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Mjacua Adorin
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Fr 5. Aug 2011, 20:13

So findet die Karriere ihr Ende...


=/\= San Fransicso =/\=


Unweit des Geländes der Sternenflottenakademie saß ich gemütlich auf einem Stuhl eines Straßencafés und genoss den Ausblick der sich mir bot. Das selige Nichtstun unter strahlend blauem Himmel bei angenehmen Temperaturen versuchte mich davon zu überzeugen, dass die Schönheit der Erde jener Betazeds um nichts nachstand und für einen Augenblick war ich sogar gewillt dies bedenkenlos hinzunehmen. Meine Seele baumeln lassend, den Kaffee der in der Tasse immer mehr abkühlte ignorierend, schloss ich meine Augen um einige Augenblicke später mit einem 'Hallo' begrüßt und auf die Stirn geküsst zu werden. Vor Schreck rutschte mein Hinterteil vom Stuhl und Dank der Schwerkraft fand ich mich am Boden sitzend wieder. Als ich mich mit meinen Armen rudernd gerade mit dem Missgeschick abfinden wollte, packte der Mann, der mich gegrüßt hatte, am Arm und zog mich hoch auf meine Beine. Doch anstatt wieder von mir wegzutreten stellte er sich vor mich und sah mir in die Augen. Ich war gefangen, denn zwischen ihm und dem Stuhl war gerade genug Platz für mich, doch auch seinen intensiven Blick, der mich ebenso gefangen nahm, erwiderte ich. Das seine Lippen dann ein Lächeln formten, bemerkte ich gar nicht, aber ich konnte seine Erleichterung wahrnehmen, so wie Freunde und Bewunderung. Doch das Strahlen seiner schwarzen Augen war nicht genug um meinen aufkommenden Unmut im Keim zu ersticken.
'Du!', donnerte ich ihm mental entgegen, vor Unmut unfähig meine Gedanken akustisch von mir zu geben, doch auch telepathisch wusste ich nicht so recht was ich sagen sollte.
'Ja, ich.' Unverändert strahlte er Erfreuen aus. 'Du hast wohl nicht mit mir gerechnet.'
'Was machst du hier? Lauerst du mir etwa auf? Spionierst du mir nach?' Immer noch stand ich da und blickte ihn einfach an. Ich würde mich nicht setzen, solange er noch so dicht vor mir stand, denn in den meisten Kulturen würde man eine solche Geste als ein Beugen oder ein Unterwerfen deuten.
'Deine Mutter...'
'Meine Mutter.' Ich konnte mir schon denken, was meine Mutter mit der Sache zu tun hatte. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, wenn Blicke töten könnten würde mein Gegenüber wohl mit dem Tod ringen. Die Worte vier und fünf in einem Gespräch sollten nie 'deine' und 'Mutter' sein, erst recht nicht da er der Grund war, warum ich so schlecht auf sie zu sprechen war.
'... meinte, dass du vielleicht hierher kommen würdest, in das Lieblingscafé deines Vaters. Einen der Kellner habe ich gebeten sich bei mir zu melden, wenn du hier auftauchst, da ich nicht wusste ob und wann du kommst und ich dich überraschen wollte.' Unbeirrt hatte er mir seine Gedanken weiterprojiziert, ließ sich von mir nicht unterbrechen.
'Die Überraschung ist dir gelungen.' Verstimmt verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Das uns der ein oder andere Gast des Cafés schon verstohlen anblickte oder sich zumindest über uns wunderte bekam ich zwar mit, aber ignorierte ich völlig.
'Wäre eine etwas weniger ablehnende Haltung mir gegenüber zu viel verlangt? Wir könnten uns setzen, der Kaffee hier ist wirklich gut.' Es war mir nicht entgangen, dass er mittlerweile etwas genervt von mir war. Er hatte sich dieses Treffen wohl ganz anders vorgestellt.
'Um zu heucheln, dass ich an Konversation mit dir interessiert bin? Nein, das ist nicht meine Art.' Es war einfach unbetazoidisch so zu tun als ob, das wusste er so genau wie ich. Die Mühe konnten wir uns wirklich sparen.
'Wieso?' Dieses eine Wort war genug, denn des war von Gefühlen begleitet, die mir klar machten worauf er eine Antwort wollte: Warum lehnst du mich ab? Meine Antwort darauf war eine Flut von Sätzen, Halbsätzen und Wortfetzen. Die Erzählung dessen, wie ich ihn durch meine Augen sah, ein Blick auf ein Bild das sich aus Erzählungen anderer und kurzen zufälligen Begegnungen Jahre zuvor am Campus der Universität von Betazed zusammensetzte. Seine Gesicht wechselte zwischen Erröten und Erbleichen und seine Gefühle zu Entsetzen und Enttäuschung. Er benötigte einige Augenblicke um alles so weit zu verarbeiten, dass er mich wieder an seinen Gedanken teilhaben lassen konnte. 'Von dem Wenigen was ich von dir weiß und den Dingen die mir deine Familie über dich erzählt hat, hatte ich damit gerechnet, dass du, trotz der offensichtlich vorwiegend negativ besetzten Vorstellung die du von mir hast, mich zumindest etwas kennenlernen würdest um dir ein Bild davon zu machen wie ich wirklich bin.' Kurz hielt er inne, sortierte seine Gefühle und rang mit sich. 'Deine Familie soll noch wissen wie du wirklich bist, dann verschwinde ich für immer aus deinem Leben.' Nur einen Augenblick nachdem er geendet hatte, machte er kehrt und verschwand auf die lebhafte Straße. Erschöpft von dem Gespräch und immer noch komplett mitgenommen von dessen plötzlichen und unerwarteten Ende ließ ich mich auf den Stuhl fallen und wandte mich gedankenverloren meinem Kaffee zu.


