Sol III – ULog 2 – Lt Mariss – SCI – 12313.1750

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Elis Karen
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So 24. Jul 2011, 16:30

Sol III – ULog 2 – Lt Mariss – SCI – 12313.1750

Erwähnte Personen: P’Thall
NPC’s: Mitarbeiter von Starfleet Intelligence; Wachmänner
Wörter: 1300
NRPG: -/-

Dunkle Räume ohne Fenster. Heruntergefahrene Beleuchtung. Mattschwarze Schreibtische. Keine Nummerierungen oder Markierungen an den Türen. Tote Konsolen die sich wahrscheinlich nur für die richtigen Personen aktivierten. Ein harter, schallender Fußbodenbelag. Wie Mamor, kein Licht reflektierend und ganz anders als der übliche Teppichboden.
Zusammenfassend kam ich zu dem Schluss, dass der Innenarchitekt des Sternenflottengeheimdienstes zu viele billige Holoromane gespielt hatte.
Das, oder er war eine sehr gestörte Person.
Vielleicht beides.
Es wurde insgesamt viel Wert darauf gelegt, dass man sich hier nicht wohl fühlte. Und der männliche Bajoraner, der mich seit einiger Zeit über meine Evalution von Captain P’Thall in Mangel nahm tat das auch.
„…Thorn P’Thall verhandelt aggressiv und mit viel Druck, ist sich der Risiken einer solchen Strategie aber bewusst und handelt dementsprechend. Er mag keine sehr geduldige Person sein, bewies aber ein aufs andere Mal seinem Naturell wiedersprechendes diplomatisches Geschick …“, las der Mann mir gerade skeptisch vor.
„Ist das ihr Ernst Lieutenant?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„er hat diese Mission eindeutig gemeistert, ich hätte das an seiner Stelle nicht geschafft.“
„Ich habe mir ihre Akte angesehen Lieutenant. Ein Stein hat mehr diplomatisches Geschick als sie, also ist das wohl kaum ein Kompliment, sondern viel eher eine treffende Aussage.“
Ich sprang von meinem Stuhl hoch und richtete mich auf.
„Ich bin nicht hier um mich beleidigen zu lassen“, meinte ich erbost. „Wenn sie mit meiner Evaluation nicht zufrieden sind, hätten sie mich einfach gar nicht dort hinschicken sollen. Und da sie ja meine Akte so wunderbar studiert zu haben scheinen, sollten sie auch nachlesen können, dass ich explizit darauf hingewiesen habe nicht die richtige Frau für diese Art Auftrag zu sein. Ich habe keinerlei Training in dieser Richtung erhalten. Ich habe keine Genehmigung für einen mentalen Tiefenscan erhalten. Und vor allem BIN … ICH … KEIN … VERDAMMTER … COUNSELOR!“
Während meiner Trade war ich immer lauter geworden und war schlussendlich am Schreien. Der Bajoraner vor mir verzog aber keine Miene.
Schade.
„Setzen sie sich wieder Lieutenant“, forderte er mich für meinen Geschmack viel zu ruhig auf. „Sie sind nicht hier um sich zu rechtfertigen, sondern um sich ihres Fehlverhaltens bewusst zu werden.“
Wieder im Stuhl verschränkte ich die Arme vor der Brust.
„Sie wollten eine Bewertung und ich habe eine nach bestem Wissen und Gewissen abgeliefert. Ich bin mir keines Fehlers bewusst.“
Mein Gegenüber runzelte die Stirn, so dass sie quasi eine homogene Masse mit dem schon natürlich gerunzelten Nasenrücken bildete. Endlich zeigte der Typ mal eine Reaktion.
„Eine Unfähigkeit Fehler einzugestehen ist im Übrigen auch in ihrer Akte vermerkt.“
„War ja klar“, murmelte ich leise.
„Wie bitte?“
„Ach nichts.“
Der Bajoraner sah mich ernst an, legte dann aber meine Akte und meinen Bericht beiseite und lehnte sich nach hinten in seinen Stuhl. Was jetzt nur wieder los war?
„Nun, wie dem auch sei werden sie sich die nächsten 48 Stunden eingeschränkt freie Zeit erhalten um sich mental auf ihren nächsten Auftrag vorzubereiten. Die notwendigen Informationen werden sie auf dem üblichen Wege entgegen nehmen.“
Mein Kopf schnappte in diesem Moment so schnell wieder nach oben, dass es eigentlich ein Geräusch hätte geben müssen.
„Moment“, unterbrach ich und zog dabei das Wort sehr lang. „Sie haben gerade die vergangene Halbe Stunde damit verbracht mich rund wie ein Diskussegment zu machen und jetzt wollen sie mich auf die nächste suizidale Mission schicken. Ganz abgesehen davon, dass dies hier laut Vereinbarung die letzte Mission sein sollte, die ich für ihren Geheimverein übernehme.“
„Benehmen sie sich Lieutenant. Sie überschätzen ihre Wichtigkeit“, erklärte mir der Bajoraner düster.
„Und sie müssen sich mal entscheiden ob ich vollkommen unfähig bin oder unglaublich wichtig, denn anders kann ich mir nicht erklären wieso sie mich für meine Arbeit runter machen, im gleichen Atemzug aber schon einen neuen Wahnsinnsauftrag parat haben.“
Langsam wurde mir das alles zu viel. Die wiedersprachen sich ja alle selbst am laufenden Band. Ich wollte nur noch hier raus und irgendwohin wo man den Himmel sehen konnte.
„Sehen sie es als Entschädigung für ihren letzten verpatzten Auftrag.“
„Nein“, sagte ich entschieden.
„Nein?“
„Nein“, erklärte ich noch einmal.
„Und wollen sie mir auch erklären wie sie diese Ablehnung durchbringen wollen.“
„Ich bin immer noch dem Sternenflottenkommando unterstellt. Meine Dienste für sie sind eine bloße Leihgabe. Ich werde ganz einfach eine Versetzung beantragen. Sie können mich wohl kaum zur Kooperation zwingen.“
Als diese letzten Worte meinen Mund verlassen hatten wollte ich mich dafür verfluchen. Aber gut, was passiert war, war passiert.
„Und wohin wollen sie versetzt werden Lieutenant“, wurde ich amüsiert gefragt. Der Man ging wohl davon aus, dass ich noch keinen neuen Posten haben könnte. Falsch gedacht!
„Zufälligerweise möchte die Sternenflottenakademie, dass ich in den nächsten Wochen ein paar Vorträge halte. Ich hab mir den Titel noch nicht überlegt aber <<Moderne klingonische Tarnvorrichtungen und Methoden sie zu umgehen>> klingt ganz nett“, erklärte ich sarkastisch. Der Kurs stand schon seit Wochen fest. „Und in der Zeit werde ich mich um einen Posten als CSO auf einem Schiff kümmern, sollte das nicht funktionieren habe ich immer noch die Möglichkeit an einigen Forschungsprojekten teilzunehmen.“
Der Bajoraner nickte bedächtig.
„So so, und wenn das mit den Posten nach der Akademie aus irgendwelchen … unerfindlichen Gründen nicht funktioniert.“
Ich verengte die Augen und biss die Zähne zusammen als ich diese unterschwellige Drohung mitbekam.
„Dann könnte ich immer noch in Erwägung ziehen die Sternenflotte zu Gunsten ziviler, föderaler Projekte zu verlassen.“
Dann setzte ich noch ganz beiläufig nach, dass ja Dr. Kahn, eine sehr gute Freundin meinerseits, wohl schon seit längerem Anfragen nach einer Zusammenarbeit mit mir stellte. Das saß, immerhin gab es die Anfragen wirklich und Dr. Kahn war tatsächlich eine gute Freundin. Eine meiner wenigen. Außerdem mussten diese Informationen auch in meiner Akte zu finden sein. Jedenfalls in der Geheimdienstvariante davon.
Fest davon überzeugt diesen Schlagabtausch gewonnen zu haben durfte ich dann auch endlich gehen.

