RED/293 - Ens Yu'She / LtCmdr T'Rish - GUlogs 1 - 13052.0100

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Kelav T'Rish
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 02:31

Sa 5. Nov 2011, 01:11

Wörter T'Rish: 2830
Wörter Yu'She: 3536
Wörter Gesamt: 6366

Personen: Thorn P'Thall (erw.)
NPCs: Cpt Alvaréz, Chief Thatcher, Lt. Cholt

Warning: MASSIVE log. Lesen auf eigene Gefahr :mrgreen:

==Transporterraum, U.S.S. Redmond==

Die Tür öffnete sich mit dem vertrauten Zischen, die so typisch für diese automatischen Raumteiler waren. Vor mir fand ich den Transporterraum der Redmond wieder - und unangenehmerweise auch Captain Alvaréz.
Ich war ihm am Vorabend begegnet, als ich mich dem angedrohten Abendessen stellen musste. Der Chief hatte nicht übertrieben, als sie den Captain als.. persistent bezeichnet hatte.
Ganz offenbar hatte der Mensch meine Personalakte angefordert und studiert, und mich als eine 'ideale' Besetzung für den zweiten Offizier oder Sicherheitschef (oder beides zugleich) angesehen.
Den ganzen Abend musste ich klar machen, dass meine Befehle eindeutig waren und direkt vom Sternenflottenkommando kamen, (abgesehen davon, dass ich mich kaum für den Dienst auf einem alternden Schiff interessierte, wenn man mir einen Einsatz auf einer hochmodernen Sovereign anbot) aber Alvaréz bestand darauf, das Thema immer und immer wieder
anzuschneiden. Was für einen unbequemen Abend sorgte.
"Keine Sorge, Commander." begann der Captain und versuchte sich an einem entwaffnendem Lächeln. "Ich werde nicht weiter versuchen Sie abzuwerben. Ich wollte nur meine Gäste persönlich verabschieden."
Immerhin etwas, dachte ich, während ich ihm artig die Hand schüttelte. "Gäste?" fragte ich schliesslich perplex, dachte ich doch der einzige Passagier an Bord gewesen zu sein.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Transporterraum wieder, und die gefleckte Andorianerin betrat den Raum mitsamt ihrer Habseligkeiten. Eine meiner Augenbrauen wanderte nach oben.

Ein wenig unwillig hatte ich mich auf den Weg gemacht. Der Transporterchief hatte meine Bitte wohl falsch verstanden, denn nun hatte ich statt der Katze in ihrer Transportkiste einen kleinen Koffer, der für seine Größe erstaunlich schwer war. Und das Tier saß in irgendeiner Ladebucht und brüllte sich die Seele aus dem Leib.
Ungeduldig stand ich vor jeder Tür, ging jeden Gang entlang und versuchte Leute, die sie entlang schlenderten zu überholen. Je schneller ich an Bord der Base war und das Warten wieder begann, desto schneller konnte ich sicher gehen, dass es der Katze gut ging. Die Operation war gut verlaufen und sie hatte sich schnell erholt, doch meine Sorge ließ sich von Fakten nicht beeindrucken.
Umso erstaunter und gleichzeitig bedrückter war ich, als ich den andorianischen Commander und Captain Alvarèz erkannte, die beide im Transporterraum standen und den Blick zur Tür richteten. Wie vor eine Wand gelaufen blieb ich stehen, sah vom einen zum anderen und versuchte meine Gedanken nicht allzu offensichtlich in meinen Fühlern lesbar zu machen. Schrecken, Erkennen, Befürchtung, Resignation.
"Sirs.", grüßte ich und traute mich nicht einen Schritt näher zu kommen, bis Alvarèz meinen Gruß erwiderte und mich her winkte.
"Ganz richtig, Commander T'Rish. Gäste. Sie haben Ensign Yu`She noch nicht kennen gelernt?"


Ich zögerte einen Augenblick, bevor ich meinen Blick wieder auf den Captain der Redmond richtete.
Gedanken rasten durch meinen Kopf, ob und wie ich meinen Bekanntschaftsgrad am besten offenbaren mochte. Alvaréz sah mich fragend an, und ich bemerkte, dass ich bereits einige Sekunden geschwiegen hatte. "Nicht direkt." sagte ich schliesslich vage. "Ich glaube ich bin dem Ensign einige Male im Korridor
über den Weg gelaufen." Sie vermied es uns direkt anzusehen und nickte lediglich andeutungsweise. Ich bekam das Gefühl, dass ihr diese gesamte Situation etwas unangenehm war.
"Captain, ich fürchte wir müssen langsam aufbrechen. Die Station klang vorher scho so, als ob die Redmond
die Liegebucht so schnell wie möglich wieder freimachen sollte. Wir wollen Sie nicht noch länger aufhalten."
Demonstrativ trat ich auf die Transporterplattform.
"Ensign? Kommen Sie?"

Der Commander sprach aus, was ich dachte und so sah ich ihn dankbar an.
"Natürlich.", erklärte ich und folgte ihm mit dem Koffer auf die Plattform.
Als ich mich umdrehte stand Captain Alvarèz ein wenig unterhalb unserer Position und sah folglich zu Commander T'Rish auf.
"Sie Könnten hier Ihrer Karriere einen neuen Schwung geben, Commander. Ich finde es sehr bedauerlich, dass Sie uns schon wieder verlassen."
Und augenblicklich fühlte ich mich Fehl am Platz. War das gerade die Fortsetzung eines Gesprächs, das statt gefunden hatte, bevor ich in den Raum getreten war? Versuchte der Captain Commander T'Rish tatsächlich als Crewmitglied anzuwerben?

Unschlüssig sah ich zwischen beiden hin und her und wünschte mir derweilen, dass der Transporterchief mich einfach schon mal wegbeamte, damit ich nicht zwischen solche Fronten geraten musste.