=/\= Bolivien =/\=


Beinah noch fesselnder als die Gemälde an den Wänden und die Skulpturen war der Ausblick auf den See und die Berge. Obwohl es anders war, erinnerte es doch an Betazed und so überraschte es mich nicht sonderlich, dass sie dieses Fleckchen Erde als Standort für das betazoidische Kloster ausgewählt hatten.
'Die Bilder sind aber auch sehr schön anzusehen.', meldete sich eine Stimme in meinem Kopf, nachdem meine Sinne mir schon verraten hatten, dass sich mir jemand näherte. Langsam wandte ich meinen Blick von der Aussicht ab und drehte mich in die Richtung aus der die Schritte kamen. An der Kleidung erkannte ich, dass es sich um einen der Mönche des Klosters handeln musste, worauf ich ihn gleich in der althergebrachten Art unseres Volkes grüßte, einen Gruß den er gerne freundlich erwiderte. Nur für einen Moment blickte er auf die Stoffe, die meinen Körper verhüllten. Ich war selbst sehr überrascht gewesen, dass ich mich für meine Akolythen-Gewänder entschieden hatte, als ich mich für den Anlass kleidete, aber an diesem Ort schien mir nichts anderes passend zu sein.
'Um all die Kunstwerke zu würdigen ist dieser Abend zu kurz, selbst eine ganze Woche würde nicht ausreichen.' Das kleine Kloster war einer der Orte außerhalb von Betazed, an dem die betazoidische Kultur besonders gepflegt wurde und so war es nicht verwunderlich, dass einige der bedeutendsten betazoidischen Kunstwerke dort für eine Weile ausgestellt waren.
'Aber du bist nicht nur wegen der außergewöhnlichen Kunstsammlung hier, meine Tochter?' Für einen Betazoiden mit nur etwas empathischen Fähigkeiten war das genauso offensichtlich wie für jemanden der fähig war meine Körpersprache zu lesen.
'Ich habe jemanden Unrecht getan und ich hoffe diesen jemanden hier zu treffen um mich zu entschuldigen.' Die Mundwinkel des Mönchs mit dem graumelierten Bart und den kurzen Haaren deuteten ein Lächeln an und wenn ich mich nicht irrte, spürte er auch etwas Erleichterung. Für einen Augenblick verwunderte mich das zwar etwas, aber machte ich mir keine Gedanken darüber, schließlich war ich doch aus einem anderen Grund hier. 'Ich sollte mich besser auf die Suche machen.' Wir nickten einander zu und ich machte mich weiter daran den Mann zu suchen, dem ich vor einigen Stunden noch so vor den Kopf gestoßen hatte.

