Brit_URPG.03/01_Ens Yu`She/CPO Wolf_13071.2326

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RubensWolf
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Do 24. Nov 2011, 23:21

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== Deck 4, Quartier 546 - 221 ==

Ich atmete tief ein, und betrachtete mein Spiegelbild. Seltsam vital wirkte ich, und kurz sah ich nach oben, prüfte, ob die Beleuchtung an dem seltsamen Lichtfall schuld war. Als ich den Blick wieder senkte zog ich den Verschluss meiner Uniformjacke hoch, hob das Kinn, als meine Hand sich dem blauen Kragen nährte. Meine Finger umfassten den unteren Saum und zogen das Textil glatt, und ich kam nicht darum herum, das Bild zu mögen. Immer noch fremd, aber angenehm schmeichelnd war das Bild, das sich nur unwesentlich von dem eines Kadetten der Akademie unterschied. Die Haare frisch gekürzt, ordentlich rasiert, eine frisch replizierte Uniform. Grinsend fasste ich noch nach dem PADD auf meinem Bett, bevor ich eine Stunde vor Schichtbeginn mein Quartier verließ.

== Deck 12, Wissenschaftliche Abteilung ==

Es waren einige Stunden vergangen, und die spärliche, noch an Bord verbliebene Besatzung machte sich vor allem während der Gamma-Schicht bemerkbar. Das Kasino hatte weniger Gäste als sonst, und auch auf den Holodecks hatte man es leichter, eine freie Einheit zu ergattern. Teilweise waren die Leute wegen ihres Landganges auf der Starbase sogar bereit zu tauschen, und so freute ich mich schon darauf, etwas später eine Doppelstunde genießen zu können.

Ich lehnte mich zurück, ließ das Gewicht in die Federung des Stuhls fallen, und sah mich in der Abteilung um. Es war kaum jemand da, die meisten waren zu Routinediagnosen mit mehr oder weniger Begeisterung im Schiff unterwegs, lediglich Crewman Ryan und Miss Dela'Tsa waren gerade in Sichtweite. Beiden schienen mehr oder weniger in ihre Arbeit vertieft, auch wenn es sich dabei offensichtlich nicht um mehr als Protokollanalysen und allfällige Kalibrierungen handeln konnte. Wieder musste ich schmunzeln, verschränkte die Arme kurz hinter dem Kopf, bevor ich mich ordentlich hinsetzte. Ich zog den Handschuh fest zurück, und tippte auf die Eingabefelder vor mir, den Blick auf das Display gewandt.

Nach wenigen Minuten war es soweit, und zufrieden gab ich die letzten Parameter ein, und startete den Vorgang. Der Computer würde in den nächsten Minuten die wesentlichen Daten der Warpfeldgeometrie aus den Warpfeld-Geometriesensoren verarbeiten, filtern, kategorisieren, wieder kompilieren und danach in die Astrometrie transferieren. Ich griff zu dem PADD neben der Eingabefläche, aktivierte es und hinterließ es auf meinem Stuhl, als ich mich daran machte, die Wissenschaftsabteilung zu verlassen. Dabei musste ich zwangsweise an Ryan vorbei, der gerade erst mit den letzten Personaltransfers von der Starbase gekommen. "Bin gleich zurück, hol mir nur einen Kaffee." sagte ich grinsend zu ihm, und kurz sah ich seinen Blick zum nahen Replikator gleiten. Ich klopfte ihm nur auf die Schulter, als ich an ihm vorbei und bei den großen Doppeltüren hinaus ging.





Quantenslipstreamantrieb…das könnte interessant für Sie sein.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Nicht von dem Antrieb, denn der war durchweg faszinierend, aber genau da lag die Zerrissenheit. Diese Möglichkeit war einmalig in der Flotte und ich würde einiges darum geben, den Antrieb auch benutzen zu dürfen, doch ein Blick durch das Hololabor, das ich leer und ohne spätere Reservierung vorgefunden hatte, sagte mir, dass ich allein war. Und die Materie, so spannend sie war, war sehr theoretisch. Ob Thorn bald wieder kommen würde? Ob wir uns in einem…inoffizielleren Rahmen nochmal begrüßen würden? Ob er daran überhaupt dachte?

Zahlenreihen flogen am Bildschirm vorbei, die sich in meinem Kopf, wie halbtransparent über meine Gedanken legten und ein Bild formten, dem ich nur halb folgen konnte. Seufzend nahm ich Abstand zu der Stehkonsole und rieb mir die Augen. Ich brauchte einen Schluck zu trinken, einen Eistee, mit viel Eis.
Als ich an der Tür vorbei lief, senkte ich die Raumtemperatur auf 16°. Der nächste Replikator war, wenn ich mich recht erinnerte, den Gang hinunter, rechts – plötzlich tauchten zwei Füße, dazu passende Beine, ein Rumpf und der Rest auf, doch bis mein Blick beim Gesicht angekommen war, war der Abstand zu gering, als dass ich etwas erkennen könnte.
Verschreckt wich ich zurück, riss die Augen auf und den Kopf nach oben, nahm automatisch Haltung an.
„Verzeihung!“, bröselte meine Stimme und als ich einen Chief erkannte, kam ich mir saudämlich vor. „E-entschuldigen Sie. Ich habe Sie nicht gesehen.“, das machte es irgendwie nicht besser. Man hatte uns auf solche Situationen versucht vorzubereiten, doch dass er offensichtlich älter war als ich und ich dennoch ranghöher bedrängte mich.






