Brit –3/4 – LtCmdr T’Rish/Ens Yu`She – CXO/Sec – 13085.2273

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Yu'She
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Do 8. Dez 2011, 22:45

Brit – Glog o3/o4 – LtCmdr T’Rish/Ens Yu`She – CXO/Sec – 13085.2273




Personen: Cr Jonathan Meadows

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~ Britannia ~
-Deck o3, Quartier Yu`She-

Früher oder später hatte ich diesen Weg gehen müssen. Es war ganz unausweichlich gewesen und eigentlich dürfte ich mich gar nicht beklagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich den neuen Chef der Sicherheit der Britannia bereits kannte standen gut. Und wir hatten uns bereits unterhalten. Das war die utopische Ausgangssituation, die ich immer herbei wünschte, wenn es mal nicht so kam. Und doch war ich schrecklich nervös, als ich mich fertig machte. Mit Daumen und Zeigefinger zog ich die Uniform am Kragen und am Saum glatt, prüfte noch mal alles. Pin, Falte, Schuhe, Kragen – alles saß, wie es sollte und die Katzenhaare hatte ich auch wegbekommen.

Mit dem Befehl bewaffnet machte ich mich auf, die Strecke schien mir so unfassbar kurz, so zügig – lag die Sicherheitszentrale wirklich so nahe? Würde das ab sofort mein ständiger Arbeitsweg sein? Ich prägte mir alles genau ein, doch alles Zeitschinden nutzte nichts, zumal ich auf keinen Fall zu spät kommen wollte. Ich wollte nicht hin und nicht zu spät ankommen. Es war schizophren.

Irgendwann stand ich doch vor der Tür, rieb die Spitzen meiner Schuhe an den Waden, immer abwechselnd, grüßte Sicherheitsleute mit einem Nicken, tat jedesmal so, als wäre ich gerade wieder auf dem Weg nach draußen. Ich wusste nicht warum, aber zum CXO zu müssen war wie vor Admiral Thoríns Büro zu stehen. Unangenehm.

Ich betätigte den Türsummer.




==CXO-Büro==


Ich schreckte aus erstaunlich tiefen Gedanken auf, als der Türsummer zum Leben erwachte und den Wunsch einer Person ankündigte, in mein neues Heiligtum einzutreten.
Ich richtete mich unwillkürlich etwas auf und sog scharf Luft ein, ließ meinen Blick erneut durch den Raum wandern. Abgesehen von einem Haufen PADDs auf dem Tisch deutete noch nichts darauf hin, dass dies nun meine Domäne darstellte, mein kleines Reich, in dem ich noch sehr viel Zeit verbringen würde. Paradoxerweise war das Büro seinerzeit auf der Phoenix grösser gewesen, allerdings auch nicht direkt an die Sicherheitszentrale angeschlossen. Aber ich würde diesem Raum noch meinen Stempel aufprägen.

"Herein." sagte ich schlicht, während ich wahllos ein PADD aufnahm, um beschäftigt zu wirken. Nicht, dass es an Arbeit gemangelt hatte, aber der Bürokratiewahnsinn hatte mich definitiv eingeholt. Ganz zu schweigen davon, dass die Akten von etwa zweihundert Offizieren und Crewmitgliedern gelesen oder zumindestens überflogen werden wollten. Ich überlegte kurz, die bestehenden Teamleiter um kurze Zusammenfassungen der Leute unter Ihnen zu verfassen. Aber kennenlernen würde ich sie alle vermutlich erst im Einsatz oder in Trainingseinheiten. Ich seufzte leise.

Die Tür öffnete sich mit dem so vertrauten Zischen, das diese auszeichnete, und aus dem Augenwinkel bemerkte ich bereits die blaue Hautfarbe des Neuankömmlings.
"Ensign Yu`She meldet sich zum Dienst, Sir." kam die formelle Ansage, nachdem sich die Tür hinter der gefleckten Andorianerin geschlossen hatte.
Interessant, dass ich gerade das PADD mit ihrer Akte aufgenommen habe. dachte ich, bevor ich mich in dem ledernen Sessel ihr zuwandte und sie anlächelte. "Willkommen bei der Sicherheit, Ensign. Stehen Sie bequem."




