URPG - 01/01 - Lt Mariss/Cpt P'Thall - SCI/CO - 12312.0240

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Thorn P'Thall
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Sa 23. Jul 2011, 01:24

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Wenn man für den Geheimdienst arbeitet, gewöhnt man sich sehr schnell an kurze und prägnante Berichte von seinen Arbeitgebern. Gehe dort hin und tue das, triff dich mit dem und übergib ihm dies. Alles nichts Ungewöhnliches, aber als meine Augen über den Bildschirm wanderten und die neueste, von den Männern in schwarz verbrochene Nachricht lasen, konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass man über meine Arbeit auf der Britannia nicht ganz so glücklich war.
„Einsatz beenden und nach Sol III zurückkehren – Sofort“, stand da.
Nein, man war ganz und gar nicht glücklich mit mir, ganz und gar nicht glücklich.
Ich wusste, dass die entsprechenden Befehle wahrscheinlich schon übermittelt wurden und es nur eine Frage von Stunden waren bis sie schließlich auch den Captain dieses Schiffes erreichten. Nebenbei gesagt war es auch irgendwie ironisch, dass ausgerechnet er als letztes von all dem erfuhr. Ich würde diese Ironie dennoch zu einem späteren Zeitpunkt auskosten, immerhin hatte ich gerade andere Sorgen.
Ich hatte erwartet wieder von der Britannia abgezogen zu werden. Das war im engeren Sinne auch der Deal gewesen den ich zu Beginn dieser kleinen „Mantel und Degen“ – Mission ausgehandelt hatte. Das dies aber so bald geschah war untypisch für den Geheimdienst und was den anging konnte ich mittlerweile leider auf einen beträchtlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Ich atmete tief durch und beruhigte mich. Nicht dass ich mich beruhigen musste, aber Panik sollte erst gar nicht aufkommen.
Ich packte also meine sieben Sachen zusammen. Ulkigerweise hatte ich vieles noch gar nicht ausgepackt. Man konnte glatt meinen ich war gar nicht schon seit Wochen auf diesem Schiff, aber ich hatte zu Antritt meiner Reise penibel darauf geachtet kein unnützes Zeig mitzunehmen und während der Mission auch keine Souvenirs gesammelt. Nun wie dem auch sei, mit meinem Weltraumsack gepackt brauchte ich nur noch meine letzten Berichte zusammenzusuchen. Es war an der Zeit ein wichtiges Gespräch mit Thorn P’Thall zu führen.


Routine.

Ich hatte sie vermisst, doch unser Verhältnis zueinander war zwiespältig, und würde es wohl auch für immer bleiben. Nach all der Aufregung (um es einmal zu untertreiben) die wir im Aldebaran-Sektor erlebt hatten war sie zeitweise ein willkommener Gast, bis zu den nächsten Befehlen, bis zur nächsten Schlacht. Welche Natur sie auch immer haben würde- ob nun gegen einen inneren oder äußeren Feind, oder auch nur die Umstände, sei sie nun diplomatischer, technologischer, kriegerischer, wissenschaftlicher, offener oder geheimer Natur. Fakt war dass wir niemals in Marsch gesetzt wurden, weil alles in Ordnung war, und der Auftrag gradlinig und simpel. Dafür hatte die Flotte andere Schiffe, andere Captains, Typen die sich genauso gut einen Schreibtisch vor ihren Sessel auf die Brücke stellen könnten- Typen, welche dieses Zeitalter eigentlich nicht mehr brauchte. Nein, wir waren für andere Arten von Arbeit da, und in diesen Tagen ging diese 'glücklicherweise' nie zuneige.

