BRI - Log21 - PO3 Alexis Grant - TEC - 12297.1892

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Moderator: Oberkommando

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Alexis
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Fr 8. Jul 2011, 17:56

Wörter: 1128
Beteiligte: Peregrine-Crew, P’Thall
Erwähnte: Amh



…::: Peregrine – Cockpit :::…


„Nachricht an die Britannia. Fragen Sie an, ob und wie wir helfen können. Ich möchte mit der Peregrine nur ungern im Weg sein. Die Miranda hier konnten wir aus passender Entfernung angreifen um die Britannia zu schützen, aber unkoordiniert ihren Feind angreifen möchte ich nicht.“
Das war wohl auch nicht nötig. Das veraltete Schiff hatte keine wirkliche Chance gegen den gemeinschaftlichen Angriff von Britannia und dem klingonischen Schiff, bei dem ich mir immer noch nicht sicher war ob es nun von unseren Leuten übernommen worden war. Aber das würde sich wohl spätestens dann herausstellen wenn die Geneva kein schönes Ziel mehr bot. Da war unser Eingreifen nicht nötig und hätte wohl auch nicht so viel gebracht. Meine provisorische Reparatur des Schildgenerators gab langsam nach und die ohnehin schwachen Schilde waren jetzt dünn und fast schon löchrig. Damit hätte ich persönlich mich lieber aus dem Kampf rausgehalten. Sofern unsere Hilfe nicht dringend benötigt wurde.
Aber Anders schien ja Feuer und Flamme zu sein. Ich schüttelte leicht den Kopf. Das Manöver hätte auch schiefgehen können. Und dann? Ich hatte wenig Ambitionen in meine Einzelteile zerpflückt im All herumzuschwirren. Wenn dann wollte ich bitte eine nette, adrette Leiche abgeben. In einem Stück.
Und so verharrten wir. Beobachtend. Aus sicherer Entfernung. Auf der einen Seite beruhigte mich das, weil ich wusste das es so am sichersten für uns alle war. Das es gerade für den weniger kampferfahrenen Teil unserer kleinen Mannschaft so besser war. Und doch juckte es mich in den Fingern, mein Nacken prickelte. Ich wollte mitmachen. Ich wollte ihnen höchstpersönlich in den Hintern treten. Obwohl ich wusste das es falsch war das so persönlich zu nehmen. Die ganze Sache hatte einfach einen wunden Punkt getroffen.
„Die Ambassador hat einen Torpedo auf den Planeten abgefeuert. Britannia geht auf Abfangkurs.“, verkündete Theresa in die Stille hinein. Ich blickte von der Konsole auf. Noch so ein Verzweiflungsschlag. Ich gewinne zwar nicht aber ich reiße so viele wie möglich mit in den Tod. Elende Feiglinge. Es ärgerte mich das wir nichts tun konnten. Nichts außer Daumen drücken das die Britannia es rechtzeitig schafft. Kurz darauf kam schon die Warnung das wir uns ein Stück zurückziehen sollten.
Gebannt verfolgten wir die Geschehnisse auf dem Schirm. Sahen zu wie der Torpedo zerstört wurde, die Britannia ein hartes Manöver flog um genügend Abstand zu gewinnen. Und wie die folgende photonische Schockwelle über die Schiffe hinwegfegte. Zum Glück waren wir weit genug weg, so dass sie uns nichts anhaben konnte. Immer wieder holte Anders Statusmeldungen über die anderen Schiffe ein. Dann kam der Befehl für einen größeren Sicherheitsabstand. Wir wichen weiter zurück. Und dann… Die angemessene Strafe für Verräter…
Es folgten für den Captain Gespräche mit Aldebaran und dem Oberkommando, für alle anderen die Übernahme der geenterten Schiffe und Sicherung der Flugtauglichkeit. Und für uns? Das gleiche wie in den letzten Tagen. Erste Reparaturen des Schiffs. Um alles andere würden wir uns kümmern wenn die Dinge auf Starbase 6-6 geklärt waren. Und wenn ich endlich hier weg konnte. Dann konnte Anders sein ‚Schätzchen‘ wiederhaben. Ich für meinen Teil hatte wirklich genug. Wenn wohl auch aus anderen Gründen als bei den anderen. Jeder hier wirkte auf seine Weise angespannt, betroffen…
Ich musste allerdings zugeben das mich eine gewisse Genugtuung erfüllte.