Es war ruhig gewesen im Kasino, jedenfalls für einen üblichen Morgen. Wo sich sonst die müden Recken der Gamma-Schicht nach dem Dienst trafen, um ein Frühstück oder einen Drink zu sich zu nehmen, fand ich hier ein seltsam spärliches Publikum vor. Ich konnte mich nicht darüber beschweren, denn es war das erste Mal, dass ich mir aussuchen konnte, welchen Replikator ich benutzte. Ich hatte mich schnell für den in der Mitte entschieden, und es dauerte nicht lange, bevor mein Croissant und der Melange materialisierten. Ich nahm kurz Platz an einem der Tische nahe am Fenster, genoss das seltene Vergnügen des Ausblicks, und musterte die ferne Raumbasis, wie sie schweigend im All zu schweben schien.

"Seltsam", sinnierte ich, "dass wir als Menschen im All wohnen." Tatsächlich dachte ich darüber nach, dass uns zuerst die Erde zu klein schien, und wir das All bereisten, den Mond, unser Sternsystem. Danach erforschten wir unseren Sektor, daraufhin unseren Heimatquadranten, gefolgt vom Beta-Quadranten. Gamma, dann Delta, und selbst da war es noch nicht zu Ende. Ich verwarf die Gedanken wieder und genoss das letzte Stück meines Süßgebäcks, bevor ich mit meinem Kaffe zurück ins Labor ging.

Gerade eben bei der Tür angekommen bemerkte ich mein Gegenüber garnicht, oder fast zu spät. Beinahe wären wir zusammen gestoßen, doch wir konnten es noch vermeiden. Die Frau vor mir schien etwas zurückgesprungen zu sein, oder es wirkte nur so, da sie im ersten Moment Haltung angenommen hatte wie ein Soldat vor der Kamera. Das Schmunzeln verkniff ich mir, als ich unter den jugendlichen Zügen den einzelnen goldenen Pin bemerkte. Ich nahm so etwas wie eine halbgare Haltung an, und tat mein Bestes, meine überdurchschnittlich gehobene Laune zum Ausdruck zu bringen. Obwohl meine Schicht bereits vorbei war entschloss ich mich, vor dem Frühstück noch etwas Zeit auf dem Holodeck zu verbringen, die Nase in die Daten zu stecken.

Mein Blick wanderte kurz, bemüht unbemüht, über die junge Offizierin, tadellos in Form und dennoch seltsam angespannt. Ihre Züge verrieten zugleich, dass sie wohl jünger war als ich selbst, und dass sie wohl so einiges gesehen hatte. Seltsam bekannt kam sie mir vor, doch ich entschloss mich, das Gefühl des Deja Vus zu ignorieren.

"Ich bitte um Verzeihung, Ma'am. Ich bin zwar nicht besonders groß, aber dafür unachtsam. Ich bin Chief Wolf. Kann ich... Ihnen helfen?" fragte ich gerade heraus. Ein kurzer Blick zur Seite ließ mich den aktivierten Terminal erkennen, doch war der Winkel ungünstig um zu lesen, was darauf dargestellt war.






Hier. Jetzt. In dieser Situation. Ungeduldig rang ich mit mir, wand mich unter den Gedanken, was ich alles wollte, außer dass seine Hilfe überhaupt nötig war. Der blöde Deckplan hatte mir nicht weiter geholfen. Ich kannte ihn auswendig, aber hatte mich dennoch verlaufen und das bekannte, eingeprägte Schema half mir auf dem Bildschirm genauso wenig wie in meinem Kopf.

Ich schwieg schon viel zu lange um es nicht eigenartig wirken zu lassen, was mich unter Druck setzte und eine Antwort nur noch schwerer machte. Mein erster Impuls wäre es gewesen ihm zu sagen, dass ich mich verlaufen hatte und das wissenschaftliche Labor vier suchte, doch er hatte mich ‚Ma`am‘ genannt. Ich konnte ihm doch so nicht beichten, dass ich keine Ahnung hatte, das, also….

Arrrch.


„Ich…“, meine Fühler rotierten, ich traute mich kaum ihn anzusehen. „…ich habe mich wohl…wohl verlaufen.“, erklärte ich kleinlaut.
„Wo wollen Sie denn hin?“, fragte Chief Wolf und als ich ihn ganz kurz ansah, erkannte ich ein wohlwollendes Lächeln, was mich ein wenig beruhigte.
„Ich wollte mir Daten zum Quantenslipstreamantrieb besorgen. Laut Computer müsste ich sie im Wissenschaftslabor Vier finden….“
„…wenn sie das Labor finden könnten.“, schloss er meinen Satz und ich nickte vorsichtig und beschämt. Das war so peinlich! Ich verlief mich an meinem ersten Tag an Bord und fand einen Unteroffizier, der noch dazu älter war als ich und vor dem ich mich erstmal ordentlich blamieren konnte. Hätte es nicht wenigstens ein Offizier aus einer anderen Abteilung sein können?