Ich trat kurz von der Plattform herunter, um dem Captain auf Augenhöhe zu begegnen, starrte ihm einige Sekunden in die Augen. Es schien ihn nicht in geringster Weise zu verunsichern. Ich zuckte mental mit den Schultern.
"Captain. Wenn Karriere mir über alles andere Ginge, würden wir hier und heute vermutlich als gleichrangige stehen. Wenn Sie also meinen, mich mit dem Versprechen von Karrieresprüngen ködern zu können, sind Sie schlechter im Einschätzen von Personen, als Sie vielleicht denken. Passen Sie nur auf, dass dies nicht zu Ihrem Untergang wird - es gibt sehr zweigesichtige Wesen in diesem Universum."
Ich trat wieder auf die Plattform, und warf der scheinbar etwas unruhigen Yu'She einen Seitenblick zu. Alvaréz schien es sich zu sparen, eine Antwort auf meine Feststellung zu geben.
"Nein, Captain. Sie haben hier nichts, was mich interessiert. Wenn Sie uns entschuldigen würden."
Ich nickte Chief Thatcher zu, lächelte ihr andeutungsweise aufmunternd zu. "Energie."
Der Transporterraum verschwand dankbarerweise im Nirgendwo, als uns das Gerät auf die kurze Reise zur Sternenbasis schickte. Sekunden später fanden wir uns in dem Sternenbasenseitigem Äquivalent wieder.
"Commander, Ensign, Willkommen auf Sternenbasis Zwei-Neun-Drei."

Der hiesige Chief sagte kein Wort über die Katze. Die ganze Szene gerade gab meiner Sorge zusätzlich den Flair eines Vorwandes, mich ganz schnell um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. In meinem Kopf flogen Fragen wie 'Was meinte Commander T'Rish mit zweigesichtig?' oder 'Warum hatte er das Wort hier so betont?' Gab es dann wo anders etwas reizvolleres? Was außer dem Dienst an sich war denn reizvoll? Für mich wäre dieses Angebot auch nichts gewesen. Und da wurde es mir klar - ich wäre auch nicht auf diesem Schiff geblieben, denn ihm fehlte der richtige Captain. Commander T'Rish musste etwas vergleichbares auf seinem Zielschiff erwarten.

Unschlüssig stand ich auf der Plattform herum. Ich wollte nicht nach dem Tier fragen, während der Commander anwesend war. Wer konnte sagen, wie er dann von mir dachte? Aus den Augenwinkeln beobachtete ich ihn und wartete.

==Zeitsprung, Logistikbüro von Sternenbasis 293==
"Bitte was?" fragte ich ungläubig nach.
Der Lieutenant vor mir sah mich etwas gequält an. "Es tut mir leid, aber Ihre Weiterreise wird sich wohl etwas verzögern." wiederholte der Lieutenant namens Cholt auf die unnachahmliche Art und Weise, wie es nur Bolianer konnten. Ich sah mich im Büro um, versuchte herauszufinden, ob die Bediensteten
in diesem Raum kollektiv sich einen Scherz erlaubten. Als mein Blick auf die Tür fiel, zischte diese just im selben
Augenblick, und offenbarte einen Anblick, der meinen Eindruck eines kosmischen Scherzes nur verstärkte. Im Rahmen stand eine vom Donner gerührte fleckenbehaftete Andorianerin, die ich schon von der Redmond her kannte. Sie hatte im Schritt inne gehalten so schnell sie meine Anwesenheit im Büro bemerkt hatte.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Logistikoffizier zu. "Nur um klarzustellen, um welche Grössenordnung von Verzögerung geht es hier?" brachte ich gepresst hervor.
Meine Fühler rotierten deutlich irritiert. Jemand war an meine Seite getreten, und ich brauchte wohl kaum dorthin
zu sehen, um zu wissen, dass es sich um Ensign Yu'She handelte, die ihren ersten Schreck vermutlich heruntergeschluckt hatte. "Zwei bis drei Tage. Die U.S.S. Premonition ist von einem
Ionensturm aufgehalten worden." Ich rieb mir den Nasenrücken. "Und ich vermute, es gibt keine
Möglichkeit, vorher zur Starbase Resolution zu kommen?"
Der Bolianer schüttelte den Kopf.

Vorsichtig war ich kurz hinter Commander T'Rish stehen geblieben und lauschte, denn so unwahrscheinlich das auch schien: Wir hatten offensichtlich das gleiche Ziel. Und das Transportmittel streikte. Stunden?! Mir wurde klar, dass ich die Katze jetzt nicht noch weitere Stunden allein und unbeaufsichtigt lassen konnte, denn bisher hatte ich sie nicht zu Gesicht bekommen. Mit einem Seitenblick auf Commander T'Rish atmete ich tief ein, trat einen Schritt vor und bemühte mich meine Fühler unter Kontrolle zu halten. Ich spürte bereits, dass mir das nicht wirklich gelang. Bei jedem ungewollten Zucken stieg mit mehr Hitze ins Gesicht, bis ich glaubte meine Wangen glühten.
"Entschuldigen Sie, Lieutenant, ich hatte ein Haustier dabei. Kann ich es bitte sehen, wenn wir noch Stunden warten müssen?", der Bolianer musterte mich kurz und die Anspannung, die er gegenüber Commander T'Rish an den Tag gelegt hatte, schwand augenblicklich.
"Nein.", sagte er schlicht und sah mich dann nicht mal mehr an. Vor den Kopf gestoßen blinzelte ich und nahm das Kinn an die Brust.
"Verzeihung, aber...", meine Stimme war leise und ich hatte einen Kloß im Hals. 'Nein.', was sollte das heißen? Nein, ich darf sie nicht sehen? Nein sie ist nicht da? Nein, wir warten keine Stunden? "...das Tier hatte...", mein Blick huschte wieder zu dem Commander und mir wurde beinahe übel, vor Unwohlsein. "...hatte eine Operation...ich...ich möchte nach ihr sehen.", zum Ende hin wurde ich immer leiser und senkte auch den Blick, denn ich glaubte, dass mir der Lieutenant gar nicht mehr zuhörte.

