BRI – Log15(293)- Cpt P’Thall – CO – 13045.0801

CO: - XO:
Indienststellung: 0000.0000
Ausserdienststellung:13320.1382

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Benutzeravatar
Thorn P'Thall
Beiträge: 274
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:53

Sa 29. Okt 2011, 07:02

Worte: 1246

Beteiligte: T’Parr, Amh, Viso, Bevan, die Furie, Neelix
Betroffene: alle



*** Momentaufnahmen ***


Ich blinzelte in die Runde. Die Runde- das war die Dreifaltigkeit auf dem Hauptschirm, wo sich an einem sporadischen Konferenztisch Amh, Viso und Neelix zu einer Lagebesprechung eingefunden hatten. Das Blinzeln- das war eine verhasste Notwendigkeit, die ich meinen von den konstanten Wandlungen der Furie verursachten Irritationen schuldig war, den physischen wie auch den psychischen.
„Keine nennenswerten Fortschritte an der diplomatischen Front.“, erklärte ich nüchtern, fahl, mit vorgeschoben-aufgesetzter Entschlossenheit in meiner Stimme, etwas aus diesem Wesen herauszubekommen. „Ich hoffe, dass sie sich dieser Aussage nicht anschließen.“, schloss ich schließlich den allzu knappen, unpersönlichen, nüchternen Bericht ab, der sich auf eine zutiefst persönliche und verstörende Begebenheit bezog.
Viso schien seinerseits ähnlich ermattet. Die Verhandlungen hatten ihm unlängst sein ewigwährendes Grinsen ausgetrieben. Selbst Botschafter Neelix wirkte abgespannt.
„- Wir haben den Vertretern die Toleranz des Aufbaus der Torstruktur abgerungen, aber nur gegen die temporäre Einräumung geteilter Territorialrechte, und nur unter vorläufig direktem Vetorecht jedes der anwesenden Botschafter.“, erklärte der Admiral ohne sonderliche Begeisterung. Amh schnaubte.
„Bei allem Respekt, Sir, das sind keine Fortschritte. In Kürze wird das sechste kampffähige Schiff der fünften Regierung hier eintreffen. Das sind Verzögerungstaktiken im Vorfeld einer Blockade. Cholain?“ Ich fixierte meine aktuell seit Stunden auf der Kolonie im Einsatz befindliche XO.
„- Die Stimmung ist desaströs. Alles, was sie dazu bewogen hat uns den Bau einzuräumen, ist der Wunsch uns einerseits hinzuhalten, und andererseits schnellstmöglich loszuwerden. Wenn sie diese Streithähne nicht dazu kriegen, zumindest ihr unmittelbares Vetorecht abzugeben, ehe wir hier fertig sind…“ Amh ließ den Rest offen.
„… dann haben wir verloren und hätten das Tor erst gar nicht zu bauen brauchen.“, beendete ich ihre Einschätzung.
„- Captain, bei allem Respekt, es würde helfen wenn die Geheimniskrämerei betreffs ihres… Gastes enden und einer gewissen Transparenz weichen würde.“, ver suchte Neelix beschwichtigend einzubringen.
Mein Blick wanderte zu Viso. „Sagen sie es ihm, Admiral.“
Viso seufzte tief, massierte sein Nasenbein. „- Wir haben noch immer keine Gewissheit darüber, wie dieses Ding im Transit an Bord kam, und ehe wir nichts Genaueres wissen… können wir durch die Enthüllung nur verlieren. Was meinen sie, wie energisch sich die Kritiker des Projekts auf die bloße Theorie stürzen werden, dass in dem Wurmloch welches wir in ihren kollektiven Vorgarten öffnen eine Invasionsstreitmacht finsterer Albtraumgestalten lauert?“
„- Und worauf hoffen wir hier nun?“, hakte Amh nochmals nach, und sparte mir damit die Mühe.
„- Auf gute Nachrichten.“
Ich tauschte einen Blick mit Amh aus, der im wesentlichen Frage und Antwort zugleich im Bezug auf ihre Bemühungen darstellte, die wirtschaftlich motivierten Saboteure auf der Kolonie festzunageln. Sie deutete ein Kopfschütteln an.
„Damit wäre wohl alles gesagt. Wenn sie erlauben, Sir.“, schnaubte ich, und wandte mich bereits halb ab.
„- Nächste Lagebesprechung in zwölf Stunden. Viel Glück, Captain.“


~~~ 6 Stunden ~~~

Dämmerlicht. T’Parr hatte es zugunsten unseres „Gastes“ empfohlen und eingestellt.
Ich wich nicht von der Seite des Kraftfelds. Aber ich musste meinen Blick wieder und wieder auf die andere Seite zwingen, um das Ding anzusehen, mit dem ich zu verhandeln versuchte. Es war ein Kraftakt, und es wurde nicht besser- Zumindest versuchte mein Unter-Ich, mir das am laufenden Band weiszumachen. Mein Verstand war überzeugt davon, sich langsam an sie zu gewöhnen, aber meine Ohren rauschten, meine Fühler blieben irritiert angelegt, und meine Augen brannten.
<< Befreie mich. Befreie dich. Beende es. >>, zischten die verzerrten, blutleeren Lippen. Ich zwang aufs Neue meinen Blick in die pechschwarzen Untiefen des vor finsterer Intelligenz schimmernden Augenpaars inmitten der unendlich familiären Gesichtszüge. Es war schmerzhaft. Am liebsten hätte ich das Ding gelähmt und wandlungsunfähig gesehen.
„Nicht, ehe wir Bedingungen ausgehandelt haben.“, brachte ich heraus, verschluckte mich beinahe an meinen eigenen Worten, brachte sie schier nicht über meine bebenden Stimmbänder. Die schiere Aura und flimmernde, launische Anatomie des mythologischen Wechselbalgs war erdrückend, seine Präsenz zutiefst erschütternd. Trotz der optischen Dämmung durch das Kraftfeld zwischen uns war die Form der erwachten Furie im stetigen Wandel, bis auf zwei Konstanten. Die eine war die Puppe, die es in seinen Klauen umklammerte- die andere, was ich darin sah, oder zu sehen glaubte. Es drehte mir den Magen um, verzerrte jeden klaren Gedanken, vergewaltigte die Sinne.
<< Deine Bedingungen sind nichtig. Sie werden kommen. Sie kommen, um mich zu holen. Und dann dich. Und dein Schiff. >> Der Tonfall der Bestie wurde pfeifend, gleich einem süffisanten Röcheln.
„Dazu muss es nicht kommen.“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wir müssen also eine Einigung erzielen.“
<< Du hälst mich gefangen. Lass es mich beenden. Es wird nicht weh tun. Wir werden Gnade zeigen.>> Die scharf schwingenden, gezischten Worte ließen mein Trommelfell und meine Fühler erbeben.
„Das wird nicht passieren. Ich frage sie noch einmal. Wo kommen sie her. Und wie bringen wir sie dorthin zurück.“ Es lag keine wirkliche Frage in meinem Tonfall. Dafür hatte ich sie schon zu oft gestellt.
<< Von Jenseits, Thorn-Ding. Ich komme von Jenseits, und dorthin werden wir euch alle mitnehmen.>>
„Wir… wollen nicht. Wir wollen nicht gegen sie kämpfen. Es muss einen anderen Weg geben.“
<< Ihr erntet, was ihr gesäht habt, Sternenflotte, Seelenjäger. Zu spät.>>
„Wir haben sie nicht entführt. Wir mussten sie aufhalten.“
<< Einmal beschworen, sind wir nicht aufzuhalten. Das Jenseits wartet.>>


