Brit – Ulog o8 – LtCmdr Cholain Amh – XO – SD:13087.0033

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Yu'She
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Sa 10. Dez 2011, 00:20

Brit – Ulog o8 – LtCmdr Cholain Amh – XO – SD:13087.0033

Personen: Cpt Thorn P’Thall, LtjG Tom Pering
Worte: 1.147


~ Britannia ~
-Deck o1, Bereitschaftsraum des Captains-

„Die Rückmeldungsaufforderungen sind um null-800 rausgegangen. In 36 Stunden wird die Crew wieder vollständig sein.“, erklärte ich so nüchtern ich konnte. Anders als sonst war mir einfach nicht nach Scherzen, nach lockeren Sprüchen. Ich musste viel eher darauf aufpassen, dass Thorn nicht merkte, wie wenig Lust ich eigentlich hatte. Wenig Lust war schon überhaupt nicht mehr wahr – ich wollte eigenhändig den Warpkern zertrümmern!
„Nicht ganz.“, warf Thorn knapp ein und holte mich in die Wirklichkeit zurück. Ich hatte keine Lust auf ein Frage-Antwort-Spiel, also sah ich ihn nur an, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wir haben einigen Crewtransfer. Chief Wolf wird uns verlassen um auf die Akademie zu gehen, zusätzlich zwei Chargen aus der Medizin und wir bekommen unter anderem Lieutenant junior Grade Pering und Ensign McMullen.“, dazu konnte ich nicht viel sagen, außer die Akten auf mein PADD holen. Dann war das so.
„Wird ein Empfehlungsschreiben erwartet?“, fragte ich in Bezug auf Wolf. Das würde ihm nicht helfen, wenn ich das jetzt verfassen müsste.
„Bis heute Abend.“, bestätigte Thorn und ich nickte, machte einen Vermerk auf meinem PADD. „Begrüßen Sie auch Commander T`Rish, Ihren Nachfolger. Ich sagte ihm, dass er sich bei Fragen an Sie wenden kann.“, wundervoll.
„Sehr wohl.“, erklärte ich verbissen. Das konnte ich jetzt am wenigsten gebrauchen. Einen Arschkriecher von Nachfolger, der die Gelegenheit nutzt sich beim ersten Offizier einzuschleimen.
„Wenn das alles war sind Sie entlassen.“
„Danke Sir.“, erklärte ich und drehte mich auf dem Absatz um.

Mein eigenes Büro ließ ich links liegen, denn ich hatte…ich wusste nicht…mir war nach…nichts. Doch ich wusste nicht, wo ich sonst hin gehen sollte, also steuerte ich doch den Turbolift an, damit er mich ein Deck weiter nach unten brachte.
Die Wut in meinem Bauch wuchs immer weiter. Wut auf mich, Wut auf Rick, Wut auf dieses beschissene Schiff, auf den beschissenen Dienst, auf den beschissenen Captain-
„-Entschuldigen Sie.“, ich blieb wie angewurzelt stehen und drehte mich um. Vor mir stand ein Männchen, Lieutenant junior Grade, Medizin.
„Was?“, die Wut bahnte sich ihren Weg in meine Stimme. Der Typ stank nach Faulheit, Unlust und Arroganz, dass mir beinahe schlecht wurde, doch ich behielt meine Sinne beisammen.
„Könnten Sie mir sagen, wo ich das Quartier 3.325 finde?“, sein Ton war so gelangweilt, dass ich mich fragte, wie er die Motivation gefunden hatte mich überhaupt anzusprechen.
„Sie vergreifen sich im Ton, Mister Pering.“, erklärte ich und die Wut kam wieder hoch. Er sah mich schockiert an, doch ich drehte ihm das PADD nicht zu, auf dem seine Akte und allem voran sein Bild prangten.
„Entschuldigen Sie, Ma`am.“, das war so viel wert wie die Entschuldigung eines kleinen Kindes, das zu bockig war um einzusehen, dass es falsch lag.
„Stecken Sie sich Ihre Entschuldigung sonst wohin.“, kläffte ich ihn an. „Wenn Sie zu unmotivert sind um Ihr Quartier zu finden, geben Sie am besten ihre Pins direkt wieder ab, Mister Pering.“, wütend huschten meine Augen von einer seiner Pupillen zur anderen. Pering stand einfach nur da und sagte nichts. Wenn er noch einen Moment länger so dastand, würde ich ihn einfach in den Turbolift schubsen. Der Augenblick kam und er verging, ohne dass der Mediziner sich gerührt hätte. Erst warf ich den Kopf in den Nacken, dann ging ich einen Schritt auf ihn zu. „Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Ihr Gehirn noch funktioniert, erkläre ich Ihnen gern nochmal, wie man sich auf einem Raumschiff verhält.“, intuitiv ging er einen Schritt nach hinten und ich folgte ihm nach, wich nicht aus seiner Nähe. „Als erstes, sieht man sich die Crewliste an, angefangen vom Captain und dem ersten Offizier, bis zu den Abteilungsleitern und den Offizieren der Abteilung in der man dient.“, bei jedem zweiten Wort drängte ich ihn weiter nach hinten, hatte Mühe meine Stimme ruhig zu halten und es gelang mir auch nicht. Kontinuierlich wurde ich lauter. „Anschließend sieht man sich den Deckplan an, merkt sich den Weg in sein Quartier, oder zumindest die Decknummer! Und wenn man dann auf dem Weg dorthin einem Führungsoffizier begegnet, grüßt man vorschriftsgemäß und respektvoll. Haben Sie das jetzt verstanden, Lieutenant Pering?!“, wir waren im Turbolift angekommen und Perings Züge hatten einen gewissen Grat an Panik erreicht.
„Ja. Ja Ma`am, ich habe verstanden.“, augenblicklich hatte er Haltung angenommen. Am liebsten hätte ich die Zähne gefletscht und die Tür zugeknallt, doch weder war ich Klingone noch hatte der Turbolift eine zuschlagbare Türe. Also schnaubte ich nur, machte erneut Kehrt und strebte nun schneller mein Büro an.



