BRI - Log 3 - MCPOoS Caryl Bevan - tempCTO - 12351.1528

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Alexis
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Mi 31. Aug 2011, 14:17

Wörter: 1266
Beteiligte: Brian (NPC), Tec’s (NPC), P’Thall
Erwähnte: Viso, Amh


…::: USS Britannia – Deck 16 – CTO-Büro (vor dem Durchflug) :::…


Ich hatte mir die Tränen tapfer verbissen.
Auch etwas das ich lange nicht mehr gehabt hatte. Das mir mal wieder jemand gehörig den Kopf wusch. Ich war es einfach gewohnt immer und überall mit allem durchzukommen. Ich wusste das er recht hat. Das war ja das schlimme daran. Mein Unterbewusstsein bot mir zwar die Ausrede an das alles die Schuld der Sicherheitschefin war. Aber ich hatte mich schließlich überreden lassen. Und so viel Schuldbewusstsein musste sein, damit war ich für den Mist den ich verbockt hatte, selbst verantwortlich.
Hätte ich mir vorher über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein sollen? Gewiss. War ich aber nicht. Für mich war das alles wirklich eher ein Spiel. Ein einziges großes Abenteuer. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke das jemand anders für diesen Job tatsächlich besser geeignet gewesen wäre. Ich war gut, sicher. Eine der besten wenn es um das Sprungtor und den Antrieb ging. Aber wahrscheinlich hatte er recht damit, dass ich nicht auf ein Raumschiff gehörte. Vor allem nicht in einer Führungsposition. Ich gehörte in mein Labor. Dorthin wo ich meine Familie in der Nähe hatte.
Ich hatte nicht einmal den Mut gefunden auch nur ansatzweise etwas zu erwidern. Auch als wir das Büro verlassen hatten und die Sicherheitlerin neben mir ansetzte etwas zu sagen, hatte ich nur den Kopf geschüttelt. Das musste ich jetzt erst einmal verarbeiten.
Außerdem mussten die Startvorbereitungen getroffen werden. Alles noch einmal kontrolliert werden. Auch wenn ich es schon zwei Mal getan hatte. Wenigstens in der Hinsicht war ich verlässlich… und penibel. Alles sollte einwandfrei funktionieren.

Ich hatte mir auch gleich noch meine Strafpredigt beim Admiral abgeholt. Die zwar erheblich weniger hart ausfiel als beim Captain, nichtsdestotrotz traf sie mich genauso. Er kannte mich besser, länger. Was dazu führte das ich ihn womöglich noch mehr enttäuscht hatte. Ich konnte nur hoffen, dass er es nicht bereute mich mitgenommen zu haben. Meine ganze Mitarbeit an dem Projekt noch einmal überdachte. Im Moment hatte ich wohl einfach Glück das sie so schnell niemand anderen auftreiben konnten, der meinen Posten übernahm.
In meinem Büro sah ich gerade die letzten Berichte durch während die einzelnen Teams die letzten Vorbereitungen trafen. Die Tür war offen. Mit geschlossener Tür war ich mir so eingesperrt vorgekommen. Ein leises Klopfen ließ mich aufblicken. Brian stand in der Tür. „Du sitzt da wie ein Häufchen Elend.“ Unwillkürlich versuchte ich mich ein wenig aufzurichten, legte das Padd beiseite. „Hab ja auch reichlich Mist gebaut.“ Und dafür ordentlich Prügel kassiert. Mit einem aufmunternden Lächeln kam er zu mir rüber. Ich drehte mich mit den Stuhl zur Seite und er hockte sich vor mir hin. „Warst mal wieder viel zu übermütig, hm?“ Ich nickte matt. Er seufzte leise, griff meine Hand um sie leicht zu drücken. „Ich sag dir das jetzt nur ungern, aber Ianto hat vorhin versucht dich zu erreichen. Er war ebenfalls wenig amüsiert dich da drüben zu sehen. Zumal er nicht mal wusste, das du auf dem Schiff bist.“ Mist, das hatte ich ja völlig vergessen. Noch einer der mir dafür den Kopf abreißt. „Ich hatte ihm nichts erzählt. Wollte ihn eigentlich überraschen. Ich konnte ja nicht ahnen das wir keinen Landgang bekommen.“ – „Oh, überrascht war er. Nur nicht unbedingt im positiven Sinne.“ Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen. „Hey, ist doch nich so schlimm. Er schimpft schon nich mit dir.“ – „Doch. Und er hat auch noch recht damit.“ Mit einem Kopfschütteln stand er auf. „Jetzt reiß dich zusammen Caryl. Da ist ne Abteilung die geleitet werden muss und außerdem geht es gleich los. Darauf hast du so lange gewartet.“ Ich versuchte tief durchzuatmen. „Oder ziehst du es vor noch ein bisschen im Selbstmitleid zu versinken?“ Ich war geneigt einfach ja zu sagen. Aber wie sollte ich jemals wieder in den Spiegel sehen, wenn ich mich jetzt so hängen lasse.
An der Tür blieb er noch einmal stehen. „Und meld dich lieber gleich bei Ianto.“ Doch kaum das er draußen war schüttelte ich den Kopf. Jetzt nicht. Das verkrafte ich jetzt nicht.


