BRI - URP01 - Ens. Amh / PO3 Ciana - CXO/Sec - 12310.1521

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Indienststellung: 0000.0000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

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Ciana
Beiträge: 13
Registriert: Mo 17. Jan 2011, 09:06

Fr 22. Jul 2011, 14:31

Erwähnte Personen: Alexis, Thalin
Wörter: 2238
Amh: 1194
Ciana: 1044

Morgenappell – Uhrzeit: 0600 Bordzeit – Ort: Sicherheitszentrale

Wie üblich war die gesamte Sicherheitscrew angetreten zu dieser frühen Stunde. Die Sicherheitszentrale schien beinahe aus den Nieten zu platzen, als sie die komplette Sicherheitstruppe fassen musste – die komplette Sicherheitstruppe? – Nein, denn ausgerechnet heute hatte ich mich verspätet. Ich konnte nicht sagen was mich dazu verleitete diesmal unpünktlich zu sein – war es der Wecker gewesen, der eine Fehlfunktion hatte, oder war es einfach mein in den letzten Wochen unregelmäßiger Schlaf gewesen? Fragen über Fragen auf die ich keine Antwort fand. Das einzige was jedoch zählte war, dass ich zu spät zur Besprechung kam. Ich hoffte zwar, dass Amh es nicht entdecken würde aber ich hatte Pech und sie sah mich, wahrscheinlich weil mein feuerrotes Haar aus der Menge hervorstach. Nach der Besprechung, als der Saal sich geleert hatte und ich ebenfalls gerade gehen wollte rief mich Amh zu sich. Ich musste kurz schlucken und machte mich dann aber sofort nach vorne auf zu ihr, bereit für das was nun kommen würde.

Alphaschicht war zum Dienst eingeteilt, Beta zum Training, Gamma zum Schlafen, bis in exakt sieben Stunden.
Zufrieden stand ich am Replikator und beobachtete die noch toten Holodecks, auf denen jeden Moment die entsprechenden Programme hochgefahren werden würden. Gleichzeitig zog ich meine Schlüsse aus den seit Wochen dauernden Übungen. Die Teams mussten neu eingeteilt werden, Leute umverteilt, ihren Leistungen entsprechend. Vielleicht sollte ich ein Rangsystem einführen, doch das würde doch nur Thalin anführen. Nein, für den hatte ich mir etwas Neues ausdenken müssen, seit er beschlossen hatte den neuen Ton der Abteilung zu genießen.

Dann registrierte ich Ciana neben mir und drehte mich mit dem zigtausendsten Kaffee in der Hand zu ihr um, des Stiles wegen mit Untertasse.
„Crewman.“, erklärte ich trocken und nahm einen Schluck. „Sie haben eine Sonderschicht gewonnen. Melden Sie sich bei der Gammaschicht für den Nachtdienst.“
„Kommen wir nicht in wenigen Stunden im Solsytem an?“, fragte sie und ich hob eine Augenbraue. Diese „Menschen“-frau.
„Das ist richtig.“, wieder nahm ich einen Schluck. „Ach, Sie hatten Urlaub erwartet?“, gespielte Überraschung zierte mein Gesicht, als mir im Hinterkopf das Lämpchen blinkte, das mich daran erinnerte noch einen Bericht abfassen zu müssen. „Nein, der fällt bis auf weiteres aus. Solange Sie nichts neues hören haben Sie absofort Beta- und Gammaschichtdienst und sind nicht von den täglichen Trainings befreit.“


Ich hatte mir schon so etwas gedacht, dass etwas in die Richtung kommen würde aber nun beide Schichten ohne Schlaf durchzuhalten, das grenzte selbst bei mir an eine Unmöglichkeit. Dazu noch die Information, dass ich auch meinen Urlaub wohl streichen konnte, nicht dass ich etwas geplant hatte, was damit kollidierte, aber ein wenig Erholung hätte auch nicht schlechtgetan. „Verstanden, Ma’am“ antwortete ich und wandte mich dann auch schon um zur Tür um die Sicherheitszentrale zu verlassen als mir noch etwas einfiel und ich mich zurück zu Amh drehte.