"Kann ich noch etwas für sie tun Commander?" fragte mich der Bolianer freundlich.
Gewisser Ärger wallte in mir hoch. "Ja, das können Sie." sagte ich schliesslich.
"Sir?" Der Bolianer verschränkte die Finger, wie ein Kaufmann, der auf ein Gegenangebot wartete.
"Sie können die Fragen des Ensigns beantworten." stellte ich trocken fest. Der Lieutenant schien
etwas irritiert, als ob ihm dies nicht in den Sinn gekommen war.
"Das habe ich doch, Sir." Ich rieb mir erneut den Nasenrücken. "Vielleicht.. ausführlicher?" schlug ich vor.
Jetzt war es am Lieutenant irritiert zu sein. Der Ensign an meiner Seite schwieg, schien sich nicht weiter etwas zu sagen zu trauen.
"Commander, ich weiss wirklich nicht worauf Sie hinaus..."
Ich liess ihn nicht zu Ende sprechen. Angestauter Ärger, sowohl über die Verzögerung, als auch Woodridge's Befehle und Lae's Verschwinden bahnten sich den Weg an die Oberfläche, und liessen meine Hand flach und lautstark auf den Tisch knallen.
"Es reicht, Lieutenant!" knurrte ich laut. "Der Ensign hat darum gebeten, ihren Schützling sehen zu können. Ich weiss nicht, in welchem Universum Sie leben, aber es klang da sehr nach einem Lebewesen im Gepäck!"
Ich war zunehmend lauter geworden.
"Aber Sir, die Vorschriften..." Ich wurde mir unangenehmerweise der Aufmerksamkeit des gesamten Büros bewusst.
Ich schnaubte. "Vorschriften?" meinte ich höhnisch. "Korrigieren Sie mich, wenn ich mich täusche, Lieutenant..", meine Rangüberlegenheit betonend. Ein Teil von mir war angewidert, dass ich den Rang hier und jetzt ausspielen musste. ".. aber haben Sie mir nicht vor wenigen Minuten gesagt, dass unsere nächste Transportmöglichkeit stark verzögert hier eintreffen wird?"
"J-ja, aber.."
"Und wie ich die Logistikabteilung kennengelernt habe, ist der Schützling wegen des 'kurzen' Aufenthaltes in einem Zwischenlager anstatt in einem Langzeitlager?"
"Ja, und wo ist das Problem?"
Ich wandte meinen Kopf dem Ensign zu, die mich etwas verschüchtert ansah. "Ensign, würden Sie mir die Freude machen?" forderte ich sie auf zu erklären, warum ein Lebewesen lange Zeit im Kurzzeitlager zu halten keine gute Idee war.

Natürlich war ich gewillt seine Frage zu beantworten, doch da er mich so fordernd ansah, zweifelte ich daran, dass ich meine Stimme zusammen bekam. Doch als ich nickte, drückten sich meine Schultern automatisch nach hinten und ich nahm Haltung an.
"Das Problem ist, dass das Kurzzeitlager für Gepäckstücke nicht beheizt und zur Vermeidung der Ausbreitung eingeschleppter Parasiten regelmäßig entlüftet wird, Sir. Ein Tier, noch dazu eines, das gesundheitlich angeschlagen ist, sollte nicht zu lange darin verweilen und schon gar nicht kurz vor dem Lüften..", erklärte ich und war selbst darüber überrascht, wie fest meine Stimme klang. Commander T'Rish drehte sich nickend zu dem Bolianer um.
"Zu diesem Schluss komme ich nach kurzer Bedenkzeit ebenfalls. Und Sie?", fragte er den Lieutenant und ich hörte die lauernde Haltung aus seiner Stimme. Ohne mich ebenfalls wieder zu drehen, neigte ich den Kopf und blickte den Logistiker mit furchtsam erwartungsvoll hochgezogenen Augenbrauen an. Würde er mir nun gestatten die Katze zu sehen? Oder würde er sich weiter den Zorn des Commanders zuziehen?
"Wenn ich Ihnen Ihr Haustier jetzt aus dem Lager hole, muss ich das Sicherheitssiegel brechen.", versuchte der Lieutenant sich raus zu reden und ich presste nur die Lippen aufeinander. Hoffentlich überlebte das Tier. Doch der Andorianer neben mir atmete hörbar gefasst aus.
"Ich übersehe jetzt, dass Sie sich den Aufwand dieses Tier am Leben zu halten nicht machen wollen, weil es ein bisschen Papierkram nach sich ziehen würde.", ich sah ich versteckt an und erkannte, dass sie seine Nasenlöcher aufblähten, ehe er weiter sprach. Doktor Jengs hatte mir erklärt, dass das bei fast allen Spezies ein Zeichen für kaum zu bändigende Wut und Rage ist. Commander T'Rish hatte eine bemerkenswerte Selbstkontrolle, wenn das stimmte. "Aber ich sage Ihnen eines: Den Papierkram an Bord der Britannia werde ich Ihnen abnehmen und sollten Sie sich noch nicht bereit erklären endlich das richtige zu tun, werde ich Ihnen bei Versehrtheit des Tiers auch garantieren, dass Sie Ihr Leben lang ausschließlich Papierkram machen werden.", den Rest hatte er geknurrt. Dann noch etwas. Doch ich konnte nicht mehr zuhören. hatte er Britannia gesagt? Hatten wir wirklich nicht nur eine Teilstrecke gemeinsam sondern gleich das ganze Ziel? Wer war dieser Commander?
Völlig unverhohlen starrte ich ihn von der Seite an. Diese Erkenntnis nahm mir völlig die Scheu vor seiner möglichen Reaktion.

"Wenn Sie uns nun entschuldigen würden." Ich bedeutete dem Ensign den Raum zu verlassen. Kaum schloss sich die
Tür hinter mir, liess ich einen unbewusst angehaltenen Atem entweichen.
Gleichzeitig versuchte ich ein etwas freundlicheres Gesicht aufzusetzen.
"Normalerweise würden wir uns hier und jetzt einander höflich vorstellen, Ensign, aber ich glaube, Sie haben gerade wichtigeres im Sinn als Namen und Reisepläne auszutauschen, oder?"
Sie wirkte komplett baff, schien etwas sagen zu wollen - ihre Lippen formten Worte, doch kein Ton kam ihr über diese. Ihre Fühler brachten ebenso Verwirrung zum Ausdruck, während ihr Blick zwischen mir und der Tür des Logistikzentrums hin und her wanderte. Das unausgesprochene "Wie..?" erkannte ich noch von meiner Zeit als
Sicherheitschef der Phoenix. Es war ein Blick, der von unerfahrenen Leuten, die das erste Mal im Feldeinsatz waren, allzu oft getragen wurde.
Ich zuckte lediglich mit den Schultern. "Man lernt als Sicherheitschef und XO den einen oder anderen Trick, wie
man das bekommt, was man braucht, Ensign."
Ein kurzes Lachen entrang sich meiner Kehle, abgehackt, kaum mehr als ein Husten.
"Gehen Sie, und kümmern Sie sich um Ihren Schützling. Wir können die Vorstellungsroutine noch später in der Offiziersmesse der Station durchziehen."