Ich fand mich wie so oft in meinem Bereitschaftsraum wieder, den Blick hinaus in den in surrealer Warpgeschwindigkeit vorbeischießenden Weltraum gerichtet- Und wenn es meine Gewohnheit gewesen wäre, in dieser privaten Kapelle des Nachsinnens und der bürokratischen Arbeit regelmäßig Gäste zu empfangen, dann hätte ich mir den Vorwurf der Theatralik gefallen lassen müssen. War es aber nicht. Es blieb dabei dass ich hier, direkt neben dem schlagenden Herz der Kommandokette des Schiffes, immerhin allein sein konnte- Und dennoch sofort bereit stand. Nur hier entging ich meinem nagenden Pflichtgefühl und der damit verbundenen Kontrollsucht, und hatte dennoch Zeit für mich. Ich verbrachte weitaus mehr davon in dieser spartanischen Büroräumlichkeit als in meinem Quartier- Das Gerücht machte längst die Runde, dass ich hier schlief. Es war amüsant, aber verdächtig nahe an der Wahrheit.
Denn mochten die Tage unseres Fluges aus routiniert und ereignislos sein, es war keine Zeit der Entspannung. Wir kehrten ins Herz der Föderation zurück, um neue Befehle entgegen zu nehmen, und unsere Gefangenen abzuliefern, welche soweit die Füße still hielten und resigniert geblieben waren. Im Grunde lediglich eine weitere Mission, und selbst der Kernraum der UFP war in diesen Tagen längst nicht friedlich und sicher genug, um ihn achtlos zu durchfliegen.

Und wieder war ich bei den Gedanken über die Tage, in denen wir lebten, angelangt... und welchen Schlag von Problemlösern sie erforderten. Doch ehe ich wirklich in das Thema abglitt, ertönte der vertraute Signalton und wurde mit dem gewohnt kühlen, präzisen, tonlosen "Herein." beantwortet.



„Ich hoffe ich störe nicht.“
Es war keine Frage, eher eine Feststellung und damit verbunden die verborgene Aussage, dass ich nicht die Absicht hatte zu stören, sollte dem aber so sein, gerade keine andere Wahl hatte.
P’Thall verstand das wohl recht gut und nickte mir nur zu nachdem er mir mit einer zackigen Geste einen Stuhl angeboten hatte. Ich setzte mich auf das angebotene Mobiliar und stellte freudig fest, dass der Captain wohl für seine recht entspannt und gelassen war. Seine offensichtliche Aktionsbereitschaft reichte zwar immer noch aus um dem durchschnittlichen Sicherheitsoffizier Angstschweiß auf die Stirn zu treiben, aber so kannte man den Captain eben. Das Befinden meines kommandierenden Offiziers ging mir zwar für gewöhnlich am Arsch vorbei, aber für gewöhnlich ging ich ihm ja auch im gleichen Maße aus dem Weg. Diese Möglichkeit war mir heute nicht gegeben.
„Hier ist der Abschlussbericht über die fertig demontierte klingonische Tarnvorrichtung“, fing ich an zu erklären ohne auf einen Gesprächsstarter zu warten. „An dessen Ende werden sie vollständig dokumentierte Zerstörung der Einzelteile finden, sowie einen weiteren kompletten Bericht über den Aufbau der ans Sternenflottenhauptquartier gehen sollte.“
„Gibt es etwas neues“, wollte der Captain wohl mehr aus Pflichtbewusstsein denn aus Neugier wissen.
„Nichts Bahnbrechendes, aber ein paar neue Erkenntnisse sind schon drin. Vor allem was neue passive Aufdeckungstechniken angeht, sollte das Wissen nicht überschätzt werden. Was die angeht hab ich auch gleich einen vollständigen Bericht über den Tachyonentorpedo angefertigt.“
Ich reichte ihm ein weiteres PADD.
„Und dann hab ich hier noch einen abschließenden Statusbericht über die wissenschaftliche Abteilung des Schiffes. Der Status Quo, Personalberichte und –Empfehlungen und so weiter und so fort. Was eben zu den Pflichten des ranghöchsten wissenschaftlichen Offiziers gehört.“
Ein Titel den ich mir in den letzten Wochen viel zu häufig anhören musste, wie ich fand. Einige der Führungsoffiziere, und ich wollte hier keine Namen wie Amh nennen, empfanden eine geradezu morbide Freude daran mich immer wieder so zu nennen, wo es mir doch offensichtlich nicht behagte eben nicht der CSO dieses Schiffes zu sein. Man konnte einen Begriff eben nur so oft in einem Satz fallen lassen bis es auffiel.
„Ich möchte mich ja nicht beklagen“, begann der Captain argwöhnisch. „Aber sie sind normalerweise nicht die eifrigste Person was das Berichteschreiben angeht. Also was ist hier los?“
Ich entschied mich endlich alles offen auf den Tisch zu legen. Jedenfalls das was ich offen hinlegen durfte.
„Uns beiden war von Anfang an klar, dass mein Dienst auf der Britannia nichts dauerhaftes bedeutete, vor allem wenn man meine Arbeitgeber betrachtet.“
Ich schaute P’Thall durchdringend an, aber der nickte nur.
„Es hat sich etwas geändert und deshalb werden sie bald einen Versetzungsbefehl für mich auf dem Tisch haben“, erklärte ich düster.