Erst jetzt kam ich dazu, die unzähligen Einzelheiten und Details des jungen Gesichts zu mustern. Seltsam wirkte die Kombination auf mich, halb Andorianerin, halb .... Trill? Interessant war es, so eine Frau zu treffen, kurz wie ein junger Philosoph mit spielerischer innerer Freude sehen, was für ein seltsames Bild sie abgab. Ihre Fühler schienen ein sonderbar reges Eigenleben zu besitzen, als sie mehr noch rotierten, als die Fühlerpaare aller Blauhäute, die ich bisher gesehen hatte. Aber noch mehr, mit dem Blick auf die Fühler gelenkt, sticht einem dann die sonderbar exotische Zeichnung ins Auge, welche sie über dem Schopf trug, scheinbar ein deutliches Zeugnis ihres Trill-Erbes.

Ich lächelte leicht und widmete mich wieder der jungen Offizierin selbst, und schluckte meine übliche, instinktive Abscheu dem Fähnlein gegenüber hinunter. Meine Laune war blendend, und ich wollte mich nicht davon abbringen lassen, das zu genießen. Ich räusperte mich kurz und sah sie etwas verlegen, etwas grinsend an, und sagte:

"Nun, Ensign, das würden Sie auch. Und das hier ist auch Holo-Labor Vier. Nur... habe ich den Feed vom sekundären Computerkern umgelenkt. Auf das Holodeck Zwei. Ich wollte dort daran Arbeiten. Kann... ich Sie vielleicht dafür begeistern? Ma'am?"





Daran hatte ich natürlich nicht gedacht. Ich hatte den Plan wieder und wieder geprüft und war nicht auf die Idee gekommen, dass der Ort der richtige sein könnte, die Daten ja aber keine Konstanten waren.

Verunsichert sah ich Chief Rubens an. Er wirkte so erwartungsvoll. Mir war aufgefallen, dass er seine Hand in einem Handschuh verbarg. Thorn hatte auch immer Handschuhe an. Ob das den gleichen Grund hatte? Mit einem Kopfschütteln holte ich mich in die Realität zurück.
„Zu schade.“, hörte ich Chief Wolf sagen und sah ihn schockiert an.
„Was? Nein, ich, also – doch, ja.“, wieder atmete ich tief durch. „Ich würde Sie gerne begleiten, Chief.“







== Deck 7, vor Holodeck 2 ==

Der Weg hierhin war etwas schwierig. Da weder ihre, noch meine Stärke der Smalltalk zu sein schien, beschränkten wir uns darauf, schweigend durch die Korridore zu gehen. Die dünne Besatzung machte sich schon wieder breit, als die leeren Gänge das Schweigen verlängerte, und das stete Summen des Turbolifts nur als schlechte Hintergrundmelodie herhielt.

Vor dem Holodeck angekommen kontrollierte ich am Wandterminal, ob das Programm bereits geladen war.
"Es wird noch einen Moment dauern, Ma'am. Ich habe noch die eine oder andere Schnittstelle programmiert... das dauert." sagte ich, zuckte dabei kurz mit den Schultern und versuchte mich mit einem freundlichen Lächeln zu entschuldigen. Ich wandte mich der jungen Frau, deren Ursprung ich lieber nicht interpretieren wollte, zu, und straffte etwas meine Uniformjacke.

"Sind Sie schon länger an Bord, Ensign?" fragte ich, möglichst profan klingend, und versuchte das Gesicht, zweifelsfrei eine Seltenheit, mitsamt dem Rang und dem gelben Kragen mit einer Erinnerung in Verbindung zu bringen.





In Gedanken erreichten mich seine Worte und ich schüttelte den Kopf. Dann sah ich ihn kurz an, versuchte entschuldigend zu lächeln.
„Nein, nein bin ich nicht. Seit etwa zwei Stunden erst.“, erklärte ich dann. „Und Sie?“, was eine blöde Frage! So saublöd!







"Es müssten ein paar Monate sein. Ich... denke nicht darüber nach." Ich versuchte entschuldigend zu lachen. "Die letzte Mission war meine erste an Bord der Britannia. Es war recht... intensiv." kommentierte ich, sah sie kurz ernst an, und raffte den Handschuh zur Faust, bevor ich die großen Doppeltüren zum Holodeck öffnete. Das Programm war geladen.





Intensiv.

Das schien Chiefs Wolf Umschreibung für emotional anstrengend zu sein. Ich beobachtete seine Mimik durch die immer wieder in mein Gesicht fallende Strähne und erkannte kurz ein Zucken, um seinen Mundwinkel und sein Auge. Bitterkeit? Bedauern?

Das Öffnen der Türen lenkte mich ab und ich verschob die Weiterführung der Gedanken. Vor uns offenbarte sich links eine Steuerkonsole, rechts ein unförmiges Gebilde, das von der feinen, ausgeglichenen Reife eines Warpantriebs weit entfernt war. Ich erkannte sich windende Leitungen, verdrehte Kabel, improvisiert scheinende Platinen. Und da endete mein Verständnis der Materie auch schon. Mittig befand sich eine Konsole, die wahrscheinlich zur Überwachung des Fluges und des Antriebs gedacht war.