"Danke, Commander.", murmelte ich, noch immer nicht sicher, wohin ich jetzt sehen sollte. Zu ihm oder zu der geschlossenen Türe oder vielleicht doch zu meinen Fingern, die nervös am Saum meiner Uniform herumhantierten. Ich sah nich mehr auf, glaubte aber ein Schmunzeln zu hören, als ich den Blick hob, hatte der Commander mir den Rücken zugewandt und den Gang entlang gelaufen. Sicherheitschef und erster Offizier? Und er wollte zur Britannia? Die Chancen, dass er mein Vorgesetzter werden würde, waren explodiert und ich fühlte mich noch dümmer und unfähiger.
"Wollen Sie nun in den Lagerraum oder nicht?", hörte ich den Bolianer hinter mir ungeduldig und drehte mich um.
"Ja, ja, natürlich.", hustete ich beinahe, weil er mich erschreckt hatte. Doch dann folgte ich ihm in gebührendem Abstand bis zu einer Türe, die er nach der Eingabe eines Sicherheitscodes öffnete.
"Machen Sie schnell.", blinzelnd nickte ich und schlüpfte an ihm vorbei in den unbeleuchteten Raum. Meine Fühler stellten sich sofort auf, mein Atem bildete Dampfwölkchen vor meinem Gesicht. Die Katze zu finden dürfte kein Problem sein, denn ich hörte sie bereits. Nach wenigen Schritten hatte ich sie gefunden. Sie miaute herzerweichend und sie zitterte. als ich das portable Kraftfeld vor der Box deaktivierte reagierte sie kaum. Erst als ich sie heraushob und an mich drückte, spürte ich, dass ihr Puls raste. Er ging natürlich immer schneller als meiner, aber das schien mir zu hoch.
"Haben Sie's bald?", mitsamt der Katze erhob ich mich und ging auf den Ausgang zu. "Oh nein! Sie lassen das Tier hier.", ich sah auf sie hinunter und sie machte nicht einmal den Versuch sich meinen Armen zu entwinden.
"Sie muss auf die Krankenstation.", erklärte ich leise. Der Bolianer hob die Hand ich ich schreckte einen Schritt zurück, er ließ die Hand wieder sinken, seufzte und schüttelte den Kopf.
"Auch das noch. Von mir aus, aber jetzt verschwinden Sie!", ich nickte eilig und schlüpfte wieder an ihm vorbei.


~ kurzer Zeitsprung ~

Die Katze lag auf meinem Schoß und schlief, während ich die Crewliste der Britannia und den letzten Einsatzbericht las. Die Mission war abgeschlossen und sie wartete bereits auf uns. Natürlich nicht auf uns, aber der Gedanke gefiel mir. Das Bild der stolzen Sovereign, die an der Base andockte und aussah, als schliefe sie. Genau wie das Tier. Neben den Sätzen, von denen ich mir immer noch vorstellte, Thorn habe sie getippt oder diktiert, was auch der Grund war, weswegen er sie in meinem Kopf vorlas, nahm ich gelegentlich einen Happen von meinem Essen. Was genau es war hatte ich gar nicht mitbekommen.
"Da sind Sie ja, Ensign.", erschrocken hob ich den Kopf, verschluckte mich, die Katze wachte auf, krallte sich in meinen Oberschenkel und als ich nach dem Glas Eistee greifen wollte, warf ich es beinahe um. Erst nachdem ich beinahe erstickt war, traute ich mich den Blick noch einmal zu heben und dem Commander in die Augen zu sehen.
"Entschuldigung.", krächzte ich.

"Entschuldigung, wofür?" fragte ich mit leicht geneigtem Kopf. Ich zuckte nach einigen Sekunden ohne Antwort schlicht die Schultern und deutete auf den leeren Sessel gegenüber der Ensign. "Darf ich?"

Als ich alles wieder im Griff hatte, räusperte ich mich nochmal, nahm die Katze hoch und erhob mich. "Natürlich, Sir. Bitte.", er hatte ja angekündig, dass wir uns hier wieder sehen würden, doch aus irgendeinem Grund fühlte ich mich ertappt und unvorbereitet.

Ich setzte mich langsam hin und beäugte ihr Haustier eingehender. Ja, Katzen. Ich verzog andeutungsweise das Gesicht, als es mir einen kurzen Flashback mit Erinnerungen an Laetitia brachte, aber ich fing mich schnell wieder und setzte erneut eine freundliche Miene auf. Ich stellte die dampfende Tasse Tee auf dem Tisch ab. "Ist alles mit Ihrem Schützling in Ordnung? Gab es weitere Probleme, Ensign?"

Vorsichtig hob ich das Tier hoch und sah es an. Es war schläfrig und der Blick glasig.
"Ich war nochmal auf der Krankenstation mit ihr. Die Kälte im Lager hat ihr nicht gut getan, aber der Arzt meinte sie kommt wieder in Ordnung. Danke für Ihr Interesse.", ich hielt den Blick auf die Katze gesenkt, als ich sprach, nun wieder sitzend.
Mir war nicht ganz klar, warum er fragte. Reine Höflichkeit? Oder wollte er sich über den Erfolg seiner Bemühungen informieren? Die Katze begann leise zu schnurren.

Ich zuckte ob des Geräusches innerlich zusammen. Ich maskierte mein Unwohlsein indem ich einen Schluck aus der Tasse nahm und halb aus dem grossen Panoramafenster sah, das die Krümmung der Planetenoberfläche deutlich zeigte.
"Ach ja. Vorstellung." sagte ich schliesslich, als ob mir ein entfallener Punkt wieder ins Gedächtnis gesprungen war. Ich sah zu der gefleckten Andorianerin zurück und lächelte. "Lieutenant Commander Kelav T'Rish. Ehemals U.S.S. Phoenix und administrativer Assistent der Sternenflottenniederlassung auf Andoria, und nun mit unbestimmter Zukunft auf der Britannia."