Ich schob demonstrativ das PADD weg- Zu schnell war klar geworden, dass die eingereichten Berichte keineswegs der eigentliche Gegenstand ihres Besuchs war, und dafür hatte es nicht einmal einen Vulkanier mit karierter Tweetjacke und Gehstock gebraucht. So interessant ihre Aufgaben auch gewesen sein mochten, andere würden ihre letzten Arbeiten weitaus direkter zu schätzen wissen, und ich für meinen Teil würde nur die daraus gezogenen technologischen Konsequenzen zu spüren bekommen- Irgendwann. Es mochte interessant sein, dass sie ihre trockene Bürokratie tadellos abgearbeitet hatte, aber ihre folgenden Worte ließen auf Interessanteres schließen als auf Belobigungsvorschläge, Personalberichte, und Projektfortschritte. Mal abgesehen davon dass Lieutenant Cythia Mariss keine Sternenflottenoffizierin war, die aus reiner Lust und Laune an der Konversation das Gespräch suchte- zumindest darin waren wir uns schon immer einig gewesen, auch wenn es sonst nicht viele Punkte dieser Art gab. Andererseits hatten die Dinge einmal anders gestanden. Und das nicht nur zwischen uns. Die Flotte hatte sich verändert. Die Föderation. Die Welt, in welcher wir uns bewegten, wenn man denn unbedingt so wollte. Wo passten Persönlichkeiten wie sie da hinein? Sicher war ich mir nicht, aber die vergangenen Wochen hatten mir das eine oder andere diesbezüglich beigebracht.

"Sie haben sich nie die Mühe gemacht, den Anschein eines langfristigen Aufenthalts zu erwecken, Cythia. Keine große Überraschung, also.", entgegnete ich schließlich, lehnte mich ein Stück weit zurück, verschränkte die ledern behandschuhten Hände ineinander. Sie hatte die erfrischende Natur an sich, nicht zu den üblichen Offizieren zu gehören, die einen ausgedehnten Blickkontakt mit mir scheuten... auch wenn ich Personen wie sie noch so oft und gerne für ihre Undisziplinierbarkeit verfluchte. In diesem Moment war es mir jedoch nur recht, einen langen, gegenseitigen, einschätzenden Blick mit ihr austauschen zu können, auch wenn zu vermuten stand dass sie daraus nicht schlauer wurde als ich- es sei denn, sie spitzte ihre betazoidischen Lauscher. Was in diesem Moment eine Voraussetzung gewesen wäre, war ich gelinde gesagt ob des bisherigen Gesprächsinhaltes doch nicht unbedingt von starken Emotionen erfüllt.

"Korrekt. Interessant ist hierbei auch nicht die schiere Tatsache, sondern eher die Richtung." Fiel ihr irgend etwas hieran schwer? Oder spannte sie mich nur genüsslich auf die Folter? Ich hob eine Augenbraue. Sie wirkte nicht, als würde sie das hier genießen.

"Ich höre.", gestand ich ihr bedingungslos zu.



