BRIT-URPG-Log 2 –Med-LtjG Tom Pering-13086.1963

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Tom Pering
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Fr 9. Dez 2011, 19:39

BRIT-URPG-Log 2 –Med-LtjG Tom Pering-13086.1963

Personen: Petersen
Wörter: 1.170

NRPG: Sorry, Dem, nächstes Log bist du dran!

.:. Auf dem Weg zur Britannia .:.
Wie zu erwarten war, hatte ich Kopfschmerzen. Und ich war müde, extrem müde. Tja, drei Stunden Schlaf reichen nun mal nicht aus, dachte ich. Aber diesen Gedanken hatte ich schon oft gehabt und habe ihn immer wieder ignoriert. Bitte, Schlaf? Das ist das für Leute, die zu viel Zeit haben. Und zu dieser Gruppe von Leuten habe ich schon vor der ganzen Sache mit der Sternenflotte aufgehört zu gehören, also sehr lange ist es her. Viele Leute sagen ja, dass man seinen Schlafrhythmus mit der Zeit an alles gewöhnen lassen kann, aber ich bin der lebende Gegenbeweis. Solange zumindest, wenn man mich als lebend definiert.

Meine Schritte näher zur Britannia waren kurz und langsam. Optimale Verhältnisse also um ein Ziel eben nicht zu erreichen und im Moment wollte ich lieber nirgendwo als irgendwo sein. Muss ich überhaupt heute noch arbeiten? fragte ich mich und musste mich an das PADD erinnern, dass ich in der Hand hielt. Es enthielt sämtliche Informationen, die ich erhalten hatte bezüglich meiner Resozialisierung. Bislang hatte ich es weitgehend ignoriert – bis auf die Zeit und den Ort meiner Einführung – aber langsam drängte es mir, dass ich wirklich mal sehen sollte, was überhaupt los ist. Bei meinem Glück werde ich nicht einmal Mediziner sondern spontan Sicherheitschef, schließlich ist in diesem Irrenhaus alles möglich. Es würde zwar genauso viel Sinn machen, wie mich wieder auf Patienten loszulassen, aber als Sicherheitschef wäre es Selbstmord – als Mediziner ist es normaler Mord und somit leichter zu erklären. “Ja, ja, Pering…es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es dem zu viel wird!“ – „Schon, aber damit hatte ich nicht gerechnet! So oder vermutlich anders könnten die Diskussionen danach sein. Der ultimative Sündenbock.

Langsam wurde ich ein wenig Paranoid und ich wusste immer noch nicht genau, was an dem Tag für mich anstand. Glücklicherweise könnte ich eine kleine Stimme in meinem Kopf vernehmen, die mir sagte: PADD, erinnerst du dich?, die sich gegen die puren Schmerzensschreie durchsetzen konnte.
Das PADD teilte mir mit, dass ich tatsächlich noch arbeiten musste. „Fuck…“ murmelte ich leise vor mich hin. Leider war ich nicht leise genug und eine verwirrte junge Unteroffizierin blickte sich nach mir um und gab einen überraschten Laut von sich. Mit einem „Was!?“ drehte ich mich genervt um. Die Unteroffizierin fühlte sich offensichtlich erwischt oder war eingeschüchtert oder sie sah, dass ich ihr Vorgesetzter war – ich tippte auf das Dritte – und verzog sich schnell. Ich war immer noch schlecht gelaunt und murmelte weiter vor mich hin durch die Gänge der Base.

Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, richtete sich mein Augenmerk wieder auf das PADD. „Melden Sie sich bei Lieutenant Petersen.“ Lloyd war immer noch an Bord der Britannia? Seltsam… ich hatte mir für diesen Mann und seine Familie ein besseres Leben, als das Leben auf einem Kriegsschiff eines interplanetaren Großreichs, gewünscht. Aber schließlich weiß man nun mal nie, wie das Leben mit einem spielt. In meinem Fall muss der Spieler betrunken, unter dem Einfluss psychoaktiver Drogen oder einfach Wahnsinnig gewesen sein. Da ich nun wusste, dass ich in jedem Fall noch morgens jemanden aus meiner Vergangenheit treffen würde, wurden meine Kopfschmerzen nur noch schlimmer. Verdammte, wie weit muss ich noch laufen, bis der Tag heute endlich vorbei ist? fragte ich mich und mir wurde sofort klar, wie sinnlos und gleichzeitig frustrierend dieser Gedanke war. Egal was kommt: Ich musste auf jeden Fall in den nächsten Stunden wirklich arbeiten und das mit unmöglichen Kopfschmerzen. Wie sollte ich das Überstehen ohne irgendwelche Mittel? Und konnte ich mir an meinem ersten Tag bereits erlauben, direkt Mittel gegen Schmerzen abzuzwacken oder sollte ich einen Kollegen aufsuchen? Aber wie wirkt es, wenn ich direkt am ersten Tag zu einem Arzt gehen würde, vor allem mit den Symptomen Kopfschmerzen, Übelkeit, gerötete Augen, trockener Hals und Schlafmangel? Sollte es mir nicht eigentlich vollkommen egal sein, wie ich auf meine Vorgesetzten wirken werde, da ich diese Arbeit so oder so für einen schlechten Witz oder Rache halte? Und wie Wahrscheinlich ist es, dass jemand jemanden anderes dazu zwingt, wieder in der Sternenflotte zu dienen?