…::: Brücke (nach dem Durchflug) :::…


Ich vermied es den Captain während des Berichts anzusehen. Den Blick also immer fest auf die Konsole geheftet. Was auch den Schwindel in meinem Kopf auf einem erträglichen Level hielt. Noch immer krampften sich meine Finger regelrecht um den Halt. So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt. Das sollte viel ruhiger verlaufen. Das wir es gerade so geschafft hatten… das es genauso gut hätte schief gehen können… das begriff ich erst langsam.
„Bevan, Schadenskontrollteams mobilisieren, und nach eigenem Ermessen aussenden, sobald sie ein genaueres Bild haben.“ Ich gab nicht mal eine Bestätigung von mir. War viel zu beschäftigt damit die schwerwiegendsten Schäden herauszukristallisieren um dort die ersten Teams hinzuschicken.
Viso tauchte neben mir auf als ich schon Kontakt zum Maschinenraum aufgenommen hatte um die ersten Teams loszuscheuchen. Und ich war froh das Brian dort unten war um meine Befehle weiterzuleiten. Es fiel mir so erheblich leichter. Der Admiral war natürlich hauptsächlich am Zustand des Slipstreamantriebs interessiert. Ich bot ihm an sich gleich dem Team anzuschließen das sich darum kümmern würde. Und mit einem Nicken war er verschwunden. Ich bestellte eine Ablösung für mich auf die Brücke. Im Moment war ich im Maschinenraum besser aufgehoben. Befehle gaben sich direkt immer besser als per Kommunikator.
Mein Magen rebellierte immernoch leise als ich im Maschinenraum ankam. Die Teams waren schon ausgeflogen. Gut. Trotzdem herrschte hier Hektik. Allerdings in einem überschaubaren Maß. Alle schienen gut miteinander zu arbeiten. Ich holte mir die ersten Berichte ab, noch einmal den aktuellen Status der Schäden, lud alles auf ein Padd und machte mich auf den Weg zu einem Rundgang um alles vor Ort beurteilen zu können.


…::: später – Deck 16 – Deflektorkontrollraum :::…


Die Brüche in den Plasmaleitungen waren unter Kontrolle und schon halb behoben, das Team am Slipstreamantrieb war positiv gestimmt. Auch die strukturellen Schäden waren halb so schlimm. Der erste Eindruck des Hauptdeflektors hatte sich allerdings bestätigt. Die Gravitonpolaritätsquellen-Generatoren war beschädigt worden, einer davon schwerer. Und auch einige der Subraumfeldspulen hatten was abbekommen.
Die meisten Punkte auf meiner Liste waren als in-Bearbeitung markiert. Einige sogar schon als erledigt. Kleinere Probleme wurden erst mal aufgeschoben. Das Hauptproblem war der Deflektor. So lange der nicht wieder einwandfrei funktionierte waren wir auf Impulsantrieb beschränkt. Und ich war nicht gewillt einen Warpflug zu gestatten und damit zu riskieren das er noch ganz ausfällt. Auch wenn der Captain sowieso schon sauer auf mich war. Schlimmer konnte es wenigstens nicht mehr werden.
„Wie sieht es aus?“ Ich hatte meinen zweiten Rundgang beendet und war wieder beim Deflektor angekommen. Der Leiter des Teams sah mich etwas unglücklich an. „Die Spulen konnten wir wieder in Ordnung bringen. Zwei der Generatoren auch. Der dritte…“ Mit einer knappen Handbewegung unterbrach ich ihn, steckte das Padd weg. „Zeigen sie es mir einfach.“ Ich hatte heute schon zu viel Geschwafel gehört und mein Schädel dröhnte. Ob vom Weinen, von dem verunglückten Flug oder dem ganzen Gerede… Vielleicht ja auch wegen allem. Er führte mich durch den Wust aus herumliegendem Werkzeug und ausgetauschten Teilen und erörterte das eigentliche Problem trotzdem wortreich. Der Schaden war schlicht so schwer zugänglich das sie den halben Generator auseinanderbauen mussten. Ist doch immer das gleiche. Mit einem Nicken notierte ich alles auf dem Padd. „Gute Arbeit.“ Ich lächelte leicht. Ein Abklatsch dessen was ich normalerweise zustande brachte.
Zurück im Büro verschaffte ich mir noch einmal einen Überblick um auch wirklich sicher zu gehen das wir wieder reisetauglich waren bevor ich den Captain kontaktierte um ihn darüber zu informieren. Ich wollte mir einfach keine Ausrutscher mehr leisten. Und wenn das erledigt ist würde ich auf eine Stippvisite auf der Krankenstation vorbeischauen. Die Kopfschmerzen wurden langsam aber sicher unerträglich…
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