BRI – Log 01(238) – Cpt Thorn P’Thall – CO – 12117.2003

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Thorn P'Thall
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

Di 11. Jan 2011, 01:57

Worte: 1505

Beteiligte Personen:
SC: Alexis Grant, Avon Cholain Amh, Valar Szin
NSC: LtCmdr Aaron Voight [SFC], Tlanok
Erwähnte Personen:
SC: Melivin Penvera, Patrick Neal
NSC: -

Anmerkungen: -

Charakterbild:
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*** Irgendwo auf dem Schiff – Am Vorabend des Abflugs ***

„Ist das so?“ Ich hob eine Augenbraue, den Blick wieder von dem mir entgegengehaltenen Rangpin hebend.

Es trat eine kurze Pause ein- kaum merklich, aber genug um mir den Eindruck zu vermitteln dass es einerseits eine impulsive Entscheidung der jungen Trill war- aber dass sie andererseits nicht freiwillig, nicht von selbst davon abrücken würde. Dass sie möglicherweise etwas erwartete, oder auch nicht. Ich würde es wohl nie erfahren.
„- Ja, Sir.“ Sie nickte, und ihre Bereitschaft meinem erprobten, geübten, einschätzend-strengen Kommandoblick standzuhalten war lobenswert, mochte sie vielleicht auch von den falschen Eindrücken und Emotionen herrühren. Auch das würde ich wohl nie erfahren.

„Ihre Entscheidung, Miss Grant.“ Ich nahm den Rangpin mit meiner behandschuhten Rechten ohne zu zögern entgegen, ließ ihn demonstrativ in meiner rechten Hosentasche verschwinden, wandte mich im Ansatz schon halb ab. Sie zögerte abermals einen Moment lang, fast als hätte sie erwartet, dass ich meine Entscheidung vor ihr verteidige. „- Sie geben mir recht, Sir?“, hakte sie nach, wohl bezüglich der Vermutung, sie hätte ihre Beförderung als Rekompensation bekommen, vielleicht ging es aber auch tiefer. Ich hielt noch einen Moment lang mit gewohnt gefasster, starrer Mimik und kühlem, professionellen Tonfall in meiner Stimme inne. Unsere Blicke trafen sich erneut.
„Nicht im geringsten. Ich gebe ihnen lediglich zu verstehen dass es mein Recht ist, auf Basis von zwanzig Jahren Militärerfahrung meine Leute frei nach meiner eigenen Einschätzung zu belobigen und zu befördern. Während es dem Gesetz der Flotte nach ihr Recht ist, im Bezug auf sie selbst eigenverantwortlich daraus zu machen, was sie für sich wollen. Ich bin ihr Captain, nicht ihr Karriereberater, und nicht verpflichtet ihnen zu sagen was sie denken, oder wozu sie sich fähig fühlen sollen.“

Mit diesen Worten wandte ich mich endgültig ab. „Weitermachen, Crewman Apprentice.“ Ich konnte es nicht besonders gut leiden, eindeutiges und erwiesenes Potenzial verschwendet zu sehen. Aber noch weniger konnte ich mir erlauben, meine Entscheidungen zu rechtfertigen. Früher oder später würde Crewman Apprentice Grant wohl lernen, dass Sympathie, Mitleid und Apologismus niemals ausschlaggebend für meine Entscheidungen waren, und es nie sein würden.

Wie schwer sie sich den Weg dahin machen würde lag allein in ihrer Hand.



*** Kurz vor dem Abflug: USS Britannia – Deck 07 – Transporterraum 1 ***

Mit Ensign Amh zu meiner Linken und Commander Esh’Valar zu meiner Rechten- mit welchem ich mich bisher ausschließlich mit der bevorstehenden Mission auseinandergesetzt habe, es war wenig Zeit geblieben einander mehr als nur zweckmäßig zu beschnuppern- erwartete ich im Haupttransporterraum der Britannia unseren letzten „Gast“, welchen das Oberkommando in letzter Minute aus dem Ärmel geschüttelt hatte, um mir ja noch eine auf den Weg mitzugeben. Wir hatten seit Empfang der letzten Befehle eine flüchtige Führungssitzung hinter uns, aber nachdem die letzten Tage einige dringend nötige Ruhe- und Reparaturzeit geboten hatten, war all das mit Befehlseingang in die erwartete Hektik umgeschwungen. Da die meisten Offiziere mit den Details der bevorstehenden, eigentlichen Mission längst vertraut waren, war es mehr darum gegangen die beiden Neuzugänge im Führungsstab auf denselben Stand zu bringen. Der mehrtägige Flug zur Gadryglis-Ausdehnung würde für alles Weitere herhalten müssen.

