BRI - Log 2 - Lt T'Parr - CMO - 12335.2300

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Manuela Vod
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Mo 15. Aug 2011, 22:02

Wörter: 1460

Vorkommende PCs: Thorn P'Tall
Vorkommende NPCs: Samuel Marden, namenloser Secler, namenlose Operationsschwester


=/\= Holodeck =/\=

Es war eine Unart der meisten Spezies dem Müßiggang zu fröhnen. Besonders in den frühen Morgenstunden, so war meine Erfahrung, verbrachten die meisten, die sich nicht im Dienst befanden in ihren Quartieren, einen Ort den ich exklusiv zum Schlafen, zum Meditieren, zur Körperpflege und zur Nahrungsaufnahme aufsuchte. Aus jenem Grund und vermutlich auch deswegen, weil die Crew eben erst aus dem Urlaub gekommen war, war es einfach gewesen spontan noch eine Holodeckstunde zu erhalten. Beim Starten des Programms, welches zu den wenigen Holodeckprogrammen gehörte die ich überhaupt benutzte, waren sowohl der Gravitations- als auch der Temperaturunterschied zum Standard der auf der Britannia üblich war zu merken gewesen. Hell strahlte 40 Eridani A in der künstlich geschaffenen Umgebung in der ich mich aufhielt. Unter kupferrotem Himmel zu den Füßen meterhoher Steinstatuen, kämpfte ich gegen einen Gegner, der, so wusste ich seit dem Moment als das Programm ihn vor meinen Augen erscheinen ließ, gegen mich nicht den Hauch einer Chance hatte. Fast schon von seinen dürftigen Kampfkünsten gelangweilt, wich ich seinen neuerlichen Attacke auf mich, von Geschrei begleiteten Schlägen, die anstatt mich zu treffen wieder nur ins Nichts gingen, aus. Eine Drehung und einige Schritte später stand ich hinter ihm, brachte ihn zu Fall und nahm mir vor demnächst dem Computer anzuweisen dem Programm nur noch Gegner hinzuzufügen deren Kampfniveau um ein Vielfaches höher waren als des Vulkaniers, der sich vom meinen Augen in Luft auflöste da er besiegt war. So machte ich dann schon um einiges früher als erwartet mit den Übungen, die sowohl Dehnungen als auch Kampftechniken enthielten, weiter. Gerade als ich mich nach vorne gebeugt hatte, mit den Fingerspitzen einer Hand den harten Boden berührte, den anderen Arm weit gen Himmel reckte und ihm nachblickte, zirpte mein Kommunikator. „Doktor, der Captain ist eben zur Krankenstation hereingekommen.“ Nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte antwortete ich mit einem 'Danke Samuel, ich bin unterwegs. Bereiten Sie ihn doch bitte gleich auf die Operation vor.', beendete das Programm und trat aus dem Holodeck, wo ich beinah mit einem gelbbekragten Unteroffizier zusammengestoßen wäre, der die Holodeckkontrollen beäugte. Etwas verdächtigt wirkte es ja, da er sich plötzlich davonstahl, ganz so als fühlte er sich bei ertappt. Kurz blickte ich ihm mit gelüpfter Augenbraue nach und setzte meinen Weg zur Krankenstation unbeirrt vor.