„Danke Sir.“, antwortete ich mit fester Stimme. Anfangs war ich noch stolz darauf gewesen so firm antworten zu können, jetzt war mir klar, dass das einzig und allein daran lag, dass Lieutenant Winnistedt es uns so lange eingeprügelt hatte, bis wir es selbst im Schlaf noch brüllten. Die Wahrscheinlichkeit mit einer solchen Antwort daneben zu liegen war gleich null und daher konnte sogar ich laut und deutlich sprechen. Das war frustrierend ernüchternd.

Mein Blick huschte über den Schreibtisch, der unordentlich und überhäuft mit PADDs war. Einige aktiviert, andere nicht, bei einigen erkannte ich das Bild, das der Personalakte eingefügt war, bei anderen die Berichtformatierung. Unter einem lugte etwas hervor, das wie ein Paar Fühler aussah, wie bekannte Fühler, wie Thorns Fühler. Darunter waren viele Posten gelistet, viel mehr, als mir angezeigt wurden, wenn ich seine Akte aufrief, was ich bestimmt schon hundert Mal gemacht hatte.

„Haben Sie Befehle für mich, Sir?“, fragte ich direkt, hoffte dass meine Stimme ihre anfängliche Stärke behielt und versuchte den Blick von den Akten wieder auf Commander T’Rish zu lenken. Es freute mich, dass er tatsächlich den Posten des Sicherheitschefs bekommen hatte. Es freute mich, weil ich ihn schon kennen gelernt hatte. Ich brauchte nicht nervös zu sein.

War es natürlich trotzdem.





Ich tippte mit dem PADD an mein Kinn, brach kurz den Blickkontakt während ich darüber nachdachte, was ich dem Neuzugang zu tun geben konnte. Ich erinnerte mich daran, wie unangenehm es ihr gewesen war, in meiner Gesellschaft zu sein, sich mit mir zu unterhalten. Ich hatte den Eindruck, dass dies nicht allein auf meinen höheren Rang zu beziehen war.
Teamwork war aber der Kern unserer Arbeit, sowohl in der Sicherheitsabteilung als auch darüber hinaus. Ihrer Akte nach war sie eine brillante Scharfschützin, aber dies war mehr oder weniger eine solitäre Aufgabe - sie war da nicht gezwungen, sich unter Leute zu mischen. Vermutlich passte es ihr gut.
"Keine direkten Aufgaben für Sie heute, Ensign." meinte ich schließlich. Ich öffnete meine Arme in einer beinahe großspurig wirkenden Geste. "Lernen Sie Ihre Kollegen kennen. Mischen Sie sich unters Volk."
Ich legte ihr PADD auf den Tisch und lehnte mich vor. "Auch die Trainingsprogramme und das Arsenal, welches wir hier an Bord nutzen, machen Sie sich damit..."
Ich hatte auch vorgehabt, sie mit der Zuweisung eines Teamleiterpostens zu überrumpeln. Es war eine Idee, die mir spontan in den Kopf gesprungen war - selbst wenn sie mehrere Leute einfach zu Scharfschützen spezialisierte, würde sie gezwungen sein mit Leuten umzugehen. Vielleicht würde sie das etwas aus ihrem Schneckenhaus herausholen.