Wieder stellte ich mir viel zu viele Fragen, die alle samt zu keinem Ziel führten. Ähnlich wie mein Weg zur Britannia. Was mir aber aufgefallen war, ist dass ich je näher ich der Britannia kam, desto mehr widerstrebte es mir, mich weiterhin im Weltall aufzuhalten. Mein letzter Aufenthaltsort war ein kleiner Planet mitten im Alpha-Quadranten, von der Föderation meist übersehen beziehungsweise ignoriert, von Menschen kolonisiert und dort hatte ich festen Boden unter den Füßen. Jetzt, da ich mich seit längerem – seit längerem kann definiert sein als einen Zeitraum zwischen drei Tagen und 5 Monaten - wieder an Bord einer Raumstation befand, bemerkte ich, wie unangenehm es nochmal ist, einen festen Planeten unter sich zu haben. Aber ein vergleichsweise leicht entflammbares Raumschiff. Vermutlich machte ich mich nur unnötig nervös. Alles wird ganz normal sein, schließlich kommt ja nur ein neues Crewmitglied an Bord, welches zufällig davor schon einmal an Bord dieses Schiffes gedient hatte. Als Captain. „Fuck…“

.:. USS Britannia, Krankenstation .:.
Möglicherweise hat sich an Bord vieles verändert, leider habe ich keine großen Erinnerungen mehr an meine Zeit in der Krankenstation. Zwar kommen mir die einzelnen Gänge noch bekannt vor – Sternenflotten-Standard-grau – aber mehr wusste ich nichts, aber im Prinzip war das ja auch egal. Schließlich bin ich „Der Neue“, ich darf wundernd durch die Gänge laufen. Auf der Krankenstation selbst musste ich mich nur recht kurz durchfragen um zu Lieutenant Petersen gelangen. „Sir, ich bin hier um mich an Bord zu melden,“ sagte ich trocken, immer noch in der Hoffnung, dass er mich nicht wieder erkennen würde. Er blickte kurz auf das PADD, dass ich die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte und ich ihm Momente zuvor überreicht hatte, richtete seinen Blick wieder auf und begann zu schmunzeln. „Ich hätte sie kaum wieder erkannt, Mr. Pering. Der Bart, Sie wissen schon…“ Ja, ich weiß das mit meinem Bart. Genau deshalb habe ich ihn mir stehen lassen! „Ich bin froh, Sie wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Hoffentlich haben Sie noch nicht alles verlernt.“ Wo soll ich etwas verlernen, wo nie etwas war? Ich nickte nur knapp und schmunzelte erzwungen zurück. „Melden Sie sich in einer Stunde in Uniform wieder hier, Sie fangen ja schließlich heute direkt an. „Ja, Sir,“ sagte ich knapp und drehte mich um. „Tom,“ Petersen richtete seine Stimme doch noch einmal an mich. Ich drehte mich wieder in seine Richtung um. Natürlich, schließlich musste ja irgendwer das letzte Wort haben und solange ich es nicht habe gefällt es dem Schicksal. „Willkommen zurück.“ Erneut nickte ich knapp und ging.

So…das wäre überstanden, dachte ich mir. Und es war alles halb so schlimm… In diesem Moment kam mir aber der Gedanken, dass ich absolut keine Ahnung hatte, welches mein Quartier war. Also das Quartier, dass ich benötige, um mich so bald wie möglich umzuziehen. Hey, Moment, dachte ich, die Daten sind doch alle auf dem PADD! Ein kurzer Blick in meine rechte Hand machte mir plötzlich klar: Ach Fuck…die Daten sind alle auf dem PADD…das Petersen hat…
Lieutenant junior Grade Tom Pering
Der Mediziner mit dem Herz aus Stein
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