Ich strich mir nervös durch die Haare. Langsam musste meine Anspannung deutlich spürbar sein. Die Tatsache, dass mich P’Thall plötzlich beim Vornamen nannte trug dazu aus irgend einem Grund ebenfalls bei.
„Mein Problem momentan … oder sagen wir besser eines meiner Probleme … ist, dass ich das meiste was ich ihnen sagen möchte nicht sagen darf“, versuchte ich zu erklären. „Weil die Leute, die momentan nicht sehr gut auf mich zu sprechen sind das rausfinden und mir einen Strick daraus drehen würden.“
Und langsam fürchtete ich, dass dies wesentlich wörtlicher gemein war als geplant.
„Es wäre einfacher wenn sie mir sagen was sie falsch gemacht haben“, schlug P’Thall vor.
Ich lächelte ihn nur schief und gequält an und er fuhr die Pause fast zur Gänze überbrückend fort.
„…Aber das ist sicher eines der Dinge, die sie mir nicht erzählen dürfen.“
Der Mann war ein Blitzmerker.
„Fangen wir doch mal damit an, dass ich für diese Mission und nur diese Mission vom Sternenflottengeheimdienst diesem Schiff zugewiesen wurde“, erklärte ich. „Und damit keinesfalls der gewünschte leitende Wissenschaftler sein konnte den sie brauchten. Außerdem bin ich ganz sicher kein Experte für die Art Aufgaben die auf uns zukamen. Sie können also ausschließen, dass mein Hiersein vordergründig etwas mit der aktuellen Mission zu tun hatte.“
Etwas Ähnliches hätte er sich sicherlich schon selbst zusammenreimen können und hatte er wahrscheinlich auch schon getan.
„Die Spekulation was ich also mit dem Schiff oder seiner Crew zu tun hatte überlasse ich aber ihnen“, schloss ich.
„Tatsache ist, dass ich etwas getan hatte von dem sich die Herren in Schwarz ein anderes Ergebnis gewünscht hätten, dass ich so guten Gewissens aber nicht erbringen konnte und besagte Herren …“
Da brach ich nervös ab. Langsam sagte ich vielleicht zu viel.
„… Worauf ich hinaus möchte: Die Britannia war nie das Schiff meiner Wahl. Nichts für ungut, aber ich bin Forscherin und keine Polizistin. Und was die Britannia den ganzen Tag über macht mag zwar interessant sein, es mag auch gut und edel sein, es ist im Grunde aber Polizeiarbeit über den ganzen Föderationsraum. Ich habe sogar kurz erwägt aus der Sternenflotte auszutreten und mich zivilen Forschungsprojekten zuzuwenden wie dem von Dr. Hahn oder … Aber ich schweife ab.“
Ich holte noch einmal tief Luft. Ich war nervös. Ich hatte Angst. Ich war ein Wrack und ich hasste jeden Moment davon. Verdammt nochmal, ich war eine standhafte Person und sollte mich auch so benehmen.
„Was ich eigentlich sagen will: In nächster Zeit sehe ich die Wahlmöglichkeiten meiner Zukunft betreffend derart eingeschränkt, dass mir sehr vieles einfiele was schlimmer wäre als auf diesem Schiff Dienst zu tun.“


Schon merkwürdig, wie das Universum manchmal so spielte.

Es hätte wirklich genug Phasen in unserer wechselhaften professionellen Beziehung gegeben, in denen es mir wie ein Geschenk aller Himmel erschienen wäre, sie einmal so zu erleben. Offensichtlich nervlich angeschlagen, verwundbar, und in von höheren Mächten in die Ecke gedrängt, in eine Position in der selbst sie so weit geht dass sie ich arrangiert. Sich an jemanden wendet, der für sie ebenfalls ein Übel, bestenfalls ein notwendiges Ärgernis ist, aber eben das Kleinere. The Devil you know, wie es die alten Angloterraner so schön auf den Punkt zu bringen pflegten. Ich hätte es vielleicht einmal genossen. Doch jetzt… hatte die Sache mehr als nur einen Haken.