"Zehn Vorne an Sicherheitszentrale." Ich hob eine meiner Augenbrauen.
"T'Rish hier." forderte ich die Gegenseite kurz und knapp auf, ihr Anliegen zu verkünden. Ich lehnte mich wieder zurück und blickte die jüngere Ensign durchdringend an. Entschuldigung.
"Wir haben hier einen Junggesellenabschied der etwas außer Rand und Band geraten ist. Könnten Sie ein paar Leute vorbeischicken um für Ruhe zu sorgen?"
Nun wanderte auch meine andere Augenbraue hoch, und meine Fühler rotierten. Ich zuckte andeutungsweise mit den Schultern und sah Yu`She an, ob sie eine Antwort wüsste. Sie schüttelte ebenso andeutungsweise den Kopf, und vermied es mir dabei in die Augen zu sehen.
"Wir sind schon unterwegs."
Es klang nach betrunkenen Leuten - eher einem Ärgernis, denn tatsächlicher Gefahr.
"Ensign, wenn Sie so freundlich wären mitzukommen?" Ich wartete gar nicht erst die Antwort des Ensigns ab und verließ das Büro schnellen Schrittes. Ich holte mir flott einen Handphaser aus dem Wandkasten, während ich im Vorbeigehen drei weiteren Sicherheitlern bedeutete, es mir gleichzutun und mitzukommen. Ich würde ihnen unterwegs sagen, was Sache war.




Irritiert lief ich Commander T’Rish nach. Ein Junggesellenabschied? Was sollte man sich denn darunter vorstellen? Abschied. Eine Feier? Dann waren es wahrscheinlich Betrunkene. Mir kam der Gedanke mich zurück zu halten. Musste ja nicht beim ersten Einsatz offensichtlich werden, dass ich Erfahrungen mit Betrunkenen hatte.

Die beiden Menschen, die uns begleiteten waren ein junger Mann, ein Crewman, der sich als Meadows vorstellte und eine Unteroffizierin, namens Tolchachova. Als wir im Laufschritt hinter dem Commander hereilten, trat ich ein wenig näher an die PO heran. Eigentlich sollte man sich erst vorstellen, doch ich wusste nicht wie. ‘Ensing Yu`She, freut mich.‘ – Hand reichen? Das kam mir so albern vor. Nach einigen Momenten des Schweigens, in denen die ältere Frau gelegentlich zu mir rüber gesehen hatte, holte ich tief Luft. Dummer Weise kamen wir genau in dem Moment beim Turbolift an, der uns die vier Decks nach unten bringen sollte. Ich sah mich um. Alle schwiegen. Aber ich musste es wissen.
„Petty Officer?“, meine Stimme klang wieder verschluckt und leise.
„Ma’am?“, das fühlte sich so falsch an. Als wäre ich alt und unfassbar ranghoch. Ich schluckte das Gefühl hinunter.
„Was genau ist ein Junggesellenabschied?“, fragte ich und schämte mich. Doch es musste sein. Meadows drehte sich um und sah mich ungläubig an. Jetzt fühlte ich mich noch dümmer.





Schweigend war ich dankbar, dass Yu`She die Frage gestellt hatte. Ich kannte die Antwort ebenso wenig wie sie, schämte mich aber ein wenig in meiner Autoritätsposition eine derart banale Frage stellen zu müssen.
Tolchachova erklärte in knappen und präzisen Worten was dahinter steckte: Eine Feier, die vor einer menschlichen Hochzeit stattfand, in welcher der Bräutigam noch ein letztes Mal mit Freunden und Bekannten 'um die Häuser zog', und einen letzten Anflug von Verantwortungslosigkeit genoss vor den bindenden Schwüren einer Hochzeit.

Ich schüttelte andeutungsweise den Kopf, beobachtete jeden in der Runde. Wenn die Beschreibung stimmte, war mein erster Gedanke von einem Haufen betrunkener Leute nicht gar so abwegig gewesen.
Mein Blick wanderte immer wieder zwischen den vier anderen Sicherheitsleuten hin und her. Ich versuchte jeden einzuschätzen.
Meadows wirkte noch recht grün und sah sich andeutungsweise nervös um. Tolchachova strahlte Ruhe und Konzentration aus, war definitiv auf die Aufgabe fokussiert. Auch Chief Mossmann wirkte überwiegend ruhig, auch wenn er ein wenig, scheinbar unbewusst, an seinem Phaser rumnestelte.
Und Yu`She.. nun ja. Sie schien in sich etwas gespalten zu sein. Sie war zweifelsohne kompetent... und doch wirkte sie unsicher.