Erst sah ich den Andorianer doch blinzelnd an, dann reagierte die trainierte Verhaltensroutine. "Angenehm, Commander. Ensign Yu`She, ich habe auf der U.S.S. Farragut gedient, bis mein Versetzungsgesuch nun akzeptiert wurde. Vor der Akademie habe ich bereits ein paar Einsätze mit Teilen der Crew der Britannia gehabt.", ich war mir nicht sicher, ob das reichte, ob das nicht schon zu viel war.
Er hatte mich nicht nach meiner Lebensgeschichte gefragt. Vielleicht hätte ich den letzten Teil weglassen sollen. Unsicher zog ich die Unterlippe ein.

Ich kniff meine Augen etwas zusammen und widerstand dem Reflex, meine Arme zu verschränken. Irgend etwas verunsicherte sie enorm, aber ich konnte nicht entscheiden was. Stattdessen nahm ich einen weiteren Schluck des Tees. "Entspannen Sie sich, Ensign. Das ist weder ein Kreuzverhör noch eine subtile Aktion um ein psychologisches Profil aufzustellen." Eine meiner Augenbrauen wanderte nach oben, schien die Erwähnung eines psychologischen Profils doch eine gewisse Wirkung auf sie zu haben.
"Ich finde es ist einfach eine gute Idee, Leute, mit denen man dienen wird schon einmal kennenzulernen." Ich lächelte aufmunternd. "Und da dies auf uns zutrifft.. nun ja." Ich zuckte mit den Schultern. "Ich habe mittlerweile eine Spezalisierung in Kommandoeinsätzen und Kleingruppentaktiken. Was belegten Sie auf der Akademie?"

Als er mich so anlächelte, konnte ich ihm in die Augen sehen und lächelte ebenfalls, auch wenn ich spürte, dass meine Fühler nervös zuckten. Doch dann räusperte ich mich erneut, um das Kratzen in meinem Hals endlich los zu werden und rutschte vorsichtig auf dem Stuhl hin und her.
"Ich habe eine Spezialisierung auf Navigation und bin als Scharfschützin ausgebildet.", dass ich außerdem niemandem auffiel, wenn ich in einem Raum war und die Dynamik in einer Gruppe rasch erfassen, sowie Verhaltensweisen deuten konnte, erwähnte ich nicht. Das dürfte ich mit dem Rest der Sicherheitsabteilung gemein haben.

Ich lehnte mich zurück und sah mein Gegenüber durchdringend an. Wir schwiegen eine ganze Weile lang, während ich langsam am sich immer weiter abkühlenden Tee nippte. Schliesslich sprach ich den Verdacht aus, der von Anfang an zu wachsen begonnen hatte. "Sie fühlen sich nicht wohl in meiner Gegenwart, oder Ensign?"

Erschrocken sah ich auf. Das Schweigen war mir unangenehm gewesen, doch ich hatte keine Frage gefunden, die ich hätte stellen können. Alles schien zu banal oder zu persönlich, als dass ich es fragen sollte. Doch diese Feststellung überraschte mich.
"Nein, also...doch...ich meine...", in meinem Kopf überschlug sich schon wieder alles und ich fühlte meine Fühler rotieren. Schließlich schloss ich die Augen einen Moment und atmete dreimal, so wie es Doktor Jengs mir gezeigt hatte. "Es tut mir Leid, Commander. Ich bin kein angenehmer Gesprächspartner, aber das liegt nicht an Ihnen.", vorsichtig hob ich den Blick wieder.
Ob er mich nun verurteilen würde? Wenn er mein vorgesetzter sein würde, traute er mir wahrscheinlich schon jetzt nichts mehr zu. Völlig zu Recht. "Ich fühle mich selten in jemandes Gesellschaft wohl.", erklärte ich dann noch leise, denn mir war klar, dass das ein weiterer Punkt auf seiner Minus-Liste war.

"Gut, dass unsere Berührungspunkte mit dem diplomatischen Dienst im wesentlichen die Form von Dekoration und Personenschutz annimmt." kommentierte ich trocken. Scharfschützin, das bedeutete Sicherheitsabteilung. Natürlich wusste ich nicht, wo ich letzten Endes auf der Britannia enden würde - und ob es überhaupt ein längerer Dienstabschnitt sein würde - aber man konnte sich sicher sein, dass wir in der selben Abteilung landen würden.
Ich lehnte mich zurück. Das Bild passte nicht so recht - wenn es wirklich dieselbe Person war, die ich in der Zukunft getroffen hatte, nur hier wesentlich jünger.. dann würde sie sich noch drastisch verändern. Das hier war nicht viel mehr als ein verängstigtes oder eingeschüchtertes Kind.
Ein wenig Neugier brach durch, und ich lehnte mich wieder vor, neigte mich etwas über den Tisch. "Sagen Sie mir, Yu'She, kennen Sie eigentlich den Captain der Britannia? Ich würde gern mehr über ihn erfahren." Abgesehen von der Zukunft war ich ihm, meines Wissens nach, nur ein einziges Mal begegnet – irgendwo im Sternenflottenhauptquartier, als wir wie Spiegelbilder, beides Andorianer im Range eines Commanders, aneinander vorbeigingen und zeitgleich zum Gruß ansetzten.

"Captain P'Thall?", Commander T'Rish nickte und ich ebenfalls. "Ja, ich kenne ihn. Er hat das Empfehlungsschreiben für die Akademie verfasst.", danach wusste ich nicht weiter. Er wollte etwas über Thorn wissen.
Aber was genau? Und was würde ich ihm berichten können? Saphira hatte damals gelacht, als ich auf ihre Frage, was ich von Thorn hielt geantwortet hatte, er sei nett. Das würde ich Commander T'Rish nicht sagen.
"Was genau wollen Sie denn über ihn erfahren?", fragte ich vorsichtig, weil ich mir keinen Reim auf seine Frage machen konnte.

