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Alexis
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Do 13. Jan 2011, 23:37

Wörter: 1125
Beteiligte: Penvera, Thalin, Techniker



…::: USS Britannia – Deck 16 – Büro des CTO :::…


„Alles okay mit ihnen, Crewman?“ Ich unterdrückte ein Lachen. Oh ja, es ist alles bestens. Man sieht doch, dass ich praktisch die personifizierte Zufriedenheit bin.
Da war ich gerade einen guten Schritt weiter gekommen und dann machte ich mir alles selbst kaputt. Ich war einfach viel zu impulsiv.
Eigentlich konnte ich es ihm auch gleich erzählen. Früher oder später würde er es ja doch erfahren. Wenn nicht von mir, dann vom Captain bei der nächsten Führungssitzung oder sonst wann.
Gemütlich folgte ich Penvera in Richtung Büro.
Andererseits konnte und wollte ich mich nicht ausheulen. Ich war schließlich kein kleines Kind mehr. Und auch als Kind hatte ich so gut wie nie geweint. Da würde ich jetzt sicher nicht damit anfangen. Und erst recht nicht wegen so einer Lappalie. Gab es irgendwas das ich ihm erzählen konnte ohne unglaubwürdig zu wirken?
Ich hab meinen Pin verloren? Schwachsinn…
Ich aus Versehen den von meinem Mitbewohner erwischt? Auch nicht…
Es würde wohl oder übel auf die Wahrheit hinauslaufen, zumindest teilweise. Im Büro angekommen bot er mir den Platz vor dem Schreibtisch an, ließ sich selbst dahinter sinken. Mein PADD landete darauf. Kurz blieb mein Blick an der Ecke der Tischplatte hängen. Wie würde er wohl reagieren wenn ich Ansprüche auf meinen gewohnten Platz erheben würde? Na, lieber nicht ausprobieren.
Also nahm ich doch mit dem Sessel vorlieb und schaute ihm noch einen Moment dabei zu wie er Datenträger auf seinem Tisch herumschob.
Dann hob er den Blick und sah mich wieder an. Ich hatte ihm noch immer keine Antwort auf seine Frage gegeben. Es wäre ein leichtes einfach darüber hinwegzugehen, so zu tun als ob ich sie gar nicht gehört hätte.
„Natürlich Sir, alles in Ordnung.“ Ein Geschäftslächeln fand den Weg auf mein Gesicht. So ein starrer, undurchdringlicher Gesichtsausdruck war eben nicht alles. Gerade als Frau sollte man auch etwas Nettes im Repertoire haben.
Er schwieg, musterte mich eine Weile. Wägte vielleicht ab, ob er nachbohren sollte oder nicht. Wie persönlich wollte er mit seinen Mitarbeitern werden? Schließlich war es meine Privatsache. Wie hatte der Captain doch so schön gesagt, er war nicht mein Kariereberater. Über meine Kariere entschied ich allein.
„Gut, dann können sie gleich an einem Sicherheitstraining teilnehmen. Sie werden einige Grundlagen im Umgang mit Phasern lernen.“ Er schob mir ein PADD entgegen. Ich streifte es nur mit einem kurzen Blick, schenkte ihm dann wieder meine volle Aufmerksamkeit. Sicherheitstraining? Grundlagen? Ich ermahnte mich den Mund zu halten. Das ich durchaus Erfahrung mit Feuerwaffen hatte musste ich ihm ja nicht unter seine nicht vorhandene Nase reiben. „Dann sehe ich sie morgen wieder zum Dienst.“ - „Aye Sir.“ Ich erhob mich, nahm den Datenträger vom Tisch. Noch immer haftete sein Blick auf mir. Mit einem Nicken wand ich mich um, verließ das Büro. Zumindest wollte ich das.
An der Tür hielt er mich noch einmal auf. „Ich würde ihnen raten bei dem Training das korrekte Rangabzeichen zu tragen. Lieutenant Thalin ist nicht so nachsichtig.“ Ich atmete tief ein. Hatte er sich also doch dazu durchgerungen darauf einzugehen. Noch einmal drehte ich mich halb um. „Das ist das korrekte Abzeichen Sir. Ich habe die Beförderung abgelehnt.“ Und damit verließ ich das Büro. Schnell schaute ich die Daten auf dem PADD durch. Schießübungen, ein bisschen Nahkampf… Na das würde lustig werden.