„An welche Form des Experiments hatten Sie gedacht?“, fragte ich vorsichtig und wandte Chief Wolf den Kopf zu, bevor schließlich auch meine Augen der Bewegung folgten.






Mein Weg führte mich zielstrebig zu der großen Konsole in der Mitte, die im Layout dem Hauptpanel der hiesigen Astrometrie entsprach. Allerdings mit angepasstem LCARS und einigen raffiniert gestalteten Operationsprozessen. So konnte man das einschmuggeln privater Forschung in Subroutinen auch nennen.

Ich räusperte mich und begann, die ersten Daten zu sichten, das Interface zu kalibrieren, und antwortete ihr nur nebenbei: "Bisher wurde der Slipstreamantrieb lediglich in der Initiationsphase getestet. Wir haben also keine Daten darüber, wie es wäre, wenn die Module uns auf Warp 1 oder darüber beschleunigen. Und das hier... wollte ich simulieren."

Ich wandte mich zu ihr, lehnte mich an die Konsole und versuchte mein bestes, eine einladende Geste darzubieten. "Sie haben nicht zufällig einen Pilotenschein, und Langeweile genug, um einem Chief einen Gefallen zu tun?" grinste ich sie an.





Als würde ich einer Erwartung nicht gerecht, was Chief Wolf ja auch so formuliert hatte, hob ich eine Schulter und sog die Unterlippe ein, als ich zu ihm aufsah.
„Langeweile nicht direkt, aber den Pilotenschein schon.“, erklärte ich mit leiser Stimme. Eigentlich war ich ja hier um mir das Verhalten des Antriebs anzusehen, dazu war es am sinnvollsten einen Flug zu simulieren. Das kam zwar nicht an einen echten Flug heran, aber es war das beste, was wir tun konnten.

Fragend sah ich den Chief an und sah zur Navigationskonsole hinüber.
„Darf ich?“






Schmunzelnd antwortete ich ihr: "Es wäre mir eine Ehre. Die Kontrollen sind jenen der Brückenstation nachempfunden. Allerdings, wie Sie vielleicht feststellen, habe ich sie um einige Parameter erweitert."

Sie trat an die Station heran, die im Grunde auch nicht anders war als das Standard-Layout, doch seitlich, rechts daran waren einige von mir programmierte Schaltflächen angefügt. Direkt Input-Makros für mögliche Slipstream-Korrekturen.

"Kümmern Sie sich am besten beim ersten Flug garnicht um die Kontrollen. Dann haben wir sozusagen einen Null-Zustand. Der Kurs sollte keine großen Herausforderungen bieten. Ich spiele Ihnen das Kartenmaterial ein...", sagte ich, bevor ich mich wieder meiner eigenen Konsole widmete.





Meine Augen flogen über das Terminal. Um mich an das Layout zu gewöhnen führte ich ohne die Fläche zu berühren einige Standardvorgehen aus. Andockklammern lösen, Kurs berechnen, kleine Manöver, anschließend fühlte ich mich bereit und sah das Kartenmaterial an. Auf Chief Wolfs Worte nickte ich.

„Das ist der Übungskurs der Akademie.“, erklärte ich, da ich ihn wieder erkannte.
„Das ist korrekt. Der Geschwindigkeitsrekord wird gehalten von….“, er tippte auf der Konsole herum, doch ich kannte die Antwort schon. „Yu`She.“, erklärte er überrascht und ich sah zu ihm hinüber, ohne den Kopf zu drehen. Es fühlte sich an als hätte ich ihm etwas verheimlicht. Als hätte ich ihn belogen. „Na dann dürfte das ja kein Problem sein.“, er sah mich an und ich nickte vorsichtig.







Ich erwartete tatsächlich nicht, dass die Rekordhalterin mir hier den Pausenclown macht, doch anscheinend kam ich, bezugnehmend auf das bisschen was ich Forschung schimpfte, in den Genuss einer hervorragenden Pilotin. Warum nur beschlich mich das Gefühl, dass es mir mehr nutzen würde, als ihr?

Der Kurs stellte wie zu erwarten keine Herausforderung dar. Bestzeiten wollte ich hier auch nicht erreichen, eher noch, soliden Durchschnitt. In der Simulation lenkte die junge Offizierin eine Sovereign-Klasse durch den Parcours, doch mich interessierten genauso die Manöver kleinerer, massenärmerer Schiffsklassen. Also änderte ich die Parameter, informierte die Pilotin, und startete die dritte Simulation im neuen Modus. Es handelte sich dabei um so etwas wie ein kleines Forschungs-, oder Patroulienschiff.

"Wie kommen Sie zurecht?" fragte ich sie nach der Hälfte des Fluges, bevor die eher turbulenten Partien begannen.