Erneut lehnte ich mich zurück und liess die Fühler rotieren, strich mir dabei nachdenklich durch den Bart. Eigenartiges Gefühl, aber nicht unangenehm. "Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher." gestand ich schliesslich. "Ich versuche nur einen Eindruck davon zu gewinnen, was für ein Mann Captain P'Thall ist."
Ich legte die Hände ineinander. "Oh, natürlich, ich hatte in meiner Zeit auf der Phoenix mehrere kommandierende Offiziere, es geht also nicht darum, dass ich jetzt unter einem anderen Kommando bin. Nur jeder Captain entwickelt mit der Zeit seinen eigenen Stil. Eine Ner'Ayez hatte einen resoluten und beinahe agressiven Kommandostil. Sothrington war Bürokrat durch und durch, und eher farblos. Atwood schien mit seinem Kommando überfordert, aber biss die Zähne zusammen und schaffte es dennoch, seinen Charakter auf das Schiff zu prägen. Deswegen versuche ich bei jedem ein Gefühl zu bekommen, auf dass ich auf die bestmögliche Art und Weise meinen Dienst verrichten kann, egal ob ich direkten Kontakt mit dem CO haben werde oder nicht."

Überlegend zog ich die Augenbrauen zusammen und zog das Kinn zum Hals.
"Da kann ich Ihnen wohl nicht helfen, Commander.", erklärte ich leise. "Bevor Captain P'Thall das Kommando über die Britannia bekam habe ich die Crew verlassen. Damals war er noch Commander. Welchen Führungsstil er ausgeprägt hat kann ich folglich nicht sagen.", abgesehen davon, dass ich mich gar nicht fähig fühlte, etwas aussagekräftiges zu sagen.
Ich hatte Thorn als Commander erlebt. Er hatte uns durch das Chaos auf dem Mond geleitet, war mit uns in der Arktis der Erde gewesen. "Er ist ehemaliger Gardist. So wie ich andorianische Gardisten kennen gelernt habe, ist sein Verhalten typisch.", weil ich unsicher war hob ich eine Schulter und sah Commander T'Rish fragend an.
War es so etwas, was er hören wollte?

Frustrierend vage, aber vielleicht war ich etwas übereifrig gewesen. Gardist? Irgendwie passte es zu der vergleichsweise knappen und nüchternen Information in der Akte, die man mir zukommen hatte lassen. Ich nickte schliesslich und lächelte. "Danke Ihnen." Ich konnte nicht einordnen ob ihr zögern aus Unwissen heraus oder schlicht Einschüchterung als Grund hatte.
"Wie gesagt, ich versuche ein Gefühl für meine neue Wirkungsstätte zu bekommen. Und die Art und Weise wie ein CO sich verhält, überträgt sich mittelfristig auch auf seine Crew und prägt das gesamte Stimmungsbild auf einer Einheit. Und wenn ich je Hoffnung haben sollte, länger an Bord zu verweilen..." Ich lachte leise. "Dann sollte ich mich wohl dem Bordklima anpassen." Ich schüttelte leicht amüsiert den Kopf.

Sein Lachen verunsicherte mich. Seine Offenheit ebenfalls, denn ich hatte über soetwas noch nie nachgedacht. Plötzlich kam ich mir so dumm vor.
Der Captain der Farragut war ein Forscher gewesen. Entsprechend selten hatte er Verständnis für die Sicherheit. Er schien es in Kauf zu nehmen, Crewmitglieder einer gefährlichen Umwelt oder einer feindlichen Umgebung auszusetzen, bevor wir das Areal sichern durften und womöglich Funde zerstörten.
Commander Reack hatte resigniert, zu diesem Schluss war ich nach einem Jahr gekommen und jetzt, wo Commander T'Rish es erwähnte - ja. Die Abteilung war unmotivert gewesen.
Wie würde das auf der Britannia sein? Kannte ich jemanden von den Leuten dort noch? Oder waren es lauter Fremde? Wäre Thorn auch ein Fremder geworden?
Mein Blick fiel auf das PADD mit dem letzten Missionsbericht. Das Tier spürte meine Unruhe wohl, denn sie streckte eine Pfote aus und krallte sich in meinen Oberschenkel. Zur beruhigung fuhr ich ihr über den Rücken.
"Ich...ich...", ich blinzelte ununterbrochen. "...ich habe Captain P'Thall als strengen Förderer kennen gelernt. Er...er hat Fehlverhalten nicht hingenommen. Aber ist auch nicht versteift auf die vorschriften. Er tut was nötig ist.", mir fiel auf, dass ich beinahe trotzig klang.

Interessant. dachte ich über dieses kleine Stück Information. Ein Captain, der Vorschriften biegt bei Bedarf. Ich begann zu verstehen, warum Woodridge ein Auge auf ihn haben wollte, auch wenn ich die Notwendigkeit nicht weiter sah.
Mein PADD piepste, und eine kleine Textinformation wies mich darauf hin, dass sich die erwartete Ankunftszeit der Premonition erneut verschoben hatte - allerdings zu unserem Gunsten.

Auch mein PADD piepste und erklärte, dass die Premonition früher ankommen würde als erwartet. Ich nahm diese Mitteilung ohne weitere Regung auf, doch Commander T'Rish lächelte und so lächelte ich mit, als ich seine Mimik mit einem Kurzen Aufblicken erhaschte, um zu erfahren, wie er reagierte.
"Verzeihen Sie, Commander. Ich kann Ihnen keine zuverlässige Antwort geben. Als ich das zuletzt habe zu vermeiden, ist daraus ein riesiges Chaos entstanden.", meine Stimme wurde noch leiser und das Kratzen kehrte zurück, weswegen ich einen Schluck Eistee nahm. Dabei fiel mir mein Essen auf, das nun sicher kalt geworden war.

Ich hielt in einem Schluck inne. "Wie meinen Sie das?" Ich klang wohl ebenso verwirrt, wie ich mich gerade fühlte. "Chaos?"