„Sagen sie Ma’am…wie…wie sieht es mit meiner Akte aus?“ fragte ich leise und vorsichtig, ich wollte ja nicht dass jemand hier etwas davon erfuhr oder sich genug Informationen beschaffte, die er dann zusammensetzen würde. Beinahe sofort kam die Reaktion von Amh und ich musste mich zusammennehmen nicht zu erschrecken, als ihre Augen hart wie Diamanten wurden und auf ihrer Mimik Wut auftauchte. „Halten sie den Mund und schauen sie, dass sie Land gewinnen, sonst werde ich sie in alle Schichten stecken und mir für sie noch zwei weitere ausdenken.“ Mit diesen Worten und mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck verließ ich hastig die Sicherheitszentrale um zu meiner Schicht zu kommen.

Als ich mich zu meinem Büro umwandte war von dem Ausbruch den ich mir geleistet hatte, weil Ciana einen ‚günstigen‘ Moment ausgesucht hatte um nach ihrer Akte zu fragen, nichts mehr zu sehen. Wie es dieses Mädchen geschafft hatte sich in die Föderation zu schleichen war mir, je mehr ich sie kennen lernte, ein Rästel. Wahrscheinlich war es ihr gelungen, weil nicht sie die Entscheidungen getroffen hatte. Ein Grund sich Sorgen zu machen und einer, der mir recht gab. Sie gehörte zu uns, in die Föderation, nicht zu diesen Spitzohren, das war sicher. Doch war viel Aufwand nötig gewesen um sie hier einzuschleusen. Wieviel Aufwand würde betrieben werden um sie zum Schweigen zu bringen, nachdem der Versuch sie zurück zu bekommen gescheitert war?

In meinem Büro kam ich gerade rechtzeitig an, um den Ruf von Starbase 001 entgegen zu nehmen, mit dem ich bereits gerechnet hatte.
„Ensign.“, grüßte mich der hagere Sicherheitschef und machte keinen Hehl aus seiner Geringschätzung. Anzunehmen, dass er sich informiert hatte, nachdem ich mich gemeldet hatte. Ein Ensign als Sicherheitschef? Da steckt irgendwas dahinter. Ja, tat es. Ich grinste.
„Commander. Danke, dass Sie sich so schnell gemeldet haben.“
„Ihr Angebot ist ungewöhnlich. Kaum ein Offizier der Sicherheit bietet es an, Chargen anderer Abteilungen zu schulen.“
„Lieutenant Thalin ist ein außergewöhnlicher Offizier, Commander.“, ich grinste weiter. Diesmal, weil Thalin noch nichts von seinem Glück wusste. Zwei Wochen lang Fortbildung für Schrauber, Metzelsanis und Sensorfetischisten. Er würde begeistert sein.
„Seine Akte bestätigt das, ja. Ab wann können wir mit ihm rechnen? Das Angebot ist in den Abteilungen auf große Resonanz gestoßen.“, ja das kann ich mir denken.
„Wir werden in vier Stunden den Solsektor erreichen. Zu Beginn der Gammaschicht wird er auf der Station sein.“
„Sehr gut. Ich werde hier alles vorbereiten.“, der Gesichtsausdruck des ergrauten Mannes veränderten sich, gingen ins Verschmitzte. „Sagen Sie, Ensign, Sie kommen doch gerade aus dem Aldebaransystem, korrekt?“, ich hob lächelnd eine Augenbraue.
„Das ist korrekt, Sir. Allerdings sind dort diplomatische Bemühungen im Gange, weswegen ich zur Verschwiegenheit verpflichtet bin.“, er winkte lächelnd ab und lehnte sich zurück.
„Naaa, das war mir klar.“, dann kam er wieder näher an den Bildschirm heran. „Stimmt es, dass Sie die Besatzung der dortigen Base festgesetzt haben?“
„Commander.“, mahnte ich ihn und lehnte mich ebenfalls nach vorn. Mehr brauchte ich gar nicht zu tun und er nickte.
„Ist in Ordnung.“, grinste er und verabschiedete sich. Seitlich an den Wänden gingen die Bildschirme an, zeigten die beginnende Übung, deren Parameter ich noch kurz veränderte, damit meinen Jungs und Mädels nicht langweilig wurde. Zur Kontrolle zappte ich durch meine kleine Überwachungszentrale und erwischte glatt Borrows, der zum Essen gegangen war, mit dem Kopf auf den Unterarmen im Casino pennen.
„Borrows!“, schnappte ich durch den geöffneten Kanal und sah, wie der Lieutenant aufschreckte. „Überprüfen Sie die Sicherheitssiegel der Notfallpacks im Schiff. Aller. Überall.“, er gähnte, griff nach seinem Glas. „Jetzt!“, dann stellte er es wieder ab und machte sich auf den Weg. Die Siegel waren in Ordnung, alle 437 Stück, das hatte Brian gestern schon festgestellt, aber sicher war sicher.

