, vor lauter andächtiger Fassungslosigkeit zwei Rufsignale zu überhören, ehe er die Nachricht abrief, und mit gedämpfter, erschöpfter Stimme wiedergab. „Ensign Amh meldet von der Vor’cha die Kapitulation der Besatzung, wie auch die der Miranda.“ Ich atmete aus. Und blinzelte endlich.

„Übermitteln sie Rendezvous-Koordinaten in der Sensorenperipherie von Aldebaran 3.“

Dieses Gefecht war vorbei.



*** Deck 07 – Krankenstation ~ mehrere Stunden später ***


„- Wie viele?“ Cholain widerstrebte es merklich, ihre Kopfwunde gerade jetzt behandeln zu lassen, was letztlich wohl nur ein Ausdruck des generellen Widerwillens gegen ihre Präsenz auf der Britannia war. Doch von der Vor’cha aus konnte sie die Personalrelokation zwischen der Miranda, Britannia, und dem Renegatenschiff unmöglich koordinieren, und ihre behandelte Gehirnerschütterung erforderte zumindest eine kontrollierte Umgebung und ärztliche Betreuung- Es war das beste, was ich bei Doktor Sargon für sie hatte herausschlagen können. Die junge Ba’ku-Crewman, die sich um die Abschlussuntersuchung und Bandagierung kümmerte- Zyn’ra- gab sich alle Mühe unsichtbar und unhörbar zu sein, und ihre offensichtliche Schüchternheit half meiner Sicherheitschefin, die Fassung und Kooperation zu wahren. Das hatte Sargon geschickt eingefädelt.

Meine Züge blieben unbewegt, während ich die Hände am Rücken verschränkt hielt, Haltung wahrte.
„Neun.“ Sie blinzelte, tat ihr bestes um den Blick nicht abzuwenden, aber ich wusste zu genau was sich in ihr abspielte, um es zu ignorieren. „Die Variablen in der Gleichung waren unzählbar, die Zahlen standen haushoch gegen sie. Sie haben da draußen ein kleines Wunder vollbracht, Cholain.“, fasste ich trocken zusammen, fügte es nahtlos hinzu.
„- Davon gab es scheinbar eine Menge. Bei Gelegenheit müssen sie mir erklären, was sie geritten hat, nicht auf die Vor‘cha zu feuern. Man könnte schwören, sie haben die Kontrolle abgegeben.“ Sie tat ihr bestes, den Sarkasmus in ihrer Stimme auf eine komödiantische Ebene zu drängen, und nicht allzu offen vorwurfsvoll zu wirken, aber so ganz gelang ihr das nicht. Und das war nicht weiter verwunderlich. Wenn ihre Kommandos es nicht geschafft hätten, im letzten Moment die Kontrolle über das feindliche Schiff an sich zu reißen, wäre die Britannia zerstört worden. Hunderte wären gestorben.

Ich hielt ihren Blick.
„All dieses Bemühen, die Kontrolle über jede erdenkliche Situation zu behalten, Ensign… ist eigentlich fadenscheinig. Es gibt auf dieser Ebene des Kommandos keine totale Kontrolle. Niemals.“
Sie hob eine Augenbraue. „- Und deshalb haben sie es einfach… laufen lassen? Auf bloßes Glück vertraut? Das ist nicht ihr ernst.“
Ich schüttelte den Kopf. „Alles Streben nach völliger Kontrolle dient nur dem Zweck, mein Glück nicht aufzubrauchen, bis ich es wirklich brauche.“ Meine Rechte lag für einen Moment an ihrer Schulter, drückte sie. Ich blickte zu der Medizinerin auf. „Passen sie gut auf Ensign Amh auf, Crewman. Sie hat einen verwegenen Tag.“ Mein Mundwinkel zuckte, ehe ich mich abwandte, nachdem Zyn’ra lächelnd genickt hatte.

„- Und das soll funktionieren?“, hakte Cholain nach, während ich bereits ging.

„Sagen sie es mir. Sie wir beide noch am Leben?“

Nein, es war keine adäquate Antwort. Die gab es nicht. Aber was sollte ich ihr erzählen? Dass es keinen überragenden Sieg ohne die Faktoren Instinkt, Glück, und übersteigertes Vertrauen gab, ob nun in einen selbst oder in Andere? Ich nickte im Vorbeigehen Meadows anerkennend zu, einem der Mitglieder des Enterkommandos der als einer der Wachtposten an der Seite des Ausgangs postiert worden war, weil einige besonders schwer verletzte feindliche Kombattanten von der Miranda und Vor’cha auf unsere Krankenstation transferiert worden war.

Nein, ‘sind wir beide noch am Leben?‘ reichte völlig.