Innerlich seufzte ich. In den letzten Wochen hatte ich oft an die gemeinsame Zeit mit Thorn gedacht. Und der Mediemrummel nach der Übernahme des Campus gehörte schmerzlich zu den liebsten Erinnerungen.
Ich räusperte mich erneut und rutschte erneut auf dem Stuhl herum. Wo fing ich damit am besten an?
"Vor fünf Jahren ist ein vermeitnlicher Anschlag auf den Campus in San Francisco verübt.", dann fiel mir wieder ein, dass ich gar nicht so viel erzählen durfte. Das unterlag ja noch immer der Geheimhaltung.
"Wie Sie vielleicht wissen, hat es sich als realistische Übung und TEstlauf der neuen Holotechnologie entpuppt.", erst nach Jahren konnte ich mir eingestehen, dass ich das alles für eien blöde Idee hielt. Erst jetzt hatte ich den Mut zu sagen, dass ich das einschätzen konnte. Nicht die Hintergründe. Aber die Konsequenzen.
"Während dieser Übung ist einer der Dozenten mit einer Kadettin durchgebrannt.", auch das hielt ich für eine blöde Idee. Aber anders als die Entscheidung den Campus samt Kadetten für einen Testlauf zu verwenden, wusste ich nicht, ob das eine Streitfrage sein konnte, oder als Schicksal abgehakt werden sollte.
"Das hat natürlich hohe Wellen geschlagen. Die Tochter von Admiral Ridmen, Meryn, hat den Trubel genutzt um ihrem Vater eins auszuwischen.", ich erinnerte mich daran, wie MEryn mich gefragt hatte, ob ich sie begleiten würde. Was hätte sie eigentlich gemacht, wenn ich nein gesagt hätte? Wahrscheinlich hat sie fest damit gerechnet, dass ich ja sage. Und sie hatte Recht behalten.
"In einem Interview hat sie erwähnt, dass ich mit Captain P'Thall, der zu diesem Zeitpunkt als Dozent tätig war, besser bekannt bin.", ich sah Commander T'Rish traurig an und hob wieder die Schultern. Den Rest konnte er sich denken.

Ich hielt kurz inne und sah etwas gedankenverloren aus dem Fenster, wo der Planet seine unberührten Runden drehte. Ich schnaubte leise. "Ich glaube ich verstehe. 'Chaos'." Ich schüttelte andeutungsweise den Kopf, erinnerte mich an die turbulenten Zeiten auf der Phoenix und das Chaos, das mit Lae entstanden war. "Und das erschreckende ist, dass es einen lange.. sehr lange verfolgt." setzte ich eher kryptisch nach. Ich war mir selbst nicht so sicher ob ich damit Lae meinte, oder die Mission, die Woodridge mir gegeben hatte und eine Wiederholung der Vergangenheit darstellte.
Ich brachte meine Gesichtsmuskulatur wieder unter Kontrolle und versuchte wieder eine freundliche Ausstrahlung zu gewinnen. Ich entschied, dass ich einen Drink brauchte. "Ich hole mir noch etwas zu trinken. Wollen Sie etwas vom Replikator?" fragte ich den Ensign, als ich ihr beinahe leeres Glas bemerkte.

Ein wenig stirunrunzelnd beobachtete ich den Commander. Er schien gedankenverloren, beinahe ein wenig traurig und seine Worte machten mich stutzig. Doch seine Frage lenkte mich ab. dankbar hielt ich ihm das Glas hin. "Eistee.", "Mit Eis, bitte.", fügte ich an. War dass ok gewesen? Durfte ich das einfach so sagen?
Ich wusste es nicht und senkte den Blick, wo er auf die Katze fiel, die noch immer schlief.

Ich nahm das Glas an. "Einen Augenblick." Flink ging ich zum Replikator und forderte sowohl ein Glas mit andorianischem Ale als auch den gewünschten 'Eistee' mit Eis (eine seltsam redundante Angabe, in meinen Augen.)
Beinahe ebensoschnell kehrte ich zum Tisch zurück und platzierte die Gläser auf diesem, ehe ich mich wieder niederliess. Mein Blick fiel wieder auf das Haustier der jungen Frau. Mehr zu mir selbst denn zu Yu'She nuschelte ich "Ich habe es nie geschafft, eine Katze so ruhig zu halten."

Ohne aufzublicken nickte ich. "Ich auch nicht. Sie ist betäubt.", dann sah ich auf. "Danke schön.", ich nahm das Glas, in dem die Eiswürfel klimperten.
"Was die Verfolgung angeht kann ich Ihnen nur zustimmen.", mein Blick ging an ihm vorbei irgendwo in den Raum hinter ihm. "Ich kann keine Nachrichten sehen, ohne daran zu denken. Sie haben alles verdreht, es ganz falsch daargestellt.", ich schüttelte den Kopf. Wie sooft, hatte ich mich machtlos gefühlt. Das wollte ich nie wieder erleben. Darum sollte ich ihm nichts mehr erzählen.
Wer konnte denn schon sagen, welche Position er auf der Britannia inne haben würde. Dabei kam mir eine der ersten Fragen, die man wohl in einem solchen Gespräch stellen sollte, in den Sinn.
"Welche Position werden Sie auf der Britannia bekleiden, Sir?", fragte ich und verschluckte mich beinahe wieder an den Worten. Was fragte ich da? Das würde ich wohl früh genug mitbekommen!

Ich nahm einen kräftigen Schluck von meinem Ale-Synthehol während ich meine Antwortmöglichkeiten abwägte. Ich konnte schwer sagen, dass Woodridge mich dafür einsetzen würde, Thorn P'Thall auszuspionieren. Ebensowenig kannte ich den Inhalt der Befehle, die an den Captain der Britannia gerichtet waren, und zweifelsohne Instruktionen beinhalteten, die meine Person betrafen.
Aber was das anbelangte, war ich ebenso ahnungslos wie Yu'She vor mir. Eher am Rande nahm ich zur Kenntnis, dass sie sich unter meinem Blick etwas zu winden schien, und ich wurde mir bewusst, dass ich starrte. Dieses Detail riss mich ins Hier und Jetzt zurück. "Entschuldigung, Ensign." meinte ich, versuchte mich zu entspannen.
"Würden Sie mir denn glauben, wenn ich behaupte, dass ich es nicht weiss?" fragte ich sie schliesslich.
"Denn so unglaublich es klingt, sie wissen so viel wie ich darüber, was ich auf der Britannia tun werde."

