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Brit-Log2o-Ens C. Amh-CXO-SD:12297.2047

Verfasst: Fr 8. Jul 2011, 19:28
von Yu'She
Brit-Log2o-Ens C. Amh-CXO-SD:12297.2047

Personen: alle…irgendwie


Worte: 1.657


~ in der Schlacht~
- Vor`Cha Brücke-

Meine Lippen umspielte ein grimmiges Grinsen, als ich die Anzeigen der Geneva bekam.
„Brain – schiffsweite Übertragung.“, der junge Sicherheitler schien ebenfalls lächeln zu wollen, traute sich aber anscheinend nicht. Nachdem das Schiff in seine Bestandteile zerlegt worden war bedeutete ich Brain einen Audiokanal zu öffnen. „Auf Ihre Verbündeten können Sie sich nicht mehr verlassen, Ihre halbe Crew ist bewusstlos und wir haben Ihr Schiff übernommen. Ergeben Sie sich, legen Sie die Waffen nieder und folgen Sie den Anweisungen des Sternenflottenpersonals.“, wies ich den Rest der Besatzung, der nicht an einem Sauerstoffschock kollabiert war an. Als der Kanal wieder geschlossen war, tippte ich auf meinen Kommunikator. „Thalin?“
„Die Besatzung legt die Waffen nieder.“
„Pferchen Sie sie zusammen, keine Zwischenfälle.“
„Verstanden.“, zufrieden nickte ich.

„Ensign Amh?“, gespannt wer antraben könnte drehte ich mich um und erkannte einen unserer Sanitäter.
„Ja?“
„Sie sollten sich behandeln lassen.“, ich winkte ab.
„Ist nichts weiter.“
„Ma’am, haben Sie sich letztens im Spiegel gesehen?“, ich hob eine Augenbraue und sah den Mediziner etwas ungläubig an.
„Wie bitte?“, er winkte mich an eine der Konsolen und tippte darauf herum, sodass sie mir mein Gesicht zeigte.
„Iiiiiirsch.“, sagte ich angewidert. Der Schlag gegen den Kopf verfärbte nicht nur meine Schläfe in ein Rot, das sich mit meinen Haaren biss, mir war sogar eine Ader im Auge geplatzt, was mir einen fiesen Blick verlieh. „Können Sie das nicht richten?“, fragte ich und zog mein Augenlid herunter. Mein Augapfel war komplett rot, ich sah aus wie ein durchgeknalltes Laborkaninchen, das versehendlich in eine Warpspule gehopst war.
„Leider nein, Sie könnten eine Gehirnerschütterung oder mehr haben, bitte begeben Sie sich auf die Krankenstation der Britannia.“, erklärte der Kerl, doch das kam gar nicht in Frage.
„Britannia an Vor`Cha.“, der Ruf verhinderte, dass ich entsprechend antworten konnte. Mit zwei langen Schritten war ich an der Konsole und öffnete einen Kanal. Wenn Thorn reagierte konnte ich es nicht erkennen.
„Ja, Sir?“
„Status.“
„Die Crew hat sich ergeben, Lieutenant Thalin setzt sie mit den anderen fest. Systeme im möglichen Rahmen nominell.“, er nickte.
„Sie werden die Personalbewegungen koordinieren.“, ich überlegte.
„Das wird von hier aus schwer.“
„Deswegen kommen Sie auf die Britannia zurück. Melden Sie sich sobald Sie von der Krankenstation zurück sind. P’Thall Ende.“, ich schürzte die Lippen und stemmte die Hände in die Seite. Als ich mich umdrehte sah ich einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht des Sanitäters.
„Wagen Sie es und Sie können direkt mitkommen.“, fauchte ich ihn an, woraufhin er den Kopf senkte und zur Seite trat.


~ kurze Zeit später ~
-Krankenstation-

„Das kommt überhaupt nicht in Frage.“, erklärte ich.
„Haben Sie sich in letzter Zeit mal im Spiegel gesehen?“, ich warf die Hände in die Luft.
„Ja, stellen Sie sich vor, Dok, habe ich! Und es wundert mich, dass Sie den Mut aufbringen einen rotäugigen Dämon so zu reizen.“
„Jetzt übertreiben Sie nicht, Cholain. Je schneller wir mit der Behandlung anfangen, desto schneller können Sie wieder an die Arbeit.“
„Die Arbeit findet aber jetzt statt und nicht, wenn Sie fertig sind. Ich kann doch-“
„Jetzt setzen Sie sich schon hin. Wieviele Leute müssen Ihnen eigentlich sagen, dass Sie behandelt gehören, bis sie das glauben?“
„Auf diese Frage antworte ich nicht unter 2 Promille, Doktor.“, mit den Händen vor der Brust verschränkt setzte ich mich auf das Biobett, denn in einem Punkt hatte er wohl recht: Ich würde hier nicht rauskommen, bis er seinen dussligen Scan gemacht hatte.



