URPG – Log o4 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12318.2056

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Yu'She
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Fr 29. Jul 2011, 19:34

URPG – Log o4 – Ens Cholain Amh – CXO – SD:12318.2056

Personen: Sicherheitsabteilung

Worte: 1.438 und drei Spezielle


~ Solsektor ~
-outta space-

Noch ehe ich es mich versah war das so schon lausig definierte oben und unten wieder durcheinander gerüttelt. In dem Moment, in dem meine unwillentliche Rotation Schwung bekam drängte sich mir der Gedanke auf, dass es vielleicht nicht so gut war, dass so viele Leute meiner Abteilung die Gelegenheit nutzten, meiner Person habhaft werden zu können. Doch vorerst musste ich selbst darauf achten nicht disqualifiziert zu werden, weil ich aus dem Spielfeld trudelte. Mit viel Fingerspitzengefühl gab ich die Anzeige auf dem Hud beobachtend vorsichtig Schub, nur ganz kurz, um nicht aus der Vorwärts- in eine Rückwärtsdrehung zu geraten. Die Mehrdimensionalität, die der offene Raum für derlei Spiele schuf war perfekt dafür geeignet, den sich orientierten und stillschweigend auf ein oben und ein unten geeinigten Leuten klar zu machen, dass das zwar eine Möglichkeit, allerdings keine Obligation war.

Der Schütze war schnell ausfindig gemacht, als ich für alle anderen auf dem Boden liegend aus meiner Perspektive nach oben sah, wo im oberen Drittel einer nicht existierenden Wand ein Crewman stand und selbstzufrieden in seinen Helm grinste. Die Vorfreude mich revanchieren zu dürfen ließ mich ebenfalls grinsen. Als erstes packte ich mir die Stiefelsohlen einiger herumschwebender Crewmitglieder, gab ein wenig Schub und warf sie, aus ihrer Perspektive, in die Höhe, zwei, drei, vier und zum Schluss noch einen diagonal hindurch, damit war für genug Ablenkung gesorgt und Meadows schwebte abgelenkt auf einem Fleck, noch ganz unbeteiligt wie der Buxbaum in den Vipquartieren. Nach sorgfältigem Zielen gab ich kurz und kräftig Schub, schnappte nach seinen Fesseln, doch er hatte mich bemerkt und die Beine angezogen, sodass ich unter ihm hindurchflitzte, aber schnell genug schaltete um blitzartig wenden zu können. Der Crewman trat die Flucht an, doch diesmal war ich schneller, packte ihn an seinem Tornister und zog ihn mit den Schubdüsen nach hinten. Er seinerseits zog nach vorne und bevor er noch auf die Idee kam als erster nachzugeben, ließ ich los – ein halbes Dutzend Leute anrempelnd und umfliegend preschte er einmal quer über das Spielfeld und hinter die Begrenzung. Schon aus der Entfernung sah ich, wie es in seinem Hud rot zu leuchten begann.
„Haha!“, rief ich schadenfroh, während er sich zu denen, die ebenfalls bereits ausgeschieden waren an den Rand des Feldes begab. Dadurch völlig abgelenkt bekam ich gar nicht mit, wie der erste an dem mittigen Würfel ankam und er in einem dunkeln Grün zu glühen begann, als das Crewmitglied ihn betrat. Es wurde unruhiger, meine Ebene hatte ich auch nicht mehr für mich, mehrere waren auf ähnliche Ideen gekommen und direkt schied wieder ein ganzer Schwarm Leute aus. Als würde es etwas ändern straffte ich meine Schultern und senkte den Kopf zwischen die Schultern. Diese schlängelnde Tatktik, die beispielsweise Ciana aussehen ließ wie ein Gagh auf der Flucht über den Esstisch, lag mir nicht. Ich war die Frau für’s Grobe, die Schneepflugtaktik würde nun dargeboten.

Mit einer fließenden Bewegung kam ich auf der Ebene mit dem meisten Feindverkehr an – ein Königreich für eine Ampel, doch das würde den Spaß nur mindern – und nachdem ich den ersten rüde weggeschubst und mich wieder in meine Position gebracht hatte ließ ich, wenn ich welche hätte, die Reifen qualmen. Mit vor der Brust gekreuzten Armen begab ich mich in Fliegerhaltung und begann den Weg vor mir aufzuräumen. Dank der Schwerelosigkeit brauchte es nur die Scheibenwischer um die Leute aus meiner Bahn zu bekommen. Wie Pins flogen sie durcheinander, nur in den Kurven tat ich mich ein wenig schwer und plötzlich sah ich die weiße Linie kaum eine Handbreit vor mir. Mit allem, was ich hatte bremste ich, kam zum Halt und sah zu, dass ich eine Ebene weiter hoch kam, bevor einer meiner Leute auf die Idee kam mich anzuhusten – dann wäre ich draußen gewesen. Verstärkt atmend sah ich mich um. Das war ja schon ganz nett, aber auch anstrengend gewesen. Am Spielfeldrand sah ich vier Crewmitglieder in schwarz und erkannte, dass mein Team verloren hatte. Das bedeutete aber nicht, dass ich aufgeben musste. Wir konnten nicht mehr durch Erfüllung der Aufgabe gewinnen, wohl aber noch dadurch, dass ich alle andern aus dem Spiel drängte und so auch niemand gewinnen konnte, bis auf die, die als letztes noch jemanden im Feld hatten. Würde länger dauern, aber wir hatten es ja nicht eilig.