~ kleiner Zeitsprung~
Nach dem Abzeichnen der Berichte und den allgemeinen Zusammenfassungen, die der Captain bekommen wurde, war es Zeit in die Arrestzellen zu gehen. Die Gefangenen mussten gebeamt werden, ein Transport per Shuttle war viel zu langwierig. Sie wussten das noch nicht, was generell keine Rolle spielte aber ein Grund war aus dem muffigen Raum rauszukommen.
Wache stehend entdeckte ich Ciana und beachtete sie kaum.


Ich sah wie Amh in den Zellentrakt kam, wo ich meine Wache hatte. Ich hoffte sie würde mich kurz zur Seite nehmen und sich für die Worte die sie mir gegenüber gewählt hatte entschuldigen oder zumindest rechtfertigen, aber sie ging einfach weiter ohne mich großartig zu beachten, was tief in meinem inneren doch einen Stich zur Folge hatte. War es so schlimm gewesen, dass ich sie gefragt hatte? Oder waren es noch andere Dinge gewesen, vielleicht weil ich einige Zeit nicht mehr an Bord war und sie meine Hilfe dringend gebraucht hätten, wo ich durch mein nicht da sein geglänzt und es wesentlich schwerer gemacht hatte? Fragen über Fragen, auf die ich jedoch wohl niemals Antwort erhalten würde. So beschränkte ich mich darauf, mustergültig dazustehen und meine Befehle zu befolgen. Ich beobachtete wie sie einige andere meiner Kollegen von ihren Posten abberief und sie zu den jeweiligen Zellen mit den Gefangen schickte. Und erneut machte sie mir deutlich, dass es wohl etwas mehr war, denn Amh positionierte sich an der Zelle die am weitesten von mir entfernt war. Ich hörte wie der Transport einsetzte und aus den Augenwinkeln heraus sah ich auch die Umrisse des Gefangenen auf der linken Seite von mir aus gesehen sich aufzulösen. Ich hätte gerne ein genaueres Bild davon gehabt, aber ich wollte mein „Glück“ das ich bisher hatte nicht noch weiter herausfordern.

„Diskutieren Sie nicht mit mir.“, erklärte ich dem Cheftechniker, dem ehemaligen Cheftechniker der Base 6-6, als er versuchte mir ins Gewissen zu reden. Allein der Versuch amüsierte mich. „Ich befolge Befehle und wenn es nach mir ginge hätte ich Sie den Weg hierher an die Warpgondel gebunden.“, also seien Sie froh, dass es nicht nach mir geht.
Auf meinem PADD bestätigte ich die Bereitschaft der Gefangenen aus der zweiten Zelle und gab dem Transporterchief das Go, woraufhin sich der Techniker in seine Einzelteile auflöste, um als das Problem eines anderen wieder zusammengesetzt zu werden. So war das Recht und Wohl getan.

Als der zweite von sechs Beamvorgängen abgeschlossen war widmete ich mich kurz der Übung auf Deck 20 und baute eine Fluktuation der Energieversorgung ein, die das Kraftfeld erlöschen ließ. Nicht, dass sie es sich in ihrem kleinen Bunker zu bequem machten.
Der Captain der Base war nicht unter den Gefangenen, Thorn hatte ihn persönlich in ein Shuttle gesetzt, war dann aber nicht mitgeflogen, da die Britannia ihn wohl noch ein paar Stunden in Anspruch nehmen würde. Die Urlaubsstimmung der anderen Abteilungen war erfrischend und frustrierend zugleich. Kein Urlaub für die Abteilung bedeutete natürlich auch kein Urlaub für mich.

Der letzte dieser faulen Säcke war ins Hauptquartier gebeamt und ich wurde informiert, dass die Aushilfstechniker angekommen waren, die unsere Techniker bei kleineren Reparaturen unterstützen und gleichzeitig die ersten Erfahrungsberichte mit dem neuen EPS-Gitter erhalten sollten. Viel Arbeit für Alexis und eine gute Sache für meine Jungs und Mädchen, die ich abstellen konnte den Trupps zu folgen. Dass diese das als Misstrauen auffassen konnten nahm ich in Kauf.
„Ciana, geben Sie dem Schichtleiter Bescheid, ich brauche 15 seiner Leute.“, erklärte ich und verließ den Arrestbereich in Richtung Maschinenraum.