=/\= Operationsraum =/\=

Eines musste man Lieutenant Marden lassen, übertragene Aufgaben führte er gründlich aus, denn als ich den Raum betrat, war wirklich alles schon so weit, dass ich sofort loslegen konnte. Sowohl Marden als auch die Schwester die mir assistierte trugen die sterile Operationskleidung, die auch ich angezogen hatte. Captain P'Tall lag narkotisiert am Operationstisch. Weil die Operation so einfach durchzuführen war und somit die Operation am Rückenmark weniger gefährlich war, lag er auf seiner rechten Körperseite, von blauen sterilen Operationstüchern bedeckt, die nur einen Blick auf denen Bereich seines Rückens zuließen, an dem die Operation durchgeführt wurde.
„Die Werte des Captains sind stabil.“ informierte die Schwester mich und reichte mir das Laserskalpell. Einen kurzen Blick warf ich noch auf Doktor Marden, der sich rechts von mir am Chirurgischen Rahmen aufgestellt hatte und sowohl mir auf die Finger sah als auch am Display des Rahmens die Operation verfolgte.
„Computer, erstelle Operationslogbuch Captain Thorn P'Tall, füge für den Beginn der Operation die jetzige Sternzeit ein und füge das Sensorlogbuch am Ende der Operation hinzu.“ Vorsichtig ertastete ich mit den Fingerspitzen meiner linken Hand die Knochenplatten des andorianischen Exoskeletts, die diese Operation noch ein ordentliches Stück komplexer machten als sie bei vergleichbaren Humanoiden ohne Exoskelett sein würde. Nach nur wenigen Augenblicken hatte ich die Stelle gefunden, die ich gesucht hatte und aktivierte das Laserskalpell um zur Tat zu schreiten. „Mit dem Laserskalpell durchtrenne ich die Derma und das darunterliegenden Gewebe, das den Spalt zwischen zwei Knochenplatten die etwa im Bereich der Wirbel zweiundzwanzig und dreiundzwanzig liegen. Die Länge des Schnitts beträgt zwei Komma fünf Zentimeter, die Tiefe sieben Millimeter.“ Das Laserskalpell reichte ich nach dem Ausführen des Schnittes wieder an die Schwester, die mir auf einem kleinen Operationstablett zwei kleine Retraktoren reichte. „Ich führe die Retraktoren in beide Enden des Schnittes ein.“ Die winzigen Teile die halb in des Captains Haut steckten und halb herausragten, stellten sicher, dass der geschaffene Spalt zwischen den Knochenplatten während der Operation sich nicht einfach schloss.
„Nun kommt der aufregende Teil.“ murmelte Samuel, der gerade mit der hochmodernen Spitze hantierte und sicherstellte, dass der Inhalt der richtige war. „Computer füge dem Protokoll hinzu: Die Spritze enthält zwei Milliliter Liquor cerebrospinalis andorianis versetzt mit Naniten des Typs 5378-ζ.“ Nachdem ich die Spritze in den Händen hielt blickte er wie gebannt auf das Display, eine gewisse Anspannung konnte man ihm anmerken, typisch menschliches Verhalten. Obwohl ich Chirurgen kennengelernt hatte, die die Anspannung beim Operieren benötigten um besonders sorgfältig zu arbeiten, gab es dennoch eine große Zahl von nicht planmäßig verlaufenden Operationen weil der Chirurg zu angespannt war.
Ruhig hielt ich die Spritze zwischen meinen Fingern als ich die Hohlnadel zwischen die zur Seite geschobene Haut führte und langsam, sorgfältigst und immer wieder einen Blick auf das Display werfend, damit weiter in das Körperinnere des Patienten vordrang. „Trete mit der Spritze durch die Hautöffnung und zwischen den Wirbeln zweiundzwanzig und dreiundzwanzig in den Canalis vertebralis ein. Steche durch die Dura mater spinalis und dringe in den Subarachnoidalraum ein.“ Wieder folgte ein Blick auf das Display und Samuel vergrößerte mir die Darstellung darauf, damit ich genau sehen konnte wo die Spitze der Hohlnadel sich befand. Die Position passte. „Injiziere die Naniten.“ Selbst das Austreten der Naniten mitsamt der Flüssigkeit wurde mir angezeigt. „Entferne die Spritze wieder.“ Die Schwester, die auch gespannt zugesehen hatte, nahm mir die Spritze ab. „Welche Aufgabe haben die Naniten?“ Mit gehobener Augenbraue blickte ich zu ihr. „Nun, die primäre Aufgabe ist das Zersetzen und das Abtransportieren des alten Neuralgels, zudem ist es in den nächsten zwölf Stunden möglich, dass sie mittels Infrarotsensor noch zu anderen Aufgaben aktiviert werden, wenn es Probleme geben sollte.“ Sie nickte zufrieden über die Antwort. Ich sah es als eine logische Notwendigkeit mein Wissen weiterzuvermitteln, und es sprach nichts dagegen dies gleich an Ort und Stelle zu tun, wenn es die Umstände erlaubten. Wäre es nicht der Captain gewesen, der auf dem Operationstisch lag, wäre diese Operation ein exzellentes Lehrmaterial für die vielen Mediziner an Bord gewesen und der kleine Raum wäre mit einigen mehr als vier Personen gefüllt gewesen.
Die zweite Spritze, in die das Neuralgel gefüllt war wurde mir von Doktor Marden gereicht, mit der gleichen Sorgfalt und ebenso langsam führte ich sie in den Subarachnoidalraum ein, ebenfalls begleitet von genauen Beschreibungen des Vorgangs für das Operationslogbuch. Das Injizieren des Gels war zeitlich etwas aufwändiger, da doch eine beachtliche Menge injiziert werden musste.
„Ich bin der Meinung, es genügt nun.“, tat mein Stellvertreter kund. „Ich teile ihre Meinung.“, erwiderte ich nur und entfernte auch die zweite Spritze aus dem Körper des Patienten. Auch die beiden Retraktoren entfernte ich aus des Captains Haut und schloss die zuvor mit der Laserskalpell geschaffenen Schnitt mit dem Protoplaser. „Computer: Operation Ende.“ Zufrieden grinste der Arzt zu meiner Rechten und auch die Schwester zu meiner Linken wirkte erleichtert.


~~~ etwas später ~~~

In meinem Büro war ich gerade bei den Vorbereitungen für die nächsten Aufgaben der Crew der Krankenstation gewesen, als die Schwester, die schon bei der Operation zugegen gewesen war, mich darüber informierte, dass der Captain im Begriff war aufzuwachen.
Ich trat an sein Biobett, setzte mich auf den Stuhl daneben, um etwa auf gleicher Höhe mit ihm zu sein. Meine Hände klammerten sich fest ein PADD. Langsam öffneten sich seine Augen und er benötigte wohl einen Augenblick um zu realisieren wo er war. Als er dann in mein ausdrucksloses Gesicht blickte, zuckten seine Fühler, man konnte mir nicht ansehen ob ich gute oder schlechte Nachrichten brachte. „Captain, der gesamte Eingriff ist unproblematisch verlaufen. Den letzten Scans zufolge kommt Ihr Organismus gut mit dem neuen Gel zurecht. Die Krankenstation verlassen sie allerdings frühestens erst, wenn ich dem zustimme.“ Es war nicht nötig ihn lang und breit über die Nebenwirkungen aufzuklären mit denen er nun eine Weile herumschlagen musste, hatte er sie bereits bei den letzten Injektionen des Neuralleitgels erlebt und sich davor auch über die jüngste Generation dieser Gels informiert. „Verlangen Sie nicht zu viel auf einem von ihrem Körper, er braucht seine Zeit. Und jetzt ruhen sie sich aus, ich sehe später wieder nach Ihnen.“ Von dem kleinen hauchdünnen medizinischen Überwachungsgerät, dass er noch die nächsten Wochen tragen sollte und das auf seinem linken Unterarm angebracht war, konnte ich ihm später immer noch berichten, fürs Erste sollte er sich noch etwas Ausruhen, was den meisten Humanoiden leichter fiel, wenn sie wussten, dass alles wie erwartet verlief.
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