„Alle Anzeigen nominal.“, erklärte ich in dem lauten, sachlichen Ton, den man auf der Brücke anzuschlagen hatte. Es fühlte sich eigenartig an, die eigene Stimme so laut zu hören, doch ich konzentrierte mich weiter auf den Flug. Was Chief Wolf sicherlich nicht gewusst hatte, was mir aber sehr gut gefiel, war dass ich den Parcours im Stehen absolvieren durfte. Auf der Brücke musste man sitzen und auch an der Akademie hatten wir die Übungsflüge sitzend verbracht. Auch auf der Faragut hatte ich immer gesessen. Doch im Stehen, hatte ich den Eindruck, konnte ich mich besser konzentrieren und meine Bewegungen gingen flüssiger.

„Dann versuchen wir jetzt die Schwierigkeitsstufe drei.“, erklärte der Chief und ich legte die Hände, anders als man es mir beigebracht hatte. Links und rechts an den blinden Rand des Displays. Wenn man nichts zu tun hatte, sollte man die Hände ganz von der Konsole entfernen, hatte man uns gesagt. Doch so hatte ich schneller wieder Zugriff auf die Schaltflächen, weswegen ich entschlossen hatte, diesen Habitus wieder abzulegen.
„Sie könnten auch gleich zur Stufe neun springen, Chief. Aus meiner Akademieakte können Sie zur Vollständigkeit des Datensatzes die entsprechenden Ergebnisse filtern.“, schlug ich vor, hatte noch immer diesen Brückenton angeschlagen, darum räusperte ich mich, sah auf die Konsole, tippte sinnlos darauf herum. „Wenn Sie…wollen, natürlich.“, fügte ich wieder in meinem Tonfall an.







Interessant. Nun erinnerte ich mich wieder daran, warum ich Fähnlein nicht mochte. Es stieß mir sauer auf, denn ich fühlte mich dazu gezwungen, etwas überempfindlich zu sein. Ich nickte stumm, änderte die Parameter, und freute mich vor allem über die Gelegenheit, zur zweiten Phase der Simulation voranzuschreiten.

"Wie Sie wünschen, Ma'am. Stufe neun ist eingestellt, der Kurs entspricht einem Flug durch eine Anreihung kosmologischer Phänomene mit Emissionen im Subraumbereich. Um einen Basiswert zu erhalten sollten Sie diesmal die Angleichungen der Varianzen mit den zusätzlichen Schaltflächen durchführen. Wenn Sie Fragen haben, werde ich sie gerne Beantworten."

Oh ja, es dämmerte, gruselte mir schon davor, denn ich ahnte bereits, dass ich mich weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Sie war ausgezeichnet. Akademiebeste auf dem Pilotenkurs. Aber dann auch wieder... stolpert sie hier auf der Britannia herum, auch nicht viel anders als... Als ich, noch vor kurzem.





Ich wollte noch sagen, dass das keineswegs ein Befehl gewesen sein sollte, nein, so hatte ich das doch nicht gemeint! Das war doch nur ein Vorschlag gewesen um zum Wesentlichen zu kommen – doch ich sagte nichts. Ich presste nur die Lippen aufeinander und nickte.

Die Simulation startete und ich bekam die Anzeige des Kurses, inklusive der Hindernisse, aber sie waren chiffriert. Nicht nur, dass ich die zusätzlichen Schaltflächen nicht schnell und flüssig genug bedienen konnte, was dazu führte, dass ich mit einem Raumkörper kollidierte und es in einer unterirdischen Zeit, die selbst ein Erstsemester mit Leichtigkeit geschlagen hätte, ins Ziel kam.
„Ich versuche es nochmal.“, erklärte ich, manövrierte das Schiff ohne Schrammen durch den Kurs und war mit der Zeit noch nicht zufrieden. Beim dritten Versuch landete ich eine Zeit, die ich vertreten konnte. Auch wenn wir die Stufe neun nie trainiert hatten, weil das Szenario, in dem man so fliegen können musste, während des Dienstes einmal in hundert Jahren auftauchte, ärgerte es mich, dass ich drei Versuche gebraucht hatte um ein annehmbares Ergebnis zu erreichen. Die Chiffrierung machte es natürlich nicht leichter, mein Versagen damit zu erklären, kam mir selbst wie eine faule Ausrede vor.







Seufzend wandte ich mich ihr zu und musterte sie. Seltsam wirkte es, wie sich plötzlich die Erfahrung, oder auch das Alter in ihren Zügen abzeichnete, man ihr förmlich ansah, wie sie zu überlegen schien. Ich trat an die Steuerkonsole heran und versuchte mit einem Lächeln etwas freundlicher zu wirken, als die Stimmung es gerade sein ließ.

"Ma'am, vielleicht habe ich die Steuerelemente ungünstig angeordnet. Hier...", fing ich an, bevor ich die Sperre der Konsole entfernte, und sie so in den Live-Compiler lud. "Nun sollten Sie einen Flug machen, mit eigenen Kontrollen."

Ich trat zurück an die Konsole, und reaktivierte das Kursprogramm. Es konnte losgehen, und doch zögerte ich einen Moment. Ich sah kurz zu ihr zurück, musterte diese Ensign Yu'She, und hatte wieder einen Anflug des Deja Vus, das ich zuvor beiseiteschob.
Beinahe zögernd startete ich den nächsten Flug.