Das hielt ich für unwahrscheinlich, denn schlließlich war er ein Commander und ich Ensign. Ich würde Sicherheitsdienst leisten, wenn ich Glück hatte würde ich an die NAV auf der Brücke dürfen.
Doch welche Positionen für einen ehemaligen Sicherheitschef und ersten Offizier zu vergeben waren wusste ich nicht. Bei diesem Gedanken fiel mir die Parallele ein. Thorn war auch erst Sicherheitschef, dann erster Offizier gewesen und hatte erst in den Dienst zurückkehren müssen, um Captain zu werden.
Meine Finger lagen auf dem PADD und ich neigte den Kopf. Hatte ich da nicht etwas gelesen...
"Soweit ich es diesem Bericht entnehmen kann, ist die Sicherheit momentan ohne Abteilungsleiter.", ich hob beide Augenbrauen und sah von dem PADD auf. Wahrscheinlich hatte er das bereits gewusst. Er hatte ja gesagt, dass ich so viel wisse wie er.

Das war neu, und eine der Augenbrauen wanderte nach oben, und ich machte meinen Wissenstand kund. Der jüngeren Frau schien das Blut ins Gesicht zu steigen, auch wenn ich nicht wusste warum. "Aber um ehrlich zu sein würde ich nicht unbedingt mit diesem Posten rechnen." log ich. Es war offensichtlich, dass Woodridge mich auf irgendeine Art und Weise in die Führung der Britannia einschmuggeln würde müssen, wenn schon nicht als Abteilungsleiter oder zweiter Offizier, dann doch zumindestens als ein Stellvertreter.
"Ich habe einige grobe Fehler gemacht, und ich glaube nicht, dass die Flotte mir einstweilen derart vertraut." Ich drehte meinen Kopf, sodass meine Ranginsignien deutlicher sichtbar wurden. "Sehen Sie das, Ensign?" fragte ich, was sie mit einem schüchternen Nicken bestätigte. "Man sollte meinen, dass dies bereits eine gewisse Errungenschaft ist, nicht?" Wieder ein Nicken.
Ich wandte ihr mein Gesicht wieder vollkommen zu und lehnte mich über den Tisch. "Sehen Sie, Ensign, ich war bereits ein Commander. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, ich habe Fehler gemacht. Grobe Fehler, die mir nicht hätten passieren dürfen. Es ist ein halbes Wunder, dass ich nur um eine Stufe degradiert wurde - ein Posten würde zwei Wundern gleichkommen."
Ich zuckte mit den Schultern. "Rechnen Sie also nicht zu fest damit, in ein Büro mit mir im Sessel gehen zu müssen."

Noch einmal überflog ich de Bericht. Lieutenant Thalin wurde auch erwähnt. Wenn ich mir vorstellte, dass er jetzt Sicherheitschef der Britannia werden könnte, wurde mir flau im Magen und ich roch wieder den Schnee der Arktis, hörte den Schrei der Undine.
Was ich zu den Fehlern des Commanders sagen sollte wusste ich nicht. Das zu kommentieren überschritt nun eindeutig meine Kompetenzen, daher sah ich ihn nur an, hoffte ein Zeichen zu sehen, dass er weiter sprach. Als es nicht kam, sah ich wieder weg.

Da war es wieder, dieses unangenehme Schweigen. Die Rettung kam in einer unangenehmen Form. "Ops an Commander T'Rish." Ich lächelte entschuldigend, während ich auf meinen Kommunikator klopfte. "T'Rish. Sprechen Sie."
"Wir haben hier einen Ruf von Vizeadmiral Woodridge. Er verlangt Sie zu sprechen." Ich fluchte leise auf andorianisch, und hoffte, dass die Person auf der Ops es nicht mitbekommen hatte. Diese 'Rettung' war in etwa so,
als ob man vor einem Borg-Überfall durch Jem'Hadar gerettet wurde. "Ops, gibt es in meiner Nähe ein sicheres privates Terminal, auf das durchgestellt werden kann?"
Die beruhigende und bestätigende Antwort folgte sogleich, und ich bat, das Gespräch dorthin durchstellen zu lassen und den Admiral um ein paar Minuten Geduld zu bitten.
Ich sah die Andorianerin mir gegenüber an und zuckte mit den Schultern. "Die Pflicht ruft. War mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Ensign. Auf gute Zusammenarbeit."
Mit diesen Worten stand ich auf, und verliess die Messe.

Woodridge hatte, wie erwartet, nur wenig zu sagen gehabt und war hauptsächlich darauf bedacht, mir erneut einzubläuen, wie wichtig dieser Auftrag für die interne Sicherheit der Sternenflotte war. Ich war mehr als einmal versucht zynisch zu bemerken, dass ob es wichtig für die interne Sicherheit der Sternenflotte war, erst mit Abschluss meines Auftrags ersichtlich wäre. Aber anders als bei unserem letzten Kommuniqué biss ich mir hier auf die Lippe und vermied schnippische Kommentare.
Dieses Gespräch dauerte eine gefühlte Ewigkeit (und nahm vermutlich auch in realer Zeit wesentlich mehr in Anspruch als eigentlich notwendig), aber letzten Endes entliess mich der Admiral wieder in die Ruhe der Sternenbasis, mit ein wenig neuem Material, unter anderem detailliertere Missionsberichte als öffentlich zugänglich waren.
Nun, anders als auf der Kritias konnte ich mich hier nun nicht mehr über mangelnde Lektüre beschweren.
Ich rieb mir erneut den Nasenrücken. Die ganze Geschichte bereitete mir jetzt schon Kopfschmerzen – wie schlimm würden diese erst noch werden, wenn der Auftrag so richtig an Fahrt gewann? Die paar Brocken Information, die ich bisher zusammengetragen hatte, deuteten darauf hin, dass Thorn P'Thall ein hochintelligenter Mann war, dem man nur wenig vormachen konnte. Und die Frage war: würde er mir jemals vergeben können, wenn er herausfand, wozu ich auf sein Schiff gebracht wurde?
Verdammt nochmal, Woodridge.
**NULL POINTER EXCEPTION**
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