Personen: Führungspersonal, Zyn'ra, Tiamat (erwähnt), Marden (NPC)
Wörter: 1526
=/\= Krankenstation =/\=
Angestrengt blickte ich auf die Kurve, die am Display dargestellt wurde. Man sah auf meinem Gesicht nicht eine einzige Regung mit Ausnahme der Bewegung meiner Augen, die dem Verlauf der Darstellung immer wieder folgten, jedes Hoch und Tief abwanderten um irgendein bekanntes Muster wiederzuerkennen. Obwohl die Gehirnwellen der Patienten mittlerweile wieder Beta-Wellen im niedrigen Frequenzbereich waren, waren zuvor, wie bei Stress oder unter Angstzuständen nicht unüblich, die Wellen in einem hohen Frequenzbereich angesiedelt gewesen. „Doktor?“ Bei Chief Wolf waren bisher die Abweichungen im Muster der Gehirnwellen am auffälligsten gewesen und deutlich jenseits der üblichen Schwankungen. Eine diesen zugrunde liegende physische Ursache war nicht auszumachen gewesen, an keiner der Krankheiten, die sich auch in Hirnfunktionsstörungen zeigte, litt er. Veränderungen in den Gehirnwellen waren bei manchen Spezies unter gewissen Umständen nicht ungewöhnlich, doch der Chief gehörte keiner dieser Spezies an. Wieder folgte ich dem Verlauf der Kurve in jenem Bereich in dem die Abweichungen am größten waren, während ich weiter darüber nachdachte welche Ursachen dafür noch wahrscheinlich sein konnten. Vieles kam mir in den Sinn und so manches wurde wieder verworfen, aber doch nicht ganz vergessen. Die Kurve hatte etwas Ungewöhnliches, etwas Fremdartiges an sich. „Doktor?“ Ich wandte meinen Blick vom Display ab und blickte zu der jungen Ba'ku. „Miss Zyn'ra, hat der Computer die Analyse bereits abgeschlossen?“ Kurz blitze Verunsicherung aus ihren Augen, was mich zu dem Schluss kommen ließ, dass sie nicht wegen der Computeranalyse mit mir sprechen wollte. „Dr. T'Parr, ich habe eine interessante Entdeckung gemacht.“ Ich deutete ihr gleich weiterzusprechen. „Die Änderungen in den Hirnwellen sind nicht von permanenter Natur, die fremden Muster schwächen mit der Zeit ab.“ Mit einem Nicken nahm ich diese Information zur Kenntnis. „Miss Zyn'ra, wenn Sie gerade keinen Patienten haben, sehen Sie schnell nach der Analyse.“ „Ja, sofort.“ Keinen Augenblick später wandte sie sich ab und ich wollte mich wieder dem Display zuwenden, als mein Kommunikator zirpte. „Viso an Doktor T'Parr.“ Mit den Fingerspitzen berührte ich das kleine Gerät um dem Admiral antworten zu können. „T'Parr hier, was kann ich für Sie tun, Admiral?“ „Meeting in fünf Minuten im Konferenzraum auf Deck eins. Zudem wird eine von Neelix Rekrutinnen, die im Lazarett der Kolonie arbeitet, in Kürze für einen Weile an Bord kommen, nehmen Sie sich ihrer an und zeigen Sie ihr die Krankenstation.“ Noch ehe ich antworten konnte, war die Verbindung schon unterbrochen. Er musste es wirklich eilig haben, ein so spontan einberufenes Meeting hatte gewiss einen triftigen Grund und es würde mir Gelegenheit geben den Captain über die sonderbaren Hirnwellenmuster zu informieren.