*** Deck 01 - Brücke ***


Die nicht im Alarmzustand befindliche Brücke schien geradezu hell erleuchtet, so sehr hatten sich meine Augen bereits an den Alarmzustand der vergangenen Tage gewöhnt. Ich trat ohne Umwege an Penvera vorbei vor meinen Hochsitz. Master Chief Mie hatte aufgrund der Versetzung von Lieutenant Mariss auf die Vor’cha an der astrometrischen Konsole Platz genommen. Lieutenant Mariss- Ja, das hatte ich gerade tatsächlich in Gedanken so formuliert. Bemerkenswert, welchen Unterschied einige wenige Tage in der Wahrnehmung von Untergebenen machen konnten. Sie assistierte auf dem requirierten klingonischen Renegatenkreuzer Lieutenant Thalin, der das Kommando übernommen hatte, und überwachte mit Hilfe einiger Mediziner den Zustand der betäubten Klingonen. Inzwischen war unsere Besatzungsmacht auf dem geenterten Schiff um technisches, medizinisches und weiteres Sicherheitspersonal angewachsen.

Auf meinen Befehl hin wurde die Konferenzschaltung zwischen der Britannia, Peregrine, Vor’cha und Miranda wieder aufgenommen. Synchron sahen mir damit Syoud, Thalin und Jones entgegen.

„- Wir sind versorgt und abflugbereit, Sternenflotte. John lässt sich entschuldigen, muss sich um sein Schätzchen kümmern. Traut ihrem Trillmädchen immer noch nicht zu, die Systeme alleine abzuhorchen. Vielleicht machen sie auch `rum- weissnich.“, meldete der grobschlächtige Freihändler knapp und miesmutig wie immer, wenngleich offensichtlich froh hier so gut wie fertig zu sein.
„- Die Rumpfcrew der Miranda wurde interniert. Sie haben keinen Widerstand geleistet. Das Schiff ist nun warptauglich, gibt aber kaum mehr als Warp 6 her, Sir.“, meldete Lieutenant Susanne Jones. Ich hatte die Technikerin zusammen mit genügend Personal an Bord des Schiffes geschickt, um es zu übernehmen und die Flugtauglichkeit zu prüfen.
„- Die Vor’cha ist kampfbereit, Sir.“, meldete mein Volksgenosse knapp und knurrend. Seine üble Laune konnte man ihm schlecht verdenken, schließlich kooperierte er seit einigen Stunden mit Mariss. Ein dünnes, müdes, aber dennoch wahrnehmbares Lächeln zuckte über meine Lippen.
„Danke, Captain. Danke, Lieutenants. Halten sie sich für weitere Befehle bereit. Noch sind wir hier nicht fertig.“

Wie auf Kommando signalisierte mir Green, dass wir von der Aldebaran-Administration gerufen wurden. Ich ließ durchstellen, und wir sprangen lediglich von einer Konferenz in die nächste. Administrator Harmon und Rear Admiral Soral blickten mir entgegen. Ich begrüßte beide Würdenträger angemessen.

„- Captain P’Thall… Das Volk von Aldebaran schuldet ihnen und ihrer Besatzung Dank. Und eine Entschuldigung.“

Ich nahm mir Zeit, mich in meinen Sessel zu setzen, bedächtig zu nicken ehe ich antwortete. Der Rear Admiral demonstrierte geradezu stoische Zurückhaltung, das vielleicht einzige Anzeichen von Zufriedenheit und Zustimmung nach stundenlangen Erklärungen und harten Verhandlungen, das man von einem Vulkanier erwarten konnte.
„Akzeptiert, Administrator. Allerdings sollten sie sie mir erst danken, wenn wir hier fertig sind. Sind sie und ihre Leute abflugbereit?“
Der Mann nickte mindestens ebenso würdevoll.
„- Drei unserer schnellsten Frachter, mit drei Abteilungen der Planetaren Sicherheitsstreitkräfte, wie vereinbart.“
Dann sehen wir uns auf Starbase 6-6, Administrator.“, erklärte ich grimmig, ehe ich mich an Green wandte. Der finale Schachzug dieses ganzen Spiels, und keineswegs ein leichter. Wir würden das komplette Offizierskader von 6-6 zum Abtransport an die zuständige föderierte Instanz inhaftieren, und die Station vorläufig unter die gemeinsame Kontrolle der Hegemonie und loyaler Föderationselemente stellen- ebenso wie die requirierten Schiffe.

„Ensign. Befehl an die Aldebaran-Systemflotte. Formation um die Frachter einnehmen, sobald sie im Orbit sind- dann Kurs auf den Sprungpunkt gen 6-6 setzen, voller Impuls.“



*** USS Britannia – vor Anker bei Starbase 6-6 „Unity“ ~ eine Woche später ***


Die Menge der in Galauniform gesteckten Teilnehmer der Trauerzeremonie zerstreute sich. Ich tat mein bestes, um das schale, mehrdeutige Gefühl der Verantwortung und des Verlustes nicht zu verdrängen, sondern auf mich wirken zu lassen, obwohl ich zu tun hatte. Ich konnte nicht zulassen, dass diese Zeremonien zur Routine wurden.