Es war nicht nur so, dass ich ihr in dieser Sache vertraute, glaubte, was an sich schon bemerkenswert genug war. Nein, ich fühlte mit ihr. Irgendwie saßen wir im selben Boot. Irgendwie waren wir beide Außenseiter, die sich ob ihrer Methodik, trotz überzeugender und richtiger Intention, nur mühevoll mit den Kräften an den langen Hebeln arrangieren konnten… Und es auch nie weiter taten als nötig, immer darum bemüht sich keinen Zacken aus der Krone zu brechen, den eigenen Stolz irgendwie zu wahren. Was sie da implizierte kam bei mir an. Ich empfand keine Genugtuung, dafür war die Einsicht zu bitter. Natürlich. Es passte alles. Meine unbesetzte XO-Stelle, ein hochbrisanter diplomatischer Auftrag für den blauen Rohling, keinerlei Verstärkung oder Rückendeckung, und dann noch ein Geheimdienstspitzel an Bord. Das perfekte Rezept für blaue Fühlersuppe, mit Andorianerarsch auf Grundeis zum Nachtisch.
Aber es hatte nicht funktioniert, teils sicher auch weil sich Cythia Mariss zu gut war um es ihren Bossen nur um des Rechtmachens willen recht zu machen… Aber teils auch, weil nicht nur ich erkannt hatte, mit wem ich da in einem Boot saß. Und vielleicht auch weil sie im Grunde das Richtige tun wollte. Sie hatte die Wahl gehabt, ob sie ihre Würde hinschmeißt indem sie mich ihren Vorgesetzten auf dem Präsentierteller liefert, oder ob sie tut was sie für richtig hält, nur um dann vor mir zu Kreuze zu kriechen.

Bemerkenswert, wie wenig es mich inzwischen bewegte von diesem kleinen Bürokratenkomplott zu erfahren, und dass es mich weit mehr traf, gerade sie so zu erleben. Als wäre eine winzige, aber wichtige Konstante des Universums gerade aus den Fugen gekippt.
Ich nickte schließlich. Und kam ihr zweifellos nur um Zehntelsekunden zuvor, ehe sie nachgehakt hätte, ob ich denn hinter meiner starren Eismaske eingeschlafen bin.

„Ich verstehe, Lieutenant. Und ich für meinen Teil muss sagen, dass ich die Wahlmöglichkeiten mein Offizierskader betreffend in näherer Zukunft- gemessen an bevorstehenden Herausforderungen- so beschränkt sehe, dass mir sehr vieles einfiele was schlimmer wäre, als sie an Bord zu haben.“

Verdammt, ich wollte sie nicht weiter zu Kreuze kriechen lassen. Es stand ihr nicht. Keinem von uns beiden. Und dass sie nun, ohne offensichtlich zur Schau gestellter Erleichterung, ein gutes Stück ihrer Fassung zurückerrang, brachte das Universum wieder ein Stück näher an sein gesundes Gleichgewicht.

„Schön, dass wir darüber gesprochen haben.“, erklärte sie schließlich, und erhob sich langsam- Und ich mit ihr.
„Danke für ihre Offenheit.“, konterte ich gewohnt kühl und nüchtern, ehe einem von uns noch der Ansatz eines Lächelns entwischte.
„Danke für ihr Entgegenkommen.“
„Eine Hand wäscht die andere.“
Sie hob eine Augenbraue, und setzte bereits zu einem strafenden, kritischen Geheimniskrämerblick an. „Ist das so?“
„Sie haben mein Schiff gerettet. Nehmen sie ihren Triumph mit, ehe ich noch auf die Idee komme, dass ihnen meine Bestätigung etwas bedeutet.“, zerstreute ich ihre Bedenken betreffs meiner Diskretion der eben zur Sprache gekommenen (oder besser gesagt angedeuteten) Themen. Nebenbei war dieser Tonfall zwischen uns essenziell, damit sie hier ungebrochen herausstolzieren konnte.
Sie blinzelte, nickte dann dezent hochnäsig, geradezu wohltätig. „Da ist was dran, Captain. Einen guten Tag.“ Unlängst hatte sie sich abgewandt und steuerte bereits den Ausgang an.
„Sie dürfen wegtreten, Lieutenant. Bis bald.“, entgegnete ich bewusst überflüssig, während ich mich wieder dem Panoramafenster zuwandte, und eigentlich nur hoffte dass sie sich das Lächeln ebenso mühevoll verkneifen musste. Alles andere wäre nicht fair.

Das Schott schloss sich zischend hinter ihr, und was noch zu beantworten blieb, war die Frage nach dem nötigen Schlag von Problemlösern, den passenden Persönlichkeiten für diese turbulenten Zeiten, in denen wir lebten. Ich hatte nie daran gezweifelt, zu ihnen zu gehören- Sonst hätte ich nie auf dem Captainssessel Platz genommen.

Von Cythia Mariss hatte ich mich erst überzeugen lassen müssen. Schon merkwürdig, wie das Universum manchmal so spielte.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
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Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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