Dennoch.. was ich in ihrer zukünftigen Vision gesehen hatte, war hier zweifelsfrei in Ansätzen vorhanden. Es galt nur diese Wurzeln zu festigen und sie zu wachsen anzuregen.

Der Turbolift erreichte Deck 10, und wir verließen gesammelt schnellen Schrittes die Kabine. Kurz darauf erreichten wir Zehn Vorne, dessen Türen sich protestlos öffneten. Sogleich schlug uns Lärm entgegen. Ich bedeutete den vier anderen Sicherheitsleuten auszuschwärmen und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.




Was Petty Officer Tolchachova erklärt hatte, fand sich im Casino eindeutig wieder. Es waren hauptsächlich Männer anwesend und sie waren deutlich alkoholisiert.
„Wahnsinn.“, murmelte Meadows neben mir und ich nickte. Er schien kaum älter als ich, es erschien mir merkwürdig, dass er sich nun auf mich verließ, um ihm zu sagen, was zu tun sei. Natürlich nur wenn der Commander nicht in der Nähe war, denn dann war er ja der, auf den er sich verlassen musste, auf den auch ich mich dann verließ und - ich brach den rauschenden Gedankenkomplex, der mit einem spürbaren Schuldgefühl einherging, dass ich in Gedanken Commander T’Rishs Autorität untergraben hatte – ich brach den Gedanken ab.
„Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein, Crewman.“, gab ich dem Menschen neben mir statt dessen einen Rat. „Lassen Sie sich nicht anfassen, halten Sie Abstand, warnen Sie nur einmal und dann handeln Sie entschlossen.“, erklärte ich weiter. Meadows sah mich an und blinzelte.
„Jetzt, sofort?“, fragte er und ich sah mich um, schüttelte den Kopf. Es waren nicht viele Männer, nicht zu viele, Commander T’Rish positionierte sich in selber Distanz zu allen Beteiligten, ich nickte Meadows zu sich ein Stück von mir zu entfernen. Petty Officer Tolchachova befand sich mit Mossman auf der anderen Seite, wir umgaben die Gruppe, zu der der Commander nun sprechen würde in einem optimalen Auffangmuster.

Gespannt hob ich Blick und Fühler und beobachtete den älteren Andorianer.





Ich warf meinen Untergebenen noch schnelle Seitenblicke zu, und überlegte, wie ich den Rädelsführer/Bräutigam am besten in ein Gespräch verwickeln könnte.
Gerade als ich den Mund aufmachte, erlöste mich dieser von dieser Pflicht als er mich bemerkte, angrinste und etwas wackelig einen Krug mit einem nicht identifizierbarem Getränk zum Gruß hob.
"Was.. was kann ich für Schie tuhuun?" lallte er, die Alkoholfahne mir ins Gesicht schlagend. "Sihir." setzte er noch nach, als er meinen Rang bemerkte. Ich unterdrückte den Reflex, den üblen Geruch beiseite zu fächeln.
Die Aufmerksamkeit der Runde war abrupt auf mich fokussiert, und relative Stille war eingekehrt.
"Mir kam eine Beschwerde über Ihre Lautstärke und Verhalten zu Ohren... wie war noch der Name?"
Der Mann blinzelte, als ob ich eine unverständliche Frage gestellt hatte. Ein Stück Sternenflottentraining schien sich in seinem Hirn hochzuarbeiten.
"B..Blashko Vukic. Master Chief Petty Officer Vukic."
"Nun, Chief Vukic." begann ich erneut. "Was haben Sie zu sagen?"
"Was soll ich schagen?" Ärger schien sich in seine Stimme geschlichen zu haben. Mir drohte die Situation in Sekundenbruchteilen zu entgleiten.
"Ich wiederhole mich nur ungerne." Mein Blick war starr auf ihn gerichtet. Seine Begleiter schienen sich bewusst zu werden, dass es ernster war, so wie sie die anderen Sicherheitsleute beäugten.
"Es isch mein Jungesellenabsch'd" beschwerte sich der Mann, mit zunehmender Irritation. Einer der anderen schien ihn beruhigen zu wollen und fasste ihn an den Arm.




