ULog 1 - PO2 Adorin – SCI - 12311.0016

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Mjacua Adorin
Beiträge: 31
Registriert: Sa 16. Apr 2011, 21:39

Do 21. Jul 2011, 23:12

[NRPG: Im Shuttle zur Erde ist noch viel Platz für alle die Lust auf ein kleines URPG-Abenteuer haben.]

Personen: Trip
Wörter: 1184


=/\= Quartier =/\=

Auf dem Display war Sifors strahlendes Gesicht zu erkennen gewesen. Er grinste bis über beide Ohren und trotz der Distanz von einige Lichtjahren die zwischen uns lag war es mir als konnte ich fühlen wie glücklich er war. Mit 'Ich habe freudige Nachrichten' hatte er das Gespräch begonnen und auch wenn er mich erst raten lassen wollte, war es dann doch aus ihm herausgeschossen. Die Sterne erblassten neben dem Leuchten seiner Augen, als er mir mitteilte, dass er in etwa einem halben Jahr sein Kind in seinen Händen halten würde. Von den wenigen Dingen die es aus den ersten Wochen der Schwangerschaft seiner Frau zu erzählen gab, erzählte er mir jede Kleinigkeit, egal wie unwichtig sie wohl war, für Sifor war jede eine Sensation.
„Wärst du nur hier, dann könntest du das alles miterleben.“ Nur zu gut konnte ich den Unterton heraushören. Er vermisste mich, wie ich ihn vermisste, meinen Bruder, meinen engsten Vertrauten. Obwohl er verstand warum ich mich für die Sternenflotte entschieden hatte und er es mir nie vorgeworfen, sondern mich sogar darin noch bestärkt hatte, wünschte er sich dennoch eine geringere Entfernung zwischen uns, eine die man in maximal einem halben Tag überwinden konnte. „Aber du erlebst nun ganz andere Abenteuer, meine Erzählungen von den Ereignissen auf Betazed langweilen dich sicher.“ Er wusste es eigentlich besser.
„Du weißt, dass das nicht stimmt. Ich werde bald Tante und das ist mindestens so aufregend wie eine unerforschte Subraumanomalie.“ Mit seinem Blick fixierte er mich und sein Lächeln wurde wieder breiter. „Ich freue mich mit euch, ein so kleines Göttergeschenk ist doch etwas herrliches, wäre ich näher bei Betazed würde ich extra anreisen nur um euch zu drücken und mir den Babybauch ansehen zu können.“
Seine Zähne blitzten hervor. „Viel gibt es da noch nicht zu sehen. Aber wir haben nun die ganze Zeit von mir gesprochen. Liebe Schwester, wie geht es dir? Erzähl mir, wie ist es so in der Sternenflotte?“
Für einen Moment verzog ich grübelnd meine Mundwinkel. „Wie du ja weißt, wurde ich der Britannia zugeteilt. Das Schiff ist riesig, aber was erzähle ich dir das, du kennst die ganzen Spezifikationen bestimmt im Schlaf.“ Für Sifor war die Technik neben seiner Frau wohl die größte Liebe im Leben.
„Eine Sovereign-Klasse, nicht gerade das Modernste, das die Flotte zu bieten hat, es wäre bestimmt noch schlimmer gegangen, aber es ist ein Schlachtkreuzer und keine Forschungsstation.“
Ich kannte ihn lang genug um zu wissen, dass die letzten Worte eine versteckte Frage waren. „Es gibt dennoch genug Platz für Wissenschaftler, auch wenn die Aufträge die wir vom Sternenflottenkommando bekommen nicht immer wissenschaftlicher Natur sind.“
„Wie die letzte Mission?“
„Wie die letzte Mission.“ bestätigte ich nur und wollte nicht länger daran denken, dass ich den Großteil der vergangenen Mission nicht an Bord des gewaltigen Schiffes der Sovereign-Klasse verbracht hatte, sondern an Bord eines kleines selbstgebastelten Schiffes, immer kurz davor die Welt bald aus einem gläsernen Kasten zu betrachten, wenn es denn einen Leichnam geben würde.
„Das ist nicht was du wolltest, oder?“
Ja, es war vieles anders als ich erwartet hatte. „Wie immer wenn etwas neu ist, muss man sich erst an die geänderten Umstände gewöhnen.“
Meine diplomatische Antwort strafte Sifor gleich mit einem skeptischen Blick. Wenn nicht ihm, wem sollte ich sonst berichten?
„So viel unglaubliches habe ich in den letzten Wochen erlebt. Ich habe Dinge gesehen, von denen ich mir nicht hätte träumen lassen sie einmal selbst zu sehen. Ich habe Personen kennengelernt, unterschiedlichste Rassen und Kulturen, verschiedenste Charaktere. Aber ich lernte auch die Grenzen meiner empathischen und telepathischen Fähigkeiten kennen, Gedanken und Gefühle prasselten auf mich ein wie ein Unwetterregen, auf den eine enorme Flut folgt. Etwas mit dem ich noch leben lernen muss, so wie dem Tod umzugehen den andere erleiden und vor dem mich die Götter nur um Haaresbreite immer wieder zu bewahren scheinen.“
„Du weißt, dass du jederzeit zurückkommen kannst?“
„Um zu Heiraten und für den Rest meines Lebens im Tempel zu dienen? Du weißt was ich über meinen Verlobten denke und auch, dass ich noch lange nicht soweit bin um im Tempel arbeiten zu können.“
„Du kennst ihn doch kaum, er ist gar nicht so schlimm wie du denkst.“
Mein Kinn klappte nach unten und meine Augen weiteten sich. „Was? W... wi... wie kannst du das nur sagen?“ Erst ein tiefer Atemzug nahm mir etwas von der Bestürzung die durch Sifors letzte Worte aufgekommen war.
„Mutter hatte ihn zum letzten Familienessen eingeladen. Ich war darüber auch sehr... überrascht. Sie ließ sich nicht von der Idee abbringen. An dem Abend konnte ich feststellen, dass er ein guter Mann ist.“
Stille. Einige Momente lang traf mein wütender auf seinen schuldbewussten Blick. Er war mein großer Bruder, er sollte mich beschützen und nicht mit dem Fein kooperieren. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
Sifor fand vor mir wieder zu Worten. „Das heißt nun nicht, das du ihn heiraten sollst, aber du könntest ihn ja mal kennenlernen, vielleicht ist er ja doch dein Imzadi, auch wenn du das nicht glauben magst.“
„Mhm....“
Sein Blick ging zur Seite und ein Seufzen entwich ihm. „Ich muss zur Arbeit. Lass bald wieder von dir hören, Schwesterchen. Auf bald.“
Anstatt zu sprechen winkte ich mit meinen Finger und nur Augenblicke später war das Display vor mir wieder schwarz. Seufzend sackte ich auf den Tisch zusammen. Trotz der freudigen Nachricht, dass mein Bruder bald Vater werden würde, schaffte mich der Gedanke an meinen Verlobten. Eine Runde unter eine riesigen Bettdecke in Selbstmitleid zu baden würde im Moment genau das Richtige sein. „Blöder Tag.“


