Brit – Logs o9/12 – Cpt P’Thall/Lt Amh – CO/CXO – 13005.0058

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Yu'She
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So 18. Sep 2011, 23:35

Brit – Logs o9/12 – Cpt P’Thall/Lt Amh – CO/CXO – SD:13005.0058


Personen: Adm Maximilian Viso, Lt. T'Parr, Lt Cythia Mariss, MCPOoS Caryl Bevan, MCPO Rubens Wolf (erw.)
NSC: Lt Samuel Marden, Botschafter Neelix

Worte:
Thorn: 761
Cholain: 1.014


~ Britannia ~
-Deck o7 Krankenstation-

„Ja, das habe ich ja verstanden, Sam. Aber habt ihr gar nichts?“, der Kollege aus der Medizin schürzte die Lippen.
„Wir haben eine ganze Menge!“, patzte er halb scherzhaft und ich verdrehte ebenso halb scherzhaft die Augen.
„Irgendwas womit ich etwas anfangen kann?“, präzisierte ich meine Frage und Sam warf nochmal einen Blick auf sein PADD. Wir beide lehnten an einem Biobett nahe des Büros der Chefmedizinerin.
„Ich fürchte nein. Es kommen einfach zu viele in Frage.“
„Also suchen wir nach jemandem, oder etwas, das die Alphawellen im Gehirn unserer Leute so durcheinander wirbelt, dass sie Halluzinationen bekommen und austicken.“, Sam wog den Kopf hin und her.
„Laienhaft ausgedrückt, ja.“, ich schob die Lippen zur Seite und warf ihm einen finsteren Blick zu. Natürlich war das laienhaft ausgedrückt, ich war schließlich kein verfluchter Metzger.
„Und sonst nichts.“, versicherte ich mich nochmal und Sam ließ die Schultern fallen.
„Doch, Cholain, sehr viel mehr sogar noch, aber das bringt dir nichts, weil kein Phantombild dabei ist.“, jetzt hatte er sich den Knuffer in die Schulter verdient.
„Also gut.“, seufzte ich und sah mir den einen Satz, der auf meinem PADD zustande gekommen ist an. Das war nicht viel und ich wusste nicht, wie ich meine Abteilung darauf vorbereiten sollte. „Trotzdem danke.“, wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg in die Astrometrie, wo ich hoffentlich nicht Wolf antreffen würde, sondern irgendeinen anderen Wissenschaftler.



-Deck 13 Astrometrie-

Wie es der Zufall wollte fand ich nicht einen x-beliebigen Wissenschaftler vor, sondern die mir sympathischste Zicke des Vereins.
„Cythia.“
„Was hab ich ausgefressen?“
„In letzter Zeit erstaunlich wenig. Muss ich mir Sorgen machen?“, sie schmunzelte als ich neben sie trat und hob den Blick nicht.
„Immer.“, sie beendete die Eingabe und sah mich an. „Was willst du?“, überrascht zog ich eine Augenbraue hoch und nahm das Kinn seitlich zur Brust.
„Na das ist ja eine Art und Weise, Lieutenant.“, scherze ich und da sie das Gesicht nicht mal im Ansatz verzog, verschwand mein Lächeln gleich wieder. „Stör ich dich?“
„Ja. Also?“
„Wie weit bist du mit der Suche nach einem geeigneten Stern?“, Cythia zog eine Augenbraue hoch, beschrieb mit dem Kopf eine Acht und atmete scharf aus.
„So weit so gut. Ich habe die Auswahl auf diese drei reduziert.“, die Holoemitter zeigten drei Sonnen, die in mehr oder weniger unmittelbarer Nähe zur Kolonie standen.



-Deck o2: Konferenzraum-

„- … Und die bisherigen Gespräche mit den Botschaftern verliefen… vielversprechend. Wenn auch nicht unbedingt aussagekräftig. Man ist wohl dank der Führungen an Bord sehr beeindruckt.“, schloss Viso. Botschafter Neelix nickte lächelnd und klatschte bekräftigend in die Hände. Ich für meinen Teil empfand die Bezeichnung ‚begrenzt aussagekräftig‘ noch als beschönigend, aber immerhin brachte es die Sache auf einen von vielen Punkten.
„Vergessen sie nicht, dass unser schickes Alphaquadrant-Schiff seinen Neuwagenduft für sie schnell verlieren wird. Wir tun gut daran, diesen Leuten ihre Zustimmung abzuringen, ehe sie sich auf ihre Standpunkte von zuvor besinnen.“, brachte ich rauer ein, als es klug gewesen wäre. Aber ich konnte kaum anders: Hier spielte sich pseudohistorisches ab, und ich hatte nicht einmal mein eigenes Schiff im Griff, während die Vorbereitungen für den nächsten Schritt schon auf Hochtouren liefen. Es ging alles schnell, und das ohne Netz und doppelten Boden. Unserem Wissensstand nach konnte es genauso gut sein dass man zwei Quadranten weiter während unseres Transits Starbase 98 hochgejagt hatte. Natürlich blieb nicht viel anderes, als das Ganze nach Drehbuch weiterzuspielen, ehe wir mehr wussten. Aber die dadurch begründete Unruhe in mir manifestierte sich darin, dass mich das Rätsel an Bord der Britannia aus der Fassung brachte, und noch etwas mehr. Selbst jetzt durchwühlte ich auf meinem Padd die Berichte, als wäre die Antwort irgendwo zwischen den Zeilen.