-Deck o2, Büro des ersten Offiziers-

Drinnen angekommen, kaum dass sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, knallte ich das PADD an die Wand, wo es einen Bilderrahmen traf, der klirrend von der Wand kam und tausend kleine Splitter über den Boden verteilte. Das Bild war eh hässlich gewesen. Mir war schon wieder danach mich zu betäuben, mir auf der Base Nachschub zu besorgen, doch allein wenn ich an die Base dachte, drehte sich mir der Magen um. Ich würde mir nicht die Blöße geben und jemanden aus der Crew ansprechen, ob er mir bei der Beschaffung behilflich sein konnte, nein. Es gab auch noch andere Wege. Ohne Base. Ohne ihn. Ich wusste zwar noch nicht, wie die aussehen sollten, aber das Universum hatte bestimmt schon einen Vorschlag parat.

Das PADD hatte einen dicken Sprung und das Display war dunkel. Ich hielt es dennoch in der Hand, denn auf der matten, gespaltenen Oberfläche spiegelte sich die Base, die hinter mir, jenseits des Fensters im Raum trieb. Wieder spürte ich den Schmerz. Ich ließ mich tiefer in den Sessel rutschen, hatte den Arm aufgestützt, die Hand als Faust am Kinn und biss so hart die Kiefer zusammen, dass es wehtat. Doch dieser Schmerz konnte den anderen nicht überwiegen. Aber eigentlich wollte ich das auch gar nicht. Es gibt eine Zeit zu trauern, eine Zeit wütend zu sein, eine Zeit aufzugeben und eine Zeit, nach der man einfach weiter macht. Alles zu seiner Zeit.

„Technik an ersten Offizier.“, allein diese unpersönliche Anfrage zwang mich dazu die Augen zu schließen, tief durchzuatmen und das PADD auf den Tisch zu legen, ehe ich antwortete.
„Was?“, fragte ich erneut wenig begeistert.
„Es gibt Unstimmigkeiten bezüglich der abzumontierenden Elemente, Ma`am.“
„Und wie soll ich Ihnen da helfen?“, ich musste mich schwer zusammen reißen, um den Kommunikator nicht auch fliegen zu lassen.
„Wir brauchen…nun ja…“
„Sie strapazieren meine Geduld.“, erklärte ich.
„Entschuldigen Sie, Commander. Es gibt eine Diskussion mit einem Lieutenant der Resolution, wir brauchen Ihre Autorität.“, rückte er dann endlich mit der Sprache raus, ich seufzte, stöhnte, stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf hinein.
„Ich bin unterwegs.“, und ich brauchte einen Drink. Es war zu früh. Eindeutig. Ich war noch nicht wieder soweit. Doch der Dienst richtete sich nicht nach mir. Wahrlich nicht.
Y

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