BRIT-URPG-Log 3-Med-LtjG Tom Pering-13087.1415

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Tom Pering
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Sa 10. Dez 2011, 14:10

BRIT-URPG-Log 3-Med-LtjG Tom Pering-13087.1415

Personen: Cmdr Ahm (indirekt), Ens McMullen
Wörter: 1.113

.:. Casa del Pering (Quartier).:.
Immer noch versuchte ich, mich irgendwie noch einmal abzuregen. Was erlaubte sich diese Frau? Nur weil sie gerade in diesem Moment einen kleinen goldenen Pin mehr an ihrem Hals trug als sie heißt selbstverständlich nicht, dass sie mich so behandeln kann. Früher wäre dies auf dies ein Fall für den Betriebsrat gewesen, aber die Sternenflotte ist schließlich so autokratisch, dass jegliche Abgabe der Macht sowohl diplomatischer Art als auch arbeitspolitischer Art absolut undenkbar ist. Das Schlimmste an der ganzen Situation war, dass ich nicht einmal meine Wut in diesem Moment auslassen konnte, schließlich wären lautes Fluchen in der Hörweite meiner ersten Offizierin oder gar physikalische Attacken wogegen auch immer nicht unbedingt gut wäre. Vor allem bei einer ersten Offizierin scheinbar extrem schlechte Laune hat. Weitere Analysen spare ich mir an dieser Stelle, aber kurz nachdem Commander Amh wieder wütend hinfort gestackselt ist, dachte ich einen kurzen Moment: Da hat wohl jemand seine ganze besondere Zeit des Monats… Eins wusste ich sicher: Ich konnte diese Frau nicht leiden. Wäre ich ein Klingone, wäre unsicher gewesen, was ich genau getan hätte, aber es wäre vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen. Und wenn du ein Vulkanier wärst, hättest du dich entsprechend vorbereitet und hättest nicht nachfragen müssen.

Meine Kopfschmerzen hatten sich etwas gelegt. Aber vermutlich lag dies nur daran, dass ich kurz nach Eintritt in mein Quartier erst einmal einen Stuhl gegen die Wand geworfen hatte und vor allem danach mit voller Kraft gegen dieselbe Wand geschlagen hatte. Zwei Knöchel an dieser Hand bluteten und generell schmerzte es schlimmer als der Biss einer toglianische Feuerameise von Vega 5 während der Trockenperiode. Dieser Schmerz überdeckte zwar die Kopfschmerzen, die ich seit Beginn des Tages hatte – zwar nicht vollständig, aber hey – aber natürlich war der Preis dafür viel zu hoch. Meine Hand schmerzte und blutete und natürlich war der Kopfschmerz auch nicht vollkommen verschwunden. Zudem war ich Dank der freundlichen Begrüßung meiner ersten Offizierin jetzt umso schlechter gelaunt. Vergiss nicht, dass du in 15 Minuten wieder auf der Krankenstation sein musst…und das optimalerweise nicht blutverschmiert. „Verdammt, da war was…“ murmelte ich vor mich hin und schaute mich um. Ein simples Quartier, wie es davon tausende auf verschiedenen Schiffen der Sternenflotte gibt, mit einem Unterschied: Ein Blutfleck an der Wand und darunter ein zerstörter Stuhl. Wen musste ich dafür eigentlich kontaktieren? Schließlich hatte ich mutwillig Sternenflottenbesitz zerstört und beschmiert (zwar mit meinem eigenen Blut, aber das tut nichts zur Sache). Würde das in irgendeiner Akte vorkommen und würde es zu Problemen führen? Auf jeden Fall entschied ich mich vorerst dafür, einfach alles so zu lassen, wie es in diesem Moment war. Zumindest hatte ich so mein Quartier ein wenig wohnlicher gestaltet und mein Blut sorgte sowieso für ein viel angenehmeres Raumklima. Willkommen zu Hause! dachte ich sarkastisch und gab mir selbst den Auftrag, erst einmal Hände zu waschen.