„- Kein Anlass zum Zynismus, Captain.“, beschwichtigte mich Neelix kritisch. Immerhin sagte er nicht ‚Mister Andoiraner‘. „Wir sind in dieser Geschichte schließlich die Guten, und müssen unsere Freunde nur davon überzeugen, wofür die Föderation steht- Welche Möglichkeiten sich ihnen durch diese Verbindung eröffnen.“
Viso nickte. „- Ich hätte es auch nicht besser auf den Punkt bringen können. Haben sie sonst noch etwas beizutragen, Captain?“

„Nein.“, schnaubte ich. „Entschuldigen sie mich also, ich muss zusehen dass mein Schiff für die erste Phase des Toraufbaus bereitgemacht wird, während sie beide die Herzen und Geister der Einheimischen für sich gewinnen. Admiral. Botschafter.“
„- Gut, Captain. Treten sie weg. Und verbeißen sie sich nicht zu sehr in die Geisterjagd. Manchmal ist Stress auch einfach nur…“
„Verstanden, Rear Admiral.“, fluchte ich auf dem Hinausweg, und nickte den beiden Spadier stehenden Sicherheitsoffizieren zu, als sich das Schott des Bereitschaftsraums hinter mir geschlossen hatte.

„Eskortieren sie Admiral und Botschafter ihren Befehlen entsprechend zur Kolonie, sobald die Herren soweit sind. Wo steckt Amh?“



-Deck 16 Büro des Chefingenieurs-

Bevan war gar nicht glücklich gewesen mich zu treffen, oder vielmehr, mich in ihrem Büro vorzufinden. Es mochte Einbildung sein, doch ich fand es roch nach Fisch. Als ich sie über den Grund meines Aufenthalts informiert hatte, war sie weniger ablehnend geworden.
„Und die Astrometrie hat wirklich nur diese drei ausgespuckt?“, ich nickte und sah sie weiter erwartungsvoll an. „Soweit ich das sagen kann kommen für uns alle in Frage, bis vielleicht Delta May sieben sieben neun.“
„Warum nicht?“
„Weil dieser Stern eine geringe, subionische Ladung abgibt, die die Bestandteile des Tors, oder zumindest Komponenten davon, beschädigen können.“, erklärte mir die junge Technikerin und ich strich den entsprechenden Punkt kommentarlos von der Liste. „Wissen Sie denn schon, wann es los geht?“
„Sie können es wohl kaum erwarten, eh?“, fragte ich verschmitzt, doch Bevan schien unser Abenteuer auf der Base nicht in so guter Erinnerung zu haben wie ich. Sie sah mich nur kühl an und ich strich eine eventuelle, nähere Bekanntschaft ebenfalls kommentarlos von einer Liste.
„Ich weiß es noch nicht. Momentan bereiten wir uns auf eine Geisterjagd vor und der Admiral macht gute Miene zum bösen Spiel der Botschafter auf der Kolonie.“, erklärte ich und Bevan nickte.
„Sollte ich die Technik schon in Bereitschaft versetzen?“, ich sah das PADD nochmal an.
„Selbst wenn der Captain beschließt auf der Stelle und sofort zu einem dieser Sterne aufzubrechen, brauchen wir mindestens eine halbe Stunde.“, ich sah Bevan fragend an und sie nickte nach kurzer Überlegung.
„Ja, das dürfte in jedem Fall noch reichen. Kann ich Ihnen bei Ihrer Jagd irgendwie zur Hand gehen?“, fragte sie zurück und nun war es an mir zu überlegen.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, wonach genau wir suchen. Es ist wohl irgendetwas Biologisches. Aber ob es nun eine sentiente Lebensform mit welcher Absicht auch immer, ein Energiewesen mit welcher Absicht auch immer oder vielleicht doch eine Technologie ist, deren Absicht bestimmt nicht gut wäre – ich habe keine Ahnung.“, wieder nickte Bevan und legte sich den Zeigefinger ans Kinn.
„Wenn Sie mehr Informationen haben, lassen Sie es mich wissen, Lieutenant. Vielleicht können wir die Scanner oder sonst was entsprechend einstellen, um Ihnen zu helfen.“
„Ich werde darauf zurück kommen.“, ich lächelte und verabschiedete mich.