„Die Gerüchte über die Zerwürfnisse in der Regierung Betazeds, die sogar zu ihrer Auflösung führen sollen, sind maßlos übertrieben, Botschafter. In der Frage ob die Anzahl der orbitalen Geschütze vergrößert werden soll, ist man zwar sehr konträrer Meinung, aber einen Bruch der Regierung bedeutet dies noch lange nicht.“, sprach der den ich suchte klar aber bestimmend zu einem Bolianer in sehr edlen Gewändern. Erst jetzt war mir bewusst geworden, dass ich seine Stimme zuvor noch nie gehört hatte.
'Kann ich dich bitte sprechen?', projizierte ich in seine Gedanken, nachdem ich mich sachte seiner Gedankenwelt genähert hatte. Einen flüchtigen Blick warf er in meine Richtung, der weder Freude noch Missfallen über meine Anwesenheit verriet. Er beugte sich zum Bolianer, flüsternd tauschten sie einige Worte, bevor die Blauhaut grinsend in meine Richtung blickte und dann wirklich, man mag es kaum glauben, von ihm abließ.
'Lass uns in den Hof gehen, ich könnte etwas Frischluft gebrauchen.' Seite an Seite schritten wir durch den Raum hin zur Tür.
'Was hast du dem Bolianer gesagt?'
'Du bist aber auch kein bisschen neugierig.' Er öffnete die Türe, bedeutete mir vorauszugehen und folgte mir dann. Als ich mich zu ihm umdrehte lag immer noch der fragende Blick auf meinem Gesicht. 'Die Wahrheit, dass ich gerne später mit ihm weiterspreche, nun aber meine Verlobte auf mich wartet. Deswegen wolltest du mich aber bestimmt nicht sprechen.'
Ich lehnte mich an die niedrige Steinmauer, die den Hof auf einer Seite umzäunte, und blickte auf den Sonnenuntergang, der sich hübsch im See spiegelte. Im diesem Augenblick hatte ich dafür allerdings keine Augen, meine Gedanken waren bei ganz anderen Dingen. 'Ich... Du hast recht, ich habe dich vorschnell verurteilt, das war falsch von mir. Verzeih mir.' Kurz hielt ich inne, sah zu ihm um auf eine Reaktion von ihm zu warten, aber es kam nichts, er blickte mich immer noch recht ausdruckslos an. 'Vorausgesetzt, dass du mich nicht komplett abgeschrieben hast, könnten wir es nochmal versuchen oder gar ganz von vorne beginnen. Ich möchte dich gerne kennenlernen, denn mir ist klar geworden, dass mein Bild von dir falsch ist.'
Immer noch schwieg er, trat dann aber zu mir an die Mauer und blickte mich grübelnd an. 'Ich will dir deinen Wunsch nicht verwehren, es würde mir missfallen mit dir im Unfrieden zu sein. Aber... ich habe heute viel Zeit mit Nachdenken verbracht.' Er drehte sich etwas von mir weg, blickte ins Tal.
'Was aber?' Da war etwas, das ihn immer noch belastete in Bezug auf mich. Sanft legte ich meine Hand auf seine Schulter.
Er stieß sich von der Mauer ab und blickte wieder zu mir. 'Hätte das mit uns beiden denn überhaupt eine Chance, sollten wir denn nicht besser unsere Verlobung lösen? Wir gehen beide so verschiedene Wege, du bist bei der Sternenflotte und wirst nur selten die Möglichkeit haben auf Betazed zu sein und ich werde kaum unseren Heimatplaneten verlassen.'
Leicht nickte ich.'So gern bin ich gar nicht bei der Sternenflotte, manchmal vermisse ich doch die Heimat.'
Sein Blick fiel auf meine weiten Gewänder und er deutete darauf. 'Du könntest dir also vorstellen Priesterin auf Betazed zu sein?'
Verlegen sah ich an mir hinab und wünschte, dass ich mich doch für andere Kleidung entschieden hätte. 'Öhm... naja, das vielleicht nicht, aber ich könnte irgendwo in der Forschung arbeiten.' Die Farben des Sonnenuntergangs verzauberten mich. Ich war froh, dass ich ihm begegnet war und wir von ganz vorne beginnen wollten. 'Deine Kleidung steht dir gut, du siehst sehr vornehm darin aus.'
Schmunzelnd blickte er mich an. 'Flirtest du etwa mit mir?'
Mein neckischer Blick galt ihm. 'Das wäre gut möglich.'
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