Meine Schultern waren angespannt. Eigene Konsolenbelegung – ich würde das nie tun. Eine Konsole nach meinen Vorlieben gestalten. Chief Wolf war der Ansicht, dass ich es nun besser schaffen müsste? Es hatte nicht an der Anordnung gelegen. Ich würde jetzt ein nur unwesentlich besseres Ergebnis erzielen und dann war diese Erklärung auch nicht mehr da.

Die Simulation startete und ich gab mir die größte Mühe das Schiff auf Kurs zu halten, um die Hindernisse zu fliegen, ihre gravimetrischen und physischen Eigenheiten zu meinem Vorteil zu nutzen, durch Swing-by-Manöver und Schattenflüge, doch wie ich erwartet hatte, war es nur unwesentlich besser als zuvor.

Verbissen sah ich zu dem Chief hinüber.
„Ich werde diese Route üben müssen. Vielleicht mit mehr Computerkapazität, um die Hindernisse nicht nur chiffriert zu sehen, wenn Sie ein sehr gutes Ergebnis als Referenz haben wollen, Chief.“, erklärte ich traurig und nahm mir vor später auf jeden Fall weiter zu üben, auch wenn Chief Wolf sich für den Augenblick entscheiden sollte mit dem erbrachten fortzufahren.






Seltsam, wie sich beinahe fast Mitgefühl in mir regte. Auch wenn sie immer noch ein Fähnlein war, sie hatte etwas an sich, dass es mir schwieriger machte, den Moment des trivialen Triumphes auszukosten. Ich analysierte etwas, schob die Daten hin und her, erstellte und integrierte Datenmatrizen und Sensorprotokolle simulierter Natur und verbog mir etwas das Gehirn, bevor ich wieder zu der Frau an der Steuerkonsole sah. Ich erinnerte mich an das Gefühl von vorher, runzelte halb bewusst etwas die Stirn, und fuhr mir den weiteren Eingaben fort. Neue Parameter würden das Datenspektrum erweitern.
"Schon gut, wir versuchen etwas anderes. Den selben Kurs, aber diesmal fliegen Sie... den Academy Trainer." sagte ich, bevor ich sie abwartend ansah.
"Sind Sie damit einverstanden, Ma'am?" fügte ich hinzu. Sie hatte schließlich den höheren Rang, kein Grund, und kein Antrieb, damit gefährliches Spiel zu treiben.





Ratlos hob ich eine Schulter.
„Natürlich.“, antwortete ich leise. Dass ich in den Academy Trainer zurück sollte war wie ein Schlag in die Magengrube. Wie wir es bisher versuchten funktionierte nicht, also war es die logische Konsequenz.

Mit den Parametern des Academy Trainers flog ich die Route in der Hälfte der Zeit ohne Komplikationen. Aber das konnte mich kaum aufheitern. In Erwartung, dass der Chief seinen Plan fortsetzen würde, sah ich ihn an.






"Gut, ich danke Ihnen." sagte ich schließlich, den letzten Flug abgeschlossen. Ich versuchte sie freundlich anzulächeln, und dennoch ließ mich ihr Gesichtsausdruck eher vermuten, ich hätte ihr gerade ein Bein gestellt. Sie trat mit leicht hängenden Schultern, aber ohne Worte oder direkte Reaktion an der Steuerkonsole vorbei und blieb davor stehen. Dabei wollte ich doch immer nett zu den Mädels sein.
"Ich habe hier bei den Analysen einige Schwierigkeiten... Fragen zu den Flugmanövern. Haben Sie noch Lust, mir zu helfen?" fragte ich vorsichtig. Ich hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde, vom Wutausbruch über einen Weinkrampf bis, höchst wahrscheinlich, vulkanischer Apathie hielt ich alles für möglich.





Interessiert warf ich einen Blick auf die Konsole, spürte wie mein Bauch warm wurde, weil ich erkannte, worauf er hinaus wollte und nickte, dabei fühlte ich, wie sich meine Fühler aufstellten und leicht nach hinten zu wippen begannen. Sofort sah ich wieder auf die Konsole und zog die Augenbrauen zusammen, um die Kontrolle wieder zu erhalten.

„Es geht um diese Energiespitzen, richtig?“, fragte ich und Chief Wolf nickte. „Sie entstehen bei den komplexeren Manövern.“, sagte ich laut, obwohl ihm das klar und der Grund aus dem er seine Frage gestellt haben dürfte. „Dieses hier erzeugte die höchste Energiespitze. Eine einfach Schraube, aber ich hab kurz vor dem Ende der Durchführung einen Umkehrschub eingeleitet.“
„Warum?“, fragte der Chief und ich rief die aufgezeichnete Route auf.
„Das war an dieser Stelle. Das Manöver ist der einzige Weg zwischen diesem Asteroidengurt und der solaren Expansionsschwelle hindurch. Weniger und der Trainer wäre durch die Strahlung in Mitleidenschaft gezogen worden, mehr und das Ausweichen der Brocken hätte nicht mehr funktioniert.“, Chief Wolf nickte, hielt sich das Kinn.
„Die Simulation zeigt, dass wir in so einem Manöver den Antrieb nicht zünden können. Der Slipstream würde uns glatt zerreißen.“
„Bis zu welchem Wert ist der Eintritt unbedenklich?“, der Chief rief eine Tabelle auf, setzte sie grafisch um und ich erkannte eine rote Linie.
„Alles, was darunter ist.“, erklärte er und ich legte die Linie des simulierten Fluges darüber.
„Das haut nicht hin.“, murmelte ich und meine Fühler sanken beinah auf meine Stirn nieder.