Auf dem Gang blätterte ich durch die digitalen Seiten des PADDs und brummelte ihren Inhalt verkürzt in mich hinein. Wir traten auf der Stelle. Das nervte mich unwahrscheinlich.




„Lieutenant.“
Im Grunde vergeudete ich mal wieder meine Zeit, aber mir war nicht danach, mich auf die Brücke zu setzen und darauf zu warten, dass irgendwer mit einem wie auch immer gearteten Silbertablett zu mir kam. Bevans Berichte waren nicht so fordernd, als dass ich sie nicht hätte ihm Marsch durchblättern können. Nein, mir war vielmehr danach durch das Schiff zu tigern wie ein angepisstes, eingekerkertes Raubtier, und mir unter dem Geheule der Leute ihre Silbertabletts zu reißen, ob dabei nun etwas Brauchbares herum kam oder nicht. Die kleine Treibjagd auf die CXO war mir da gerade recht gekommen. „… Irgendwelche neuen Hinweise?“
„- Nicht das, was sie sich erhoffen.“, entgegnete die Abgefangene in Anspielung an die Geisterjagd.
„Wie so oft.“, blaffte ich kühl in Anspielung an etwas völlig anderes, nickte den Korridor hinab. „Gehen wir ein Stück. Was haben sie?“





Skeptisch musterte ich den Captain von der Seite. Dass er so offensichtlich schlecht drauf war, war selten genug um es anzuerkennen und zu respektieren.
„Einen Haufen wenns und vielleichts und womöglichs.“, brummte ich auf seine Frage und blätterte erneut das PADD durch. „Ich habe die Wissenschaft gebeten die Sensorlogs durchzusehen und auf die Momente kurz vor den Ausrastern zu achten, vielleicht finden sie etwas. Ich habe das Angebot der Technik uns zu unterstützen, sobald wir irgendeine Form von Information haben und ich habe T’Parrs Leute gebeten, nachdem Krankheiten und Erreger ausgeschlossen werden konnten, nach Spezies, die derartige Fähigkeiten haben und spezifischer Strahlung, die eine entsprechende Veränderung bewirken können zu suchen. Crewman Zyn’ras Idee, neben bei.“, dass ausgerechnet eine Ba’ku auf die Idee kam, dass Strahlung für Veränderungen im Körper verantwortlich sein könnte schien so klischeehaft, wie es naheliegend war. „Wie steht es an der diplomatischen Front?“




Ich nickte es ab. Nur ein Mal, am Ende. Viel mehr Worte war das Ganze auch nicht wert. ‚Gut.‘ wäre zu viel des guten, ‚schlecht‘ grenzte an Willkür, und alles andere wäre aussagefreie Frischluftverschwendung. Auf einem Raumschiff.
Wenn unser edler Konquistador und sein eifriger Missionar vielleicht schnell genug in Fahrt kommen, gewinnen wir womöglich die Unterstützung der Einheimischen.“, schnaubte ich zurück, während wir durch die Korridore marschierten, dem nächsten Turbolift entgegen, weil man schließlich immer zum Turbolift musste. „Wie auch immer die Party endet, ich warte eigentlich nur auf den Befehl, es trotzdem in die Wege zu leiten. Effektiv verschwenden wir also Zeit.“, fügte ich nahe am Zähneknirschen hinzu, selbstverständlich sichergehend es in einem Korridorsegment zu tun, in welchem wir nicht gerade irgendjemand panisch salutierendem und bogenförmig um uns herumschleichenden über den Weg liefen.

Es folgte ein entnervtes Seufzen. „Zeit, die sich dazu nutzen ließe, klar Schiff zu machen. Was partout nicht klappen will. Wir brauchen hier keine weiteren Fragezeichen. Machen sie die Geisterjagd zu ihrer obersten Priorität, Lieutenant- Und wenn sie mir die Wände einreißen müssen.“ Mit diesen Worten am Ziel angekommen hämmerte ich auf eine Art auf das Turbolift-Rufpanel, dass es an ein Wunder der modernen Technologie grenzte, dass das Material nicht splitterte.

Verhältnismäßigkeiten spielten dabei gerade keine Rolle. Ich bestimmte auf meinem verdammten Schiff das Maß. Und Mäßigung war offensichtlich nicht Teil des Tagesmenüs. „Verstehen wir uns?“





„Mehr als deutlich, Sir.“, nun entlockte mir seine Rage doch ein dezentes Grinsen, das ich mit aller Beherrschung zu verbergen bemüht war. Sollte er es jetzt mit bekommen, wo seine Laune derart im Keller war und unser Verhältnis über die Gemeinsamkeit, dass uns die Gesamtsituation dazu verleitete willkürlich Gegenstände zu zertrümmern, hinaus reichlich unterkühlt war – sollte man annehmen, dass das bei P’Thall etwas Positives war, lag man falsch – würde ich das nicht überleben.
Y

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