=/\= Shuttle =/\=

Von einer Kollegin aus der Wissenschaft hatte ich mich dazu überreden lassen mich einer Gruppe von Crewmitgliedern anzuschließen, die für einige Tage Urlaub auf einer kleinen Insel inmitten einer der irdischen Ozeane machte. Sonnenschein anstatt der Kälte des Alls, Entspannung anstatt Aufgaben die unter Zeitdruck ausgeführt werden mussten und Spaß anstatt dem Tod vor Augen sollte das Programm für diese Tage sein, Balsam für meine geschundene Seele. Allein die Aussicht auf diesen Ausflug hatte meine getrübte Stimmung schon sehr aufgeheitert und so hoffte ich auf einige entspannte und sorgenfreie Tage.
Mit seinen kybernetisch verbesserten Augen blickte der Choblik, der mir gegenüber im Shuttle saß, mich an. Den Flug zum Planeten verbrachte wir ganz locker plaudernd. „Sie waren wirklich noch nie auf der Erde?“ Wieder schüttelte ich den Kopf. „Es wird Ihnen bestimmt gefallen. Ich bin schon gespannt wohin genau es geht...“


=/\= Irgendwann später irgendwo =/\=

Als ich meine Augen öffnete blickte ich auf eine hellgraue Wand. Der Raum wurde von einer künstlichen Lichtquelle erhellt und noch bevor ich mich weiter umsehen und mich aufsetzen konnte, bewegte sich Trips Kopf in mein Sichtfeld. „Mjacua, wie geht es Ihnen?“
Der Choblik kam auf mich zu und reichte mir einen seiner bionischen Arme um mir aufhelfen zu können. „Wo sind wir?“, wollte ich dann von ihm wissen.
„Nicht da wo wir sein sollten.“ Er war also auch nicht schlauer als ich.


*wirft Bällchen an alle die mitmachen wollen*
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