Am Weg zu meinem Büro kamen mir Marden und Zyn'ra entgegen. „Der Computer hat die Analyse abgeschlossen.“ Die Ba'ku überreichte mich ein PADD, welches ich gleich aktivierte um einen Blick auf die Auswertungen zu werfen. „Es wird Ihnen nicht gefallen, aber die Analyse stimmt. Ich konnte es erst selbst nicht glauben, aber ich habe es nochmal überprüft und zwei weitere Analysen durchführen lassen.“, informierte mich der Mensch. Mit gelüpfter Augenbraue blickte ich von ihm zum PADD und wäre sie noch nicht gelüpft gewesen, wäre sie es spätestens nach dem Blick auf die Daten. „Das ist wenig erfreulich.“, gab ich von mir. Er verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und nickte. „Das ist die Untertreibung des Tages. Diese Daten sind höchst beunruhigend, alarmierend.“ Wieder warf ich einen Blick auf den Arzt, nachdem ich das PADD wieder deaktiviert hatte. „Ich muss zu einem Meeting auf die Brücke und werde den Captain bei diesem darüber informieren. Wenn Sie weitere Informationen über dieses Muster finden, lassen Sie sie mir sofort zukommen. Zudem kommt in Kürze eine medizinische Rekrutin aus dem Deltaquadranten an Bord um die wir uns kümmern sollen.“ Nach einem kurzen Besuch in meinem Büro machte ich mich dann auf den Weg zum Meeting.
=/\= Konferenzraum =/\=
Die Turboliftfahrt war viel zu kurz gewesen und als ich den Raum betrat nickte ich den bereits Anwesenden nur zu, suchte mir einen freien Platz, legte das PADD am Tisch ab und hängte meine Uniformjacke über die Sessellehne. Ich wollte nach dem PADD greifen und mir weiter die Informationen darauf zu Gemüte führen, als auch schon der Admiral zur Tür herein kam. „Danke, dass Sie sich alle so schnell eingefunden haben.“ Nur wenige Schritte machte er zu einer Position von der aus alle gut auf ihn sehen konnten. „Um es mit Botschafter Neelix' Worten zu sagen: Die Party war eine Wucht. Aber ich habe sie nicht hergebeten um sie für ihre Fähigkeiten als Partygäste zu loben.“ Ein Bein legte ich auf das andere, schob das PADD auf meine Beine und versuchte gleichzeitig die Informationen darauf zu lesen und dem Admiral zuzuhören. „Dem ein oder anderen mag aufgefallen sein, dass einige der Sprecher der anderen Spezies nicht ganz so glücklich waren. Mit einigen von ihnen habe ich in den letzten Stunden gesprochen. Dabei war Skepsis uns gegenüber noch das Freundlichste was mir begegnet ist. Viele der Spezies...“ weiter kam der Admiral nicht, da just in diesem Moment mein PADD piepte um mich zu informieren, dass ich Daten bekommen hatte. Sofort waren alle Blicke auf mich gerichtet. „Ich muss irgendwo angekommen sein.“, entschuldigte ich mein Stören, bewegte kurz das PADD etwas in meiner Hand, legte es dann auf meine Oberschenkel und blickte demonstrativ wieder zu Admiral Viso. Die anderen taten es mir gleich und der Admiral konnte wieder fortfahren. „Gut... Viele Spezies glauben nicht, dass die Föderation ihnen ein Partner sein kann, den sie brauchen. Die Gründe sind dafür so vielfältig wie ihre Heimatwelten. Der Sprecher der Antarianer ging sogar einen Schritt weiter, er bekundete offen, dass sie jeden unserer Schritte überwachen werden und sie nicht zögern werden tätig zu werden, sollten wir uns in fremde Angelegenheiten einmischen.“ Mit gelüpfter Augenbraue warf ich wieder einen Blick auf mein PADD. Hörte man dem Admiral so zu, möchte man fast glauben, dass den Menschen nie in den Sinn gekommen war, dass nicht alle erfreut über unsere Anwesenheit waren. „Wir bewegen uns diplomatisch auf dünnem Eis, machen sie ihren Mitarbeitern klar, dass jeder der die Kolonie besucht oder Kontakt mit jemandem aus dem Deltaquadraten hat, sich von seiner besten Seite zeigen muss. Wir müssen den Grundstein für zukünftige Missionen und gute Verbindungen zwischen dem Alpha- und dem Deltaquadranten legen. Ich will, dass wir für jede Eventualität vorbereitet sind und ich möchte über jeden noch so kleinen Zwischenfall, der unseren diplomatischen Stand verschlechtern könnte, sofort informiert werden.“ Allgemeines Kopfnicken folgte dem recht informativen Vortrag des Admirals über seine ersten Gespräche, die nicht so positiv wie er wohl gehofft hatte, ausgefallen waren.