Während ich die Schneise gen Ausgang beschritt, stach mir an der einen oder anderen Uniform die frisch verliehene Ehrenmedaille der Aldebaran-Hegemonie ins Auge, verliehen an jene die an den geradezu selbstmörderischen Einsätzen an Bord der Peregrine und dem Enterkommando gegen die Vor’cha teilgenommen hatten. Das eine oder andere anerkennende Nicken war angebracht. Daren und Ciana aus der Sicherheitsabteilung, ein immer noch blasser Mister Kaede, eine sichtlich nachdenkliche, äußerst betroffene Adorin, für welche solche Anlässe besonders schwer sein mussten, bedachte man ihre ausgeprägte Empathie. Einen Moment lang glaubte ich, den mysteriösen Crewman Declar in der Menge auszumachen, anscheinend ein ausgesprochener Humanist- für einen El-Aurianer. Mit ihm würden wir uns in kürze näher beschäftigen müssen. Sein Fall erforderte Aufarbeitung. Doch fürs erste reichte es, dass er sich nicht als Verräter herausgestellt hatte. Laut Mie war er sogar recht nützlich gewesen.

Doch jetzt galt es, mich auf die Abflugvorbereitungen zu konzentrieren.

Ein bedächtiger Gang durch frisch aufpolierte Korridore und eine kurze Turboliftfahrt führten mich in den Maschinenraum, wo sich das geschäftige Treiben um Alexis Grant konzentrierte, welche keine Zeit gehabt hatte um sich der Trauerfeier anzuschließen- Mit bis dato von ihr kaum erlebter Autorität kontrollierte sie die letzten Arbeiten, salutierte als sie mich bemerkte. Wie so viele andere auch in diesen Tagen wirkte sie erschöpft, aber zufrieden, auch wenn irgendetwas noch immer an ihr zu nagen schien. Wie denn auch nicht? Jeder von uns hatte einen Preis bezahlt, um diesen Erfolg zu erreichen.

„Chief.“

„- Captain. Wir sind in wenigen Minuten abflugbereit. Die Warpgeometrie ist dank der Hüllenreparatur vollständig wieder hergestellt, auch wenn ich von Notfallgeschwindigkeit abraten würde.“
Mein rechter Mundwinkel zuckte. „Ein Jammer. Den Haufen stinkender Verräter, die unsere Arrestzellen füllen, würde ich lieber früher als später im Hauptquartier abliefern.“ Sie nickte grimmig.
„- Ganz meine Meinung, Sir. Wenn sie gestatten…“
„Natürlich. Weitermachen, Chief. Gute Arbeit. Und vergessen sie nicht das Führungsdinner- Punkt 1800.“

Schließlich führte mich mein Weg, noch immer in Gala, auf die Brücke. Die ‘Captain auf Brücke‘-Pfeife ertönte, mitsamt Ansage, und erst auf meinen Wink hin nahmen die anwesenden Offiziere wieder ihre Plätze ein- Mariss zu meiner Linken, Amh zur Rechten. Auf dem Hauptschirm erwartete mich ein anderes, bekanntes Gesicht in Gala.

„- Die USS Bounty und die USS Renegade werden sie zu ihrem Sprungpunkt geleiten, Captain. Die Kommandierenden Offiziere Penvera und Jones melden Abflugbereitschaft.“, schmunzelte der temporäre Stationskommandant und Liaison-Offizier zwischen Aldebaran und der Flotte. Wir hatten mangels ausreichend ranghoher, garantiert loyaler Offiziere die auf dem Rückflug am wenigsten benötigten Führungskräfte abtreten müssen.

„Ich danke ihnen, Captain Anders.“, entgegnete ich mit einem anerkennenden Nicken gegenüber dem frisch wieder in Dienst gestellten Ex-Freihändler. „Und sie sind sicher, dass sie ohne uns auskommen, bis die Entsatzungsflottille sie erreicht? Ich beneide sie nicht um ihre Vermittlerrolle zwischen der aldebaranischen Besatzungsmacht und dem föderierten Personal.“

Anders schmunzelte. „- Wir kommen prima klar, danke der Nachfrage. Der Stimmungsumschwung gegenüber der Föderation ist überdeutlich, Administrator Harmon sehr kooperativ- Denken sie nur an das Ergebnis des Plebiszits. Jetzt gilt es, dem neu errungenen Vertrauen gerecht zu werden. Außerdem habe ich einen zivilen Sicherheitschef, der den Haufen hervorragend unter Kontrolle hat.“, erklärte er amüsiert. In der Tat konnte ich mir in diesem Moment nur allzu lebhaft vorstellen, wie gut Syoud den Frieden auf der Station im Griff hatte.

„Gut zu hören, John. Viel Glück. Dann bleibt nur eins.“ Ich erhob mich von meinem Platz, ließ mir einem dramatischen Moment lang Zeit um die logische Konsequenz zu verkünden. „USS Britannia erbittet Abflugfreigabe, Captain.“
Wir salutierten einander zu.


Er salutierte mir zu. „- Freigabe erteilt, Britannia. Guten Flug.“


Ich erteilte Rangaraj die Befehle, und flankiert von der unwahrscheinlichen Kombination aus einer definitiv nicht vorschriftsgemäß modifizierten Miranda und einer mit frischer Föderationsmarkierung versehenen Vor’Cha schwenkten wir aus unserer Parkposition, mit vollem Impuls gen Sol aufbrechend, die beiden Schiffe bald auf Warp weit hinter uns zurücklassend.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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