~ erneut einige Zeit später ~
-SB 6-6 „Unity“-

Das war vielleicht ein Drahtseilakt. Als wir mit der Vor`Cha, der Miranda, der Peregrine und den Frachtern der Aldebaraner auf dem Sensorenbild der Unity aufgetaucht waren musste sich dieser aalglatte Typ von CXO glatt die Eier mit seinem Kaffee verbrüht haben. Das Bild ließ mich unangemessen schmunzeln. Die Aldebaraner machten keine halben Sachen, das hatten wir schon feststellen dürfen und auch an Sicherheitspersonal mangelte es nicht. Mir dränge sich die Frage auf, wie es überhaupt soweit gekommen war, doch dann begannen sich meine Gedanken im Kreis zu drehen, was angesichts der bevorstehenden Übernahme der Station nicht hilfreich war. Meine Leute würden die Koordination und die Befehlsweitergabe übernehmen, die Aldebaraner mit ihrer schieren Menge die Eskalation verhindern, während ich den Captain begleiten und den CO samt Führung inhaftieren würde. Zugegebener Maßen – darauf freute ich mich.

Die Zivilbesatzung der Base machte ganz schön Augen, als wir die K7 stürmten; die Teams verteilten sich zügig und ich hatte ein gutes Gefühl. Der Captain hatte es ein kleines Wunder genannt, ich war mir da nicht sicher. Neun Leute zu verlieren ist neun Leute zu viel verloren. Die Übermacht mit der wir es zu tun hatten wog das nicht auf.
Während der Captain damit beschäftigt war die Übergangsführung zu organisieren befand ich mich auf dem Promenadendeck der Station und war in Gedanken vertieft, als mir Ciana und Theresa auffielen, die sich leise unterhielten.
„Crewman, Petty Officer.“, beide salutierten und ich nickte ihnen zu bequem zu stehen. „Alles unter Kontrolle?“
„Ja Ma’am.“, erklärte Theresa.
„Sehr gut.“, ich sah bestätigend durch die Halle. „Haben Sie den Einsatz auf der Peregrine gut überstanden?“
„Wir sind froh, wenn wir wieder in unseren eigenen Betten schlafen dürfen, Ma’am.“, ich grinste Theresa an.
„Waren Sie auf der Krankenstation?“
„Nein. Kaede hat uns untersucht und die Freigabe erteilt.“, warf Ciana ein. Ich erwiderte ihren Blick und nickte.
„Sehr gut. Ruhen Sie sich aus, sobald Sie die Gelegenheit dazu bekommen.“, riet ich ihnen mit einem Zwinkern. Sie sahen sich verwirrt an, doch das Drillprogramm, das Thalin und Borrows ihnen allen eingebrockt hatte würde meine Empfehlung rechtfertigen. „Ihre Berichte erwarte ich sobald wir auf dem Heimflug sind.“
„Verstanden.“, wieder lächelte ich.
„Sehr gut, weiter machen.“, wieder salutierten sie und ich verabschiedete mich. Es wurde Zeit, dass ich mich mit den unvermeidlichen Folgen auseinander setzte, statt hier herum zu stehen und Löcher in die Luft zu starren. Wir hatten zu viele Leute verloren. Jeder Familie musste eine Nachricht zugedacht werden und auch wenn das die Aufgabe des Captains war, waren sie meine Leute gewesen. Meine Leute, meine Verantwortung. Und dabei dachte ich nicht einmal an die Trauerfeier, die noch auf uns zukommen würde. Am liebsten würde ich Dienst schieben und mich davor drücken, doch war das so ziemlich das einzige, was ich nicht machen konnte. Mich drücken.