Das Meeting schien dem Ende entgegen zu gehen, der perfekte Zeitpunkt für meinen Auftritt. „Auch ich habe Neuigkeiten.“ Das PADD hielt ich fest in meiner linken Hand, während ich mich aus dem Sessel erhob und zu einem der Bildschirme im Raum ging. „Bei einem kürzlich eingeliefertem Patienten konnten wir eine auffällige Abweichung in den Gehirnwellen feststellen. Dies veranlasste uns dazu die Patienten, die in den letzten Tage durch ihr auffälliges Verhalten auf der Krankenstation landeten, erneut zu untersuchen. Einige von ihnen zeigten auch Veränderungen in den Gehirnwellen, jedoch waren diese so minimal, dass der Computer sie zuvor nicht bemerkte.“ Nach einigen Berührungen des Bildschirms stellte dieser eine der Gehirnwellen dar. „Während ihrem kollerartigen Verhalten, beeinflussten jeden unserer Patienten genau diese Gehirnwellen. Über die Quelle dieser Gehirnwellen lässt sich nur sagen, dass sie nicht humanoid ist und sie auch von keiner uns näher bekannten Spezies stammen.“
Amh blinzelte in meine Richtung. „Wollen Sie damit sagen, Doktor, dass jemand die Kontrolle über einzelne Crewmitglieder übernimmt und sie Wahnsinnstaten begehen lässt?“
Ich blickte zur Sicherheitschefin. „Irgendetwas oder irgendjemand Fremdartiges tritt mit einigen unserer Crewmitgliedern höchstwahrscheinlich auf telepathischem Weg in Kontakt. Auch wenn sich ihre Gehirnwellen nach einer gewissen Zeit wieder normalisieren, so werden wir versuchen etwas zu entwickeln, dass dieser Kontakt erst gar nicht hergestellt wird. In den medizinschen Logbüchern der Britannia bin ich auf einen Eintrag von Doktor Iden gestoßen, die vor Jahren schon an einem Mittel gearbeitet hatte, das...“
„Doktor, befindet sich dieses Wesen oder dieses Objekt von dem diese Muster ausgehen an Bord?“ Der eisige Blick des Captains könnte den gesamten Alphaquadranten instantan einfrieren lassen.
„Das ist durchaus wahrscheinlich, Captain. Die ersten Kontakte gab es bereits nach dem Durchflug des Wurmlochs, während die letzten Geschehnisse auftraten, als wir uns schon bei der Kolonie befanden. Wir sind noch keiner Spezies begegnet, welche die Fähigkeit besitzt über eine solch große Distanz telepathische Kontakte zu etablieren. Hätte es in diesem Raumsektor bereits schon solche Vorfälle gegeben, hätte uns Botschafter Neelix wohl im Vorfeld davon berichtet. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass ein Objekt an unserer Schiffshülle hängt oder ein unsichtbares Schiff uns seit dem Passieren des Wurmlochs folgt, doch die Gehirnwelle war bei allen Patienten exakt die gleiche, was dafür spricht, dass es sich um ein einzelnes Wesen oder Objekt handelt.“
Captain P'Thall blickte alles andere als fröhlich und er musste diese Informationen wohl einige Momente sacken lassen, dass er sich einem anderen Abteilungsleiter zuwandte. „Lieutenant Peterson, sind wenigstens Sie in der Lage positive Neuigkeiten zu bringen?“