Schnell hielt ich Meadows zurück, Tolchachova blieb von allein auf Posten und hielt Mossman zurück. Betrunkene hatten eine eigene Dynamik. Meadows bedeutete mir wortlos, dass wir eingreifen mussten, doch das, was er als ausbrechende Rangelei interpretierte, war nur der unkoordinierte Versuch der Betrunkenen sich gegenseitig zu stützen und abzuwehren, um nicht allzu erbärmlich zu erscheinen. Das Gehirn setzte aus, der Stolz ganz und gar nicht. Ich schmeckte die Bitterkeit, die die Erkenntnis, dass ich das schon zu oft beobachtet hatte, mit sich brachte.

Die Betrunkenen gestikulierten, redeten durcheinander, aber der Commander beobachtete. Es war schwieriger zu verstehen, was da vor ging als wären sie alle nüchtern. Oder wenigstens einer. Das Timing war wichtig. Die Balance der Gruppe war empfindlich, es konnte jeden Augenblick dazu kommen, dass sie ausfällig und gewalttätig wurden. Jedweder Eingriff von unserer Seite würde das nur beschleunigen. Am besten würde es gehen, wenn man in ihre Stimmung einhakte, das Verlassen der Öffentlichkeit und das Beziehen des Quartiers als die Superidee des Tages verkaufte.

Doch dazu war ich nicht der Typ. Aber Meadows vielleicht. Ich musterte ihn, er war angespannt. Vorsichtig ging ich so weit zu ihm, dass ich mit ihm sprechen konnte. Derweilen suchte ich den Augenkontakt mit Commander T’Rish. Er verfolgte meine Bewegungen, nickte aber vorsichtig und für die Betrunkenen beinahe unmerklich.
„Crewman.“, flüsterte ich und er schrak beinahe aus seiner Beobachtung auf. „Sie müssen die Gruppendynamik ausnutzen.“
„Warum denn ich?“, fragte er verdutzt, ich presste die Lippen aufeinander. Wie machte ich ihm das klar? Weil ich es nicht konnte? Weil Commander T’Rish es nicht konnte? Weil ich mich nicht traute?
„Weil Sie ein Mann sind.“, versuchte ich mich zu retten, aber das glaubte ich mir selbst nicht. „Treten Sie an die Gruppe heran, geben Sie sich wie einer der Ihren. Seien sie locker, als wären Sie nicht im Dienst.“
„Und dann?“
„Dann brüllen Sie, dass Sie zu Kimble ins Quartier wollen.“
„Wer ist Kimble?“
„Der Bräutigam.“, antwortete ich. „Machen Sie keinen Vorschlag, fragen Sie nicht, Sie müssen enthusiastisch sein. Schaffen Sie das?“, fragte ich ihn und sah ihn an. Er schien unsicher, doch dann nickte er. Er reichte mir seinen Phaser und den Trikorder, straffte die Schultern und trat entschlossen vor. Mein Blick zuckte zu Commander T’Rish. Bedeutsam ging ich ein paar Schritte zurück, weg von der Gruppe. Meadows würde sie überzeugen, dass es das beste war zu gehen. In der richtigen Stimmung angebracht, würden sie ihm alle folgen. Niemand würde verletzt oder gemeldet werden müssen.