~ einige Zeit später~
-Bereitschaftraum des Captains-

„Die Personalbewegung?“, ich nickte und reichte Thorn das PADD über den Schreibtisch. Die Trauerfeier war bewegend und erschöpfend gewesen, entsprechend mühsam war es gerade nicht zu klingen als habe sich die Erde in eine Partikelwolke aufgelöst.
„Ich habe 25 Leute abgestellt, die sich der Crew des Vor`Cha annehmen, bis der Ersatz eintrifft.“
„Die Rückkehr zur Britannia?“
„Durch die zu evaluierende Reparaturteile und Versorgungsschiffe gewährleistet.“, erklärte ich.
„Taktische Entscheidung?“, fragte der Captain lauernd und ich hob schmunzelnd eine Augenbraue.
„Eine nervenschonende und pädagogische.“, er zuckte kurz mit dem Mundwinkel.
„Die Aufsicht über unsere Gefangenen?“
„Gewährleistet.“, erklärte ich schlicht und ließ den Nacken kreisen. Seit dieser Blödmann mir beinahe den Kopf von den Schultern gekickt hatte, wurden die Kopfschmerzen einfach nicht weniger.
„Ihre Trainingseinheiten und Maßnahmen zur Disziplinierung sind intensiv.“
„Das hoffe ich.“, dabei setzte ich mich auf und sah Thorn direkt an. „Nicht nur die Verluste nach dem Entern, auch der Bedarf an Alarmübungen, sowie die an Insubordination grenzenden Verhaltensweisen, die sich in der Abteilung verbreitet haben, sind nicht tolerabel, da stimmen Sie mir wohl zu.“, ich registrierte ein angedeutetes Nicken. „Ich führe es darauf zurück, dass die Leute mich noch nicht einschätzen können. Im Gegensatz zu Ihnen kennen Sie weder meine Akte, noch haben sie mich erlebt, wenn es drauf ankommt. Es bleibt abzuwarten, ob sie gewillt sind meiner Führung zu folgen, wenn wir im Sol-System ankommen.“
„In der Tat. Ich wünsche regelmäßige Berichte darüber.“, wieder glaubte ich ein Schmunzeln zu erkennen.
„Aber natürlich, Captain.“, grinste ich.
„Wenn das alles war sehen wir uns beim Führungsdinner wieder.“
„Aye, Sir.“


~ 18 Uhr ~
-Führungsdinner-

„Fünf?“, ich grinste breit, lehnte mich mit meinem Syntherolwein zurück.
„Zwei Brüder, drei Schwestern. Fünf Nichten und Neffen.“
„Und Sie sind die älteste?“, ich nickte.
„Ja, bin ich.“, es war schwierig genug ein Thema zu finden, das nichts mit der Mission und der Vergangenheit der einzelnen zu tun hatte. Vier von uns hatten Lücken von mehreren Jahren in ihrem Lebenslauf, zu viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten, zu viele Themen, die nicht in einer Runde wie dieser angesprochen gehörten. Familienhintergründe dagegen ein eher belangloses und damit unverkrampftes Gebiet. „Zwei Neffen, drei Nichten.“
„Ah, ich erkenne ein Muster.“, grinste Cythia und ich nickte. „Und? Wie lang arbeitest du an deinen drei Töchtern und zwei Söhnen schon?“, ich knuffte sie in den Oberarm und verlor dabei fast das Gleichgewicht in meinem Stuhl, was wieder für Gekichert sorgte.
„Gegenfrage - gibt es Bilder von deiner betazoidischen Hochzeit?“, sie streckte mir die Zunge raus, ehe wir uns zuprosteten und sich Trigan kurz verschluckte. Mein PADD piepste und ich setzte mich wieder richtig an den Tisch, sah drauf und bestätigte die eingetroffene Anfrage mit ein paar Tipps.
„Schämst du dich nicht hier zu arbeiten?“, fragte Cythia und ich schob das PADD weg.
„Wenn deine Leute jeden Morgen mit einem anderen Werkzeug ankommen um deine Stuhlbeine zu malträtieren reden wir nochmal.“
„Hört hört.“
„Ich glaube Sie werden eher mit Gift beseitigt.“, nuschelte Alexis, was mich zum Lachen brachte und Mariss die junge Trill entgeistert anglotzen ließ.
„Das wäre nicht annähernd adäquat.“, mischte sich der Captain ein und als Mariss schon einen dankbaren Blick aufsetzen wollte, trat ein schelmischer Blick in sein Gesicht. „Wenn die geschätzte Kollegin abdankt wird sie das ebenso tun, wie sie gelebt hat – mit viel Lärm um nichts.“, Cythia starrte ihn an.
„Eine Materie-Antimaterie-Explosion?“, erkundigte sich Trigan und Thorn hob nur eine Augenbraue.
„Entschuldigung?“, äußerte sich Cythia, die von einem zum anderen blickte. „Wenn ich schon im Dienst abtrete, dann werdet ihr mir noch dankbar sein!“, die unglücklich gewählte Formulierung ließ mich erneut lachend das Glas erheben.
„Hört hört!“