"Können wir das Problem nicht über die Trägheitsdämpfer korrigieren?" fragte ich, obwohl es nur ein unzureichender Ansatz sein konnte. Ich wusste natürlich, dass die im Slipstream entstehenden Kräfte, und Kaskaden, ein weit größeres Problem waren.
Sie schüttelte den Kopf und antwortete mir mit gleichsamer, fast einstudierter Einfachheit: "Leider nicht. Die Trägheitsdämpfer reagieren nicht schnell und präzise genug, um auf die im Slipstream entstehenden Widerstände zu reagieren. Oder auf das, was passiert, wenn der Tunnel unsanft verlassen wird."
"Unsanft verlassen?"
"Als die U.S.S. Voyager 2374 den Quanten-Slipstreamantrieb zum ersten Mal auf einem Starfleet-Schiff verendete, hätte es beinahe das Schiff zerstört. Die entstehenden, multivektoralen Scherkräfte und sporadisch auftretende Subraum-Verzerrungen wären der Voyager damals beinahe zum Verhängnis geworden."
Ich nickte nur, rieb mir kurz das Kinn, und nickte nochmals: "Das kann ich mir gut vorstellen."
So erfrischend es war, jemanden zu treffen, der sich akurat ausdrücken konnte, wollte ich es dabei nicht beruhen. Ich wandte mich dem Terminal zu, atmete tief durch, und sah sie dann nochmal an: "Ich denke es ist Zeit für einen Kaffee. Was denken Sie, Ensign Yu'She?"





Verwirrt sah ich auf.
„Ich trinke keinen Kaffee.“, erklärte ich dann, überlegte kurz zu erklären warum, aber entschied mich dann dagegen, sah ihn einfach nur weiter an, spürte wie meine Fühler in seine Richtung zuckten, meine Neugierde ausdrückend.






Instinktiv hob sich meine linke Augenbraue ohne mein Zutun, ich stellte es, wie so oft in der Wissenschaft, nur an dem Gefühl der sich straffenden Muskeln fest. Natürlich, auch das sollte es geben, Flottenangehörige, die keinen Kaffee zu sich nahmen. Kurz wich mein Blick ab, ich bemerkte wie ihre gefleckten Fühler sich bemerkbar machten. Aber was sollte ich davon halten? Als ich auf der Vollstrecker war hatte ich mich mehr auf die vielen Phasergewehre konzentriert, als auf die Fühler meiner Peiniger.
"Nun, verzeihen Sie mir." fügte ich vorsichtshalber hinzu, "Darf ich Ihnen denn etwas anderes bringen? Ich bin nämlich außer Dienst, und hätte gerne etwas zu trinken." Ich konnte nur hoffen, dass mein bemüht freundliches Lächeln mich bis in den nächsten Schützengraben bringen konnte.






Erleichtert atmete ich aus.
Das wollte er. Eine Pause, eine Auszeit der Denkarbeit. Und zu diesem Zwecke etwas zu trinken, weil es die Atmosphäre lockerte, alles klar.
"Einen Eistee.", erklärte ich und versuchte zu lächeln, was nicht einfach war, weil ich schon wieder so lange gebraucht hatte um zu verstehen, was mein Gegenüber meinte.
Warum begriff ich das nur nicht? "Mit Eis.", fügte ich noch an.






Wieder die Augenbraue.
"Nunja, gut...", kommentierte ich mehr als dass ich antwortete, und plötzlich schien ich etwas desorientiert. Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich einen Moment lang wie ein kaputter Roboter eine Drehung um meine eigene Achse vornahm, dann zurück, und erst beim dritten Mal zur Tür hinausging, um die Getränke zu holen.





Einen Moment sah ich Chief Wolf zu, bis er durch die Tür verschwand. Anschließend drehte ich mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen wieder zur Konsole um. Hatte ich etwas falsches gesagt? Empfand er es als verwirrend, oder unangenehm?

Unter Berücksichtigung der Manöver, deren Energieoutput und kinetischer Konsequenzen den Slipstreamantrieb nicht überforderte oder gleich zerlegte, studierte ich den simulierten Flug. Es blieben nur eine Hand voll Flugmanöver übrig. Wenn man mal davon ausging, dass wir den Antrieb nur dann benutzen würden, wenn wir auf der Flucht, zur Rettung oder unter sonstigem Druck irgendwohin oder von irgendwo weg zu kommen benutzen würden, konnte auf einige Manöver schon mal verzichtet werden. Doch was übrig blieb, war ernüchternd wenig. Einen Parcours wie den simulierten ohne eine Schraube, einen Umkehrschub von mehr als 37% oder einem Upside/down zu fliegen erschien mir beinahe unmöglich.

Dann kam mir eine Idee.