Während der Transporterchief die letzten Feineinstellungen vornahm, warf ich den beiden Offizieren jeweils einen bestätigenden Blick zu. Nach einem Crashkurs in Sachen Elanar hatte ich letztlich beschlossen meinen neuen XO mit Esh’Valar anzureden- teils aufgrund der Formalität dieser Anrede, teils aus Respekt vor seiner Kultur, teils weil es noch immer angenehm kurz war. Und mich davon auch nicht mehr abbringen lassen. Nicht dass mir die vergangenen 20 Stunden allzu viel Aufschluss darüber gegeben hätten, was genau ich von dem Mann zu denken hatte. Irritierend genug, dass er kaum mehr als siebzehn Standardjahre auf dem Buckel hatte, genetisches Gedächtnis hin oder her. Doch die Professionalität gebot, die Einschätzung des Oberkommandos in dieser ganzen Sache so lange zu teilen, bis mir der Elanar Gründe lieferte, davon abzuweichen. Und bisher hatte er mir das erspart. Ob mir Lieutenant Nael da in seiner gesetzten Durchschnittlichkeit und Unkompliziertheit lieber oder eher suspekt war, blieb ebenfalls abzuwarten, aber ebenso wie Penvera hatte der neue CMO gerade mit seiner eigenen Abteilung die Hände voll. Beide Abteilungen meldeten zwar Abflugbereitschaft, was sowohl bedeutete dass wir die Technik der alten Lady endlich wieder im Griff hatten, als auch dass alle Crewmitglieder ihre Innenohrbehandlung oder ein Äquivalent davon erhalten hatten… aber man konnte nie wissen. Sowohl die konstante Überbelastung der Technikabteilung als auch den Prozess der Gewöhnung unserer Mediziner an ihren neuen Chef hatten mich veranlasst, diese beiden Zweige der Mannschaft vorerst in Ruhe zu lassen.

Doch kommen sollte es wohl ganz anders, denn ich war mir sicher dass unser Neuankömmling andere Pläne haben würde.

Die Auswahl meiner begleitenden Offiziere sprach hoffentlich Bände. Die ebenso wie Esh’Valar bereits instruierte Amh hob eine Augenbraue, als sich der Lieutenant-Commander, den uns das Oberkommando geschickt hatte, auf der Transporterplattform materialisierte. Ein dunkelhaariger, braungebrannter, eher kleinwüchsiger und stämmiger Mann mit freundlichen Zügen, der sogleich von der Plattform trat und uns unverblümt lächelnd zunickte. Ich würde einen Fühler darauf verwetten, dass dieser Starfleet Command-Offizier eigentlich auf der Gehaltsliste von Central Intelligence stand, und hatte keinem meiner Führungsoffiziere diese Annahme vorenthalten.

„Commander Voight. Commander Esh’Valar, Ensign Amh.“ Das ‘willkommen an Bord’ mit Absicht und Recht auslassend folgte mein Blick der Vorstellung meiner beiden Offiziere- die Posten konnte sich der Mann selbst dazudenken, die Abteilungsfarben waren schließlich recht klar verteilt. Oder müsste, wenn er die Crewliste nicht ohnehin schon kennen würde, was er ohne Zweifel tat.
„- Oder einfach Szin.“, kommentierte der Elanar lächelnd. Ich hatte das Gefühl dass mir seine brachiale Aufgeschlossenheit noch zugutekommen würde.