~~~ 22 Stunden ~~~

“Es ist noch immer von seiner tagelangen außerphasischen Erfahrung erschüttert.“, beharrte ich, selbst nicht sonderlich von meinen Worten überzeugt. „Es muss einen Weg geben, zu diesem Wesen durchzudringen.“
T’Parr hob eine Augenbraue, warf mir einen Seitenblick zu, während wir auf die Ankunft des Turbolifts auf der Brücke warteten. „- Das ist ihre Theorie. Haben sie erwogen, dass es möglicherweise keinerlei Interesse an einer Übereinkunft hat?“
Ich schnaubte. „Das kann ich mir nicht erlauben. Nicht jetzt. Nicht in meinem Rang, nicht in meiner Rolle.“
„- Das selbe könnte man unter Umständen über falsche Hoffnungen sagen, Captain. Bei allem Respekt.“
„Zur Hölle damit. Wenn falsche Hoffnung die einzige ist die wir zur Verfügung haben, dann soll sie es eben sein. Was schlagen sie vor? Dass wir die Furie entsorgen und den ganzen Vorfall vertuschen?“, schnaubte ich sie schließlich an, während wir aus dem Lift traten.
„- Sie wissen genau, dass ich das nicht tue. Ich sehe nur noch den Weg der Transparenz.“
„Dann überzeugen sie den Admiral davon, Doktor. Master Chief?“ Ich löste die sichtlich übermüdete Bevan ab, die sich nur zu gerne aus dem Hochsitz des Captains schwang.
„- Die Cromwell meldet die Einsatzbereitschaft der Kollektorphalanx. Spulen-Testsequenz der Torkonstruktion bei 75%. Betriebsbereitschaft in ungefähr 2 Stunden. Und sie haben Amh in der Warteschleife, Sir.“
Ich nickte. „Gute Arbeit.“ Caryls Blick sagte alles, ehe sie ihn abwandte, um sich auf ihre Konsole zu konzentrieren. Natürlich war es gute Arbeit, wenn nicht gar ein verdammtes Wunder. Sie hatte die gesamte nur mögliche Multitasking-Kapazität unserer technischen Teams und die volle Flexibilität unserer Shuttleflotte für diese wahrhaft schnellstmögliche Konstruktionsanstrengung bemühen müssen, und sie hatte ihre Kompetenz und Erfahrung im Bezug auf dieses Gebiet voll ausgeschöpft. Aber was blieb uns auch? Trödeln war keine Option, nicht beim Stand der Verhandlungen. Der Bau konnte jederzeit wieder unterbrochen werden. Wir hatten kaum eine andere Wahl gehabt als den Prozess unvernünftig zu beschleunigen.

Einen Moment lang richtete ich meinen Blick geradeaus, während ich mich niederließ- Starrte die lockere, unschlüssige Formation aus inzwischen sieben kampftauglichen Eskortschiffen an, die sich an eine Blockade erinnernd um uns und die Torbaustelle aufgefächert hatte. Dann gab ich Green ein Zeichen, und das bedrohliche Sinnbild des politischen Drahtseilaktes wich dem kaum weniger bedrohlichen Ausdruck in Amhs Zügen.

„Wir könnten dringend ein paar gute Nachrichten brauchen, Eins-O.“
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakter.php?cha_id=940
Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakte ... ha_id=1664

Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

BildBild
Gesperrt