Das war vor einer Woche. Jedenfalls glaubte ich das. Ich konnte mir nie merken ob die terranische Woche sieben oder acht Tage hatte. Ich neigte ja zu acht, das was eine schön grade Zahl.
Wie dem auch sei war mein Quartier in San Francisco immer noch so klein wie am Tage meiner Ankunft. Im Grunde war das gar nicht weiter schlimm, da meine persönlichen Sachen wohl immer noch in einem kleinen Lagerraum in Kairo lagerten und da wohl auch lagern blieben bis die Sternenflottenbürokratie sich ausgemärt hatte. Besonders stören tat mich das nicht, ich hatte die vergangenen Tage viel zu tun, immerhin hatte man mich zu so etwas wie Dozentin ehrenhalber gemacht und ich fühlte mich langsam an der Akademie richtig heimisch. Leider nicht heimisch genug um dort zu bleiben. Und ja, man hatte mich schon gefragt.
Trotzdem nahm ich meine Aufgaben dort sehr ernst. Wahrscheinlich ernster als die Zeit in der ich Undercover als richtiger Dozent unterwegs war. Ich wuselte also durch mein kleines Quartier auf der Suche nach den Materialien für meine Vorlesung als sich das Klopfsignal meldete.
Ich erwarte keinen Besuch, immerhin wussten sehr wenige Leute, dass ich hier war und noch weniger davon hätten mich besuchen wollen, also war ich doch erstaunt als da ein großer menschlicher Mann in gelber Uniform vor meiner Tür stand und von vier weiteren Gelbkragen flankiert wurde.
„Lieutenant Cytia Mariss“, fragte der nachdem er meinen Namen wohl auf dem PADD in seiner Hand nachgelesen hatte.
„Ja“, bestätigte ich und setzte einen fragenden Blick auf.
„Ich muss sie bitten mit mir zu kommen.“
„Hat das ein paar Stunden Zeit? Ich halte gleich einen Vortrag an der Akademie und der beginnt…“ Ich schaute auf mein Chronometer „Vor zehn Minuten. Und was noch viel wichtiger ist: Worum geht es überhaupt?“
Der Mann in der gelben Uniform atmete tief ein.
„Ich fürchte das ist unumgänglich Lieutenant. Ich bin hier um sie in Untersuchungshaft zu nehmen.“
Au, das saß.
„Was wird mir vorgeworfen“, wollte ich skeptisch wissen.
„Hochverrat.“
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