.:. Krankenstation .:.
Man erkannte zwar eindeutig, dass ich vor kurzer Zeit meine Hand verletzt hatte, aber man sah es auch eigentlich nur dann, wenn man mir wirklich auf die Hände schaute. Die Schmerzen in der Hand legten sich auch langsam wieder während ich auf meinen ersten Patienten wartete, aber im selben Verhältnis, in dem dieser Schmerz langsam verging, stieg der Schmerz in meinem Kopf wieder an. Die hoffnungslos stickige Luft in der Krankenstation und der Geruch nach Arzt taten hier das übliche. Für mich war es eindeutig ein Tag, der besser nicht existieren sollte. Ich hoffte, dass es wohl in nächster Zeit keine Arbeit für mich gab und es sah auch wirklich so aus, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen: Außer anderen Medizinern und einem Patient, der entweder einen gebrochenen Arm hatte oder eine mehr als verwirrende Physiologie besaß, gab es niemanden. Somit hieß es für mich, dass ich endlich eine kurze pause hatte und zumindest meinen wohlverdienten Kaffee zu mir nehmen konnte.
„Kaffee, schwarz, 2 Würfel Zucker…“ sagte ich in Richtung des Replikators, als ich bemerkte, dass plötzlich und aus unerklärlicher Weise – gut, vermutlich ist die Erklärung, dass es ihnen nicht gut geht oder sie sich von der Arbeit drücken wollen - drei Leute die Krankenstation betraten. Verdammt, Arbeit… dachte ich, Warum muss es unbedingt Arbeit sein? Aber das gute an der ganzen Sache war: Es gab Leute, die motivierter waren, um Arbeit zu verrichten, als ich. Deshalb konnte ich weiterhin an der Wand stehen bleiben und weiterhin meinen Kaffee süffeln. Der Kaffee war…schlecht. Vielleicht war ich mittlerweile viel zu verwöhnt von richtigem Kaffee aus richtigen Kaffeebohnen, die unter der Sonne angebaut wurden, nicht in einem künstlichen Biotop, weshalb der Kaffee aus dem Replikator nur noch nach einer Mischung aus Pappe und einem Cocktail verschiedener Bitterstoffe bestand. Solange es seinen Zweck erfüllt und mich wach hält, dachte ich. ...Oder mich überhaupt einmal aufweckt…

Überall schwirrten nun fleißige Arbeitsbienchen herum, die nichts anderes taten, als auf einem PADD zu lesen und danach die Anweisungen auf diesem PADD durchführten. Schrecklich. Zuerst Totenstarre und nun der Vergleich mit einem Bienenstock. DAS hatte ich wirklich nicht vermisst. Der Kaffee neigte sich gegen Ende und somit musste ich zumindest so tun, als ob ich die mir zugeteilte Arbeit verrichten würde. Es war bereits die Hälfte meiner Schicht beendet und bisher hatte ich drei Kaffee getrunken und nur einen Patienten behandelt, aber auch das war nur eine kurze Behandlung von ungefähr Zehn Minuten, die damit endete, dass ich dem Patienten einen Tag Bettruhe erteilte und ihm ein Hypospray verabreichte.

Nach einiger Zeit – um ehrlich zu sein habe ich absolut keine Ahnung, wie lange ich da noch herum stand und versuchte beschäftigt zu wirken - musste ich feststellen, dass ich mit meinem Prinzip solange gut voran komme, solang der Quotient Patient pro Ärzte kleiner als eins betrag. Sobald der Quotient aber eins erreicht hatte, hieß es aber Arbeiten. Je großer dieser Quotient wurde, desto mehr unangenehmer war das Ganze. Plötzlich und unerwartet stieg der Faktor auf eins. Ich sah einen Ensign, der die Krankenstation betrat und scheinbar weniger Schmerzen hatte als ich. Verkehrte Welt, hm? Nach dem kurzen üblichen Standardprotokoll stellte sich heraus, dass Ensign McMullen sich geprügelt hatte. Öffentlich, in einer Bar, einfach so. Warum wurde dieser Hornochse nicht von der ersten Offizierin angeschrien? Warum wurde er nicht bis auf knapp 3 Zentimeter in den Boden gerammt und danach noch mit einem Schuh auf den Kopf geschlagen? Seufzend erklärte ich McMullen: „Sie haben sich nur ihre Schulter überdehnt.“ Ohne Vorwarnung drückte ich ihm ein Hypospray an den Hals, drückte ab und sagte knapp: „Schonen Sie diese Schulter die nächsten zwei Tage, also keine Schlägereien, Umzüge, Bauarbeiten oder Tennis.“-„Aye, Sir.“ Der Ensign nickte knapp und ging. Das Verhältnis Patienten pro Ärzte war damit wieder unter eins und ich konnte mich wieder auf meine eigenen Probleme konzentrieren.

Yippie-ka-yeah…
Lieutenant junior Grade Tom Pering
Der Mediziner mit dem Herz aus Stein
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