Ich kniff meine Augen andeutungsweise zusammen, beobachtete wie Yu`She mit Meadows redete, während die Gruppe vor mir sich lautstark miteinander unterhielt. Ich ahnte bereits, was die beiden vorhatten. Meadows war jung, und vor allem menschlich und von niedrigem Rang - die betrunkenen Gäste würden viel eher auf ihn ansprechen, denn auf einen Andorianer mit Lieutenant-Commander-Insignien.

Der junge Mensch näherte sich der Gruppe. Sein gesamtes Verhalten schien sich zu verändern - weg von einem nervösen, unerfahrenen Sicherheitschargen, zu einer lächelnden, umgänglichen und freundlichen Person, die sich keinerlei Unsicherheit anmerken ließ.
Ich warf Yu`She einen kurzen Blick zu und zog eine Augenbraue nach oben. Woher hatte sie gewusst, dass dieser Mann eine derart soziale Ader hatte?
So etwas wie ein schüchternes, flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen, bevor sie den Blickkontakt wieder abbrach und die Situation beobachtete.

Lachen ertönte, und ein plötzlich wieder etwas verunsicherter Meadows stand in der Mitte der Gruppe, mit einem Glas in der Hand, welches zweifelsohne Alkohol enthielt. Er sah mich Hilfe suchend an - Alkohol im Dienst war nicht unbedingt gern gesehen. Ich zuckte andeutungsweise mit den Schultern und bedeutete ihm, dass es diesmal in Ordnung sein würde. Es würde helfen, die Situation zu entschärfen.





Es fühlte sich plötzlich so an als hätte ich die Verantwortung für alles, was nun geschah und entsprechend konzentriert und angespannt beobachtete ich Meadows. Nachdem der Commander ihm das OK gegeben hatte, stieß er mit der Gesellschaft an, das nahm ich verkniffen zur Kenntnis. Dann kam der Moment auf den ich gewartet hatte: Die Stimmung stagnierte für einen kleinen Augenblick, in wenigen Atemzügen würden alle verstummen. Und Meadows erkannte es ebenfalls, denn noch bevor alle still waren, riss er sein Glas nach oben.
„Auf den Bräutigam!“, alle gröhlten und stimmten ein. Ein weiterer brülle: „Auf die letzte Nacht!“, wieder stimmten sie alle ein. „Auf zu Kimble!“, warf Meadows ein und mein Herz setzte kurz aus. Doch dann stimmten wieder alle ein. Meadows nahm den Bräutigam mit einem Arm und schob ihn ganz sacht Richtung Ausgang. Mehr war auch gar nicht nötig, denn die restlichen Anwesenden übernahmen, Meadows zog sich aus der Affäre, doch Commander T’Rish nickte ihm zu bei der Gruppe zu bleiben, ebenso schickte er Miss Tolchachova und Mister Mossman hinterher. Das ließ ihn und mich allein, im Casino an zwei sich gegenüberliegenden Plätzen zurück.





Der Barkeeper bedankte sich mit knappen Worten für die Entschärfung der Situation, doch ich hörte ihm nicht wirklich zu. Stattdessen schloss ich die Distanz zwischen Yu`She und mir und nickte anerkennend.

"Schnelles Denken, Ensign." kommentierte ich. "Gut. Sehr gut."

Ich hielt kurz inne. Ihre Fühler bewegten sich leicht irritiert, was einen meiner Mundwinkel nach oben zucken ließ.
"Ich habe da etwas im Sinn für Sie." sagte ich schließlich nachdenklich. "Ich würde Sie gerne als Teamleiter eines Scharfschützenteams einsetzen." Sie sah mich überrascht und beinahe erschreckt an. "Sprechen Sie mit Ihren Kollegen. Sehen Sie sich die Akten durch. Ich hätte von Ihnen gerne bis Ende der Woche eine Kandidatenliste. Drei weitere Scharfschützen, oder potentielle, mit der entsprechenden Ausbildung."

Mit diesen Worten verließ ich Zehn Vorne.
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