BRI - Log2 - CPO James Forester - Tec - 13092.2145

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Alexis
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Wohnort: Bielefeld

Do 15. Dez 2011, 21:27

Beteiligte: Flynn, Gus, Will (NPC’s), Grant
Erwähnte: McMullen
Wörter: 1149


…::: USS Britannia – Quartier – am Abend :::…


„Du bist halt einfach immer viel zu direkt.“ – „Was denn, soll ich vielleicht zuerst ein Tischgebet aufsagen bevor ich sie anfasse?“ Ich lachte wieder. „Mitnichten mein Freund. Versuch es doch zur Abwechslung mit ein bisschen Romantik.“
„Ich bin raus.“, schmiss er seine Karten auf den Tisch und lehnte sich zurück. „Was frage ich dich überhaupt. Du bist doch der einzige hier der es nicht schafft, eine Frau länger als eine Nacht zu halten.“ Ein Grinsen umspielte meine Lippen als ich meinen Einsatz in die Mitte des Tisches schob. „Das will ich doch auch gar nicht. Ich finde es sehr gut so wie es ist.“ Beziehungen endeten doch fast immer in Streit. Männer und Frauen waren einfach viel zu verschieden. Verschiedene Interessen, verschiedene Ziele, verschiedene Auffassungen. Ernsthafte Freundschaften, Abende wie dieser? Das war einfach nicht drin.
Bekanntschaften mit Frauen endeten im Bett und idealerweise damit, dass man am nächsten Morgen unauffällig verschwinden konnte. Lange bevor sie damit anfangen konnten irgendwelche Ansprüche zu stellen oder ihre Fangzähne in einem zu vergraben. Sollten die Jungs machen wie sie wollten. Ich fand mein Leben sehr gut so.
„Warte nur ab, eines Tages kommt auch noch die Frau die dich um ihren Finger wickelt.“, legte Flynn seinen Einsatz neben meinen. „Ich steige auch aus.“, warf auch Gus seine Karten hin. „Und ich stimme ihm zu. Du kannst nicht ewig so weiter machen. Irgendwann erwischt es dich.“ Ich schüttelte langsam den Kopf. „Vergesst es. Ihr seid alles was ich brauche. Freunde denen man blind vertrauen kann und für die man jederzeit sein Leben aufs Spiel setzen würde. Damit ich das von einer Frau behaupten würde, müssten wir schon die letzten beiden Personen auf diesem Schiff sein.“ Flynn lachte laut. „Unverbesserlich.“


…::: Quartier – nächster Morgen :::…


Der nächste Morgen kam zu schnell und unerbittlich. Aufdringlich piepsend riss der Wecker mich aus dem Schlaf. Verstummte kurz darauf. Flynn sei dank.
„Na los, raus mit dir.“, wurde mir dann allerdings die Decke weggerissen. Grummelnd rollte ich mich zusammen. „Ich will aber noch nicht.“ – „Du wirst müssen. Du hast heute morgen vor Schichtbeginn noch ne Besprechung.“ Verdammt, die hatte ich total vergessen. Ich hatte das Memo nicht einmal zu Ende gelesen. Das Wort Besprechung und die Uhrzeit, die deutlich vor meiner Schicht lag, hatten mir gereicht.
„Kaffee?“, konnte ich Flynns Stimme, jetzt von deutlich weiter weg und irgendwie gedämpft, hören. Wahrscheinlich suchte er gerade nach etwas zum anziehen. „Gerne.“ Ich gähnte noch einmal herzhaft, versuchte genug Motivation zusammen zu kratzen um mich aus dem Bett zu quälen. Der Abend war lang gewesen. Und der Whiskeygenuss nicht ganz ohne Folgen geblieben. Mein Schädel brummte leise vor sich hin. Nichtsdestotrotz, ein würdiger Abschied für Kent. Das war das mindeste gewesen.

Mit einem leisen Stöhnen rollte ich mich zur Seite. Meine Füße brauchten viel zu lange um Kontakt mit dem Boden zu schließen und mein Gleichgewichtssinn viel zu lange um das oben und unten zu bestimmen. Dann wurde mir allerdings schon eine Tasse Kaffee unter die Nase gehalten. Das breite Grinsen das Flynn mir darüber hinweg entgegenbrachte war wieder einmal ein Beleg dafür das er Alkohol viel besser vertrug als ich. „Solltest du als Mediziner mich nicht davon abhalten meinem Körper so etwas anzutun?“, grummelte ich und nahm einen vorsichtigen Schluck. „Sollte ich vielleicht. Aber ich habe viel zu viel Spaß daran dich am nächsten Morgen immer aus dem Bett zu schmeißen.“ – „Und so was schimpft sich bester Freund.“ Er lachte wieder, während ich mit der Tasse in der Hand ins Bad schlurfte. Sie auf dem Waschbeckenrand abstellend betrachtete ich mich im Spiegel. Wenigstens sah ich nicht halb so beschissen aus wie ich mich fühlte…