„- Ich freue mich, sie endlich persönlich kennenzulernen. Captain P’Thall. Officers.“, erklärte der Terraner strahlend, während er fleißig Hände schüttelte. Meine blieben hinter meinem Rücken und einem professionellen Lächeln verschränkt. „- … und ich bin mir sicher, dass ich ihnen keine Last sein werde, Captain. Meine Ermittlungen dienen nur der Form und werden ihre Mission in keinster Weise beeinträchtigen.“
Mein Lächeln wurde deutlicher, während ich den Mann für den aufgesetzten, kalkulierten Anflug von Unsicherheit zu Beginn seines Satzes einen Moment lang dezent bewunderte, als ich ihm nicht die Hand geschüttelt hatte. „Darin bin ich mir mindestens so sicher wie sie, Lieutenant-Commander.“, fügte ich bedeutungsschwanger hinzu, ehe ich im gewohnten Tonfall fortfuhr. „Unsere nächste Führungssitzung ist für morgen, 0600 angesetzt. Ensign Amh wird sie zu ihrem Quartier führen, und für ihre anfänglichen Fragen zur Verfügung stehen.“ Einerseits lag es nahe, dass der Mann seine Ermittlungen bei unserer CXO beginnen würde. Andererseits sagte es einiges aus, dass ich ihn von meiner Sicherheitschefin auf sein Quartier bringen ließ, so wenig begeistert Amh darüber auch sein mochte.

„- Vielen Dank, Captain. Wir sehen uns dann…“, entgegnete Voight unverbindlich lächelnd, während er sich bereits Amh anschloss, die mir einen eindeutigen Blick zuwarf. Den ich auch beantwortete- wir würden uns gegen Abend nochmal treffen, damit sie mir ihre Eindrücke von dem Mann unter vier Augen schildern konnte. Das hatten wir zuvor bereits vereinbart. Was ich jedoch nicht beantwortete war die indirekte, aber mehr als deutliche Frage, welche in seinen letzten Worten mitschwang, und nach einer seinen Satz ergänzenden Antwort verlangte.
„… Wir sehen uns dann, Lieutenant-Commander.“, entgegnete ich bestätigend, ehe ich mit Esh’Valar den anderen Ausgang nahm.

„- Finden sie nicht, dass sie den Mann… vorverurteilen, Sir?“, bemerkte der Elanar, als wir uns, dem Turbolift entgegengehend, in einem leeren Korridor wiederfanden.
„Fanden sie mich denn unfreundlich?“, entgegnete ich rhetorisch, den Blick geradeaus gerichtet.
„- Meiner Kenntnis universeller terranisch-humanoider Gesprächsgepflogenheiten nach waren sie so auffällig distanziert, dass sie genauso gut vom Nebenraum aus mit dem Lieutenant-Commander hätten sprechen können, Captain. Nicht unbedingt höflich, wenn sie mich fragen.“, entgegnete mein erster Offizier in einem Tonfall, in den ich ein gewisses Amüsement hineininterpretieren konnte.

Ich nickte, während wir den Turbolift betraten. „Aber freundlich.“, setzte ich staubtrocken hinterher.



*** USS Britannia – Deck 01 – Brücke ***

Wir betraten, uns noch immer austauschend, das Herz des Schiffes. Es herrschte geschäftiges Treiben, wenngleich die Besetzung zweckmäßig war. Während Amh noch immer beschäftigt war- ich war auf ihren Bericht äußerst gespannt- koordinierte Penvera den Start von seinem Maschinenraum aus, damit diesmal ja nichts schief ging. Seine Prognosen waren jedoch sehr vielversprechend. Lediglich Commander Tlanok beehrte uns mit seiner Anwesenheit auf der Brücke, er hatte an der astrometrischen Konsole Platz genommen und nickte uns von dort aus knapp zu.

Während ich vor dem CO-Sessel inne hielt, und mich mit gleichbleibend am Rücken verschränkten Händen dem Hauptschirm zuwandte, nahm Esh’Valar neben mir Platz und fragte die Konsole ab. „- Alle Stationen bestätigen Abflugbereitschaft, Sir.“

Die Erhabenheit und Feierlichkeit unseres letzten Starts waren jedoch unlängst dahin. Es war Zeit, dass wir endlich an die Arbeit gingen, und jeder wusste das- egal, was wir in den letzten Wochen mitgemacht hatten. Das All wartete nicht länger auf uns. Ich nickte dem Commander an meiner Seite auffordernd zu. „- Kurs auf die Gadryglis-Ausdehnung, Ensign. Warp 9.“, verkündete er daraufhin melodisch in die entstandene Stille hinein, welche nur noch von der Geräuschkulisse der umgebenden Konsolen gestört wurde. Die Navigatorin bestätigte. Ich ließ mich nieder.

„Bringen sie uns auf den Weg. Energie.“
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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