…::: Deck 20 – Schießstand – später :::…


Da stand ich also. Frisch umgezogen in Sportkleidung, die Haare nach hinten gebunden. Mit mir noch ein paar Chargen. Der Kerl links von mir, dessen Namen ich schon zwei Mal wieder vergessen hatte, zitterte leicht. Nervosität? Angst? Vielleicht auch Vorfreude?
Bei mir war es bis vor kurzem noch letzteres gewesen. Im Quartier hatte ich mich kurz noch über Lieutenant Thalin informiert. Allerdings stand in seiner Akte wenig was auf die Begegnung vorbereitet hätte. Nichts was auf diesen Blick vorbereitet hätte als er vor uns stand.
Wirkt dieses Schiff irgendwie anziehend auf Andorianer?
Doch anders als beim Captain war sein Blick nicht würdevoll sondern schlicht und ergreifend abwertend. Ob das unseren Rängen, unserer Abteilungszugehörigkeit oder dem Fehlen der blauen Hautfarbe und der Fühler geschuldet war, ließ sich nicht sagen. Noch nicht. Bei so was war ich ehrgeizig.
„Sie sind hier um einige Grundlagen für den Notfall zu erlernen. Umgang mit Phasern und Nahkampf.“ Jetzt fehlte nur noch etwas wie: ‚Ich werde euch Luschen schon ein bisschen Disziplin einprügeln.‘
Ich verkniff mir das Lachen, setzte einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf. Augen zu und durch. Jetzt galt es das richtige Maß zu finden. Nicht zu blöd anstellen, aber auch nicht so gut, dass es auffiel. Keine Ahnung ob die anderen hier alle Anfänger waren. Mir war allerdings aufgefallen, dass ich die einzige Frau war.
Kurz taxierte er mich. „Erwarten sie keine Sonderbehandlung.“ Was denn, weil ich ne Frau bin? Wie käme ich darauf eine Sonderbehandlung zu erwarten. Kurz funkelte ich ihn an, senkte dann aber den Blick. Lieber nicht provozieren. „Nein Sir.“
„Wir beginnen mit dem Schießtraining. Jeder von ihnen holt sich aus dem Waffenschrank einen Phaser. Und zwar zackig.“ Der Typ neben mir zitterte noch mehr und wurde langsam etwas grün im Gesicht. Na, dann wohl doch keine Vorfreude. Ich nahm mir vor bei den Schießübungen weit von ihm weg zu stehen. Keine Lust herauszufinden was er heut zum Mittagessen hatte.
Wir versammelten uns wieder auf dem Stand in der Mitte, Thalin wies jedem von uns eine Farbe zu.
Dann wurde der Raum leicht abgedunkelt, bunte Punkte tauchten auf. Es folgte die obligatorische Einweisung in die Bedienung des Handphasers. Typ 1, auf Stufe 1. Ein Wunder das er uns keine Strafe für das Verstellen androhte.
Der Raum wurde ganz dunkel und die Punkte begannen sich zu bewegen. „Jeder nur seine Farbe. Und jetzt los.“
Es war lächerlich. Lächerlich einfach. Die Punkte waren groß und bewegten sich nur langsam. Das hätte ich im Halbschlaf hinbekommen. Ich achtete kaum darauf wie die anderen sich schlugen, warf nur hin und wieder einen versichernden Blick über die Schulter um die Gesichtsfarbe des Crewman zu kontrollieren. Thalin saß ihm ganz schön im Nacken.
Er fuhr die Schwierigkeit ein wenig höher. Die Punkte wurden kleiner und schneller. Thalin begann jetzt den Kerl rechts von mir zu triezen. „Wie wäre es mit zielen?“, hörte ich ihn schnauzen. Ich lachte leise, visierte das nächste Ziel an, feuerte.
Dann spürte ich warmen Atem in meinem Nacken. Ich unterdrückte den Impuls dem Individuum hinter mir den Ellenbogen ins Gesicht zu rammen. Nur der Lieutenant, erinnerte ich mich. Es würde wohl noch lange dauern bis ich dieses Verhalten loswurde.
Noch ein Atemzug. Verdammt, der Lieutenant. „Amüsieren sie sich Crewman Apprentice Grant?“ Ich stellte die Schießübungen ein, straffte mich. Da er hinter mir stand machte ich mir nicht die Mühe das Grinsen zu unterdrücken.
„Ja Sir.“ Sinnloses in der Gegend rumballern. Und ein arroganter Sicherheitler im Nacken. Was konnte es schöneres geben?
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