…::: Deck 16 – Besprechungsraum :::…


Noch einmal gähnend, das Padd unter den Arm geklemmt betrat ich den Besprechungsraum. Offensichtlich war ich einer der letzten die eintrudelten. Aber noch standen alle oder saßen betont lässig in einem der Stühle. Das Stimmgewirr, welches in der Luft hing, klingelte in meinen Ohren. Ich begrüßte ein paar Kollegen und versuchte mich zu einem Platz durchzuschlagen, an dem ich noch ein paar Minuten Ruhe hatte. Dabei fiel mein Blick auf ein Gesicht das ich zunächst nicht einordnen konnte. Etwas abseits stand dieser neue, McMullen glaube ich, vertieft in ein Gespräch. Seine Gegenüber kam mir irgendwie bekannt vor. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Naja, die Haare waren kürzer, aber ansonsten… McMullen nickte noch einmal und wand sich dann ab um sich einen Platz zu suchen.
Ich ergriff meine Chance. Alte Bekanntschaften sollte man unbedingt wieder auffrischen. „Alexis Grant, sind sie auch wieder hier?“, trat ich an die Frau heran. Nicht ohne meinen Blick noch einmal über ihre durchaus ansehnliche Rückseite schweifen zu lassen. „Das muss ja ewig her sein.“ Sie blickte von dem Padd in ihren Händen auf, drehte sich halb um, brauchte eine Sekunde um mich einzuordnen. „Ein paar Jahre, ja. Hatte viel zu tun.“ – „Und jetzt zieht es sie doch zurück auf die alte Einheit. Zu Hause ist es halt doch am schönsten. Haben sie auch ein eigenes Team?“ Eigentlich war die Frage überflüssig. Schließlich war sie auf dieser Besprechung. Und die war nur für Teamleiter. Ein amüsiertes Glitzern in ihren Augen. Hey, vielleicht nicht sehr subtil. Aber ein bisschen Smalltalk war nie verkehrt. „Allerdings, und es umfasst, lassen sie mich nachdenken…“, ihr Blick wanderte zur Deck, mehrmals tippte sie sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. „Ja doch, sämtliche Techniker dieses Schiffes. Sie eingeschlossen. Lesen sie demnächst vielleicht die Memos zu Ende, ja?“ Ein leises Lachen, gefolgt von einem Kopfschütteln ehe sie mich stehen ließ. Kurz noch erhaschte ich einen Blick auf ihre Rangpins welche ich zuvor überhaupt nicht beachtet hatte.

Lieutenant.

Oh mein Gott.

Das konnte man ja schon gar nicht mehr als Fettnäpfchen bezeichnen. Ich war mitten in das Gewürzregal gestolpert und hatte es komplett verschüttet. Meine Mutter hatte fürchterlich geschimpft als sie den Eintopf wegkippen musste. Das war ich fünf gewesen. Und genauso fühlte ich mich gerade wieder. Ich schloss die Augen, atmete einmal tief durch. Du bist ein Idiot, ein riesengroßer. Erst alle Fakten überprüfen, dann denken und erst dann den Mund aufmachen.
Mit eingezogenem Kopf suchte ich mir einen Platz, als Grant verkündete, dass die Besprechung beginnen würde. Sie gab nicht viel auf einleitende Floskeln. Die meisten hier kannten sie noch aus der Zeit als sie damals kurzzeitig schon einmal den Chefposten inne hatte. Hätte ich mir eigentlich denken können das sie jetzt nicht zurück gekommen war um ‚nur‘ die Leitung eines kleinen Teams zu übernehmen. Doppelter Idiot.

Ein kurzer Blick auf jeden von uns. Blieb er an mir ein bisschen länger hin? Wirkte er belustigt? Sie wirkte souveräner als damals. In spätestens einer Woche wollte sie von jedem von uns einen Bericht. Über das Team, die Arbeit, über alles. Außerdem setzte sie für die nächste Zeit einiges an Übungen an.
Der Missionsbefehl stand. Aber offensichtlich wurde nicht erwartet, dass es unruhig wurde. Also hatten wir auf dem Flug viel Zeit damit sie jeden von uns einschätzen und beurteilen konnte. Nur mit welchem Ziel?
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