Als erstes machte ich Jagd auf die drei übrigen in Dunkelgrün, von denen keiner mehr das Ziel erreichen durfte. Nach einer hinterhältigen Attacke von Ciana, die sich der Rache noch mal entziehen konnte, war das Thema erledigt und ich sah, dass jemand aus dem gelben Team ebenfalls schon zum Ziel gekommen war. Ein zweiter stieß dazu, doch eine geballte Phaserwand aus drei Rohren katapultierte die beiden nach knapp zehn Sekunden wieder aus dem Kubus hinaus. Unterdessen hatte sich jemand meinen Trick abgeschaut und mich beim Tornister gepackt, doch nicht damit gerechnet, dass ich keine Taktik verwendete, deren Gegenstrategie mir nicht bekannt war. Mit einer Rückwärtsrolle entriss ich meinem Angreifer den Tornister und bekam ihm am Ende vor die Füße, was ihn aus dem Spielfeld und mich in die Mitte desselben brachte. Da wollte ich eigentlich nicht hin, aber es war eine wichtige Lektion mit dem auszukommen, was man hatte, statt über das zu jammern was man hätte haben können. Mit einem einschätzenden Blick verschaffte ich mir eine Übersicht und griff zu Trick siebzehn. Den nächsten, der an mir vorbei flog, schnappte ich mich, verhakte mich an seinem Rücken, klappte die Wartungsverkleidung auf und begann ein paar harmlose Modifikationen, die darin resultierten, dass ich ihn kurz darauf wieder freiließ, etwas Abstand gewann und meinen Phaser hervorholte. Mit einem gezielten Schuss überlud ich die Magnetstiefelsicherung, die daraufhin den ganzen Anzug in einen Supermagneten verwandelte.

Nach zehn Sekunden klebten alle Sicherheitler wie ein Ball zusammen. Ich konnte nicht anders als zu lachen, während ich beobachtete, wie es erst die, die in einer fließenden Bewegung von ihrem Kurs abgebracht und aus dem Schwebflug in einen magnetischen Sog geraten waren, bis dann auch die, die zwar versuchten gegenzusteuern, es aber nicht mehr schafften, da die Wirkung sich mit jedem hinzugekommenen Anzug verstärkte. Einzig die Tatsache, dass ich dem Kerl einen Schubser in die richtige Richtung gegeben hatte – die sich weit von mir weg befand – machte es möglich, dass ich als letzte noch frei schwebte. Der Sicherheitsball derweilen driftete immer näher auf den Rand des Spielfeldes zu und schließlich waren sie alle draußen.

„Das finden Sie jetzt witzig, ja?“, fragte Katharina, deren Kopf gerade noch so aus dem Gewirr an Armen und Beinen herauslugte. Lachend hob ich die Schulter.
„Irgendwie schon, ja.“
„Das ist unfair.“
„Nu werden Sie mal nich kindisch, Chief. Ich sagte doch ‚alles ist erlaubt‘.“, dann flog ich ihnen hinter her und holte sie ehe ich selbst mit klebte ein Stück weit zurück, orientierte mich dabei wie die Lastkraftwagenfahrer der Erde von Einst an den Sternen um zu definieren, wo vorne und hinten war. „Wessen Anzug habe ich beschossen?“, fragte ich in den Ball hinein, als würde das den Funk besser übertragen.
„Sie meinen wohl eher ‚wessen nicht.‘“, ich schenkte Meadows, der an der Außenseite klebte ein ungeduldiges Lächeln. „Sie brauchen gerade reden.“
„Hier, ich glaube Sie meinen mich!“
„Baker, sind Sie das?“
„Ja, Ma’am. Aber bitte fragen Sie mich nicht ‚wo‘ ich bin.“
„Ich find Sie schon.“, kicherte ich und machte mich auf die Suche nach ihm, also gen Mitte des Knäuels als humanoiden Extremitäten.


„Und wer hat jetzt gewonnen?“, fragte Meadows und ich zwinkerte ihm zu.
„Baker, haben Sie eine Idee?“, fragte ich ganz süffisant.
„Na Sie.“, murmelte er und ich nickte ihm dankend zu.
„Würde ich auch sagen.“, wieder grinste ich. Dann wurde mein Tonfall etwas ernster. „Tankcheck!“, forderte ich und beobachtete die Leute, die die Füllmenge ihrer Antriebstornister prüfte, wie manche ein wenig bleich wurden, andere erschrocken japsten und die dritten einfach nur den Kopf schüttelten. „Gibt es etwa Probleme?“, fragte ich scheinheilig.
„Meine Füllmenge reicht nicht mehr bis Starbase oo1.“, erklärte Ciana und ich nickte.
„Hätte Sie auch so nicht.“, drei Dutzend Augenpaare sahen mich verwirrt, entgeistert oder panisch an. „Setzen Sie andere Minen auf, Herrschaften, sonst komme ich noch auf die Idee mich zu wundern, ob niemand von Ihnen sich die Frage gestellt hat, ob die Tornister eigentlich voll waren, als wir rausgegangen sind.“, natürlich waren sie es gewesen, soviel Sachverstand traute ich den Leuten durchaus zu. Dass sie jetzt allerdings in diesem Maße überrascht waren, wunderte mich schon ein wenig. Es brauchte keinen Ingenieur um sich ausrechnen zu können, dass man mit einem Wartungsraumanzug nicht die halbe Strecke zwischen zwei Bases im gleichen Sternensystem zurücklegen konnte.

„Zur Base geht es da lang.“, ich zeigte in eine scheinbar willkürliche Himmelsrichtung. „Irgendwelche Ideen?“
Y

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