Ich nickte bestätigend bei dem Befehl, den Amh mir nun erteilt hatte und verließ den Zellentrakt schnell um meinen Schichtleiter zu finden. Nach ein paar Minuten hatte ich diesen auch gefunden und ihm die Anweisung von Amh unterbreitet. Er nickte kurz und winkte dann noch die restlichen 14 Sicherheitler zu sich, um die Gruppe um mich herum zu komplettieren. Einige blickten mich ein wenig argwöhnisch an, als ich die Leitung der Gruppe ebenfalls übertragen bekam. Ich konnte mir schon fast vorstellen was sie dachten. In etwa so etwas wie: „Na toll, erst kommt sie zu uns und dann bekommt sie alles obwohl sie zur Strafe hier ist“ oder „ausgerechnet sie, die hierher versetzt wurde“. Doch ich ließ mich davon nicht wirklich beeindrucken und so wartete ich bis mir alle mehr oder weniger klar ihre Bereitschaft signalisiert hatten und machte mich dann wieder auf den Weg zurück zum Zellentrakt nur um feststellen zu müssen, dass Amh nicht mehr hier war. Nachdem ich mich kurz über den Computer über den Aufenthaltsort von Amh schlau gemacht hatte, machten wir uns auf den Weg in den Maschinenraum. Dort angekommen ließ ich die Jungs und Mädels sich ein wenig verteilen, damit sie den „Fluss“ nicht aufhielten. Dann erspähte ich Amh und trat auf sie zu. „Melde Sicherheitsteam vollständig angetreten, Ma’am.“. „Sehr schön. Dann werden sie jetzt sofort ihre Aufgaben bekommen.“ Antworte sie und verteilte auch sofort die Aufgaben, ich war gespannt welche ich bekommen sollte, wahrscheinlich die schwerste oder fordernste…

Gemeinsam mit Alexis, die in Abwesenheit von Susann und Melivin die Leitung der Technik übernommen hatte, war ein Plan erstellt worden, der sowohl ihre als auch meine Leute eine Weile beschäftigen würde. Deck 20, vollgestopft mit Holotechnologie und Trainingsmöglichkeiten aller Art, musste neu organisiert und strukturiert werden. Musste war dabei das falsche Wort. Konnte. Entsprechend: würde. Wieder grinste ich.
„Sie bleiben hier, sorgen dafür, dass unsere Leute den Technikerteams nicht im Weg stehen. Grant wird Ihnen Bescheid geben, sobald die Reparaturen abgeschlossen sind. Weiteres von ihr.“
„Aye.“, Ciana salutierte, was ich mit einem Nicken abnahm und zurück in die Sicherheitszentrale ging. Die Betaschicht war gerade im REM-Schlaf. Die beste Gelegenheit für eine Notfallübung.


Ich blickte mich um, um einen kurzen Überblick zu bekommen, wo die Sicherheitsleute verteilt waren und wo sich die Techniker befanden. Ich seufzte kurz, als ich bereits einige unfreundliche Wörter hörte, wo ein Streit auszubrechen drohte. Scheinbar waren einige meiner Jungs den Technikern in den Weg geraten und hatten dafür gesorgt, dass diese ihre Arbeit unterbrechen mussten. Also ging ich schnellen Schrittes zu den Parteien. „Okay, Williams und Hawks, sie beide kommen mit zu mir und bleiben dort für den Rest der Schicht. „Sie beide“ damit sprach ich die Techniker an „tun was sie tun wollten und dann sehen wir weiter. Wenn sie Hilfe irgendeiner Art brauchen, sagen sie Bescheid. Ansonsten will ich nichts von ihnen hören. Haben sie das verstanden?“ fragte ich und die Techniker nickten nur stumm. „Sehr schön. Dann können wir ja wieder alle weitermachen.“ Sagte ich und ging zurück auf meinen Posten. Es dauerte nicht lange und da kam einer der Techniker zu mir. „Ma’am wir könnten ein paar Arme gebrauchen, die Moduleinheit da drüber ist für uns drei zu schwer.“ Erklärte mir die Frau und ich nickte. Ich schnappte mir 4 Sicherheitler und half damit den Technikern. Ich hoffte dadurch unsere Beziehung, die vielleicht durch den Streit einen Schaden genommen hatte, wieder zu verbessern.
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