…::: Britannia – Maschinenraum – eine Woche später :::…


Die Freude darüber die Peregrine endlich hinter mir zu lassen und so bald wie möglich abzureisen währte nicht lange. Nachdem auf der Station aufgeräumt worden war, waren unsere Arrestzellen voll und viele Posten unbesetzt. Es fehlte an allen Ecken und Enden an fähigem und vertrauenswürdigem Personal. Und so dauerte es nicht lange bis man Jones und Penvera von der Britannia abgezogen und auf die okkupierten Schiffe versetzt hatte.
Und ich stand wieder alleine da. Alleine mit dem Kommando. Über noch viel mehr Leute als vorher. Aber immerhin wieder auf dem richtigen Schiff.
Ich steckte sämtliche Energie in die Arbeit, war 18 Stunden am Tag im Maschinenraum oder auf einer der zahlreichen ‚Baustellen‘. Bloß nicht nachdenken. Etwas Abstand gewinnen. Jeden Abend saß ich vor dem schlafen gehen eine Stunde an dem Terminal im Quartier und versuchte einen Brief an Torin zu schreiben. Es war so viel passiert und ich wollte mit jemandem reden. Doch jedes Mal löschte ich den Brief wieder und ging dann ins Bett.
Es war die Entscheidung des Captains gewesen mich zunächst als Leitung für die Technik einzusetzen. Dabei gab es reichlich ranghöhere und dienstältere Techniker. Und ein paar von ihnen hatten sichtlich Probleme damit Befehle von mir entgegen zu nehmen. Auch wenn ich nicht offiziell in Frage gestellt wurde, bemerkte ich die Blicke, hörte ich das Tuscheln. Berichte wurden verspätet eingereicht. Doch zum Glück traute sich keiner offen gegen eine Anweisung des Captains zu rebellieren. Warum auch immer er sie getroffen hatte. Ich schüttelte den Kopf, etwas mehr Selbstvertrauen.
Es war ungewohnt auf der Seite des Schreibtisch zu sitzen, von der aus die Befehle gegeben wurden. Wenn auch nicht unbedingt das Befehle verteilen an sich. Und es war auch nicht das erste Mal das ich mir den Respekt erarbeiten musste. Die würden mich schon noch kennen lernen.
Die Reparaturen gingen gut voran und wir waren sogar noch vor unserem Zeitplan. Nach der Trauerzeremonie würden wir abreisen können. Und ich war froh weder an dieser noch an der Ordensverleihung teilnehmen zu müssen. Nicht zuletzt weil ich wenig Lust hatte mich in die Galauniform zu pellen. Aber so eine Reparatur, noch dazu wenn man das Kommando über all diese fleißigen Techniker hatte, war immer eine gute Ausrede.
Ich verteilte gerade die letzten Aufgaben für abschließende Systemdiagnosen, schickte die letzten Leute aus der alten Schicht in den Feierabend, als der Captain den Raum betrat. Die Galauniform ließ darauf schließen das die Zeremonie gerade zu Ende war. Ich brachte ihn knapp auf den aktuellen Stand und er zog wieder von dannen. Nicht ohne mich noch einmal an das Führungsdinner zu erinnern. Dabei hatte ich das gerade erfolgreich verdrängt. Nach wie vor fühlte ich mich zwischen den Führungsoffizieren irgendwie unwohl. Und in Amh’s Gegenwart in letzter Zeit sowieso.

Es vergingen nur ein paar Minuten bis zum Start. Zufrieden stellte ich fest das alle Systeme ordentlich arbeiteten. Nachdem wir auf Warp gegangen waren zog ich mich ins Büro zurück. Vor dem Dinner blieb noch ein bisschen Zeit die restlichen Berichte durchzuarbeiten, dann war das Thema Reparatur erstmal abgehakt. Und ich konnte hoffen auf dem Weg zur Erde nicht mehr viel zu tun zu haben und dort dann abgelöst zu werden. Vielleicht waren ja auch ein paar Tage Urlaub drin. Am besten irgendwo, wo ich meine Ruhe hatte. Deep Space 5 war für einen Urlaub wohl zu weit weg. Mein Mundwinkel zuckte. Da würde ich mich eh nicht hintrauen. Noch nicht.
Und im Moment lag auch noch ein viel schwerwiegenderes Problem vor mir. Ich hatte nicht die geringste Idee was ich anziehen sollte…
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