Gleichzeitig öffnete sich die Türe wieder und Chief Wolf kam herein, in der einen Hand die dampfende Tasse, in der anderen das kondensierende Glas.







Es war nicht einfach, diese beiden Gefäße so daher zutragen. Es war noch nie eine meiner Stärken, Getränke zu servieren. Nicht, dass ich es nie versucht hätte, so mancher Ballgast wurde während des Studiums durch mich versorgt. Ich hatte eher Probleme mit der... Feinmotorik. Und meine Prothese erwies sich als wenig hilfreich, der heiße Tee, für den ich mich nun entschieden hatte, war immer noch heiß in der Hand.

"Ich habe einen Vorschlag, Chief.", meinte die junge Frau und sah mich mit ihren türkisen Augen an. Seltsam war es, als mich das Gefühl des Wiedererkennens traf, das Deja Vu sich anschlich. Wie ein plumper Roboter schob ich ihr ohne weitere Rückmeldung ihren eiskalten Eistee mit Eis im angeeisten Glas entgegen, und sie nickte höflich. Als die Offizierin sich erhob, musste ich kurz schmunzeln und seufzen zugleich, innerlich. Sie fasste sich mit einer Hand an den Kragen, mit der anderen an den Bund der Uniformjacke, und straffte die Naht. Kein Wunder, dass sie aussah wie eine Jahrgangsbeste. Es stand ihr darüber auch ausgesprochen gut.

Ich konnte sie kurz dabei beobachten, nachdem ihr Blick gerade noch nüchtern und konzentriert war, kurz in die Ferne zu blicken schien, mit einem leisen Seufzen. Das, oder das Umweltkontrollsystem hatte eine leichte Fluktuation, aber genau konnte ich es nicht sagen, so leise war es. Und dann hielt sie ihren Eistee in einer Hand, dann in beiden, wie andere ihren Tee, Kaffee, Kakao, oder irgend ein anderes Heißgetränk. Es war nicht schwer zu erkennen, dass ihr andorianisches Erbe deutlich vertreten war bei diesem seltsamen Ensign.

"Bitte, ich bin gespannt." sagte ich nach einem Schluck von dem Schwarztee, und sah sie danach abwartend an.





Die Kälte an meinen Händen war angenehm. Einen Moment hatte ich mich darauf konzentriert, hatte gefühlt, wie sich die Kälte ausbreitete. Dann holten mich Chief Wolfs Worte wieder in die Realität zurück.

Ich blinzelte, suchte auf dem Display das, was mich auf die Idee gebracht hatte, dann fand ich das Ende des losen Fadens.
„Die Tests würden wesentlich präziser und schneller verlaufen, wenn wir die restliche zur Verfügung stehende Rechenkapazität hier her umleiten würden.“, erklärte ich und Chief Wolf nickte, nippte an seinem Tee und sah mich geduldig an.
„Das würde es, ja. Aber sehen Sie es nicht als Problem, dass wir genau genommen private Forschung betreiben? Wir arbeiten uns in eine Materie ein, die in keiner Verbindung zu unseren Befehlen oder der Mission steht.“, gab er zu bedenken und nun war es an mir zu nicken und zu nippen.
„Das ist korrekt, aber der Captain wies mich an mich mit dem Slipstreamantrieb zu beschäftigen.“, ich fühlte mich wahnsinnig clever, dass mir das eingefallen war. War doch super. Thorn hatte es gesagt, er war Captain, was er sagte, war Befehl, also durften wir auch die zur Verfügung stehenden, entbehrlichen Ressourcen nutzen.
„Sie meinen, er gab Ihnen den Auftrag?“, versicherte sich der Chief, ich hob darauf hin eine Schulter, nickte dann aber.
„Sagte er. ‚Machen Sie sich damit vertraut.‘ Klingt wie eine Anweisung, oder?“, Chief Wolf grinste, hob seine Tasse wie zum Toast.
„Dann lassen Sie uns anfangen. Wenn Sie schon mal anfangen die bisherigen Daten zu konvertieren, schalte ich die Kapazitäten frei.“
„Einverstanden.“






Es dauerte nicht lange, und die nötigen Schnittstellen waren vorbereitet. Eingabe um Eingabe rückten wir unserem Ziel näher, und so dauerte es nicht lange, bis die Verbindung zum Computerkern hergestellt und bereit war. Ich schmunzelte kurz, war zufrieden mit unserer Arbeit und hatte mich dennoch gewundert, wie willkürlich der Zufall war, beinahe diese Yu'She über den Haufen zu rempeln.

Ich sah zu der letzten Tastfläche, die es noch zu bedienen galt, bevor unsere Simulationsdaten in das Programm transferiert würden. Es lag mir wenig daran, eine vielleicht komplizierte Situation, oder einen Faux Pas meinerseits herauf zu beschwören, also sah ich zu der Offizierin und deutete auf die Schaltfläche, auf der man "Transfer Input" lesen konnte.

"Ma'am", sagte ich mit einem leicht verzogenen Lächeln, "vielleicht sollten Sie den Transfer starten. Befehl vom Captain."
Cad Rubens Wolf hat das Hirn an den Toren der Akademie abgegeben...
Vi veri universum vivus vici.
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"Oh du lieber Augustin!"
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